Naja, ... 100% maßstäblich ist er nicht, das zeigen ja schon das Muster und der zweite Satz Whisker. Am Kiel ist das Tuch auch etwas weiter nach unten geführt.
Nehmen wir das Original daneben:
zu
Der große Bogen in der Schleppkante zu den Whiskern muss irgendwie beruhigt werden, also 1x extra Whisker über Saumschnur eingebunden.
Ich habe den Drachen gebraucht gekauft, für mich sieht es aus wie ein iterativer Ansatz eines Drachenbauers mit seinem Proto - gescheit gemacht, alles gut - aber wahrscheinlich nachträglich eingebaut.
Das ist dann auch irgendwo der Bereich, wo einfache 1:x Hochskalierung unter Beibehaltung von Spi dann an ihre Grenzen kommt. Man kennt es von den großen Wolsings, die dann irgendwann eine Diagonalverstabung bekommen. Das war hier noch nicht fällig aber auch der original Tramo hat bei seinem Flügel aus 3 Bögen in der Schleppkante eben einen sehr langen Bogen und bleibt es ein vergleichsweise leichtes Gestänge (überwiegend 10er, bin mir gerade nicht sicher, ob die UQS 12er ist), dann ist das Tuch halt prinzipbedingt nicht gespannt wie bei einem Speedie.
Man muss den Großen schon weicher fliegen.
Es hat was erhabenes, wenn der Große abhebt und sich schon merklich träger bewegt und es wirkt angemessener, wenn man ihn runder fliegt. Mein Original fliege ich schon mal recht eckig.
Bei der Größe nutze ich 50m Schnur oder mehr, die Platzeinteilung im Windfenster ändert sich zum Original kaum, Platz für eine etwas rundere Flugweise ist einfach gegeben.
Der originale Tramo reagiert auf scharfe Wenden auch weich in seiner Struktur, beim großen ist es auffälliger, 90° und besonders 180°-Wenden müssen halt weicher geflogen werden.
Es ist halt alles mit größeren Lenkwegen verbunden und es kann sowohl planbar wie auch mal spontan Kraft drauf kommen
Es ist kein Powerkite, dazu ist er zu weich bestabt, ich muss aber durchaus damit rechnen, dass ich mal weg gezogen werde, bin jetzt aber auch kein ausgeprägtes Schwergewicht ...
Video... tja... mal sehen, ob ich meinen Lieblingsdrachen mal dazu bewegen kann, das Handy zu zücken ...
Ok, nicht selbst gebaut - der ist selbst gebraucht gekauft - und ich habe ihn wegen seiner Leichtwindtauglichkeit auch schon öfter und das bisher auch ohne Bruch geflogen...
Deutlich ältere Stehrumsel, man sieht es den Bildern auch an:
Die Mystic wurde ja auch mal als Plan veröffentlicht, ein super Projekt, um mal eine Hand voll davon bei ein paar Kisten Bier mit Freunden zu nähen, heute nennt sich das Workshop...
Meine bleiben auch stehen, der Flug vom 2er Gespann steht noch aus und ich warte auf die Kombi aus Bedingungen/Gelegenheit Wenn ich nochmal so lange warte wie bisher, machen es meine Knochen nicht mehr mit
Da die Mystic irgendwie auch mehr Wind braucht (als der hochskalierte Tramo), waren die Solo-Flüge auch spannender bzw. nicht komplett bruchfrei.
Man macht ja mit dem Alter so langsam aber sicher auch seine Erfahrungen ... will ich Power, greife ich irgendwie die letzten Jahre immer zu Matten - Vierleiner, Standard Traktionsmatten - die gibt es günstig gebraucht und sie lassen sich deutlich unkritischer zähmen...
Auch so eine langsame aber eben nicht perfekte Landung auf der "Leitkante", was dann doch Gestänge knickt, kommt halt nicht vor...
In der Signatur führt er nur die Großen auf, also wenn die Inventarliste die kleinen eh nicht erfasst, würde ich mich auch bereit erklären, dem Positron ein artgerechtes zu Hause zu bieten , der hat eine schöne Farbkombi
Wie soll man es sagen - leider ein quasi tagesaktueller Shape
Davon aber unbenommen - gut sieht er aus und es ist auch definitiv schön, mal aus einfachen Materialien was zu nähen, die Welt besteht nicht nur aus Cuben und Mylar .
