Moin,
ich glaube der entscheidende Hinweis fehlt noch: In der Regel fliegt man *nicht* mit "Rückenwind", sondern mehr oder weniger quer zum Wind. (Mehr oder weniger bedeutet hier, dass man je nach Können auch mit/gegen den Wind fährt.)
Als Surfer dürfte Dir das ja nicht unbekannt sein. Darum soll auch der Schirm nicht mit "Rückenwind" in der Powerzone fliegen.
Wenn Du mit dem Schirm und im Stand direkt durch Powerzone fliegst, hast Du von Dir beschriebenen abrupten Zug. Deshalb versuche erst einmal am Windfensterrand zu fliegen. (Ich meine nicht den Zenit, sondern links und rechts davon.) Wenn Du dann anfängst die Flugbahn weiter Richtung Powerzone zu verlagern, wird der Zug entsprechend stärker. Irgendwann reicht es um loszufahren.
Von sich aus will der Drachen sich ja gerne bewegen. Stillstand klappt erstmal nur im Zenit, ansonsten geht es immer vorwärts. Darum ist es nicht ganz einfach ihn an der optimalen Position im Windfenster zu halten. Fliegst Du Richtung Windfensterrand und verpasst die Kurve, ist Ende mit Zugkraft. Fliegst Du durch die Powerzone, hast Du Dein ursprüngliches Problem wieder, und fliegt der Drachen mit Tempo in den Zenit, wirst Du vermutlich auch fliegen.
Deshalb taste Dich erstmal mit engen Kurven vom entspannten Windfensterrand zur Mitte vor. Typischerweise sind das die beschriebenen Sinusse. (Im Stand sind es Achten - sobald man fährt und diese auf längere Strecke verteilt, wird aus der Acht eine Sinuskurve.)
Wenn Du erstmal fährst, wird plötzlich alles ganz einfach: Denn dann kann der Schirm ruhig "vorwärts" fliegen ohne gleich aus dem Windfenster zu kommen. Weil Du Dich auch bewegst, bleibt der Winkel zum Wind nämlich halbwegs konstant. Aber Achtung: Irgendwann ist Ende im Gelände und man muss auch wieder langsamer werden und umdrehen....
Daher wie in der Fahrschule erstmal anfahren und bremsen üben (ruhig mit ein paar Metern dazwischen - soll ja Spass machen) und erst danach schneller werden. Schnell fahren ist eigentlich sehr einfach ..... und die Panik zwischen dem Wunsch zu bremsen und dem harten Aufschlag dauert üblicherweise nur 1-2 Sekunden. (Den längsten 1-2 Sekunden Deines Lebens...)
Und ansonsten übenübenüben. Das hat nicht nur mit "Flugpraxis" an sich zu tun, sondern auch mit dem Kennenlernen *Deines* Schirms. Irgendwann startest Du genau Richtung Powerzone kriegst trotzdem im richtigen Moment die Kurve auf Deinen Wunschkurs. (Aber genauso irgendwann wird Dich eine Böe im falschen Moment wieder auf den harten Boden der physikalischen Gesetze zurückholen.)
hth
- Editiert von M_aus_Jott am 08.01.2011, 09:59 -