Beiträge von plinse

    Moin,

    die Tage kam das Paket von DEA-TEC:

    Preis war auch bei Mindermenge der von der Homepage, die Schrauben machen einen gescheiten Eindruck.


    Es ist ein Guss mit etwas gröberer Oberfläche (?Sandguss oder Kokille?), die Gewinde sind mit Einsätzen wie Helicoil realisiert, damit muss der Alu Werkstoff nicht das "haltende Gewinde liefern" und die Formentrennungen wurden bei geschliffen.

    Einen Praxistest wird es bei Zeiten geben.

    Auf dem Bild seht Ihr 80, 60 und 47cm. Angenehm finde ich die durchgehende Technik, so dass der nächst größere bzw. nächst kleinere Anker mir berechenbarer erscheint, als wenn ich zusätzlich zur Größe noch die Machart wechseln würde.


    DEA-TEC gibt ja Haltekräfte für festen Boden an, ich plane nicht, diese auszureizen. Viel mehr läuft es bei mir darauf raus, dass ich immer dann, sollte mein Schlagschrauber an seine Grenzen kommen, so festen Boden habe, dass die Erdschraube eine Nummer kleiner auch halten wird. Ich werde also nicht in die Verlegenheit kommen, die 80cm in festem Boden zu testen ;) ...

    Ich habe für diese Erdschrauben auch gleich mehrere Verwendungszwecke, nicht nur Drachen.

    Strandkatamarane (vielleicht sagt dem einen oder anderen die Bootsklasse F18 was), sind bei Gewitterböen, ... auch nicht zwingend standfest und sollten auch an land stehend, angegurtet werden, ... da sollte ich mit den Erdschrauben jetzt auch was verlässlicheres haben als bisher, oder für das Sonnensegel an dem hausabgewandten Ende, ...


    Trotzdem war ich von der Mindestbestellmenge eine Ecke weg und das war kein Problem.


    VG, Eike

    Yoshi112 : Dank Dir Andreas !

    Ja, das mit den mehereren Threads habe ich auch schon gefunden aber über die Jahre wird es dann hakelig, welche Aussagen hier mit welchen Aussagen woanders dann zusammen passen ;)


    Dass die Zugkraft der Tadpole deutlich höher ist, ist ja bekannt. Dann noch wahrscheinlich gute 30% mehr Fläche, dann ist auch nachvollziehbar, dass es den Bodenanker merklich stärker fordert.


    Ich bastel mir gerade eine Bestellung bei DEA-TEC zusammen.

    Mir ist aufgefallen, dass sie letzten Monat sich einen ebay-Account eingerichtet haben und auch per Mail gut ansprechbar sind.

    Bestellungen unterhalb der Mindestmengen sind jedenfalls möglich. Vergleichbares Material zum 30cm Wurmi habe ich und jetzt werde ich meine Lücke zum BW 1m Erder etwas schließen, da der riesen Prügel für mich fast immer mehrfach überabgesichert aber eben auch aufwändig ist.

    47, 60 und 80cm in schlagschraubertauglich sind fürt mich interessante Größen. Ich kann ja mal berichten, was sich so ergibt.


    VG, Eike

    Moin,

    ich selbst habe das Original, den Wurmi. Bisher habe ich ihn nur in der Wiese eingeschraubt, er hat meinen Trilobiten und auch den Tadpole gehalten. Wobei ich immer ein Auge beim Tadpole auf den Wurmi hatte, da er schon sich leicht im Boden gelockert hatte.

    ...

    Moin,

    wie groß sind Tadpole und Trilobite, um das etwas einschätzen zu können?

    Was für Leinen-Stärken fliegst du in den Fällen? Dämpfende Polyester oder weniger dämpfende Dyneema/Kevlar?

    VG, Eike

    kiting Dodo

    Moin,

    das ist ja das "Problem"...

    Technisch kann Nijora alles, was uns glücklich macht - Länge, Durchmesser, Steifigkeit (ist bei den kleinen Splinewerten am größten), komischerweise vereinen die dicken Schäfte das nicht. Warum ich als Bogenschütze "Baumstämme" rum schießen soll, wenn diese nicht maximal steif sind, erschließt sich mir nicht aber scheinbar haben sie Kunden, die das so anfragen.


    Die ganz langen Schäfte sind für japanisches Bogenschießen (Kyudo), ein ernsthafter Kyudo-Schütze wird sicher schimpfen aber für mich als Compoundschütze ist das etwas wie "Bogen-Joga" ;) aber die ziehen den Bogen ewig weit aus, dafür sind die Bögen nicht so stark und die Pfeile nicht maximal steif aber eben sehr lang - aus Sicht des Bogenschützen macht das zumindest Sinn.


    Für mich als Ingenieur eine einfache Message: Technisch können die alles herstellen, sie bieten aber sichtbar nur an, was die Bogenschützen brauchen. Dominik schrieb schon, dass sie auch Varianten liegen haben, die sie im Internet nicht zeigen - anrufen und fragen kann also helfen.


    Von der Steifigkeit her sind die 200er Spine-Werte die steifsten Pfeile, die ich im Angebot gefunden habe, die haben aber einen kleineren Durchmesser.


    Dominik hat ja schon angedeutet, dass man ab etwa 200 Schäften auch custom was gemacht bekäme. Privat braucht man die Menge natürlich nicht, Revolution würde über eine Mindestbestellmenge von 200 Stück lachen. Entweder gibt es deren Stäbe irgendwo als Katalogware oder aber sie lassen die sich von einer Firma wie Nijora Cutom fertigen.


    Einfach mal anrufen, ob die was haben.


    VG, Eike

    Moin Stephan,

    klar kenne ich das grobe Baumuster und die einfache Waage haben sie alle, andererseits gibt es unterschiedliche Detailausführungen und damit wahrscheinlich auch unterschiedliche Hersteller. (Schlitzauge, Sternauge, unterschiedliche Paneeleaufteilungen, ...)