Da es gewisse Gründe gibt, warum der eine oder andere Shape gut funktioniert, sollte sich auch keiner den Spaß nehmen lassen, einfach mal ohne konkrete Vorgaben was "Eigenes" zu nähen.
Bei den Drachen mit 2 Leitkanten, OQS und UQS sind in der letzten Zeit eh kaum Designs zu finden, die sich nicht davon frei machen können, Designanleihen aus dem letzten Jahrtausend zu nutzen
In dem Maße geradlinige Drachen gibt es aber wenige
Stephan SWP : So richtig aufgefallen ist mir ein Tuch-Mix bisher nur an meinen 55m Cobras mit merklich unterschiedlichen Steifigkeiten zwischen Schwanz und Kopf, beim Trilo habe ich nicht drauf geachtet, es aber auch nicht bemerkt.
Siehe meine Fragen weiter oben, die Nähqualität der gestempelten muss nicht überragend sein, habe den 10er und 16er in gestempelt. Fliegen tun sie gut aber die Struktur spiegelt wieder, dass keine großen Kräfte zu erwarten aber auch nicht vorgehalten sind. Ist halt ein Showkite und kein echter Lifter, nachgenäht werden musste aber (immerhin) nichts.
Ich will auch garnicht in schlechter/besser einstufen, mich interessieren eher Kriterien, nach denen man beim Kauf bei "nicht einfach mal so um die Ecke" einschätzen kann, was man denn bekommen wird. War das ein Angebot mit der "Standard-Farbauswahl" quasi ein mal fast das ganze Alphabet als Farbvarianten mit bemaßten Skizzen zu den Größen (S, M, L-5XL) in einem Bild?
Einziger "Mangel" an meinem 16er war ein abgewandeltes Farbschema. Schema U hätte es sein sollen, dran genäht wurde aber das Auge von Farbschema N, was mit seinem großen neongelben Augenring je nach Licht ganz schön dominant sein kann - aber was solls. Flugtechnisch habe ich nichts zu meckern - im Gegenteil.
Stephan SWP : Mein 16er ist durchaus sehr leichtwindtauglich, brauchbar zu kontrollieren wäre ggf. das Gewicht. Mit Packsack kommt mein gestempelter mit Kevlar-Waage ziemlich genau auf 2kg.
Warum nur juckt es mich, dich dazu sinngemäß zu zitieren
"Hättest du einen gestempelten gekauft, bräuchtest du Dir die Frage nicht stellen "
Aber vielleicht hilft Dir der erste Teil vom Post ja weiter
Ich hatte das Problem mit "Aufschaukeln und Crash" auch ganz massiv mit der Tadpole 13. Da die Zugkraft der 13er auch bei 2-3 Bft schon ganz enorm ist, waren die Abstürze auch dementsprechend hart und gefährlich für alle, die sich im "Gefahrenbereich" befanden. Rücksprache mit dem Lieferanten in Fernost waren nicht möglich, da dieser sich auch nach einer Aufforderung des Plattformbetreibers absolut tot gestellt hat.
Die Waage hatte im Originalzustand zwei Anknüpfpunkte, die fest vorgegeben waren. Bei der oberen Einstellung hob das Teil schon sehr früh ab, stürzte bei zunehmendem Wind aber auch genau so schnell nach der Seite ab. Die untere Einstellung war meist zu steil und ebenfalls kaum brauchbar.
Mit Unterstützung eines erfahrenen "Mitfliegers" kamen wir schließlich zu einer Lösung. Wir haben die Knoten auf dem Waagestück zwischen den oberen und den unteren drei Waageleinen gelöst. Auf dieses, dann deutlich längere Stück Waageleine haben wir einen Tampen mit doppelter Bucht aufgesetzt. Jetzt war auf diesem Stück eine "Teststrecke" entstanden, auf der wir durch längeres Austesten die richtige Position gefunden haben. Von der aus stelle ich jetzt je nach Windstärke zentimeterweise steiler oder flacher. Es hat lange gedauert und es gab enorm viel Frust, aber jetzt kann ich die 13er Tadpole problemlos zwischen anderen Drachen fliegen, ohne das ganze Fluggelände mit einem Absturz abzuräumen. Vielleicht ist das auch für dich eine Lösung für deine 20er Tadpole.
Viele Grüße aus dem wilden Süden und viel Erfolg bei der Bändigung deiner Tadpole. der Bernd
Alles anzeigen
Moin Bernd,
hast du mal die Waage deiner 13er ausgemessen?
