Grundsätzlich ist und bleibt jeder Buggyunfall vermeidbar, alleine schon aus der Tatsache heraus, daß man jederzeit bei widrigen Umständen anhalten und aufhören kann, bevor es zu einem Unglück kommt.
In der Praxis passieren aber dennoch regelmäßig Unfälle, weil:
- sich Piloten regelmäßig im Können und in den Bedingungen verschätzen
- sich nicht an die Vorfahrtsregeln gehalten wird
- Piloten oft überpowert unterwegs sind
- nicht genug Abstand zu Hindernissen gelassen wird
- nicht genug oder kein Schutz getragen wird
- Ehrgeiz im Rennen wichtiger als Selbstschutz oder Rücksichtnahme ist
- man zugedröhnt noch viel besser kiten kann
- und vieles mehr.
Es geht mir auch nicht darum, eine heile Welt zu bauen, sondern die Anzahl der Unfälle und deren Folgen zu reduzieren. Gerade in Malmsheim, meinem Heimatrevier, ist das Fahrgebiet gesperrt worden, weil einige Leute dachten, sie seien nur für sich selbst und Ihre Gesundheit verantwortlich. Viele Ereignisse haben das Maß voll gemacht, und das Fahrgebiet ist weg. So wird es in anderen Fahrgebieten auch kommen, wenn weiterhin mit der Haltung rangegangen wird: Ist halt unberechenbar.
Es gibt so viele Möglichkeiten, den Kitesport sicherer zu machen, die meisten basieren auf minimalem Aufwand und etwas Rücksichtnahme, was wirklich von niemandem zu viel verlangt ist.
Thema Rückenprotektoren: Die Erfahrungen aus dem Motorradfahren sind direkt auf den Kitesport übertragbar, weil auch hier keinerlei Vorhersagen gemacht werden können, wie der Sturz abläuft und welche Verletzungssystematik auftritt (leider mehrfach selbst ausprobiert). Der Einsatz von Softprotektoren, als Protektorenhemd oder in die Jacke integriert, Reduziert die Verletzungsgafahr erheblich, ohne das dadurch weitere Risiken auftreten können. Auch die Einschränkung der Bewegungsfreiheit ist Minimal und nach kurzer Zeit tritt eine Gewöhnung an den Protektor auf, die ihn nicht mehr stören läßt.
Auch sind die finanziellen Aufwendungen gering - besonders in Anbetracht von Kitepreisen von 100,- bis 1500,- Euro. Für meine Protektorenjacke, die ich seit 2 Jahren beim Kiten trage, habe ich 70,- Euro bezahlt, hat schon viel mitgemacht und mich vor schlimmeren Verletzugen geschützt (dementsprechend verrissen sieht sie auch aus).
Allzuviel mehr bezahlt man auch nicht für eine sinnvolle Outdoor-Jacke, die im wesentlichen das gleiche leistet, nur vielleicht etwas schöner aussieht.
Eine ausgiebige Untersuchung über Protektoren im Kitesport kann ich hier nicht liefern, weil ich weder über die finanziellen Mittel verfüge, Chrashtests durchzuführen, keinen Chrashtest Dummy und Crashanlage besitze, noch mich selbst als Dummy zur Verfügung stellen möchte. Meine bisherigen Erfahrungen mit Protektoren sind auch nochmal unter Sicherheit.Alienbuggy.com nachzulesen.
Einen 100%igen Schutz wird es nie geben, ist auch total blöde, darüber zu reden, aber die Wahrscheinlichkeit erheblich zu reduzieren, ist nicht schwierig. Und das Risiko beim Powerkiten, ATB-Kiten oder Buggyfahren betrifft nicht nur den Piloten selbst, sondern auch umstehende oder andere Piloten, die schon des öfteren durch rücksichtslose Kiter verletzt wurden.
Also denkt doch mal bitte drüber nach, welche Maßnahmen für Euch in Frage kämen, um unseren Sport etwas sicherer zu machen.
Vielen Dank.