@ Floflo
zu
1.)
Das mit der Sicherheit ist so eine Sache. Mit der Ausnahme von einer größeren Menge weichen Pulverschnees (wie Jänz schon erwähnt hat) fällt man an Land grundsätzlich härter (wie du ja leider selber schon feststellen musstest).
Je nach Beschaffenheit des Untergrunds kann man durchaus kleinere Größen ziehen, aber die wählt man ja trotzdem so, dass man sich mit ihnen fortbewegen kann. Das ist also keine Garantie, um vor unliebsamen Situationen sicher zu sein.
Und bei Steuerfehlern kann man sich bei entsprechendem Wind auch mit einem kleinen Kite gut zerlegen. Das ist unabhängig vom Untergrund.
Was die Safety-Systeme anbelangt, so gibt es (von wenigen Ausnahmen abgesehen) bei Depowerkites (Tubes und Matten) nur noch kleine Unterschiede. Die meisten haben mittlerweile eine 5. Leine als Safety.
Bei Handle-Kites liegt es am Piloten, was er sich für eine Safety besorgt.
In jedem Falle liegt es an einem selber, rechtzeitig auszulösen, sollte es die Situation erforderlich machen.
2.)
Wenn du die Handles loslässt, hängt der Kite NICHT in der Bremse und hat nach wie vor Druck.
Mit dem schon erwähnten "Jesus-Griff" kannst du den Kite weitgehend drucklos machen (geht eigentlich nur, wenn du Trapez eingehakt bist).
Ansonsten bleibt dir nur das Auslösen, wobei du dich allerdings komplett vom Kite trennst.
3.)
Man "kann" ohne Trapez fahren (Standkiten geht ja auch ohne).
Der Vorteil dabei ist, dass man in einer Gefahrensituation die Handles einfach loslässt und damit sicher ist (wobei man nur da fahren sollte, wo man viel Platz nach Lee hat und keine Dritten gefährdet werden, aber das gilt für das Fahren mit Trapez genauso).
Der Nachteil ist, dass man (abhängig von der eigenen Fitness) logischerweise schneller ermüdet.
Persönlich bin ich diesen Winter gern mal für 10 min mit der 12er Yak ausgehakt durch den Schnee gefahren. Das eigentlich Ermüdende war für mich dabei weniger der Zug, den die Arme auf Dauer halten müssen, sondern eher das Betätigen der Bremse, das bei einem großen Handlekite unumgänglich ist und das ohne Trapez deutlich anstrengender ist.
Sich mit Sicherheitssystemen zu befassen und deren Benutzung regelmäßig zu üben, damit man im Ernstfall nicht erst nachdenken muss, ist sicherlich richtig und wichtig.
In meinen Augen ist es aber noch viel wichtiger, sich möglichst so zu verhalten, dass man erst gar nicht in so eine Situation kommt. Das fängt an beim Anschauen mehrerer Wetter- und Windvorhersagen für den Spot, geht weiter beim Beobachten und Einschätzen des Wetters vor Ort am Spot, der Wahl des "passenden" (im Sinne von "zum Wind und dem eigenen Können" passend) Kites, sowie dem Vermeiden von Situationen, die einen potentiell gefährden können.
Fühle dich nicht persönlich angegriffen:
Wenn du schreibst, dass du "hinter dem Deich gelandet" bist, dann war der Wind ganz offensichtlich zumindest schräg, wenn nicht gar voll auflandig. In so einer Situation müssen eigentlich schon sämtliche Alarmglocken klingeln, da klar sein muss, dass man bei einem Missgeschick egal welcher Art, mehr oder weniger harten Boden unter sich haben wird (möglicherweise auch Hindernisse).
In so einer Situation gehört die ganze Aufmerksamkeit dem Kite (notfalls mit einer Hand schon am Auslöser). Die sicherere Alternative wäre ansonsten, an einen Spot zu gehen wo die Windbedingungen passender sind.
Zitat
Naja, ich habe einfach Angst vorm Trapez...
...
Daher ist mein Stand aktuell, dass ich mich nicht an so ein Trapez packen will...
Wenn du dir nicht sicher sein kannst, den Kite immer und jederzeit unter Kontrolle zu haben (und er dir aus Versehen auch mal durchloopt wenn er es nicht soll), dann würde ich dir, zumindest vorerst, ebenfalls empfehlen, auf ein Trapez zu verzichten.
Wenn dir das an Land passiert, dann hast du die gleiche Situation wie damals und hast wieder nur harten Boden unter dir.
So gesehen ist das Kitesurfen, wie ein Vorposter schon schrieb, sicherer.
So wie es sich anhört gehst du ja nach deiner leidvollen Erfahrung wachsamer und deutlich vorsichtiger an die Sache ran.
Und wenn du dich mit den kritischen Situationen beim Kitesurfen und deren Vermeidung beschäftigst und am Spot die entsprechenden Entscheidungen triffst (was auch mal bedeuten kann, bei eher ungünstigen Bedingungen wieder einzupacken, ist ja schließlich keine Schande), dann sehe ich keinen Grund, warum du nicht wieder aufs Wasser gehen solltest.
Lass es langsam angehen und gib dir die Zeit, die du brauchst, um die Angst Stück für Stück zu überwinden.
Gruß
- Editiert von Beholder am 07.03.2013, 17:24 -