Ich habe eine 13er, die steht den lieben langen Tag ruhig am Himmel, an der Küste bei "Muster-Wind" wie auch im Binnenland, wo schon mal ein Trilobite sich zu Besuch in die Leine verirrt, aber sie steht, ich kann sie halb runter ziehen und in Seelenruhe am Leinengerümpel zuppeln, den Trilobite aus der Leine holen, dann wieder hoch lassen - stressfrei - bis auf den Punkt der Kraft aber der ist bei einer mittleren oder gar großen Tadpole ja so gewollt.
Jetzt ist das ja so eine Sache mit dem Augenkrebs und ich mag die orangene von Drachenpaule mit dem neongelb dazu - einzig 20m² will ich mir nicht antun - ich habe mich mit 5,5m² begnügt.
Was soll ich sagen, die ist noch nicht gescheit geflogen, fängt an zu kreisen und schlägt ein.
Jetzt hatte ich beide Drachen gerade ausgepackt und habe etwas nachgemessen. Ich musste feststellen, dass die beiden Waagen bis auf die Struktur (vorne 3, hinten 3 und eine Brücke dazwischen, auf der angebuchtet wird), wenig gemein haben
Du hast es alleine über die Position vom Anbuchtpunkt auf der Brücke in den Griff bekommen?
Ich bin drauf und dran, die Waage meiner orangenen einfach zu öffnen und prozentual von der gut fliegenden 13er zu übernehmen.
V-Form anders, vorne mehr als hinten, Brücke komplett anders und die 5,5m² hat fast eine gleich lange Waage wie meine 13er (anderer Chinese, keine Ahnung ob eine "original" ist oder beides innerchinesische Kopien sind )
Wäre mal interessant, wie die V-Form bei Dir ist.
Nebenbei: An der Waage meiner 13er kann man nichts verstellen und ich habe es auch noch nie vermisst. Eine windabhängige Verstellung braucht die nicht.
Vielleicht haben ja auch andere eine gut fliegende Tadpole, die sie auf der Basis gegenüber stellen wollen.
Pfeilschäfte weichen eine gute Ecke ab. Die haben ein paar wenige Normmaße für ca. 6mm und ca. 8mm Außendurchmesser, wobei das wirklich "festgehaltene" sind die Innendurchmesser und die Wandstärke variiert dann je nach Steifigkeit (Spine-Wert).
6,7mm Innendurchmesser gibt es bei Pfeilen nicht, die "etwa 8mm Pfeilschäfte" haben 6,2mm Innendurchmesser und einen passenden Außendurchmesser könnte man dann durchaus suchen und finden, da der dann variiert und "ausgewählt erden könnte", siehe hier als frei gewähltes Beispiel aber eben mit für uns gut angegebenen technischen Daten (auf Außendurchmesser guckt ein Bogenschütze nämlich nicht wirklich
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Wie gesagt, Innendurchmesser 6,2mm (auch wirklich präzise), Außendurchmesser in diesem Beispiel wählbar zwischen 7,1 - 8,3mm...
Andere Innendurchmesser bei den Pfeilen liegen gleich eine gute Ecke weit weg (5,2mm oder 3,2mm). Über die Innendurchmesser zentrieren sich Nocken und Spitzen, da gibt es wenige feste Werte und der Außendurchmesser ist die Variable beim Pfeilschaft. So die 6,7mm wirklich sauber gemessen sind, ist das irgendein anderes Material.
Das ist weder ein Abschnitt von "Exel" noch von "Cruise", wobei mich die Farbe und der Font auch daran erinnert, von "Extreme" ist es auch kein Abschnitt und dann müsste die Schrift auch blau sein.
Bei Avia bin ich nicht so sattelfest aber das ist auch eher die Bezugsquelle von Prism. UQS ausmessen und die passende Innenmuffe nehmenin Massivmaterial nehmen. Auch das Kunststoffkreuz sieht eher nach privater Ersatzteilerstellung an der Drehbank aus, was ja nicht schlecht sein muss. Ich würde eher die Querspreizen ausmessen und dazu passend Ersatz beschaffen. Wenn in der Steckung was kippelt, platzt es eh wieder vergleichsweise leicht auf.
das ist ein Punkt, der auch gerne mit "Leistung" verwechselt wird.
