Respekt vor Böen

    Das muss ich mal los werden:


    Seit ein paar Wochen fliege ich jetzt begeistert meine 4 qm Flow. Ich hatte vorher die Empfehlungen und Warnungen im Forum gelesen und vorsichtig angefangen und immer mehr Zutrauen zu dem Kite entwickelt.


    Neulich flog ich gemütlich bei 2 bis 3 Windstärken, als der Wind plötzlich auffrischte und mich eine seitliche Böe erwischte, laut Windmesser 33 km/h. Wo eben noch der Windfensterrand war, war plötzlich mitten in der Powerzone. Der weiche Zug meiner Flow war plötzlich betonhart und riss mich nach vorne und oben. So schnell bin ich noch nie gelaufen. An Loslassen war garnicht zu denken, dazu ging alles viel zu schnell.


    Zum Glück ist mir nichts passiert. Ich habe den Kite sofort gelandet und eingepackt. Aber irgendwie ist ein bisschen Verunsicherung geblieben, dass man sich beim Kiten doch unkalkulierbaren Risiken aussetzt, auch wenn man es vorsichtig angeht.


    Zur Selbstberuhigung habe ich mir dann gleich noch eine 2 qm Flow bestellt, die heute wahrscheinlich eintreffen wird. Ich hoffe, dass das meine Chancen erhöht, das stürmische Herbstwetter unbeschadet zu überstehen.


    Dann habe ich mir noch vorgenommen, bewusst das Loslassen der Handles zu üben. Vielleicht gelingt das dann ja im Ernstfall reflexartig, obwohl ich mir das nur schwer vorstellen kann.


    Habt Ihr noch Tipps, wie man die Risiken von solchen plötzlichen Böen handhaben kann?

    Satz Ozone Flow; Cooper One 5.5; Wolkenstürmer Electra 8.0
    Elliot Virus Buggy; Splitter MK Race

    Bevor ich raus gehe schaue ich immer erst nach der Windvorhersage im Internet.


    Habe für Dich mal Wuppertal herausgesucht.
    Dürfte Deinem Ort am nächsten sein.
    Langenfeld könnte auch noch passen.


    hier der Link


    Man sieht hier die Angaben zur Windgeschwindigkeit und zu den Böen.
    Da kannst Du dann schon etwas im Vorfeld die passenden Kites auswählen.


    Heute z.B. ist normal ca. 3bft vorhergesagt, in Spitzen aber obere 5bft.
    (Anzeige bei Windfinder ist in Knoten. Windgeschwindigkeit anklicken, dann siehst Du die Umrechnung.)
    Bei den Bedingungen würde ich z.B. nicht die 4.0 Flow zum Standkiten nehmen.

    Hallo Öhi,


    gute Wahl mit der 2.0 Flow. Ich habe sie auch und bin sie schon bei heftigeren Wind geflogen. Macht echt Laune das Teil. Mit meinen 95 Kg hat sie mich aber auch ein paar mal so richtig nach vorne rennen lassen.
    Böen lassen sich mit der zweier Flow recht gut verdauen ;)


    Tips zum handling deiner großen Flow bei Böen habe ich nicht parat, außer das Du u.U. das Loslassen verinnerlichen solltest. Hier macht sicherlich Übung den Meister. Bei meiner Flow habe ich nach ein paar Minuten die Kitekiller weggelassen. Die Dinger nerven nur.


    Viel Spass mit deiner neuen Flow!


    Viele Grüße


    Thomas

    "Lassen Sie mich durch, ich bin Chirurg, ich muss nach Brandenburg."


    Rainald Grebe -Brandenburg-

    Zitat von Öhi

    So schnell bin ich noch nie gelaufen. An Loslassen war garnicht zu denken, dazu ging alles viel zu schnell.
    ...
    Dann habe ich mir noch vorgenommen, bewusst das Loslassen der Handles zu üben. Vielleicht gelingt das dann ja im Ernstfall reflexartig, obwohl ich mir das nur schwer vorstellen kann.
    ...
    Habt Ihr noch Tipps, wie man die Risiken von solchen plötzlichen Böen handhaben kann?