    Deshalb würde mich halt schon die Info von jemandem interessieren, der seinen schon bei Wind geflogen hat, ob die Waage bei Ihm im Drachen selbst auch so festgewunschen wurde. Die Waageschnur aus dickem Kevlar kann ich selbst einschätzen, die kann mindestens 250daN und liegt im Anknüpfbereich doppelt - aber der Klimbim dahinter ;) ?


    Wenn Ralf SPO beispielsweise mal gucken könnte, wäre das genial. Sein Trilo hat ja wohl auch schon erfolgreich Wind zu schmecken bekommen und da wird es ja noch ein paar mehr geben.


    Wie gesagt, ich habe so etwas China-Erfahrung - anderer Industriezweig - aber die Fragen haben ihren Grund.

    VG, Eike

    Naja, ich stell mir eher die Frage, ob der Trilo in einer anständigen Böe mit nur einer Waageebene hoch klappt und Druck ablässt (dann reicht auch die 160daN Schnur), oder ob er einfach 3 Löcher in der Brust hat und kurz drauf Bekanntschaft mit dem Boden macht ;)


    Sind das bei Euch auch einfach so kurze Gurt-Stücke, die an der ersten Naht enden und Ihr habt keinen Ärger?


    Wenn dem so ist, freue ich mich, schiebe es auf die eine Waageebene und warte einfach nur auf Erstflugwetter ;)


    Ralf SPO : "Ja wenns denn Koks wäre, dann wären hier nicht alle Ecken so voll!"

    (Mir guckt gerade wer über die Schulter, warum ich so grinse ;) ... )


    VG, Eike


    PS.: Persönlcihe dienstliche Erfahrung: In China kannst du abhängig vom Preis sehr unterschiedliche Qualität bekommen. ich wurde auch mehrfach gefragt, ob wir einen Preis würden haben wollen unter bezahlung aller Patentgebühren oder ob sie das raus lassen könnten... auch "seriöse Firmen" sind da teils sehr flexibel ;) ...

    PPS.: DrachenDrachen : Ich denke auch nicht, dass es unzählige Hersteller sind, dazu bieten zu viele Händler mit gleichen Bildern an, kann mir aber gut vorstellen, dass die Drachen aus der Lehrwerkstatt und der montäglichen Fertigung in einer anderen Sortierung landen.

    Die Frage wäre, ob es eine Lösung wäre, die Revolution skaliert nachzubauen.

    Skaliert auf eben gescheit verfügbares Material.


    Einige aus dem Forum (mich eingeschlossen) haben beste Erfahrungen damit, das Lieferprogramm von Nijora zu durchforsten (Pfeilschäfte).

    Vorbildlich an Nijora ist, dass sie umfangreiche technische Daten angeben (ID, AD, Länge, ... man braucht nicht raten und kann sich Testkäufe sparen).


    Sie haben beispielsweise Pfeilschäfte in 10,7mm Außendurchmesser - das kommt deiner Anforderung schon nahe, trifft aber nicht exakt und für die Summenlänge müsstest du den Drachen skalieren oder vierteilig planen.

    Big 10.7 | Nijora Archery
    Ideal für die Halle, aber auch im Außenbereich da er ein sehr leichter Schaft ist, unter den 10 mm Schäften mit einem 350 Spine!
    nijora.com


    Alternativ haben sie auf Anfrage auch sehr lange Pfeilschäfte bis 110cm:

    Tokala Long 36 inch 400-600 | Nijora Archery
    Premium Universal Carbon Schaft für das traditionelle Bogenschießen in 3 k Edel-Carbon, Sicht Optik, bzw. mit dunkler Holz Sicht Optik.
    nijora.com


    Ich habe dort noch nie "auf Anfrage gekauft" sondern immer nur von der Stange, ABER bei Anfrage kann man ja mal fragen, ob sie lang und dick auch kombiniert bekommen ;)


    Bei einer gemufften Leitkante aus deren Pfeilschäften habe ich in meinem Zeynep beispielsweise innen und außen gemufft:

    29_230419_muffe.jpg


    Beide Pfeilschaftenden sind so durch eine verklebte Muffe verstärkt, beim UQS-Verbinder ist die verklebte Innenmuffe drin, beim Verbinder vom Whisker ist die Innenmuffe nur eingeschoben aber auch noch vorhanden, das waren halt Verstärkungen, die aus der Art und Weise resultierten, wie die zuvor gebrochene Cruise 6 sich verabschiedet hatte.


    Klar, das ist jetzt nicht die direkte Lösung für einen 1:1 Ersatz für die Revolution-Stäbe, gedacht ist es mehr als Inspiration, wie man sich was basteln kann und was an Pfeilschäften auf dem Markt der Anforderung schon recht nahe kommt.

    Meine so zusammen geforschte Leitkante hat inzwischen den einen oder anderen Starkwind erlebt und bestens überstanden. Ich würde das wieder so machen.


    Wenn Dir ein 1:1 Revolution Nachbau wichtig ist, wirst du aber wohl nicht um deren Gestänge drum herum kommen.


    VG, Eike

    Naja, die empfohlene Leine ist bei Metropolis immer auf der sicheren Seite, das klingt ja schon ganz klar durch.

    Bei mir klingelte gerade die Tage der Postbote mit stark getaptem Müllsack in der Hand - also direkt aus China - ein 10er war drinne.


    Mehr als die 160daN für den 10er wird es hoffentlich nicht brauchen (Metropolis-Empfehlung).

    Das Monster im Wohnzimmer auslegen, wo dazu auch gerade ein 2 jähriger Junior rum tobt, das kann ich vergessen, erstes komplettes auspacken wird auf der Wiese sein und dann ab in die Luft, ich will aber 2-3bft abwarten.


