Also ich fand den Backspin recht schwer mit dem Merlin zu erlernen. Wenn man ihn aber mit dem Merlin kann, sieht er traumhaft aus: flach schwebend und in Zeitlupe.
Klar ist aus dem Artikel geworden, dass der Drachen schräg im Fade liegen soll, wobei die Seite, die weiter unten hängt auch weiter hinten sein sollte. Das ist die Seite, die ausgelöst wird. Leinenkreuzung beachten! Außerdem sollte man das Gefühl haben, dass der Drachen die Rotation/den Backspin jeden Moment machen will. Gerade dem Merlin kann man nur schwer was aufzwingen. Der will immer seinen eigenen Kopf durchsetzen. Ich finde aber, gerade das macht diesen Drachen aus. Man muss sich mit ihm verstehen, dann liebt man ihn.
Meine entscheidenden Fehler waren:
1. Zu wenig Leine geben. Man muss mehr Leine geben, als man denkt, wesentlich mehr als beim Axel. Besonders natürlich die nichtauslösende Hand. Es hilft auch sehr, auf den Drachen zuzugehen oder zu laufen, je nach Wind. Da der Merlin den Backspin schön flach auf dem Rücken liegend machen will, braucht er besonders viel Leine. Der Drachen sollte quasi in der Luft schweben und keinen Wind spüren Man merkt beim Merlin sehr gut, wenn er zu wenig Leine hatte. Dann bricht er den Backspin abrupt ab.
2. Die Nase zeigt vor dem Auslösen des Backspins zu weit nach oben. Das ist mir erst beim Merlin so richtig klar geworden und hat mich einige Trainingseinheiten gekostet. Die Drachennase sollte nicht nach oben zeigen, sondern zu Dir hin, oder sogar etwas nach unten. Der Kielstab zeigt also in Deine Richtung oder anders ausgedrückt, man kann gerade (oder beinahe) die untere Querspreize sehen. Normalerweise sieht man die nicht, wenn der Drachen bombenfest im Fade liegt. Da zeigt die Nase etwas nach oben. Die Querspreizen sind dann vom Drachensegel versteckt. Je weiter die Nase vor dem Auslösen nach oben zeigt, desto mehr wird aus dem Backspin eine Rotation um die Kielstabachse. Im Extremfall rotiert der Drachen nicht auf dem Rücken, sondern um den Kielstab. Soweit ich weiß, heißt das dann "Barrel roll" und nicht Backspin. Der Drachen rotiert dann von selbst im Wind, an der Leine hängend die nicht ausgelöst hat. Sehr schön sieht man das auf der DVD "Trick or Treat". Das kann der Merlin aber nicht! Also Nase runter. Oder kann er es doch?
3. Zu heftiges Auslösen. Wie bei allen Tricks ist weniger oft mehr. Mit den minimalsten Impulsen erhält man die schönsten Backspins. Beim Merlin muss man nur ganz sachte aus dem Handgelenk zupfen. Wenn er erstmal schön flach liegt und rotiert, schafft er sogar 1-2 Umdrehungen von selbst. Aber wie gesagt: Genug Leine geben, auf den Drachen zugehen. Er muss schweben!
Zusammenfassend das Setup: Der Drachen liegt nicht mehr stabil im Fade. Er will den Backspin machen Eine Seite hängt runter, vielleicht so 20 Grad, und ist weiter hinten. Diese Seite wird ausgelöst. Die Nase zeigt nicht nach oben sondern Dir hin. Man kann die untere Querspreize (beinahe) sehen.
Ronald