
Profilierung wie?
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Du mußt an den Stellen, wo du die Profilierungen haben willst, Nähte setzen...
So kannst du Material an den Nahtstellen hinzufügen, so dass das flache Segel profiliert wird...
Du nimmst also bei ner graden Naht entweder Material weg, oder was häufiger passiert, du fügst Material hinzu, meisst indem du einen Bogen über die grade Kante konstruierst...
Hoffe das war jetzt verständlich ausgedrückt...
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das ist nicht ganz einfach zu erklären. da man eine beule wünscht, sollte man die Profilierung auch wie eine beuel behandeln, also wie ein Teil eines gerundeten Objekts , z.B. wie ein Ball, oder eine Bol.
Also, dort wo die Profilierung hin soll, ist am Besten eine Naht. Die Kanten der beiden Segelteile sind nicht gerade geschnitten, sondern gewölbt wie hier bei einer
Bol -
Schäle einfach eine Apfelsine mit Schnitten von oben nach unten (wie die Längengrade auf dem Globus (Nord-Süd-Linien)) und drücke die entstandenen Schalenteile platt auf den Tisch. Nun siehst Du, daß die Schnittkanten nicht gerade sind sondern gebogen. Durch das zusammennähen dieser gebogenen Kanten entsteht dann wieder eine Profilierung und bei allen Teilen wieder ein Ball!
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Zitat
Schäle einfach eine Apfelsine mit Schnitten von oben nach unten
:=( 4u -
Danke für die Infos!
Ich glaub ich habs mal so halbwegs verstandenBei einer Profilierung zum Beispiel an der Nase bemesse ich das entsprechende Pannel größer und setze dann an den gewünschten Stellen eine Naht? Im Bereich der Leitkante idem?
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Du legst halt da ne naht hin, wo du die Profilierung haben willst.... wie du die Naht dann ausführst, und wieviel Nahtzugabe du geben mußt, mußt du dann selber wissen... Mußt aber dann auch daran denken, das Panel zu profilieren, sonst hast du keine Profilierung, nur ne Naht mehr
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"Mußt aber dann auch daran denken, das Panel zu profilieren, sonst hast du keine Profilierung, nur ne Naht mehr" ähem - war das jetzt ein Hinweis keinen Teppich zu machen?
Oder ich habs doch nicht verstanden -
Es ist halt nicht einfach damit getan, ne Naht hinzuzufügen, sondern die oder das jeweilige Panel muß an der Nahtkante auch profiliert sein, entweder durch materialzugabe, oder wegnahme von material, du mußt halt ne krumme Kante haben
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SO, hier ist mal ne einfache Zeichnung zu dem Thema. Wenn du zwei Segelhälften, die so geschnitten sind, hast und diese dann mittels Kappnaht vernähst, bekommst du ein Tuch mit einer Profilierung wie der breite Strich (Seitenansicht des Tuches nach dem Vernähen)
- Drachen Bild nicht mehr verfügbar -
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Hallo Michael
Ganz wichtig ist hier Christophs Hinweis auf die Verwnedung einer Kappnahht in der Profilnaht.
Selbst wenn du deine Drachen generell mit einer Segelnahlt naehst, greife hier unbedingt auf eine Kappnaht zurueck, da diese bei Profilierungen wesentlich einfacher praezise zu gestalten ist.
Sollte dein Drachen dann irgendwo in den Verkauf gehen kannst du diese Kappnaht dann verkaufen als die stabile Kappnaht an besonders beanspruchten Stellen....der Profilnaht halt:-)Die Kappnaht deshalb, weil du hier dann zwei gleichartige Kruemmungen aufeinanderliegen hast. Bei der Segelmachernaht sparst du zwar einen Naehvorgang, aber da du hier gleich das ausgelegte Segel naehst, musst du das Profil aus der freien Hand, oder vorgeklebt, naehen, das ist eine fisselige und oft unpraezisere Variante.
Dann hast du bei Profilen natuerlich verschiedene Moeglichkeiten, man kann sie lang oder kurz, dick oder duenn, oder auch an verschiedenen Stellen im Segel konstruieren. Das ist ein Thema, wo man viel zu tun und viel zu erforschen hat.