    Was ich beim auspacken "gefunden habe", bedient aber schon etwas die Schiene des chinesischen Humors ;)


    Die Kevlar-Waageschnur wird 160kg halten, auch einer der 3 Abzweige alleine - da habe ich keine Zweifel, das ist eher die 250daN-Stärke bei Kevlar, das ganze in 3 Abzweigen Richtung Drachen und doppelt im Anknüpfknoten - bevor die Waage aufgibt, reißt alles andere an dem Drachen auseinander ;)


    Dabei befand sich dann ein Winder mit Drachenschnur - nett von den Chinesen, ich hatte mit Kite only gerechnet ;) ... aber guckt selbst:


    Das steht doch deutlich im Widerspruch zu einer hiesigen Leinenempfehlung von 160daN!

    Es ist definitiv nicht die Standard-Kinderdrachenstrippe, die man beidseitig um einen Stecki wickeln und durch reißen kann - mehr ist das schon aber eben auch nicht endlos mehr. Um die Schnur nicht im Knoten zu zerlegen und eine Idee zu bekommen, was sie kann, habe ich sie mit weicher Kraftverteilung beidseitig per Abseilachter "fassbar" gemacht und aufgehängt. Meine knapp 70kg hat sie gehalten, als ich ein bisschen gewippt habe, ist sie gerissen.


    Das packen Chinesen also einem 10er Trilo bei ;)


    Stellt sich mir also die Frage, ob man sich mit der 160daN oder mehr einen Gefallen tut und wie das im Verhältnis zu dem "Waagen-Tampen" in geschätzt 250daN-Klasse steht, den die Chinesen ja nun auch verbaut haben... also habe ich einen Blick in den Drachen geworfen, die Kraft muss ja schließlich irgendwo hin...


    Die Kevlar-Waageschnur hängt am Gurt, in der Bucht ist dieser einfach umgelegt und mit moderat wenigen Stichen vernäht - dazu etwas Kraftverteilung in den Gurt, die Saumbänder und natürlich das Tuch... hmmm



    Nicht dass einer sagt, ich hätte die große Verstärkung auf der Rückseite übersehen ;)


    Der Gurt geht genau bis zur ersten Naht und endet dort vernäht mit dem Tuch von einer der großen Kammern ohne weitere Kraftverteilung:


    Die Waage hat 3 Schenkel, das ganze also 3 mal, fertig.


    Das hält sicherlich mehr aus als die ~70daN-Strippe, verleitet mich aber zu der Aussage, dass die Waageschnüre auf Griffigkeit dimensioniert sind, damit bezüglich Bruchlast gnadenlos überdimensioniert sein dürften ;) , es passt aber auch in das Bild, dass der Trilo bekanntermaßen kein "Hochleistungslifter" ist und dass die Leinenempfehlungen von Metropolis eigentlich dafür bekannt sind, auf der sicheren Seite zu sein.


    Nur mal so als Referenz: 3 Gurte im Stern angeordnet hat mein Wolkenstürmer Parasled 1.8 mit 90daN Leinenempfehlung pro Übergang von Waageschnur auf Drachen - also in Summe 9 Gurte, die ins Tuch gehen und nicht 3 im ganzen Drachen.


    Im Hinterkopf stelle ich gerade die Windempfehlung von 2-5bft in Frage, wobei die Chinesen da auch nicht so konkret sind, wie die Angaben bei Metropolis und ich kann ja durchaus einen aus anderer Herstellung haben.


    Wie sehen die Krafteinleitungen bei Euch aus?


    Gerne auch mal im Vergleich Trilo 7, 10 und 16, die Bilder hier stammen vom 10er.


    Falls jemand den Vergleich zu einem Metropolis 10er hat, wäre das natürlich interessant.


    Ich vergleiche jetzt im Hinterkopf einfach, was eine Traktionsmatte mit 160daN Leinenempfehlung an Waage und an Krafteinleitung ins Tuch dahinter hat (ein Vielfaches), hier jetzt der Trilo in recht sparsam dimensioniert, beim Segeln wird zum Schothorn eines Spi hin das Tuch vielfach aufgedoppelt, weiter verstärkt, dann aber oft auch nur eine Niete zum anknoten von der Schot eingeschlagen - gutes Tuch kann schon einiges, keine Frage... aber wenn ein Spi ausreißt, dann auch gerne dort ;)



    Moin,

    ich verwende für meinen Trilobite 10 sqm entweder den Profiwurm von Wurmi zur Befestigung auf einer Wiese, am Strand einen BW-Erdungsstab zum Einschrauben (Schraubanker).

    Als Leine nutze ich 250kg Climax Blackline. Bei sehr moderatem Wind kann ich den Trilobite allerdings auch noch aus der Hand mit der Leinenspule fliegen. Daher denke ich, dass die verwendete 250kg-Leine überdimensioniert ist...

    Bei dem Bild im Hinterkopf würde ja quasi die mitgelieferte "Erstflugstrippe" fast reichen, wie du das schreibst, klingt es nach weniger als 50kg Zug, viel Luft nach oben für mehr Wind.


    Gibt es schlechte Erfahrungen mit ausgerissenen Gurten aus den Trilos oder habe ich einen "besonders sparsam dimensionierenden Hersteller" erwischt ;) ?


    VG, Eike

    Wie gesagt, auf Drachenfesten komme ich nicht auf die Idee. Dort fliegen alle auf engem Raum und wer am Ende in wen rein fliegt, kann vorher keiner sagen, das ist gemeinsam beschlossene und akzeptierte Umgebung, da würde ich bei Gedränge und ablandigem Wind an der Küste (oder anderen, sehr wahrscheinlichen "Drachen weg- bzw. Schadens-Szenarien") aber auch auf einen Start verzichten. Das wäre jetzt aber auch konstruiert, weil an der Küste üblicherweise Platz ist, anders als auf so mancher Wiese. Im Alltag an der Küste reicht es gerade bei Einleinern eigentlich immer und wenn du mit Zweileinern an die Grenze dessen kommst, dass du nicht mehr fliegen kannst/solltest, dann hat das nichts mit anderen Drachenfliegern zu tun sondern mit dem Thema Gefährdung Dritter und dem gesunden Menschenverstand wegen zu vieler Spaziergänger.


