Beiträge von KitingTom

    @ Daniel:


    Du kannst zum Einstieg auch durchaus mit einfachen Materialien arbeiten, die jederman im "Baumarkt um die Ecke" erhalten kann.


    Für einen Kastendrachen mit zwei 30cm-Zellen (also Kantenlänge 30cm) reicht ein Müllsack (Folienstärke 60...80µ), Längs- und Spreizstäbe aus Buche mit Ø=6mm, dazu breites (klares) Paketklebeband, und für die Verbinder PVC-Schlauch (innen Ø=6mm).


    Werden die Längsstäbe blasen- und faltenfrei auf die Folie geklebt, braucht man auch keine Spannleinen, die die Zellen am Verrutschen hindern. Sauber gearbeitet, hält so ein Kastendrachen eine "halbe Ewigkeit". :-O

    Zitat von Thomas S.

    (...) So tief wollte ich aber nicht in die Materie einsteigen als 4-Leiner-Flieger :-O

    Eben deswegen habe ich auch so vorsichtig gefragt.
    Ich wollte dir nicht soetwas schreiben wie "Anfängerfehler...denk doch mal nach...unfähig, 'nen simplen Einleiner in die Luft zu kriegen...Gehirn einschalten" oder Ähnliches. :O


    Grundsätzlich richtig ist es, wenn die LK-Stäbe bis in die unteren Segelspitzen geschoben werden. Dadurch erhält der Drachen seine größtmögliche effektive Segelfläche, und das Delta-Prinzip des teilflexiblen Drachens, der frei bewegliche Leitkanten hat, wird voll ausgenutzt. Das ist der schwachwindbezogene Teil dieses Drachens.
    Durch die Kombination mit dem Conyne-Kastendrachen kommt ein starkwindgeeigneter Faktor hinzu. Hierdurch soll der Drachen auch bei auffrischendem Wind stabil fliegen können.
    Leider werden bei der stückzahlorientierten Produktion durchweg die Stabtaschen zu breit genäht. Dadurch fallen diese Drachen zu schmal aus, und der hintenliegende Spreizstab ist zu lang. Er spannt den Drachen zu stark auf, meistens liegt er sogar bogenförmig eingesetzt auf der Drachenrückseite. Das wiederum hat zur Folge, daß die (ebenfalls schlecht genähten) Stabtaschen des Spreizstabes sehr schnell durchstoßen werden. :-/
    Darüber hinaus sind die Stabtaschen der Längs- und LK-Stäbe selten vernünftig verriegelt (mehrfaches Vernähen der kurzen Quernaht), sodaß die Stäbe nach kurzer Zeit herausrutschen können.


    Hier hilft nur gezieltes Überarbeiten durch
    - Verstärken/Schließen der Stabtaschen mit kurzen Gurtbandstücken (und zwar alle Stabtaschen);
    - Einsetzen von Verbindern für LK-Stab / Spreizstab (Quelle: Discounter-Lenkdrachen ;) );
    - Kürzen des Spreizstabes (Drachen darf nur locker aufgespannt sein);
    - Anbringen eines kurzen Leinenstücks mit einem Stopperknoten (sog. pig tail) am Ende des unteren Längsstabes (Hier kann dann per Buchtknoten leicht ein Schwanz befestigt werden. ;) );
    - Entfernen des durch Knoten fixierten Aluminiumringes in der Waageleine und Tausch gegen eine Leinenschlaufe (Per Prussik-Knoten kann die Schlaufe je nach Windstärke an der Waageleine verschoben werden; ein Stopperknoten am Ende der Leinenschlaufe ermöglicht das einfache Anbringen einer Flugleine per Buchtknoten).


    Hat man einen dieser Drachen derart "gepimpt", kann er sogar richtig Spaß machen! :)



    Zitat von DDF Walter

    wie man sieht kann ein falscher Aufbau zu einem besseren Flugverhalten führen :-O :-O :-O :-O Durch das flattern der hinteren Kante stabilisiert er sich

    Tatsächlich wirkt sich das vermeintlich falsche Aufbauen speziell bei diesem Drachen positiv aus, wenn er bei stärkerem Wind geflogen werden soll. Schiebt man die Stäbe ganz nach vorne, erhält man die kleinstmögliche effektive Segelfläche dieses Drachens.
    Die dann überstehenden Segelteile, die nervend zu schlagen beginnen, tragen aber m.E. eher nicht mehr zur Flugstabilität bei, weil sie zu klein sind.


    Übrigens: Sollte der Drachen insbesondere bei Starkwind tendenziell zu einer Seite ziehen, kann man ihn durch schrittweises Herunterschieben des LK-Stabes der Flügelseite, zu der der Drachen zieht, schön für einen geraden Flug trimmen. ;)

    Zitat von Tiggr

    Fazit: So ein Teil ist (...) nicht für eine Präzisionsmessung geeignet.

    Naja, ist ja klar: Das ganze System ist US-Technik!
    Die arbeiten heute noch mit Zoll, Fuß, Yard und Meile. Das Metrische System kriegen die nicht hin. :L :-O (Just kidding...)


    Warten wir mal ab, was das europäische System zukünftig bringt, wenn es denn mal fertiggestellt wird/ist.

    Moin! :-O


    Zitat von slubitz

    Ich denke wir fangen mit einem kleinen Eddy als Kindervariante an.

    Grundsätzlich ein schöner Drachen, wenn man ihn sorgfältig baut. Symmetrie der beiden Segelhälften ist sehr wichtig.
    Doch ich rate dir wirklich zu einem Sled (Schlittendrachen), wie bereits von "Schmendrick" und "Nugman" oben empfohlen. Da mußt du nicht auf Segelsymmetrie achten, keinen Querstab bogenförmig spannen oder mit einem sog. "Eddy-Kreuz" (Verbinder zwischen Längsstab und einem geteilten Querstab) arbeiten.
    Der Sled kommt mit nur zwei Längsstäben aus; alles andere ist - beim Segel angefangen - reine Zuschneide- und Klebearbeit.