Ein Teil der Profile sind wiederum relativ gut ueber die Leitkante zu machen, das ist einfacher herzustellen. Bis der Endorphin kam habe ich im Mephisto auch mit einer Art dieses T-Rex-getauften Pofils gearbeitet und bin mittlerweile davon weg, weil es neben den positiven Eigenschaften auch einige Nachteile bei mir aufgeworfen hat.Generell gehe ich nach folgendem Grundsatz vor:
Wenn ich irgendwo im Segel mehr Druck brauche (die Intention kann natuerlich auch eine Druckreduzierung irgendwo anders sein) jedoch kein Segel wegnehmen/zufuegen kann oder moechte, dann kann man fuer diesen Bereich mit einem Profil arbeiten....aber wie gesagt, in zumindest zwei Bereichen habe ich die Erfahrung gemacht, dass man das ganze auch sehr gut ueber die Leitkante bewirken kann.....sie laueft dann halt etwas wellenfoermig ;-)...aber das ist einfacher zu gestalten.Greety
Kay Reneps: bitte entschuldige, dass ich keine Umlaute setze, ich bin im I-Net-Kaffee in Spanien und die kennen sowas nicht
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wie macht man eine Profilierung am Kiel, so dass im oberen bereich ein ein Abstandshalter eingesetzt werden muss (so wie z.B beim Mustang von Long Duong), genau?
so in etwa?
Um wie viel cm handelt es sich ungefähr, die man hinzugeben muss?LG Vitjo
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Hi Vitjo,
mit diesem Thread hast Du ja einen wahren Schatz gehoben. Den kannte ich noch gar nicht.
Absolute Werte in cm kann Dir niemand liefern, das hängt von den Maßen Deines Modells ab. Im Grunde kann die Stoffzugabe über den Pythagoras berechnet werden. "a" ist dabei die Entfernung zum Kielstab, "b" ist die Länge des Abstandshalters. Dies musst Du zweimal machen. einmal von der Segelmitte zum Abstandshalter, und einmal vom Abstandshalter zur Flügelspitze (oder Leitkante).
Einfacher ist es, eine maßstäbliche Schnittzeichnung des Segelprofils zu machen und dann einfach abzumessen.Je nach Lage musst Du ggf. nicht nur eine die Stoffzugabe vom Kiel aus, sondern zusätzlich noch eine vom Kopf aus geben damit sich das Segel in beiden Richtungen gleichmäßig ausformt. Bei einem Standoff macht man beispielsweise eine Stoffzugabe vom Kreuz zur Flügelspitze und eine weitere vom Kopf zum Standoff.
Ich hoffe, das war einigermaßen verständlich. Gut beschrieben ist die Vorgehensweise in
ab S. 14ff.Viele Grüße, Roland
- Editiert von Nugman am 19.09.2012, 15:51 - -
Stehe auf dem Schlauch. Mehrmals drüber gelesen, leider sind die meisten Bilder nicht mehr verfügbar.
Wenn ich die Falten die sich am Kielende bilden verringern will sieht das Paneel wie aus ? -
Moin,
wenn Du eine gedachetn Plan vor Dir hast - beide Segelhälften. Bei geradem Schnitt am Kiel passend die Hälften ja schön aufeinander.Wenn Du nun etwas "Spannung" zwischen Kielende und Standoffs haben willst um die Falten zu beseitigen zeichnest Du
(ich fange meist ca. nach 1/4 bis 1/3 der Distanz von Kreuzausschnitt zum Kielende hin an) eine sich "öffnenden Spalt" ein.
Der is nätürlich nicht gerade an den Kannten, sondern ("nach innen") gerundet.Mehr als 2 cm habe ich normalerweise nicht als Öffnung am Kielende (bei einem 210 bis 230 cm großen Trickdrachen).
Ich klebe immer mit doppelseitigem Klebeband die Segelhälften zusammen da ich normalerweise mit Segelmachernaht arbeite.
Es kommt dann aber auch Gewebeklebeband auf die Rückseite des Segels um dieses vor dem Kielstab "zu schützen".Hth,
Jens -
De beste Beschreibung, wie man frei und nach welchen Grundsätzen eine Profilierung einberechnet, steht in meiner persönlichen Bibel, Lenkdrachen von Servaas van der Horst und Nop Velthuizen.
Da ist auch recht genau erklärt, warum man welche Profilierung wie wohin macht. Nach dem Buch hab ich einige profilierte Drachen nach "altem" Stil ohne Computerprogramme wie Surfplan etc. entworfen. Das geht heute sicher einfacher, aber zum Verstehen, was da strömungstechnisch passiert, finde ich das Buch, und nicht nur das betreffende Kapitel, unbedingt lesenswert. Viel Spaß beim Bauen!creeds
Guntram