Zitat von Carsten(...) Das Material ist Organza. es hat einen recht hohen luftwiederstand und stabilisiert besser als manch andere drachenschwanz. (...)
Hhmmm...
In Bezug auf die (Flug-)Eigenschaften von Organza bin ich völlig anderer Meinung:
Organza ist in "Standardausführung" ein extrem leichtes Gewebe. (Es gibt Organza auch mit "metallisiertem" Gewebeanteil entsprechend schwerer.) Durch die verhältnismäßig grobe, luftdurchlässige Gewebestruktur entwickelt Organza eigenen Auftrieb. Dadurch scheint ein Organzaschleier an einem Drachen regelrecht auf dem Luftstrom zu schweben. Das hat den charmanten Vorteil, dass ein Organzaschleier nicht flattert und / oder schlägt wie andere Gewebe. Im direkten Vergleich zum Beispiel mit einem Schleier aus sehr feiner, dichter Fallschirmseide wird man feststellen, dass dieser gegenüber dem Organzaschleier sehr viel unruhiger ist und am hinteren Ende zu starkem Flattern und sogar hörbaren Schlagen neigt. Noch deutlicher ist dieser Effekt bei Verwendung von Futtertaft wie z.B. Tafetta, weil dies schwerer ist.
Durch das Schweben auf dem Luftstrom ist meiner Meinung nach der richtungstabilisierende Zug ("drag") eines Organzaschleiers wesentlich geringer als der von Schleiern oder Schwänzen aus anderem Gewebe.
Bei dem oben aufgeführten "Stranger" von Robert Brasington sind die Schleierschwänze darüber hinaus so winzig, dass sie — im Sinne des Wortes — gar nicht ins Gewicht fallen. Hier geht's im Wesentlichen um die Optik.
Ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass ein "Kindness of Strangers", wenn er sorgfältig angefertigt wurde, völlig problemlos ohne irgendwelche Anhängsel fliegen kann.
Gruß,
Karsten