    Zitat

    Mit was kann mann denn Tyvek bemalen (...)?

    Wie schon von "Tloen" genannt, Plakatfarben. Darüber hinaus eignen sich dicke Permanent-Marker recht gut. Am Schönsten ist für großflächiges Gestalten aber sog. Vollton- und Abtönfarbe für den Wohnbereich; für Mischtöne sollte ein "Schuß" einfaches Wohnraumweiß parat sein.
    Da Tyvek ein Kunstfaservlies ist, nimmt es Flüssigkeiten nur sehr begrenzt auf. Man muß also mit stark pigmentierten Farben arbeiten, und im Falle von Wandfarbe meistens die Flächen zweimal bemalen. Dabei ist Aufrollen wesentlich besser als der Farbauftrag mit einem Pinsel.


    Zitat

    und überlebt das Material auch Abstürze?

    Ja, ganz eindeutig! :-O


    Hier mal ein Beispiel eines Tyvek-Drachens, den ich im April als Demostück gebaut habe.
    (Die Bildqualität ist bitte nicht zu beurteilen...)



    Nach meinen Testreihen eignen sich übrigens zum Kleben von Tyvek lösemittelfreie Kleber nicht. Klebstoffe ohne Lösemittel verbleiben offenbar auf der Vliesoberfläche, sie durchdringen das Tyvek nicht. Klebestellen lassen sich ähnlich wie Fensterbilder leicht wieder abziehen.
    Die "klassischen" Kleber mit Lösemittel dagegen sind sehr haltbar.


    Ich würde das Segel noch vor dem Ankleben von Verstärkungen, Laschen und Stäben farblich gestalten, um es danach einige Stunden (z.B. über Nacht) durchtrocknen zu lassen.

    Hi!


    Stellt sich ja die Frage: Soll's ein Kinderdrachen werden? Oder doch einer für Erwachsene (= größere, kräftiger zupackende Flieger)?
    Da du davon schreibst, daß du gemeinsam mit deiner Tochter den Drachen bemalen willst, ist das irgendwie unklar... :(

    Zitat von Tiggr

    (...) eine Höhe von um die 60m über Grund (...)

    Um die 60m ??? Meinst du mit einer Toleranz von +/- 100m ??? :O
    Brauch' ich 'ne Brille? Steht in der Grafik nicht 160m (?)
    (Nicht, daß mich die Höhe irgendwie stören würde, aber vielleicht meine schwachen Augen...)


    Oder hast du auf einer 100m hohen Aussichtsplattform gestanden? :L

    Zitat von AndreasL

    (...) Spontan fällt mir nur eine Parafoil ein. (...)

    Hi!
    Einen anderen Vorschlag habe ich tatsächlich nicht, eine Parafoil scheint das einzig Richtige zu sein. Bei dem Kriterium "für leichten bis stürmischen Wind" müßte es eine aus z.B. Icarex sein, da dieses Material sehr widerstandsfähig und leicht ist. Um auch noch eine Hand fürs Zuprosten mit dem Sektglas frei zu haben (Oder frieren einem da die Finger ab?), sollte es ein Einleiner werden, der etwa 1qm Segelfläche hat. So ist er nicht zu klein, wird gesehen, und kann auch bei starkem Wind noch gut beherrscht werden. Der Platzbedarf zum Transport entspräche in etwa dem eines dicken Briefumschlages. ;)

    Zitat von Centipede

    (...) eine Antwort erhalten :

    Na, wenn die das nicht können, wer dann? Schließlich ist das LBA die oberste Behörde dieses bürokratiegeplagten Landes! :(


    Dennoch darf man hier mal anerkennend den Bückling machen. :worship:
    Dank an Michael, der sich der Klärung unserer brennenden Frage(n) mit viel Aufwand annimmt. Und Dank an den/die Mitarbeiter(in) des LBA, der/die in der Antwortformulierung eine gut verständliche, nachvollziehbare Wortwahl getroffen haben.

    Zitat von gisel

    Solch einen Verbinder muss man aber erst einmal bekommen!

    Der ist schon wirklich klasse, stimmt!
    Aber es muß ja nicht unbedingt ein aus Aluminium geschweißter Verbinder sein. Wer Kupferrohre löten kann, der bekommt vermutlich auch so einen Verbinder hin. Oder man baut einen aus einigermaßen gutem Sperrholz. Ich bevorzuge da Buchesperrholz. Sauber zugeschnitten und verarbeitet sieht's dann sogar gut aus! :)

    Zitat von gisel

    (...) Statt des 12 mm Eddy-Kreuzes würde ich die Stäbe aneinander binden.

    Bei so einer Stabanordnung kann ich mich nie entschließen, ob ich den Querstab auf oder unter den Längsstab (zwischen Segel und Längsstab) lege. Außerdem stört es mich, daß die teuren Stäbe ständig aneinander reiben und das Material darunter sehr leidet. Ein Scheuerschutz aus PVC-Schlauch hält nur wenige Stunden, und einer aus Dacron scheuert selber auch wieder. :-/


    Das Thema "Großer Eddy" wurde kürzlich auch hier behandelt: KLICK!. Da zeigte ich das Bildchen dieses 3-Meter-Eddy's bereits:

    Drei-Meter-Eddy(Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Werner Köhler, Drachenfachgeschäft "Windvogel", Hamm)


    Und hier ist der rückseitige Verbinder, geschweißt aus Aluminium: