Beiträge von colli

    Gleichfalls frohes neues Jahr!


    Am besten wäre natürlich, wenn Dir einfach jemand z.B. einen EXP zum Probieren/Üben leihen könnte. Ich habe vor längerer Zeit mal einen Freund mit auf die Wiese genommen, der bis dahin nichts mit Drachen zu tun hatte, und mit ihm Stabdeltas, Matten, Vierleiner ausprobiert. Deltalenkdrachen in Richtung Power/Speed fand er super, sein Kommentar zum Rev. war: "Wenn ich Schach spielen will, spiele ich Schach", d.h. damit konnte er gar nichts anfangen. Vielleicht fliegst Du später ja auch lieber wieder die Matten...


    Deshalb wäre meine Meinung nach wie vor "für den Einstieg nicht gleich aus der B-Series", sondern EXP. Ich habe auch noch die Bauanleitung für einen 2m-Rev von 1990(!), schreibmaschinengeschrieben und mit Handzeichnungen (inkl. authentischer Kaffeetassenabdrücke und Lötkolben-Brandflecken von damals), aber immerhin beim Drachenhändler gekauft. Damit lässt sich für etwa 50 € ein Rev mit 08/15-Material bauen, z.B. 6mm-Standard CFK. Selbst diese Low-Budget-Version finde ich für den Einstieg von den Flugeigenschaften her o.k., wenn auch bestimmt kein "High End".


    Die 25m Schnurlänge kann ich als gut passend bestätigen. ... und berichte dann mal von Deinen ersten 4-Leiner-Flugerfahrungen, mit welchem auch immer


    VG


    colli ;)

    Hallo Jesse,


    also wirklich: Jetzt bist Du offenbar noch nicht mal Deinen ersten 4-Leiner "Mojo" geflogen und verwickelst Dich schon in Detail-Diskussionen über den nächsten 4-Leiner -- das sind typische Symptome beginnender "Drachensucht". Ich würde jetzt, wie gesagt, erst mal mit dem Mojo (ggf. mit/ohne Bremssegel) probieren und dann weitersehen. Ich denke, soo total verkehrt wird der auch nicht sein...


    Dass der Rev gut zum selbst bauen geeignet ist, kann ich nur bestätigen. Mein erster, 1990 als damals "armer Student in höherem Semester" selbst gebauter 2m-Rev ist heute noch im Einsatz. Das eindimensionale Segel und das "Fehlen" von Rundungen machen die Näharbeiten relativ einfach und sind sogar mir ganz gut gelungen, obwohl ich sonst nie etwas nähe...


    Wenn Du Dir gleich zwei EXP kaufen willst, kannst Du sie ja als Gespann fliegen ;) (Das funktioniert auch; ich fliege 4-Leiner aber lieber solo).


    Die Empfehlung einer 130kp Schnur für die Symphony 2.2 nehme ich in anbetracht Deines elfenhaften Gewichts, und dass Du sie nur bis zu mittleren Windstärken fliegen willst, zurück. 100kp dürften da auf jeden Fall reichen, eine längere Schnur als die mitgelieferte 25m würde ich als Alternative allerdings schon mal probieren.


    VG


    colli

    Grundsätzlich denke ich - ja (siehe auch Fazer-Thread). Ich hatte vor einigen Wochen auch die drei genannten in der engeren Wahl und mich dann für den Fazer XL entschieden, allerdings, ohne einen der Drachen vorher geflogen zu haben. Ausschlaggebend waren für mich seine geteilten Leitkantenstäbe (Packmaß < 110 cm), da ich die Drachen öfters in öffentlichen Verkehrsmitteln oder auf dem Fahrrad transportiere, und der günstigere Preis.


    Von der Zugkraft her ist wohl der Balor der heftigste, gefolgt vom Tauros, dann der Fazer XL. Allerdings macht auch dieser ordentlich Druck, und bei stärkerem Wind halte ich (trotz 110 kg) mehr Zug nicht für wünschenswert.
    Vom Speed her gibt es hier im Forum unterschiedliche Meinungen: Manche halten den Tauros für schneller als den XL, andere finden den XL mindestens gleich schnell. Zudem muss man wohl beim Tauros mit gewissen Lieferzeiten rechnen; ab und zu gibt es aber auch gut erhaltene gebrauchte hier im Forum.


    Entgegen anderer Äußerungen finde ich, dass der XL, bedingt durch das speeddrachen-typische flache, gestreckte Profil durchaus auch die Marotten dieser Spezies mitbringt: Der Start ist unter ungünstigen Bedingungen (wenig Wind, Wiese mit hohem Gestrüpp, abfallendes Gelände) deutlich schwieriger als bei einem Allrounder oder einer Matte. Bei böigem Wind oder dem Versuch, ihn (zu) eng kreiseln zu lassen, kann er schon mal überdrehen bzw. die Strömung abreißen und er "aus dem Wind kippen". Das wird aber vermutlich - mehr oder weniger - auf die beiden anderen Kandidaten auch zutreffen...