Ich habe bisher nicht die Erfahrung gemacht, dass ich an Polyester einen Leistungsverlust hätte beobachten können, der sich in zu reduzierendem Leinenschmuck bemerkbar gemacht hätte. Der Leinenschmuck wird aber auch nicht von den Kraftspitzen angehoben sondern eher vom Mittelwert bzw. muss auch noch von den Kraftminima getragen werden, denn je nachdem wie lange die Minima anhalten, führen diese dazu, dass der Leinenschmuck dann unten liegt oder eben nicht.
Belastung vom Bodenanker und auch das händische dirigieren vom Drachen unterscheidet sich zwischen Dyneema/Aramid zu Polyester aber durchaus. Man hat das Rucken in der Hand bzw. am Anker oder eben nicht.
Platt formuliert: Die "zerstörerische Leistungsfähigkeit" ändert sich (Knackt ne Querspreize im Drachen, rüttelt sich der Bodenanker los, was muss ich buckeln, um den Drachen wieder zu Boden zu bringen, ...), denn da arbeitet man ja definitiv gegen die Kraftspitzen. Das würde ich von der "Nutzlast" (stabil gelifteter Leinenschmuck) nicht behaupten
Viele Kranwaagen haben nun mal aber eine "max"-Funktion und je nach Schnurtyp stehen da definitiv unterschiedliche Werte. Natürlich sind die max-Werte interessant, Bodenanker und das ganze Spielzeug müssen es ja überleben ... aber für die nutzbare Leistung sind Durchschnittskarft und Minimalkraft am Ende wichtiger und in der Realität schwerer zu beobachten (und auch weniger interessant zu kommunizieren, beim "Maximum" hören immer gleich alle zu ).
Ziel für Nutzlast wäre aber an sich eine möglichst gleichmäßige Kraft, die Kraftspitzen treiben nur den zu erbringenden Aufwand hoch, dass alles hält.
Ketzerisch gesagt, so wie ich meinen Cody gelegentlich "arbeiten sehe", würde ich dem an einer dicken Polyesterschnur den Flug bei einer Windstärke mehr als an Aramid zutrauen, einfach weil sich die dynamischen Lasten deutlich reduzieren.
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Binnenland, schlapper Wind, T2 550DaN, die Leine hängt kaum durch, trotzdem hängt der Drachen im Wind wie ein Schluck Wasser in der Kurve.
Als Erstflug nehme ich immer konservative Leinen und gerade an den Softkites stört das auch nicht wirklich.
Hat man einen auf Hocheffizienz getrimmten Gleiter, dann macht eine leichte Schnur Sinn aber bei einem 4 1/2kg Ray spielen 500gr Schnur für eine moderate Flughöhe keine Rolex
Nehme ich meinen Cody, dann steht der an Polyester deutlich stabiler. Vor allem ist es nämlich der Schnurdurchmesser, der den Durchhang der Leine erzeugt, denn mit zunehmendem Wind und sich dabei schnell mal verdoppelndem Zug geht der Durchhang nicht weg, wie man es bei der "Gewichtstheorie" vermuten müsste. Was nimmt über Windstärke aber mit den gleichen Gesetzen zu wie der Zug vom Drachen? Genau: Der Windwiderstand der Schnur (durch deren Durchmesser). Deshalb geht es hier weniger um das Gewicht und mehr drum, ob man den Durchhang ansehen mag oder ob man die Elastik zur Materialschonung hinterher künstlich durch einen elastischen Strops erzeugen will.
Kann der Cody aber gegen den Durchhang arbeiten, dann ist eine Böe schon dabei abzunehmen, bevor der Drachen Durchhang und Dehnung raus gezogen hat und den Druck als Kraft auch in Stress vom Material umsetzt. Wohlgemerkt, man sieht es ja auch, wie ein Drachen am Himmel steht. Mit dehnungsarmer Schnur stehen meine Kastendrachen (Cody, Constellation, ...) deutlich unruhiger als an Polyester und sie arbeiten in Böen auch bedeutend mehr in den Spreiz-Stäben.
Dazu hat Dyneema den mit Abstand geringsten Schmelz-/Zersetzungspunkt aller verwendeter Schnüren und es ist die teuerste Schnur. Das sind 2 "einleiner-relevante" Nachteile, bei denen sich mir nicht erschließt, warum ich mich auf diese Schnüre einlassen soll. Beim Zweileiner überwiegen klar die Vorteile von Dyneema aber bei böigem Wetter weiß man auch, was einem das Kreuz durchrüttelt und dass da nichts dämpft ... sprich am Einleiner will ich das so eigentlich gerade nicht haben.
