Hallo Uwe,
meinen zugstarken Zellendrachen (Flügelkasten) mit 2 m Höhe und 2,4 m Spannweite starte ich bei Starkwind immer aus der Hand. Die klassische Haspel hat auf einer Seite ein Buchenrundholz als Griff und gegenüber einen weit überstehenden runden Metallstab von 10 mm Durchmesser, der tief in das Rundholz eingeschraubt ist, als Gegengriff. Am Ende ist der Metallstab für den Akkuschrauber kantig gefeilt, aber mit geglätteten Kanten. Der Akkuschrauber sitzt natürlich bei starkem Wind nicht an der Haspel. Wenn ich die Haspel mit beiden Händen haltend ungebremst laufen lasse, fliegt der Drache relativ bodennah von mir weg. Die Leine ist aber nur gering angespannt und ich kann rasch gefahrlos mit einer Hand umgreifen und Schnur und Haspel anhalten. Die Leine spannt sich dann sehr stark und der Drachen schießt in die Höhe, wenn er über mir steht, lässt der Zug nach, und ich kann wieder dosiert Leine ablassen.
Bei Schwachwind lege ich den Drachen auf den Rücken und lasse gegen den Wind gehend 20 bis 100 m Leine von der Haspel. Beim Anziehen richtet er sich auf und fliegt. Wenn nicht, reicht der Wind nicht und ich müsste rennen, dann rolle ich auf jeden Fall viel Leine ab und starte mit dem Akkuschrauber. Meist nimmt die Windgeschwindigkeit in der Höhe zu und der Flieger steigt weiter ohne Akkuschrauber.
Den Bodenanker benutze ich, wenn ich irgendwo stehenbleiben will, ansonsten gehe ich mit dem Drachen manchmal 1 bis 2 Kilometer über Feldwege, um die nähere Umgebung eines Bodendekmals flächendeckend zu fotografieren. Zum Einholen befestige ich eine Umlenkrolle an der Anhängerkupplung oder wenn ich nicht mit dem Wagen aufs Gelände komme, z.B.an einem Zaunpfahl oder doch an einem schon anfangs eingedrehten Bodenanker.
Bei Flaute nehme ich zur Gewichtsersparnis eine dünnere Schnur, die statt 1,25 kN nur 0,6 kN Reissfestigkeit hat.
Du siehst, jeder macht es anders und beherrscht seine eingeübte Methode.
Gruss Credi