Hallo,
ich finde den Thread sehr interessant, auch wenn ich selbst (noch) kein Drachenbauer bin und deswegen wahrscheinlich in nächster Zeit an keiner Meisterschaft teilnähme.
Trotzdem sind mir beim Lesen der verschiedenen Meinungen hier einige Ideen gekommen, die ich hier mal mitteilen will.
1.) Es wird immer einige geben, denen Titel wichtig sind und viele, die Spass am Bauen haben, aber sich nie irgendwelchen Wertungsrichtern stellen wollen. Ich bin selbst lange Marathon gelaufen, hatte natürlich nie die Chance, einen Marathon zu gewinnen (die großen Läufe haben zwischen 1.000 und 30.000 Starter), trotzdem habe ich teilgenommen. Aber ich behaupte mal, 95% der Hobbyjogger nehmen nie an einem Wettkampf teil oder höchstens an einem, der sowieso in der Heimatstadt stattfindet. Trotzdem sollte man deshalb nicht sagen, dass man keine Wettkämpfe mehr durchführt, weil sich das für 5% der Läufer nicht lohnt.
2.) Vielleicht kann man die Teilnehmerzahlen steigern, indem man z.B. Vorausscheidungen durchführt. Entweder regional oder auf jedem Drachenfest, sofern das der Veranstalter wünscht, eine. Diese müssten ja nicht unbedingt von "professionellen" Schiedsrichtern oder Funktionären geleitet werden, um dem Veranstalter kosten zu sparen.
Ich könnte mir jedch vorstellen, dass die Motivation bei denjenigen, die sich auf so eine Art für eine Deutsche Meisterschaft qualifiziert haben, immens steigt, dort auch teilzunehmen und auch eine längere Anreise in Kauf zu nehmen (es muss ja nicht gleich Fanö sein
)
3.) Vielleicht scheuen sich einige der Veranstalter auch, eine DM auszurichten, weil dadurch entstehende Organisation und vor allem die Kosten nicht vorausschaubar sind. Wahrscheinlich wäre es einfacher, mit Pauschalen zu arbeiten. Man könnte festsetzen: Jeder Funktionär/Schiedsrichter bekommt Betrag X und es werden Anzahl = Y Leute bezahlt werden müssen.
Oder viell. noch besser: Für eine DM ist an den Verband Summe X zu zahlen und der Verband verteilt die Gelder nach eigenem Ermessen, also z.B. einen größeren Anteil an Schiedsrichter mit weiterer Anfahrt. Und wenn man die Offiziellen dann noch dazu bewegen kann, sich selbst um die Unterkunft zu kümmern, wäre das für die Veranstalter eine spürbare Entlastung. Jeder Offizielle könnte dann selbst entscheiden, ob er am Festivalgelände im Zelt übernachtet und seine Aufwandsentschädigung lieber für was naderes verwendet oder lieber was drauf zahlt im Adlon logiert.
Auf diese Art machen es andere Sportarten auch. Ich war jahrelang Handballschiedsrichter, dort gab es Kilometergeld und eine Pauschale für alles andere. Ich musste pünktlich in der Halle sein und bis zu Ende des Spiels bleiben :-O ) Alles andere habe ich selbst organisiert (Anreise, Schiedsrichterbekleidung, Schulungen etc.) Diesen Zusatzaufwand war mir, auch ohne Bezahlung, mein Hobby wert.
Hoffe, ich konnte ein paar Denkansätze geben.
Gruß
Martin