    In der 500daN-Klasse bin ich nicht unterwegs, da bist du ja gezwungenermaßen mit mehrköpfiger Mannschaft im Einsatz.

    Dyneema macht denke ich irgendwann einfach was bei der Leinenqualität aus, siehe oben das Thema Werkstoffkosten vs. Prozess in der Herstellung.

    Bevor ich einer neuen Schnur einen Drachen anvertraue, speziell ablandig an der Küste, wird die voll abgewickelt und per Einschraubankerpunkt und Großschot vom Katamaran (8fach-Flaschenzug) gegen 2/3 der angegebenen Bruchlast getestet und so ne Stunde stehen gelassen.

    Zwei günstige Polyesterleinen habe ich so auch zerrissen, eine interesanterweise nach 10min.

    Besser so im Test als per Drachen.

    Neue Leinen aus "wertigen Fasern" haben bei mir in so einem Test nie aufgegeben, siehe Liros mit der DC... , die liefern eher mal Stückelungen auf der Spule aber nicht zusammenhängend mit eingeflochtenen Materialwechseln.

    Das wird sicher auch in irgendwelchen technischen Datenblättern stehen (Toleranzen) aber wer hat solche Datenblätter schon mal von Billigstrippen gesehen ;) ?


    Es gibt schon durchaus Argumente für Dyneema, das will ich nicht in Abrede stellen, viele ganz große Kites sind ja auch stablos und hacken nicht so hart in die Leine rein wie ein Cody, da federt im Zweifel dann der Drache...


    VG, Eike

    Das mit dem Stress kann ich gut nachvollziehen - jede Böe hackt voll durch, wird somit auch als Kraftspitze erzeugt, weil die Schnur eben weniger durchhängt und damit deutlich weniger Bogen vorhanden ist, der erst raus gezogen werden kann, bevor eine Böe dann auch eine Kraftspitze erzeugen kann. Dazu dann noch die 4-5fache Dehnung von Polyester, die den Aufbau von Kraftspitzen zusätzlich abdämpft.

    Mit steifer Schnur werden also ganz andere Kraftspitzen erzeugt und kommen am Boden natürlich auch an und gegen die musst du dann anarbeiten.


    Zusätzlich kommt dazu, dass die steiferen Fasern pro Querschnitt eine deutlich höhere Bruchlast haben, du hast mit der dünneren Schnur also gleichzeitig mehr Krawall und weniger zu greifen, damit mehr Kampf und Stress ;)


    Andererseits gucke ich auf die "Nutzenseite Polyester vs. teurere Strippe", dann gehören Kampf und Stress nicht zu meinen Zielen.

    Ich stelle mir eher die Frage, was ich an Leinenschmuck rein hängen kann und dass meine Bodenanker halten. Im Mittel sehe ich keinen erkennbaren Performanceunterschied, der sich beispielsweise in mehr Leinenschmuck ummünzen ließe, da der Leinenschmuck nicht von den Kraftspitzen in den Himmel gehoben wird sondern eher von der durchschnittlichen Kraft. Man kann sich jetzt sicher Gedanken machen, ob es die durchschnittliche Kraft ist oder die minimale, die es braucht, damit das System nicht zusammen sackt, die Kraftspitzen sind es aber sicherlich nicht.

    Den Stress im Handling und auf dem Material sehe ich eher auf der Negativseite, sowohl bei Dyneema als auch Kevlar.


    Beobachte ich beispielsweise meinen Cody oder die Constellation an 2mm Polyester oder an 1,5mm Kevlar, dann erkenne ich in der Luft alleine am Drachen, welcher der beiden gerade an der Kevlar bzw. an der Polyesterstrippe hängt - speziell bei böigem Wind wie heute.

    Am Kevlar sieht man deutlich, wie die Böen rein hacken, der Drachen biegt und sich verwindet, das ist an der Polyesterstrippe DEUTLICH reduziert - also eigentlich besser. Habe ich nicht mit "dummen Touristen" zu rechnen, fliege ich deshalb bevorzugt Polyester - es ist materialschonender und angenehmer zu handeln. (Kevlarschnur interpretiere ich auch als Handschuhpflicht, Polyester nicht zwingend...) einen Mehrwert von Dyneema am Einleiner sehe ich wenn dann überhaupt bei der Abrundung nach ganz unten, beispielsweise für Gleiter, das aber weniger wegen der Materialeigenschaften sondern weil man bei den ganz dünnen Polyesterleinen irgendwann keine gescheiten Flechtschnüre mehr bekommt sondern nur noch den sich verdrillenden Kinderdrachenplunder...


    Sobald ich irgendwas an Drachen an die Leine knüpfe, was Richtung Arbeitstier/Lifter geht, stelle ich mir eigentlich nur noch die Frage Kevlar oder Polyester, nicht aber Dyneema ;)


    Gewicht kann die Differenzierung eigentlich nicht ausmachen. Eine OVP 100m Spule von 2mm "Elliot-Polyester" hat mit Papprolle und etwas Folie drum ein Gewicht, was 0,18% der Bruchlast entspricht. Sind dir 0,18% Gewichtsanteil für die Tragkraft des Drachens zu viel, kannst du guten Gewissens direkt zu einer VIEL dünneren Schnur des gleichen Werkstoffes greifen und im gleichen Faktor das Leinengewicht reduzieren, was viel mehr als einen Faktor von vielleicht 2 beim Werkstoff bei gleicher Bruchlast ausmacht.