Den Gewichtsvorteil "frisst man auf", wenn es Richtung "greifbare Schnüre" geht, denn eine nahe der Bruchlast betriebene Schnur kann man in Dyneema/Kevlar am wenigsten "anfassen", bei Polyester geht es schon eher, genau genommen fliegen wir aber die Leinen alle nicht am Limit. Ich hatte beim letzten Drachenfest wie gesagt auch "Besuch in meiner Leine", auch die T2 könnte ich spleißen, so sie einen Schaden genommen hätte, hat sie aber nicht, teils wegen besonnenem Handling, teils weil es halt keine Dyneema ist (niedrigster Schmelzpunkt von allen und am wenigsten Durchmesserreserve, so sie ansatzweise nach Bruchlast dimensioniert ist und in bannig überdimensioniert halt mit abnehmendem Durchmesser-/Gewichtsvorteil).
Ich habe mal eine 110DaN Polyester mit Pappkern und etwas Verpackungsfolie drum, so wie geliefert auf eine Waage gelegt. Das Gewicht betrug nur 0,018% der Bruchlast bezogen auf 100m Schnur und Verpackung, letztere fliegt eh nicht mit und oft hat man auch die 100m nicht voll draußen. Den Rest kann man sich denken. Wenn ein Drachen von einer Polyesterschnur zu Boden gezogen wird, kann der Pilot probemlos 3 Nummern dünner nehmen
Meine Staffelung an Schnüren entspricht quasi einer jeweiligen ungefähren Bruchlastverdopplung entsprechend Lieferprogramm. 110, 250, 550DaN und "etwas dünneres Zeug", was mal irgendwo bei Drachen dabei war.
Mein Vorgehen ist ganz einfach: Habe ich das Bauchgefühl, dass die eine Schnur knapp sein könnte (und sei es zu unangenehm zu greifen, das kommt eigentlich immer deutlich vor der Bruchlastgrenze), dann spielt das Gewicht der Schnur eine Nummer dicker keine Rolle für den Flug vom Drachen.
Weiche ich von der Polyester-Linie ab, dann nur in touristischem Gebiet (vorzugsweise an der Küste bei ablandigem Wind, beispielsweise "zu Hause") und dann hole ich mir Sicherheit rein, die sich nicht über eine scheinbare Bruchlastreserve von einem hochgezüchteten Leinenwerkstoff definiert, den die meisten Discounter-Drachenschnüre wie Butter schneiden. Wie gesagt, ans Limit der Bruchlast gehen die meisten von uns eh nicht und wenn es um eine Sicherheitsreserve geht, dann geht es um sich kreuzende Leinen.
Auf Drachenfesten gehe ich im Zweifel an den Rand oder verzichte ganz auf einen Flug, wenn ich mir Gedanken um die Sicherheit meiner Drachen (und daraus resultierend auch um die Sicherheit vom Umfeld) mache, plane dabei aber mit Polyester.
An der Küste sind es klassisch die Gedankenlosen, Platz gibt es eigentlich immer reichlich und da greife ich im Zweifel zu Aramid (irgendwo muss ja auch die Erfahrung her kommen, dass meine Kastendrachen an dehnungsarmer, dünner Schnur weniger stabil stehen als an Polyester) ...
Von Dyneema für Einleiner würde ich sogar regelrecht abraten, außer man braucht für irgendeinen "Rekorddrachen" eine Schnur, wo eine 750er T2 nicht mehr reicht und man aus der Beschaffung keine Promotion machen will. Dann greift man halt zu 3 oder 4mm Dyneema, stellt fest, dass die Schnur per Hand nicht dirigierbar ist und macht 6 oder 8mm draus und kann an der Schnur theoretisch einen LKW anheben
Würden die Leinen aber irgendwas mit der Notwendigkeit der Bruchlast zu tun haben, würden wir hier mehrfach die Woche von Wohnmobilen und Autos lesen, die an den Nordseestränden (vor allem in Dänemark von irgendwelchen Drachen entweder in die See oder in die Dünen gezogen wurden. Lesen wir aber von sowas? Nein!