    Grundsätzlich macht der XL aber vom Fluggefühl her viel Spaß, liefert einen satten Grunddruck und ist für die Größe auch schnell und leise. An 35 - 50m Schnurlänge finde ich ihn am besten.


    Viele Grüße


    Matthias

    Hallo Jesse,


    ich hätte für den Einstieg den EXP genommen (es gibt ihn ja auch in verschiedenen Desings). Ich habe ihn selbst (noch) nicht, aber diverse selbst gebaute Revolutions. Den Mojo bin ich auch noch nicht geflogen, sieht man sich aber die einschlägigen Videos an, scheint er mir deutlich unpräziser als der EXP zu sein. Ich denke, für den EXP sprechen seine guten Allround-Eigenschaften (vernünftige Größe, Windbereich, Flugpräzision) und das Preis-Leistungsverhältnis. Der wird völlig ausreichend sein, sofern man nicht totaler Vierleiner-Spezialist ist bzw. sich dazu entwickelt... Nur aus optischen Gründen einen deutlich teureren B-Series zu kaufen, halte ich für übertrieben.


    Ich würde an Deiner Stelle jetzt erst mal mit dem Mojo probieren, wieweit das Vierleiner-Fliegen überhaupt Dein Ding ist.


    Die Symphony 2.2 habe ich übrigends auch. Für derzeit 70 € RTF bei Ryll oder Amazon ein Schnäppchen mit klasse Flugeigenschaften und hohem Fun-Faktor. Geht in der Tat schon bei wenig Wind und ist auch binnenlandtauglich. Wird Dich als Frau (soweit nicht extrem schwergewichtig, sorry, hüstel) bei stärkerem Wind aber gut über die Wiese ziehen... Ab Bft 5 fliege ich sie allerdings lieber nicht an der 25m/100 kp Beipack-Dyneema, sondern an einer 35m/130 kp Protec.


    Dann erst mal viel Spaß mit den Neuanschaffungen


    Matthias

    Hallo,


    habe mir als Lenkdrachen-Wiedereinsteiger unlängst u.a. auch eine Symphony 2.2 zugelegt. Grundsätzlich kann ich die positiven Bewertungen bestätigen. Besonders hervorzuheben sind die (für eine Matte) gute Präzision und Leichtwindtauglichkeit. Bei stärkerem Wind schnell und zugstark.


    Mein Tipp zum Sichern von Matten vor dem Start ist eine 1,5 Liter-Wasserflasche (natürlich mit Inhalt), die ich in der Mitte der Matte auf die Schleppkante lege. Die rollt dann beim Start einfach weg.


    Gestern bin ich auf die Schnelle noch mal mit ihr raus (Bft 5-8). Die 100er Beipack-Schnur hat trotz heftiger Böen erstaunlicherweise gehalten. Allerdings haben sich die Zickzack-Vernähungen praktisch aller Waageschnüre mehr oder weniger (auf-)gelöst, sodass jetzt überall Faden-Reste herunterhängen. Von den Waageschnüren selbst ist allerdings (noch) keine gerissen.


    Meine Frage nun an die Experten: Soll man hier irgendetwas reparieren (lassen) oder erst einfach mal die gelösten Fäden abschneiden und die Sache auf sich beruhen lassen, solange keine der Waageschnüre reißt?


    Vielen Dank und Grüße

    Ja klar, ist alles relativ. Ich habe nach über 20jähriger Pause erst vor ein paar Wochen wieder mit dem Drachenfliegen angefangen und ihn mit meinem (modifizierten) Hawaiian Bj. 1989 vergleichen. Der ist von der Größe her vergleichbar, als (ehemaliger) Teamdrachen aber deutlich langsamer.


    Sehe übrigends gerne Deine Videos, und Du fliegst die Dinger auch schön sauber und mit ruhiger Hand. Sind die einfach mit der Videofunktion einer normalen Fotokamera, oder mit einer speziellen Videokamera aufgenommen? Werde mich irgendwann auch mal an sowas versuchen. Ein Freund hat sich unlängst eine Drohne mit HD-Videotechnik zugelegt; ist vielleicht auch ganz interessant für Drachenaufnahmen...

    Hier noch ein Bericht meiner ersten praktischen Erfahrungen mit dem XL, falls es wen interessiert:


    Das Problem mit den festklemmenden Seggellatten-Stäben ließ sich lösen, indem man genau hinschaut: Sie haben auf der einen Seite eine kürzere, glatte Kunststoffkappe, auf der anderen eine längere Gummikappe. Erstere gehört in den Verbinder am unteren Leitkantenstab, letztere in die Tasche an der Schleppkante. So eingesteckt, bekommt man sie auch leichter wieder heraus.


    Wie schon von anderen geschrieben, lösen sich im Flug einige der Stopper an den Verbindern , sodass man sie mit Sekundenkleber wieder festkleben muss. Die Standoff-Verbinder an der unteren Querstreben haben keine Stopper und verschieben sich deshalb ziemlich. Ich werde hier auch noch 4 Stopper ankleben. Auch die Waagemaße sollte man überprüfen; die Positionen der Knoten der Knotenleiter unterschieden sich (bei meinem XL) serienmäßig links und rechts z.T. um mehr als 1cm; ich habe die Knoten erst einmal angeglichen.