    So lange du noch mitlaufen kannst, ist es doch ok. ;)


    Mir ist es bisher nur einmal passiert, dass ich loslassen musste.
    Mit einer Lava 2.2 bei oberen 6 Bft war ich ein einziges Mal unaufmerksam und habe sie zu weit Richtung Powerzone fliegen lassen.
    Schon beim Rennen war mir klar, dass sie dieses Mal schneller ist und so habe ich sie gehen lassen. Ca. 70 m weiter war sie schließlich am Boden.
    Trainiert habe ich das vorher nicht.
    Das ging eigentlich fast von allein, da mir beim Hinterherlaufen mit voller Geschwindigkeit die Handles praktisch aus der Hand gerissen wurden.


    Also spätestens bevor es dich in die Waagrechte zieht, ist es Zeit loszulassen. ;)


    Gruß

    Depowerkites | 4-Leiner-Matten | HQ Hydra 3.5 | HQ Symphony Speed 2.0 | Spiderkites Lycos 1.6 LC | Elliot Dropkick | HQ Meteor | Spacekites Zodiac 2.5 | Spacekites Hot Stripe | Prism Ozone | KSF Antigrav 3.1 | HQ X-Celerator | KSF Positron | Spiderkites U.R.O. 65 | Mini-Master Explorer


    Biete: Verschiedene 2-Leiner-Sets, neu

    Den Windfinder hatte ich schon entdeckt. Mein Eindruck war aber, dass er immer viel mehr Wind verspricht, als ich dann tatsächlich vorgefunden habe. Aber das ist noch mal ein guter Hinweis, den ich beherzigen werde: die Hinweise auf Böen trotzdem Ernst nehmen. Wenn über 3 Bft angekündigt sind, bleibt die größere Flow erst einmal im Rucksack.


    Das Loslassen der Handles muss ich wohl üben. Ich glaube das ist so ein Instinkt bei mir, dass ich mich in einer Stresssituation erst einmal an etwas fest halten und um jeden Preis die Kontrolle behalten möchte. Los lassen ist dann nicht so einfach.

    Satz Ozone Flow; Cooper One 5.5; Wolkenstürmer Electra 8.0
    Elliot Virus Buggy; Splitter MK Race

    Selbst meine 4.1er twister geht bei 4-5er böen ganz gut, selbst konstant, wobei es dann schon mal noch oben geht.... aber wenn man damit rechnet finde ich ist die sache halb so wild, bevor ich los lasse gewicht nach hinten verlagern und hinsetzen!

    Zitat von Dennis.e

    Selbst meine 4.1er twister geht bei 4-5er böen ganz gut, selbst konstant, wobei es dann schon mal noch oben geht.... aber wenn man damit rechnet finde ich ist die sache halb so wild, bevor ich los lasse gewicht nach hinten verlagern und hinsetzen!


    Vielleicht komme ich da auch mal hin, wenn ich länger dabei bin. (Hoffentlich ohne mir vorher die Haxen zu brechen! ;) )


    "Gewicht nach hinten verlagern und hinsetzen" hört sich gut an, wenn denn die Zeit dafür reicht.

    Satz Ozone Flow; Cooper One 5.5; Wolkenstürmer Electra 8.0
    Elliot Virus Buggy; Splitter MK Race

    Moin,
    ich wollte mich auch mal zu worte melden.
    Also ich wiege ca. 60 Kg und meine Twister II 5,6 reist mich bei Böhen locker mehrere Meter nach vorne bzw. nach oben :(
    Hab auch schon die ein oder andere Verletzung, aber das gehört meiner Meinung dazu ;)


    Hab mir zwischenzeitlich auch mal Kitekiller zugelegt damit man beim loslassen dem kite nicht allzu lang nachlaufen muss :-O
    Flieg aber jetzt mit bar und Trapez und den Panikhaken in so einer Situation zu ziehen ist nahezu unmöglich
    Kommt halt nur drauf an ob du mit trapez oder ohne fliegst, ich würde dir definitiv Handles+Kitekiller, und wenn zuviel Wind ist am besten die Handles weiter unter anfassen das du immer ein bisschen auf der Bremse stehst ;)

    Kites: Peter Lynn Twister II 5,6;Peter Lynn Twister II 7,7
    Peter Lynn Reactor II 3,5


    Ich nehme die K.Griffe nur selten bei starkem Wind, habe sie auch schon mal gebraucht. Aber da habe ich meine 4.4er bei zu starkem Wind hochgezogen, klassischer Fall von Selbstüberschätzung, ist aber gut ausgegangen. Hätte kleiner ziehen sollen, hatte aber nur die Grösse mit. Seit dem nehme ich die kleine immer mit. Verletzungen passieren leider, gehören aber meiner Meinung nicht dazu. Das die K.Griffe umstritten sind, ist mir bewusst, aber ich habe noch nichts negatives erlebt, nehme sie aber auch fast nie mehr. Grundsätzlich ablehnen würde ich sie aber nicht.