    Die Windlast auf dem Durchmesser der Schnur hingegen entsteht über aerodynamische Gesetze - als Fachfremder habe ich die Formeln zur Berechnung nicht exakt auf der Hand, würde aber wie bei anderen aerodynamischen Kräften vermuten, dass da eine quadratische Abhängigkeit von der Luftgeschwindigkeit in der Formel der Krafterzeugung steht, genau wie beim Auftrieb vom Drachen auch. Dass der Durchhang der Drachenschnur sich über Windgeschwindigkeit nie ganz raus zieht, auch wenn Zunder drauf ist, als dass man Gitarre auf der Schnur spielen könnte, zeigt ja auch, dass das spezifische Materialgewicht nebensächlich ist und der Durchhang von der Windkraft auf der Leine dominiert wird.

    Letztendlich zieht es die Leinen auch bei viel Druck nie ganz gerade, wie es der Fall sein müsste, wenn die Gewichtskraft der Schnur maßgeblich wäre...

    Die Windlast an der etwa 1,4fach so dicken Polyesterstrippe erzeugt natürlich klar sichtbar mehr Durchhang.

    Wenn das jemanden stören würde und er genau deshalb zu Dyneema greift, dann müssten aber diese Kandidaten ganz massive Gegner von Leinenschmuck sein, der sorgt schließlich für erheblich stärkeren "Leinendurchhang" ;)


    VG, Eike


    PS.: Zum "Teufel" mit Zwinker & Co... das ist halt Lebenserfahrung mit Touristen an der Küste. Platz ist für alle da. Da einige Zeitgenossen Ihren Drachen nicht zum fliegen bekommen, kommen sie Dir immer näher, gibst du Ihnen den Tip, dass es nicht an den letzten 50m liegt, wo sie denn am Strand stehen sondern mehr am Drachen und dem Umgang damit, bist du der Buhmann und wirst schnell in die Klugscheißerecke gestellt. Ich bin in einer Touristengegend groß geworden, früher haben Freunde den Drachenladen vor Ort betrieben. Man kommuniziert also besser minimal und freundlich, wer meint, ohne den Drachen im Griff zu haben, haarscharf an anderen Leinen plötzlich kontrolliert vorbei fliegen zu können, weil dort der Wind ja gut sein muss, der soll es halt tun. Wenn es so weit kommt, ist das Gespräch eh schon gescheitert. Früher, als es den Drachenladen noch gab, wusste man dann ja auch, wo man sie zum Erwerb von funktionierendem Material hin schicken konnte ;)


    Kurzum:

    Über die Jahre habe ich keine Ahnung, wie viele Drachen ich dort so denn möglich im freundlichen Klönschnack für Touristen eingestellt habe, früher waren das teils mehrere pro Flugtag, viele lachende Kindergesichter, ...

    Im Freundeskreis hat es 6 mal "geschnackelt", als dass es sich rum gesprochen hat, dabei war ich 2 mal. Da haben sich durch gekappte Leinen und "ich fliege kein Kevlar-Überzeugung" 6 Drachen im deutlich vierstelligen Wert auf die Ostsee verabschiedet, weil die Stümperstrippen einen höheren Schmelzpunkt hatten. Wenn ich mit Polyesterleine geflogen bin und merkte, es mit einem "nicht ansprechbaren Gegenüber" zu tun zu haben, habe ich meine Drachen immer lieber im Akkord runter gerissen, statt es auf einen Leinentest ankommen zu lassen. Das hat mich über die Jahre 2 Polyesterkneule gekostet - aber keine Drachen.


    Dafür habe ich inzwischen 3 Rollen mit Kevlar drauf, 2x 1,5mm und 1x 2mm :saint: ... dadurch haben sich Kites im Gegenwert von vielleicht 10€ auf die Ostsee verabschiedet (2x Discounterschrott), keiner ist ungewarnt rein geflogen. Die meisten pulst du auch aus einer Kevlarleine einfach wieder raus, die Strippen bei den billigen Discounterdrachen haben meist einen ekelig hohen Schmelzpunkt :rolleyes: ... die scheren sich um das Thema Schmelzpunkt im Vergleich zu anderen Drachenschnüren einen feuchten Kehricht...


    Wie gesagt - Küste - viel Platz aber Touristen (Gedankenlose und x% der Bevölkerung kannst du nicht sinnvoll ansprechen) und bei mir zu Hause oft ablandiger Wind, kein Drachenfest auf begrenzter Wiese unter Gleichgesinnten, die sich alle bewusst für das Hobbie entschieden haben und im Zweifel gemeinsam los rennen und einen Drachen wieder einfangen... das sind unterschiedliche Welten... leider...

    Interessanterweise regen sich Eltern schnell drüber auf, wenn man einem unerzogenen/gedankenlosen Bengel nach gescheiterter Freundlichkeit deutlich sagt, dass er einem nicht in die Leinen fliegen soll, über die verlustig gegangenen Discounterdrachen wurde nur gelacht: "Das muss er ausprobieren, sind halt Kinder!"

    Tja, wenn das heute so ist, dann fliegen an solchen Spots meine wertigen Drachen, die ich nicht auf die Ostsee verabschieden will, an Kevlar.


    Ostseebad-Grundstimmung ist nicht Drachenfest-Grundstimmung und jetzt hängt es stark an der Perspektive, ob man da im Nachsatz "zum Glück" oder "leider" sagt. "Drachenfest-Grundstimmung" in der Touristengegend wäre cool ;) ...

    @MySky Da hast du recht und rauer sind sie auch noch deutlich. Nachteil ist halt, dass die Leine erheblich mehr wiegt und durch die hohe Dehnung auch sehr viel Zugkraft (subjektiv) kostet.


