Beiträge von KitingTom

    Zitat von StegMich

    (...) Ein Besenstiel mit zwei Nägeln drin hätte es dann wohl auch getan!

    So weit möchte ich nicht unbedingt gehen, auch wenn Lenkstange und Besenstiel ihre Verwandtschaft nicht leugnen können. :-O


    Beim Aufwickeln einer Leine muss bei der gezeigten Lenkstange jeweils die Strecke von mindestens 58 Zentimetern überwunden werden. Dabei muss die Leine zusätzlich um die Hörner herumgeführt werden, was die zu überwindende Strecke noch größer macht.
    Nach meiner Erfahrung ist eine solche Winderlänge für 100 Meter Leine sehr unhandlich und kraftraubend. Sind dann die "Mulden" der Hörner mit einer dicken Leine erstmal gefüllt (bei der geplanten Leine mit 3mm Durchmesser denke ich, wird das bei etwa 50 Metern Leinenlänge der Fall sein), rutschen weitere Wicklungen leicht nach hinten (in Richtung Gelenk der haltenden Hand) bzw. nach vorne ab. Spätestens nach einem Transport in der Drachen- oder Windertasche haben sich dann einige Schleifen gelöst, sogar dann, wenn man die aufgewickelte Leine gegen Abrutschen gesichert hatte (z.B. durch Klettband, Pfeiffenreiniger, oder einige Windungen des Leinenendes). Dann muss man die Leine vor dem nächsten Einsatz sehr penibel abwickeln, da sonst die nettesten Knoten drohen.


    Aber wie heißt es doch so schön hier im Forum: "Leinensalat ist gesund!" :-O

    Zitat von Qurfürst

    Ok, den ersten Teil meiner Fragen haben mir heute auf der Wiese zwei fliegende Angler beantwortet. Super funktionierende Kugellagerwirbel gibt es im Anglerbedarf auch in kleinen Größen.

    Kommt immer darauf an, was du als "super funktionierend" bezeichnest...
    Alle im Anglerbedarf erhältlichen Wirbel sind sogenannte "Nassläufer". Das bedeutet,
    dass sie nur im Wasser leicht laufen, weil das Wasser hier das Schmiermittel ersetzt.
    Das gilt auch für die Kugellagerwirbel aus dem Anglerbedarf.
    Du solltest also auf eine weitere Enttäuschung gefasst sein. :-/

    Zitat von Wombat

    (...) Ich fliege meine Turbinen immer am Lifter-Drachen, (...).
    Der Vorteil des Einsatzes am Lifter ist nach meiner Erfahrung, dass Du bestimmen kannst, wie hoch oben sich die Bol oder die Turbiene drehen soll. (...)

    Für Turbinen bis zu einer Größe, die von der Zugkraft bzw. Hebe- oder Hubleistung des eingesetzten Lifters abhängt (und dann natürlich noch von Wind- und Wetterverhältnissen), stimme ich der Aussage zu.


    Anders sieht es jedoch bei Bols (Windschaufeln an der Leitkante), Baskets (den Bols sehr ähnlich, aber mit den für die Drehbewegung wichtigen Windschaufeln in Richtung Schleppkante verschoben), Generatoren und Rotoren aus: Wenn diese Windspiele hoch aufgehängt sind, entwickeln sie oft auch Zug nach unten. Sie sind also in der Lage, das komplette Windfenster halbkugelförmig auszufüllen. Fliegt ein Lifter mit einem relativ flachen Leinenwinkel, können insbesondere Bols und Baskets durch ihre Rotation auch über die Lifterleine "klettern", und bewegen sich danach häufig schnell wieder nach unten.


    Turbinen sind - im direkten Vergleich - in ihrem "Flug"-verhalten wesentlich vorhersehbarer.

    Zitat von Dr. Ralf Fröhlich

    Welches Holz ist denn da am besten geeignet?
    Sollte möglichst leicht, aber dennoch stabil sein.

    Birkensperrholz eignet sich sehr gut (alternativ Pappelsperrholz, das ist noch leichter, aber auch weicher). Man sollte bei den schlanken Umrissen der Leinenzupfer'schen Winder darauf achten, dass man ausreichend starkes Sperrholz mit vielen verpressten Schichten wählt. Auf Bildern eines Winder-Workshops, von Gerhard & Daniela dokumentiert, kann man erkennen, dass Birkensperrholz mit sieben Schichten genutzt wurde. Ich nehme an, dass die Stärke 8mm oder 9mm beträgt.
    Mir wäre diese Holzstärke bei einer Länge von 400 oder 500mm zu wenig, da durch die aufgewickelte Leine sehr große Kräfte auf den Winder einwirken. Die mögliche Spannung der Leine kann einen zu leicht gebauten Winder locker zerbrechen.


    Zitat von Dr. Ralf Fröhlich

    Oder gibt es anderes Material, welches noch besser geeignet ist?

    Für den Hausgebrauch ist Sperrholz m.E. ideal. Die Winder werden natürlich stark beansprucht, und manchmal hat man tiefe Kratzer oder auch kleinere Absplitterungen an den Außenkanten. Man kann die schadhaften Stellen leicht selber schleifen und nachlackieren; hinterher sieht's fast wieder aus wie neu.

    Zitat von NoFear

    echt gut gelungener Thread. (...)

