Falls der eine oder andere nicht im Oase-forum mitliest, hier mal die Kopie meines kurzen Erfahrungsberichtes zum Erstflug mit dem 6er peak2:
Bisher konnte ich nur eine kurze Flugsession aus dem Stand machen.
Also: letzten Sonntag hat sich der Peak2 fabelhaft bewährt, und zwar an einem sehr undankbarem Spot: der "Hackwindrennbahn" Bielefeld. Normalerweise Radrennbahn genannt - eine relativ große Rasenfläche für die wilde Fußball-Liga. Das Problem ist, daß sie in einer Senke liegt und komplett von Bäumen umgeben ist. Man fliegt quasi vollständig im Lee, welches sich auch nach 300 Metern Baumabstand kaum glättet. Dazu kam noch stark böiger Wind der nahenden Regenfront.
Der Wind schwankte also von kaum fühlbaren 4 Knoten bis hin zu einzelnen Freakböen bis 19 knoten (!!) .
Die wichtigste Beobachtung: die Depower ist so gut, daß ich die starken Böen problemlos wegschieben könnte. dabei ist kein Adjustergefummel nötig! Die vollständige Anstellwinkelbereich kann über den sehr kurzen Depowerweg abgerufen werden ! Der Peak2 - zumindest in 6qm - braucht eigentlich keinen Adjuster. Vielleicht aber der 9er und 12er.
Der Depowereffekt kann schön deutlich gesehen werden - sehr ähnlich zu einem Tubekite. geschätzt zwei drittel des Depowerweges ist der 6er Peak2 flatterfrei und verhält sich (zumindest gefühlt) sehr ähnlich zu anderen guten depower foils. Dann kommt aber der Knüller: im letzten Drittel fängt zusätzlich noch das Tuch an zu flattern - die Strömung liegt bestenfalls noch im vordersten Bereich an und der Kite ist fast vollständig drucklos. Ganz ähnlich zu tubes.. die irgendwann auch anfangen zu knattern. Das ist zwar erstmal ungewohnt bei einer Matte - aber wiegesagt sehr praktisch um kurzfristig komplett Druck rauszunehmen. Dauerhaft überpowert also ständig mit flatterndem Tuch würde ich natürlich nicht fahren - Thema Tuchalterung.. Dann lieber ne Nummer kleiner ziehen.
Auch kam es bei den starken Turbulenzen auf der Hackwindbahn zwei mal zu Frontklappern bei vollständig weggeschobener Bar, die aber schnell von alleine öffneten. Daher: entweder Stopperkugel etwas setzen oder immer ein bisschen Bardruck spüren. Bei den An/Aus-Bedingungen wären unsere Tubes - auch der sanfte Kahoona - schon längst via "Hindenburg" nasenlastig nach vorne aus dem Himmel gestürzt - das Elend kennt wohl jeder Landkiter der es wider besserem Wissens mit Tubes versucht.
Das geringe Gewicht vom Peak2 macht sich wie auch bei Nasawings bemerkbar: ist mal kurzzeitig Flaute, driftet der Kite einfach sanft zurück um dann wieder bei der nächsten Böe nach vorne zu schnellen. Dabei geht der Peak2 sensationell (und das meine ich ernst!) weit an den Windfensterrand, wenn man die Bar nach vorne schiebt. man kann richtig schön die Position über die Barstellung steuern. Jedenfalls hat der Peak2 überhaupt nichts mehr mit einem Nasawing zu tun, welche ja bekanntlich ziemlich tief im Windefenster sitzen.
Zur Drehfreudigkeit kann ich sagen: die hat der 6er Peak zur Genüge ! Da ich in letzter Zeit eher die großen trägen Matten geflogen bin (Gleitschirme ) war ich doch etwas überrascht, wie schnell der Kite reagiert ! 2 Sekunden an der GoPro gefummelt, die Bar einen Hauch angelenkt und schon war er Richtung boden unterwegs - aber dank Drehfreudigkite genauso schnell wieder in den Zenit gelenkt. Man kann den Peak2 auf der Stelle drehen Drehpunkt in der Mitte des Kites - nennt man es tellern ?
Beim Gleitschirmfliegen würde man Helikoptern sagen: eine Hälfte vom Schirm im backfly, die andere fliegt nach vorne. D.h. bevor der peak2 stallt kann er auch rückwärts fliegen. Ich habe auch einmal rückwärsstart getestet ("Eintrittskante" / Front auf dem Boden und mit den Steuer/backleinen hochziehen) - absolut easy & ein Kinderspiel.
Wegen der Drehfreudigkite und der vollständigen Depowerfähigkeit würde ich sagen, daß der Peak2 kein Kite für absolute Anfänger ist - aber sonst ein wunderbarer "intermediate".
Packen lässt er sich logischerweise schön klein: einfach tip-auf-tip legen und dann mit der Bar aufrollen. Ich hab ihn jedenfalls wieder problemlos in den mitgelieferten InnenPacksack bekommen.
So, das wars erstmal an Beobachtungen fürs Erste nach circa 20 min Testflug - dann kam die Regenfront und die Böen und ich musste einpacken.
Kurzzusammenfassung:
* mega Depower
* sehr drehfreudig
* kleines Packmaß
naja, was soll ich sagen - der Peak2 hält alle seine Versprechen und ist ein Quantensprung verglichen mit Nasawings und auch deutlichst besser als meine Zebra slope was Drehgeschwindigkeit und Depower anbelangt.
Was noch aussteht ist hoffentlich bald ein Test auf Schnee mit snowblades oder wenigstens - wenn das Mistwetter vorbei ist und der Asphalt trocken - mit Inline- Skates.
und hier noch meine "unboxing" Fotos:
http://www.flugschule-westfalen.de/?q=node/349