    Ich hab grad an meiner Flow 7 und meinem xxl Powersled von 500er Blackline auf 3mm Liros umgestellt und die Zugkraft hat imo erheblich zugenommen...und damit auch die Hebeleistung.


    ...

    Wie hast du das mit der Zugkraft ermittelt?

    Ich lese gerade so etwas zu dem Thema quer, fliege meist Speedies und da ist es ganz klar, die Dinger gehen vorwärts, sehr viel Windwiderstand bringen die Leinen und mit "Gummibändern" kannst du nicht präzise lenken. Neu kaufen tu ich mir also nur noch Liros DC und aus die Maus (Marke soll sich jeder selbst entscheiden, als technisch drauf guckender Ingenieur glaube ich aber Gründe für meine Entscheidung zu haben ;) )...


    Einleiner - eine andere Welt...


    Ich kenne bei mir 2 Szenarien, bin an der Küste groß geworden, Einleiner fliege ich bei ablandigem Wind und wenn viele Leute rum rennen, weil ich sie aus den Lee-Turbulenzen der Bebauung raus bekomme, im Gegensatz zu den Zweileinern an den Tagen also auch Spaß haben kann und ich brauche bedeutend weniger Platz am Strand.

    Touristengebiet, am Ende stehe ich nahe vom Wasser und fliege so auch nicht über den Leuten.

    Diese Gedanken machen sich aber 99% der Touristen nicht, starten Ihr 5€ Discounter-Teil, was sie oft nicht in den Griff bekommen und säbeln im Zweifel einen schönen Cody ab, der sich dann Richtung Dänemark verabschiedet. Folge: Ich fliege dort NUR Kevlar. Dehnungsarme Strippe in einigermaßen dünn, die Strippe MUSS halt halten und das Ausmaß "meiner Arschlöchigkeit" kann ich selbst kontrollieren, indem ich Abstand von anderen halte, mich ans Wasser begebe, ... wie zuvor beschrieben.


    Mit ernsthaften Drachenfliegern, wie sie hier im Board zugegen sind, kommt man klassisch schon vor dem Start des zweiten Drachenfliegers vor Ort ins Gerspräch, dann stehen irgendwann die Drachen von beiden am Himmel und man selbst steht auf halbem Abstand zwischen den Drachen zusammen und ist entspannt am quatschen. Es ist halt kein Drachenfest, man hat da Platz und wenige, die wirklich fliegen, dafür regelmäßig die 5€-Discounterfraktion, der unsereins nicht aus dem Weg gehen kann, wenn man bereits aufgebaut hat...


    Kurzum: Kevlar


    Szenario 2: Drachenfest

    Es wird geflogen, dicht an dicht...

    Das Szenario zieht mich nicht übermäßig an, ist es zu tüddelig verzichte ich auf einen Start, ein paar Polyesterleinen habe ich dafür aber auch.


    Zur Zugkraft:

    Habe ich den gleichen Drachen an Polyester oben, steht er ruhiger, speziell im turbulenten Raum. Habe ich beispielsweise meinen Cody dann an vollen 100m draußen, merke ich aber diesbezüglich keinen wirklichen Unterschied mehr. An Kevlar rucken die Turbulenzen voll durch, das merkt man auch am Bodenanker, es steigert den Anspruch an diesen, 100m Leine dämpfen aber ziemlich alles weg.

    Baut man gedanklich eine Zugwaage vor dem Anker ein, wird man mit einer steifen Leine deutlich höhere Maximalwerte messen, keine Frage. Das sind die offensichtlichen Unterschiede bezüglich Faktor 4-5 in der Bruchdehnung zwischen den Werkstoffen und wird bei Dyneema nicht groß anders sein. Den Hauptunterschied zwischen Dyneema und Kevlar sehe ich da in Schmelzpunkt (Touristensicherheit ;) ) und UV-Stabilität (die Kevlarspule sollte man halt nicht in der Fensterbank lagern).

    Aber wie sieht es mit dem Mittelwert aus?
    Der Mittelwert definiert in meinen Augen die "Hebeleistung" bzw. nennen wir es mal die Nutzleistung, die man dann an Leinenschmuck o.ä. einbinden kann.


    Da nehmen sich die Leinen denke ich nicht viel ;)


    Die Kevlarleine, ich denke analog zur Dyneema hängt weniger durch, wiegt beim fliegen am absoluten unteren Minimum ein paar Gramm weniger und hat weniger Durchmesser, ABER sobald man Leinenschmuck einknüpft, dann sehe ich die Leinen eher eckig durchhängen, in den Ecken hängt der Leinenschmuck und der Durchhang von Turbine zu Turbine ist marginal. Ich denke auch nicht, dass man mit Dyneema/Kevlarleine ein Püppi mehr einknüpfen könnte als bei Verwendung einer Polyesterleine.


    Ich habe hier 2 identische Spiderkites-Spulen, beide voll mit 100m von etwa 1,5mm Schnur, das eine ist 135daN Kevlar und das andere ist 70daN Polyester (Elliot). Der Gewichtsunterschied mit gleicher Spule liegt bei vernachlässigbaren 7gr, die Belastbarkeit liegt eher bei Faktor 2 aber 2mm Polyester (110daN ) wiegen die 100m mit Pappspule 200gr. Im Verhältnis zur Bruchlast ist das ein Keks ;)

    Wenn man am Einleiner einen Unterschied merken wird, ist es eher die Windlast und damit wie stark die Schnur durch hängt, was in einer Böe, wenn der Bogen raus gezogen wird, zusätzlich zur höheren Dehnung noch dämpft und den Bodenanker entlastet. Eigentlich ist mir genau das Verhalten ja willkommen.


    Sobald aber Leinenschmuck drinne hängt, reduziert sich in meinen Augen die Differenzierung zwischen den unterschiedlichen Leinen deutlich.

    Will ich also meine Kevlar-Strippe etwas mehr dämpfen und die Ruckbelastungen reduzieren, hänge ich mittig beispielsweise eine Turbine ein. Die wird zumindest zeitversetzt von Böen getroffen und erzeugt einen Leinenbogen, gegen den sich der Lifter abarbeiten kann.


    Aber habt Ihr einen größeren geldwerten Unterschied zwischen Polyester und steifen Strippen (egal ob Kevlar oder Dyneema) raus geflogen, der darüber, dass man auch mangels Wind eine dünnere Strippe hätte nehmen können, hinausgegangen wäre?

    Was ich mir noch vorstellen kann, sind Unterschiede in der Fertigungsqualität. Polyester ist billig, egal ob Dyneema oder Kevlar kostet der Werkstoff mehr.

    Geht es Richtung richtig billig, wird ggf. mit Billigwerkstoff und Billigprozess noch mehr geschweinert, als wenn bereits zum teureren Werkstoff gegriffen wird.

    ich arbeite in einem werkstoffkostendominiertem Bereich. Für die produkte, an denen ich arbeite, gibt es die Daumenregel 80% Werkstoffkosten + 20% Prozess ergeben 100% Herstellungskosten. Greift man dann zu noch wertigeren Werkstoffen, wird man diese sicher nicht mit dem Billigheimerprozess verschandeln ;) ... wäre mal interessant, wie die Zusammensetzung aus Prozess und Werkstoffanteil bei Flechtleinen ist. Dass man aber das Edelmaterial nicht mit dem Ramschprozess kombiniert, dürfte meistens so sein.

    Moin


    Sehr interessant @Poppy was du geschrieben hast. Du hast also auch auf 3 Leinenstärken reduziert. Gibt es noch andere die es ähnlich gemacht haben? Oder lauft ihr mit gefühlt 10-15 Spulen auf die Wiese/Strand und guckt welche Leinenstärke ihr dann nehmt?


    Wie gesagt ich würde auch gern reduzieren wie Poppy. Ist halt nur die Frage welche Größen sinnvoll sind?

    In meinen Augen kannst du so wie Poppy reduzieren, zumindest bezogen auf einen Drachenpiloten und dann ist noch die Frage, wie viele Drachen du zeitgleich fliegen willst.

    Wenn du jetzt natürlich über den Wunsch nach meheren zeitgleich zu fliegenden Drachern die Stückzahl der Spulen wieder hoch treibst, stellt sich natürlich die Frage, ob du dann nicht auch die Abstufung der Bruchlasten oder anderer Eigenschaften verfeinerst ;) ...


    Hast du Leinen mit Bruchlasten von 33%, 66% und 100%, dann fliegen deine großen Drachen bei wenig Wind ggf. mit der 66% Strippe, aus Sicherheitsgründen aber nur bei ganz leichtem Seewind vielleicht auch mal mit der 33%, im Binnenland aber realistisch nur mit der 66% oder bei mehr Wind mit der 100%.

    Dann bleiben die dünneren Strippen bei mittlerem Wind und mehr noch für die kleineren Drachen und dann bleibt die Frage, was die Drachentasche her gibt. Findest du da auch eine 1/3 Abstufung oder hast du eher viel ähnlich großes?


    Ich stufe gerne ab, teils auch danach gehend, was es an Leinen so für Angebote gibt, 1/3 bzw. 1/4 - Schritte, viel feiner macht für mich keinen Sinn, das löse ich dann eher durch den Wechsel auf andere Drachen - bei ganz wenig Wind dann eher dazu passende Zweileiner als Einleiner ;) ...

    Das kann Dir aber keiner pauschal beantworten.




    Mich interessiert an dem Thema aber auch mehr das Thema Nutzlast vs. Flugeigenschaften über die Variation vom Leinentyp zwischen steif, etwas leichter und dünn (ohne die Meinungsvielfalt Kevlar/Dyneema herausfordern zu wollen) und Polyester, was den Materialeigenschaften nach halt etwas dicker und schwerer ist.

    Bei 200gr Strippe auf 110daN Bruchlast (Beispiel für 2mm Elliot Polyester, die hier gerade als 100m OVP auf dem Tisch liegen), spielt das Gewicht in meinen Augen aber deutlich weniger rein als der Windwiderstand. Die Windkraft auf die Leine sinkt aber auch bei schwächerem Wind, wahrscheinlich in ähnlichem Verhältnis wie der Auftrieb vom Drachen ;) ...


    Am Thema, wer bei wie wenig Wind noch fliegt und andere eben nicht mehr, sind denke ich mehr der Drachen und dessen Trimm beteiligt (Fingerspitzengefühl vom Piloten).

    Piloten, die das Hobby ernst nehmen, sind tendenziell aber eher mal bereit, einige € mehr für das Material in die Hand zu nehmen und haben dann oft Dyneema in der Tasche. Ich glaube aber, die würden auch mit Polyester-Strippen noch die letzten mit fliegenden Drachen am Himmel sein ;)


    VG, Eike

    Ich erinnere mich da noch düster an einen schärferen Unfall mit Trapez und 10er Kette Run Darts - wann waren die HQ-Bauanleitungen aktuell, das war doch das letzte Jahrtausend ;) ... ?

    Es ging ebenfalls ernsthaft auf den Rücken, bleibende Schäden, Krankenhaus und der Schnappschäkel war nicht mal verbaut, das waren noch Zeiten von Eigenbau, weil es nichts fertiges zu kaufen gab.

    Ich war zum Glück nur Zuschauer aber der Freund, dem das passiert ist, der wusste eigentlich was er tat.


    Man kann das machen, wenn man was größeres bei absolut berechenbarem Seewind fliegt und die Arme entlasten will, es dabei aber alleine um die Ausdauer geht und den Wunsch stundenlang zu fliegen.