    Grüsse vom Uli aus der Heldenstadt. :)
    Cooper: Nexxt One110, Classic 2.1 Spiderkites: Lycos 2.0, Smithi Pro, JOJO: ET 1.5/ 2.5/ 4.0/ 5.5/ 7.0 Flexifoil: Skytiger 26/ Hi 60

    Born-Kite: BS 1.8, RS 3.0/5.0/9.0, NS 4.7/5.5/ 7.0/12.5, LS 3.5/5.5/7.5/9.5/12.5 Ozone: Yakuza 3.4/ Instinct 11.0, Eliot: Lava I 4.9 HQ Toxic 6.5

    KitesFreundin-Libre: Vampir1.8,Speedy2.1/4.0,HQ:Hydra 3.0, Cooper:One3.1,Born-Kite: LS 3.5/5.5/8.5, Ozone: Frenzy 10.0/13.0

    Olja: Vor einem Arschleder bin ich ausdrücklich gewarnt worden. Stichwort Steißbeinprellung. Wegen dem Spaß dachte ich deshalb schon mal an einen Reifenschlauch oder die Wanne einer Schubkarre. Aber mir leuchtet schon ein, dass es bei viel Wind sicherer ist, den Schwerpunkt nach unten zu bringen und sich hin zu setzen, dann bricht man sich nicht so leicht die Beine oder zerrt sich die Bänder.


    Jarhead: Verletzungen möchte ich nach Möglichkeit vermeiden. Mir reicht meine gebrochene Schulter vom Speed-Skaten. Habe es nach vielen Jahren aufgegeben, war mir dann doch letzt endlich zu unfallträchtig. Ich hoffe, ich bin nicht vom Regen in die Traufe gekommen.


    Die Kitekiller habe ich, den überwiegenden Empfehlungen im Forum folgend, erst einmal abgebaut. Aber ich dachte, ich will sie mal ausprobieren, wenn ich das Loslassen übe. Vielleicht ist es mit Kitekillern psychologisch leichter, los zu lassen.

    Satz Ozone Flow; Cooper One 5.5; Wolkenstürmer Electra 8.0
    Elliot Virus Buggy; Splitter MK Race

    Auch loslassen muss man erst lernen.Fand ich garnicht mal so einfach :D Das kann ich immer noch nicht richtig,meinen Reflex einfach ausschalten.Wenn es zu heftig wird mit den Böen packe ich lieber ein ;) .
    Kitekiller empfinde ich als störend, deshalb habe ich die als erstes abgemacht.


    Gruß Ralf

    Zitat von Hightower95

    Hier gucken ,was Kitekiller alles so können ;)


    Den genauen Ablauf des Unfalls kann man auf dem Video schlecht erkennen. Mir ist aufgefallen, dass die Kitekiller am Ende der Vorleine, oder wie auch immer das heisst, befestigt waren. Dadurch entsteht so etwas wie ein Hebel oder eine Schleuder. Bei mir ist direkt an den Handles eine Schlaufe für die Kitekiller. Vielleicht wäre dieser Unfall dadurch verhindert worden?

    Satz Ozone Flow; Cooper One 5.5; Wolkenstürmer Electra 8.0
    Elliot Virus Buggy; Splitter MK Race

    Die Kitekiller auf dem Video waren schon richtig angebracht.Unten an den Handels.
    Wenn du den Kite loslässt sollte dieser in die Bremsleinen fallen. Da die beiden Steuerleinen durch das loslassen jetzt drucklos sind sollte der Kite zu Boden gehen.Ist er aber in dem Video nicht wirklich.
    Lass die DINGER besser ab. ;)


    Gruß Ralf

    • Offizieller Beitrag

    Diese Schlaufen sind für die Befestigung von Steckies! Kitekiller, wenn man sie unbedingt montieren will, befestigt man am besten am Ende des Vorfachs. Der Vorteil liegt darin, dass über diesen Befestigungspunkt die Hauptleinen am weitesten entfernt sind, wenn man die Handles los lässt. Der Kite also somit möglichst drucklos wird.