    :H: Das sehe ich ebenso!
    Die Bauaktion ist erstaunlicherweise mit unter 100 Postings im Begleit-Thread bereits so gut wie abgeschlossen. Das beweist, dass auch die Vorbereitung gut organisiert und durchdacht war. Ein Workshop-Thread, wie er mir gefällt!
    Danke! :worship:

    Zitat von Drachennarr

    Was für Miederhaken habt ihr da genommen, bzw. woher?


    Miederhaken kann man der Kurzwarenabteilung eines jeden größeren Supermarktes finden.


    Für mich stellt sich die Frage: Warum soll man überhaupt Haken einsetzen?
    Wenn die Ecken der mittleren Dreiecksegel jeweils mit Schlaufen bzw. Ösen aus Gummiband
    ausgestattet sind, sollte das auch sehr gut funktionieren.
    Statt Gummibandschlaufen an den außenliegenden Spitzen kann man auch Schlaufen aus
    einfacher Leine nehmen. Oder vielleicht sogar noch netter: Man näht die Segelspitzen
    mithilfe des Saumbandes, das dazu ca. 2cm überstehen sollte, permanent an die Hauptsegel.

    Zitat von Qurfürst

    (...) Was sind Bols?


    Wäre man wenigstens ein klein wenig dumm, würde man all den Drachenhändlern, die "Bowls" anbieten, zumindest partielle Inkompetenz attestieren. Denn das, was sie mit der Bezeichnung "Bowl(s)" anbieten, ist bzw. sind ja gar keine Kugel(n)!


    Nun kann man behaupten, die aus dem Französischen stammende Bezeichnung "Bol" (im Französischen mit kleinem Anfangsbuchstaben geschrieben) wurde wohl teils aus Unkenntnis, teils aus Bequemlichkeit in der englischen Drachenfachsprache zu "Bowl" (übrigens auch hier mit kleinem Anfangsbuchstaben). Und wie selbstverständlich übersetzen wir Deutschen das Wort mit "Kugel", weil die meisten von uns das im Englischunterricht so gelernt haben: "a bowl" = eine / die Kugel.


    Aber das ist ganz schön unvorsichtig und unaufmerksam! Denn wer mal in einem Wörterbuch nachsieht, wird feststellen, dass bei der Kugel im Englischen zunächst Begriffe wie "sphere", "bullet", "ball" oder "orb" (und einige weitere) genannt werden. Der Begriff "bowl" als Übersetzung für "Kugel" rangiert tatsächlich auf einem der unteren Plätze und gilt offensichtlich vorrangig für die Kugel(n) beim Kegeln und - ihr ahnt es schon - beim Bowling, außerdem noch im Sinne von "Pokal" bei "super bowl".


    Und wie sieht's aus im Französischen? "Kugel" heißt da "boule", "sphère" oder "balle", aber nicht "bol"! Also flugs die Suchrichtung geändert, das französische Wort "bol" gesucht und die deutsche Bedeutung gelesen: "Schüssel", "Rührschüssel" und "Schale" tauchen da auf! - Hoppla, das sind ja allesamt halbkugelförmige Gegenstände!
    (Weiter hinten findet man auch "Toilettenschüssel". :-O )


    Schnell nochmal zurück zum Englischen, Suchrichtung Englisch-->Deutsch: "bowl" steht für "Schüssel", "Kessel", "Schale", "Napf", und so weiter. Also auch hier: halbkugelförmige Gegenstände.



    Mein Fazit aus dieser kleinen Exkursion in die Drachenfachsprachenwelt:
    Die Drachenhändler haben Recht! Die Wörter "bol" und "bowl" können als bedeutungsgleich angesehen werden; sie beschreiben die so bezeichneten Bodenwindspiele zutreffend. Und ich muss leider zugeben, dass ich bis vorhin zu der im ersten Satz dieses Beitrags beschriebenen Menschengruppe gehörte. :-/


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    - Editiert von KitingTom am 30.12.2013, 10:54 -



    Ach ja: Wünsche ein schönes Weihnachtsfest!


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    - Editiert von KitingTom am 24.12.2013, 19:20 -

    Zitat von Blitz

    Interessante Spielerei :H:


    Wahrscheinlich darum hat die Domain den Namen "nullschool". :-O


    Wow! Hoppla! Das Ding braucht ja mal so richtig Bandbreite und Prozessordampf...


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    - Editiert von KitingTom am 24.12.2013, 00:30 -

    Zitat von Meik

    (...) man kann die Seile doch zweck endfremden :-O


    Man kann, aber hier sollte man nicht! Das verlinkte Kletterseil hat nur eine geringe Dehnung. Doch genau das ist es, was du brauchst: Dehnung! Dadurch werden Belastungsspitzen dynamisch, sozusagen "federnd" aufgenommen und verkraftet.


    Wenn du außerdem "entfremden" mit d schreibst, hat das etwas Endgültiges, einen Hauch von Apokalypse...

    Hi, Meik!

    Zitat von Meik

    Habe heute meine 3 Meter Bowl bei 3 bft im Einsatz gehabt da hat es mir doch die 330 dan leine am Anker abgerissen.


    Ist die Leine abgerissen oder durchgescheuert?


    Zitat von Meik

    {Link siehe oben} Was haltet ihr von dem Seil ?


    Sehr schönes Seil! ;) Aber eben zum Klettern und Sichern!


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    - Editiert von KitingTom am 22.12.2013, 23:38 -