    Wenn es um all das geht, wo man auch mal abgeschleppt wird, stolpern kann, eine Böe rein hacken kann, ... finde ich die Warnung, nicht mit Schlaufen zu fliegen vielleicht etwas übertrieben, aber ans Trapez zu fassen und zielsicher den Panikhaken in Bruchteilen einer Sekunde zu ziehen, nachdem man die Schlaufen / Powergrips bereits los gelassen hat, das klappt nicht schnell genug. Das ist illusorisch.


    Beim Traktionskiten passiert genug - obwohl man an den Orten, wo man das praktiziert, Platz hat direkt in den Buggy zu steigen oder aber das Kiteboard unter die Füße zu bekommen und los gehts.

    An durchschnittlichen Orten, wo man im Binnenland einfach mal Lenkdrachen fliegt, da hat man den Platz nicht, da hat die Wiese Maulwurfhaufen zum stolpern, es liegen Steine/Findlinge rum, ... diverse Gründe, warum man ggf. mal los lassen muss oder Dinge, an denen man hängen bleiben kann, wenn einen der Drachen weg reißt. Mich hat es auch schon über den Strand / die Sandbank gezogen und ich habe nicht los gelassen, sieht man dann aber eine zerschlagene Glasflasche auf einen zu kommen, dann lässt man los und das geht verdammt schnell mit nicht konsequent gucken, weil man sich noch neu ausrichtet, Beine wieder vor bringen muss, ... da beguckst du nicht jeden einzelnen Meter Boden, über den du gezogen wirst.

    Nimm die Bilder aktuell vom Strand in Holland, von den Kollegen, die gerade da sind:

    drachenforum.net/thread/?postID=1497738#post1497738

    Du denkst du hast Platz - reißt es dich um und auf der Bahn, auf der dich der Drachen abschleppt, liegt so ein gelbes Ding und du bleibst dran hängen, reicht das locker und der Rücken ist im Eimer. Die Markierungen sind ja auch gerne im Boden verankert.


    Dazu das Thema Lift - ich kenne es mehr von den Peels aber große Stabdrachen können auch liften - du willst nicht wirklich vom Zweileiner geliftet werden, ohne gaaanz schnell los lassen zu können.

    Solche Flüge sind super cool:

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    ... aber man sieht auch, wie er am Vierleiner nachzustiert - das kannst du am Zweileiner nicht und dann schmiert Dir der Drachen ab und du fällst ggf. aus einiger Höhe auf den Boden. Hoch geht es ggf. auch sehr schnell, spielst du mit fiesen Geschichten rum und der Hinterkopf meldet "OhOh, jetzt wirds böse!", dann musst du eigenbtlich beim "OhOh" schon los gelassen haben, sonst fällst du ggf. schon aus einer Höhe, aus der das weh tut / aus der es zu Verletzungen führt. So schnell bist du von einem Trapez nicht getrennt.



    Für alles, wo es mit Zweileinern grenzwertig werden kann, sollte man die Kraft in den Armen haben, geht es ums "ewig fliegen", dann lande ich eher vorzeitig zum Tausch vom Kite, weil ich was verstellen will oder einpacke - da habe ich eher genug, als dass mir die Ausdauer ausgeht, brauche also kein Trapez und mit Vierleinern fallen die meisten kritischen Punkte im Zusammenspiel mit dem Trapez weg, das sind aber klassisch Matten. Da nutze ich auch selbst manchmal eins. Andererseits gibt es dann auch Sicherheitssysteme wie Kitekiller, die teils auch über los lassen funktionieren - trotz Trapez ... aber das war nicht deine Frage.


    Trapez mit Zweileiner würde ich bleiben lassen.


    VG, Eike

    Ich habe nicht gesagt, dass der Große 12mm drinne hat - ich hoffe doch, dass es mehr ist - aber es wird eine spezielle Aufgabe dickeres ran zu bekommen und da das Gestänge genau so verläuft wie bei der Originalen braucht es deutlich dickeres Gestänge.

    Den Rest hat Moonraker schon geschrieben - das Verhalten zeigen viele "Riesen" und es zeugt genau von zu knappem Gestänge.


    Je nach Bezugsquellen und Budget kann man sich also für dickeres Gestänge und/oder Diagonalabstrebungen entscheiden, die bei vielen Riesen á la Flaki und Co auch zum Standard gehören. Trotzdem gehört es auch zum guten Ton, dass bei Landungen auch mal die Leitkanten unten weg knicken, die Flaki werden ja nicht umsonst mit Bodenteam geflogen und dann zur Landung "aufgefangen" - bei einem Speed-/Powerkite-Design in der Größe natürlich nicht so ganz trivial.


    VG, Eike

    jop! hat etwas gedauert mich zu entscheiden (keine Ahnung warum... ^^ )

    Bei den Fotos aus der Anzeige gefiel mir der Faltenwurf im Tuch nicht, bei deinen Bildern scheint dies kein Thema zu sein, das ist erfreulich :)

    Glückwunsch zu dem schicken Neuzugang aber bei dem aufgerufenen Preis hatte ich keine Lust auf Experimente, ob der Verkäufer für die Fotos zu faul war gescheit aufzubauen und abzuspannen oder ob der Proto inzwischen einen "schwierigen" Lebenslauf hatte und man sich ne Baustelle anlacht ;)


    Bei dem schönen Kite, der so lange in den Kleinanzeigen stand, werden ja ein paar mehr Interessenten geguckt und nicht zugeschlagen haben ;) und ich habe mir angewöhnt, nicht mehr Mühe in die Zustandsermittlung zu investieren, als der Verkäufer in die Darstellung eines angeblich guten Zustandes, auf dessen Basis da ein Preis stand, wo der Zustand dann auch gut sein sollte ;) ...


    Es freut mich, dass du zufrieden bist!


    VG, Eike