Keine Frage, böiger Binnenlandwind ist sehr schwer zu beherrschen und sollte mit äußerster Vorsicht angegangen werden. Genau deshalb ist es dringend notwendig, nicht nur den Kite mit allen Notfalltechniken zu beherrschen, sondern auch zu wissen, welche Fähigkiten man hat und welche Windstärken man sich zutrauen darf. Ebenso ist es sinnvoll, nicht nur im Internet zu labern, sondern auch sich dort über mögliche Wind- und Böenstärken zu informieren, um einen Anhaltswert zu haben, was auf einen zukommen kann.
Natürlich läßt sich Weder Wind noch Böen prognostizieren, jedoch läßt es einen vorsichtiger werden, wenn Sturmböen angesagt sind. Als nächstes ist entscheidend, wo ich meinen Zugdrachen steigen lasse, ist es ein Gelände mit vielen Hindernissen für die Luft, in der sich Wirbel und Rotoren bilden, ist es ein Hang der im verwirbelten Lee liegt, ist es ein Luvhang mit Aufwinden etc. Es ist also notwendig, die Landschaft zu lesen und sich mögliche Strömungen vorzustellen.
Auch sollte man sich, entgegen der gängigen Praxis, mit kleineren Matten an den Wind herantasten und unterschiedliche Höhenlagen des Windes über längere Zeit erfliegen und verschiedene Orte des Fluggebietes ausprobieren, bevor man sich an sein Leistungslimmit wagt. Auch wärmt man dabei die Muskulatur auf und verringert so das Verletzungsrisiko.
Ständig sollte man die Wolkenbildung im Auge behalten, weil diese deutliche Hinweise liefert auf kommende Windveränderungen liefert. Der Windmesser liefert zumeist nur eine örtlich und Zeitlich sehr begrenzte Aussage über vorherrschende Windverhältnisse, viel zuverlässiger ist es, sich Erfahrungswerte über Windveränderungen zu erfliegen, da diese schneller eintreten können, als es der Windmesser in Bodennähe zeigt.
Ganz entscheidend ist ein Gefühl für die Bremse eines Vierleiner-Zugdrachens zu entwickeln, da diese sofort und direkt durch unterschiedlichen Steuerdruck Änderungen der Windgeschwindigkeit dem Piloten mitteilt.
Wer all diese Fähigkeiten bereits beherrscht, wird auch mit Trapez viel Freude im Binnenland und seinen Herausforderungen mit Böigem Wind haben. Es reicht nicht aus, einfach nur das Trapez als Ursache für Unfälle zu bezeichnen, zumeist liegt mangelnde Erfahrung und fahrlässige Selbstüberschätzung vor, wenn es mal wieder kracht. Mein persönlicher Rekord war eine Fahrt im Binnenland auf dem Buggy mit 3qm Matte und Windböen von 3-8 Bft. Gefahren bin ich mit Trapez und ohne Unfall etwa 2 Stunden lang. Dem vorraus gingen dutzende Trainingsstunden mit kleinen Kites bei widrigen Windbedingungen aus der Hand geflogen.
Powerkiten ist verdammt viel mehr, als nur über die Gefahren von Trapezen nachzudenken, und ich bin mir sicher, daß ich nur einen kleinen Teil der Fähigkeiten angesprochen habe, die einen guten Kite-Piloten ausmachen. Also, drann bleiben und trainieren. Vielleicht hilft Euch ja diese Seite weiter:
Sicherheit.Alienbuggy.com