    Die Schnurspanner auf der Segelrückseite habe ich nach ein paar Versuchen erst einmal wieder in die schwächstmöglich gespannte Werkseinstellung gesetzt. Er brummt dann zwar ein bisschen bei engen Spins; scheint mir aber einen Tick stabiler und gutmütiger zu fliegen...


    Von den Flugeigenschaften her würde ich ihn schon als typischen Speeddrachen ansehen: Im Vergleich zu ähnlich großen Allround- oder Teamdrachen ist er bei wenig Wind schwieriger zu starten (selbst in flacher Einstellung); lässt man ihn zu eng kreiseln, neigt er zum Über- oder herausdrehen. Am Rand des Windfensters kann bei böigem Wind, der schlagartig abflaut, die Strömung abreißen. Passiert das hoch genug, lässt er sich aber meist wieder einfangen.


    Die o.g. "Flugprobleme" bei böigem und drehendem Wind treten an einer 25m-Schnur viel massiver auf als an einer 50m (ist natürlich auch Übungssache). Werde mir demnächst als Kompromiss mal eine 2x35m 130kp Protec zulegen...


    Andererseits sorgen die gestreckte Bauweise und der geringe Bauch natürlich auch für Tempo, Druck und Fun. Das "Fluggefühl" finde ich sehr gut und er liefert auch optisch ein tolles Flugbild. Hat man ihn erst mal oben, sind tiefe Groudpässe auch bei Bft 2 kein Problem. Ab Bft 5 zieht er dann auch 110 kg locker über die Wiese...


    Sehr lobenswert ist die recht hochwertig wirkende, großzügig bemessene Aufbewahrungstasche: Man kann sie - ebenso wie den XL selbst - auf ein reisetaugliches Format von etwa 110 cm Länge zusammenfalten. Gaze-Außentasche für Anleitungen, Griffe, Schnüre. Die Anleitungen sind gut; ein nettes Detail ist auch der Gummi-Klettband-Gurt, mit dem sich der Drachen von dem Eintüten komprimieren lässt.


    Mein vorläufiges Fazit: Im Vergleich zu meiner ebenfalls neu angeschafften Matte "Symphony 2.2", die idiotensicher fliegt und total einfach zu handeln ist, verlangt der Fazer XL schon etwas nähere Beschäftigung (aber danach gelüstet dem Drachenfreak vermutlich ja gerade...) Er macht - mit. o.g. genannten kleinen Einschränkungen - viel Spaß und ich kann ihn weiterempfehlen, aber nicht unbedingt dem Anfänger...

    Vielen Dank für die schnelle Antwort.


    zu 2: Die Drachen werden offenbar mit unterschiedlichen Standoffs ausgeliefert, oder es wurde in der Serie geändert. Meine sind, wie gesagt, relativ dünn und lang. Bringt man den Verbinder an der UQS in die korrekte Position, muss man sie stark biegen, etwa wie in diesem Foto:


    http://www.windpowersports.com/kites/hq/bebop.php


    Die Frage war nur, ob nach oben, wie auf dem Foto, oder nach unten. Für "nach oben" spricht wahrscheinlich, dass die Standoffs so mehr zum Spannen des Segels beitragen, allerdings stehen sie dann sehr schräg in den Aufnehmern am Segel und verknittern es dort auch leicht. Auf den meisten Abbildungen anderer Drachen sieht man diese "Biegevariante".


    Für "nach unten" spricht, dass sie dann etwa rechtwinklig in den Segel-Aufnehmern stehen.


    Vielleicht sollte ich einfach mal in der Praxis ausprobieren, ob man flugtechnisch einen Unterschied merkt...

    Habe mir einen Fazer XL zugelegt und noch ein paar kleine Fragen dazu, die die Experten vielleicht beantworten können:


    1) Segellatten-Stäbe: In der Anleitung steht, dass diese auf der "Vorderseite des Segels" eingesteckt werden sollen. Ist damit die Seite, auf der sich die Waage befindet, gemeint, oder die andere? Durch die dicken Endkappen gehen diese Stäbe nur mit Gewalt in die Verbinder an der Leitkante, und noch schwerer wieder heraus. Vielleicht sollte man sie einseitig etwas einölen (?).


    2) Standoffs. Diese sind recht lang und müssen stark gebogen werden. Ich würde sie eher nach unten gebogen anbringen, weil sie dann etwa rechtwinkling zu den Aufnehmern im Segel stehen (?)


    3) Stäbe. Der Mittelholm ist ja ein 8er Exel Cruise, die anderen Stäbe sind jedoch unbeschriftet (aber auf jeden Fall aus CFK). Weiß jemand, ob das "nonames" sind, oder doch unbeschriftete "Markenstäbe". (falls man mal Ersatz braucht).


    4) Der 4. Waageschenkel (der sich in der Mitte der Leitkante zwischen den beiden anderen befindet und der ja immer etwas durchhängen soll). Hat jemand Erfahrungen mit dessen (Längen-) Einstellung bzw. Empfehlungen hierzu?