Warum nicht ? Nach einem Jahr mit einem Midi-Ray habe ich nur in Ausnahmefällen mehr als 50kg auf einer in meinem Zubehörbeutel befindlichen "Kranwaage" gesehen und an den interessanten Tagen habe ich die klassischerweise auch in Verwendung, absolutes Maximum waren mal 70kg beim Ray und mein Allzeit-High-Score auf der Waage sind 85kg.
Natürlich sind bei solchen Bedingungen meine 550er T2 im Einsatz bzw. an Küstentagen ggf. auch mal meine 3000DaN Aramid, platt raus gesagt, hätte es aber auch immer die 250er T2 tun müssen und bezogen auf die geflogenen Drachen und die gemessenen Kräfte sehe ich eigentlich keinen Grund, warum die Zeitgenossen mit den Maxi-Ray o.ä. mit einer 750er T2 nicht auch klar kommen müssten
Soll jeder fliegen was er mag, der von Christoph berichtete Leinenriss resultierte aber auch aus einer gekreuzten Schnur, mit Polyester hätte er da wahrscheinlich bessere Karten gehabt, in dem Fall spielen nämlich sämtliche technischen Vorteile von Dyneema gegen die Schnur (geringer Durchmesser, geringe Dichte, niedrigster Schmelzpunkt).
Materialkontrolle nach Kontakten sollte zwar obligatorisch sein, bis dahin muss die Schnur aber erstmal durchhalten.
Dafür habe ich bei Hilfestellungen für Kollegen schon mehrfach angemackte Schnüre durch die Finger laufen gehabt - Folgeschäden, im Zweifel auch zeitlich deutlich nach dem initialen Schaden an der Schnur dürften in meinen Augen mit Abstand die meisten Leinenrisse auslösen, nicht zu dünn gewählte Schnüre unter der Prämisse, dass die Design-Last mit Reserve reichen sollte.
Naja, ich fliege auch viel Polyester, greife meist zur Cyclon T2 und die lässt sich hervorragend spleißen.
Ich sehe die Definition des Nerd hier scheinbar ähnlich wie du, gespleißt mit Mantel, gerade an der 250er T2 wieder mehrfach durchgeführt , das gehört für mich dazu.
Das mit der Zugkraft ist Erfahrungssache. Will ich es genau wissen, knote ich mal eine Waage ein, die überbrückt bei mir den Anknüpftampen und geht auf den 8er.
Ich kann Dir nur sagen, dass man manchmal staunt, dass beim singen der Schnur und der Performance vom Drachen da keine größeren Zahlen auftauchen.
Beim Erstflug bin ich immer konservativ, warte gescheiten Wind ab und nehme eine nicht zu dünne Schnur und Richtung dünner Schnur macht auch nur dann Sinn, wenn der Drachen auch ein Leichtwinddrachen ist. Gucke ich auf meine größeren Softkites, dann hören die irgendwann auf groß zu ziehen, hängen wie ein Schluck Wasser in der Kurve, heben die 550er T2 aber weiterhin einwandfrei in den Himmel. Bevor beispielsweise mein Ray von der 550er T2 zu Boden gezogen wird, lässt er seinen Schwanz schon fast senkrecht runter hängen und ist seitens Zug bei stabil unter 10kg. Das behebt eine dünnere Leine auch nicht - also warum Sicherheit raus nehmen - aber bei entsprechend ruhigem und stabilen Wetter ist der auch problemlos an einer 250er fliegbar.
Hat man irgendeinen Gleiter, den man am Zwirn fliegen lassen kann, dann bindet man den bei Flaute natürlich an keine 550er T2 - sollte logisch sein
Auch nicht ganz unwichtig: Materialkontrolle.
Mir hing auf dem letzten Drachenfest 2x ein Kollege in der 550er T2. Die Schnur habe ich mir zu Hause in einer ruhigen Minute mal komplett durch die Finger gleiten lassen.
Alles genau auskegeln bringt Dir nämlich nichts, wenn mitten in der Schnur ein unbemerkter Schaden ist
Ja, ich hatte auch 2-3 Kiesel noch extra in den Beutel getan - nicht viel - so groß ist der Beutel ja auch nicht, als dass man da ewig was rein tun könnte.
Danach stand er ziemlich senkrecht. In deinem zwiten Bild entlang der Schnur könnte man auch denken, dass er etwas zur Seite hängt. das war mit etwas mehr Gewicht dann aber weitgehend weg.