Tesslar, der dünnhäutige Großsegler aus Mülltüten und Angelruten

    Da muss ich lachen! :whistling: Tesafilm löst sich im Freien praktisch sofort auf bzw. löst sich schon bei wenig Regen sofort ab.


    Mülltüten kannst schon nehmen für kleine Fighterkites und Mini Gleiter. Aber für einen so großen Flügel?! 8| Macht für mich einfach keinen Sinn. Stell dir mal vor alle Produkte die Du kaust wären nur ein paar Mal nutzbar bevor sie kaputt gehen und weggeworfen werden müssen. Ok - bis aufs Kabel oder sowas das man dann nochmal nehmen kann...

    @Mark O2 Du wirst echt unsachlich. Was Du da erzählst ist schlichtweg Unsinn. Nimm dir mal eine Mülltütte, klebe einen Streifen Tesafilm darauf und versuche den wieder herunter zu bekommen, ohne die Folie zu zerreissen... Das Zeug klebt wie Pech und Schwefel. Da kannst du 10 Liter Wasser darüber auskippen. Es wird immer noch wie Pech und Schwefel kleben.
    Die Wiese heute war schon recht feucht. Das hat der spontanen Bauaktion nicht geschadet.


    Es ist auch einfach falsch, das der Drachen sofort kaputt geht. Du musst ihn schon auf einem Stoppelfeld oder in einen Dornbusch fliegen, damit er kaputt geht. Er wurde von mir mehrfach zum Absturz gebracht, um genau das zu testen. Nach 7 Abstürzen war kein Loch erkennbar.
    Erst, als ein Hund mit seiner Tatze auf die Folie getreten ist, war es perforiert. Tesafilm drüber und weiter ging es.


    Wer stabileres Material verwenden möchte (und sich das auch leisten kann) wird von mir nicht abgehalten es zu verwenden.
    Nochmal: Mir geht es um Menschen, die sich noch nicht einmal das von Dir als günstig eingestufte Material leisten können. Stell Dir vor: Es gibt solche Menschen, hier in Deutschland, in jeder Grossstadt wirst Du sie finden. Du musst Dir nur die Mühe machen müssen, sie auch sehen zu wollen. Für diese Menschen ist dieses Projekt gedacht.

    Da muss ich lachen! :whistling: Tesafilm löst sich im Freien praktisch sofort auf bzw. löst sich schon bei wenig Regen sofort ab.


    Mülltüten kannst schon nehmen für kleine Fighterkites und Mini Gleiter. Aber für einen so großen Flügel?! 8| Macht für mich einfach keinen Sinn. Stell dir mal vor alle Produkte die Du kaust wären nur ein paar Mal nutzbar bevor sie kaputt gehen und weggeworfen werden müssen. Ok - bis aufs Kabel oder sowas das man dann nochmal nehmen kann...

    Prinzipiell gebe ich dir bezüglich der Nachhaltigkeit Recht, aber: wir reden hier von drei kleinen Mülltüten und 3 m (?) Klebeband. Ich war heute dabei, und mir gefällt die Idee dieses Drachens: aus einfachen Materialien einen doch imposanten Drachen zum Fliegen zu bringen, dessen Konstruktion und Aufbau nur wenig handwerkliches Geschick erfordern. Und ich finde es toll, dass es Leute gibt, die einfach mal machen. Ich hatte auf jeden Fall viel Spaß! :thumbsup:


    Olli


    P.S. ich hatte anfangs nicht geglaubt, dass diese Konstruktion fliegen wird.


    P.P.S. die Umsetzung dieser Idee mit einem Spinnacker Segel würde zwar der ursprünglichen Idee widersprechen, wäre aber sicherlich interessant.

    @Yoda Uff, da bin ich aber froh, dass ich jetzt
    a) deinen Nicknamen weiß ^^
    b) du auf Anhieb verstanden hast, worum es mir geht. Kindertauglichkeit und Einfachheit der Konstruktion. Wenn @Mark O2 den kompletten Thread gelesen hätte, hätte er auch schon bemerkt, dass sein Wunsch schon längst in meiner Planungspipeline steht. Es wird 3 Versionen geben:


    1. Billigflieger mit Mülltüten. Das nimmt Kindern und Anfängern auch zusätzlich die Scheu, sich selbst mal einen Grossdrachen zu basteln und ist sehr preiswert.
    2. Pro Version. Die kann aus Spinnaker oder von mir aus auch aus Mylar oder whatever gebaut werden... was das Chemielabor an UV beständigen , reissfesten Polymeren halt so her gibt.
    3. Öko Version aus Baustoffen, die die Natur zur Verfügung stellt.


    Wenn die 1. Version fertig ist, so wie ich mir sie vorstelle, dann werde ich direkt zu Version 3 übergehen. Die 2. Version darf dann gerne von jedem gebaut werden, der das Bedürfnis dazu verspürt.


    Wie man im IT Bereich gerne sagt: This is still work in progress.


    Das Projekt ist noch nicht fertig und es werden noch einige Neuerungen hinzu kommen, die einen möglichst einfachen Auf und Abbau ermöglichen, ohne jedesmal neue Folie verwenden zu müssen (Nachhaltig ist es trotzdem nicht, ich weiss) oder immer wieder die komplette Konstruktion neu aufziehen zu müssen.


    @Yoda Dir auch vielen Dank für deine Hilfe beim zusammen ...kleistern :D Danke auch an Dich für die Einführung in das Rev Fliegen. Da liegt ja noch viel Arbeit vor mir ;)

    Einmal editiert, zuletzt von dragidus ()

    Kein Problem.


    Mach einfach dein Projekt weiter und ich wünsche dir viel Erfolg und Spaß am Basteln.

    Hier mal ein Beispiel für ein Drachen den ich mit Malerfolie und Tesafilm gebaut haben:
    [...]


    Gruß Carsten

    Hallo Carsten.
    Dein Drachen ist auch echt super und sogar noch simpler und wahrscheinlich viel stabiler von den Flugeigenschaften her. Meiner hat absichtlich eine Waage, die dem Piloten Action am Boden und viel Aufmerksamkeit abverlangt.
    Malerfolie ist optimal fürs Gewicht, mir aber einen Tacken zu empfindlich. Da mein Vater Malermeister ist, kenne ich das Material sehr gut :D
    Die Mülltüten sind etwas (wenn auch nicht wirklich viel) widerstandsfähiger.

    Genau so habe ich im Alter von 8 Jahren meine ersten Einleiner gebaut. Bis hin zu einer 8qm Bowl.


    Hat mich halt immer unheimlich geärgert, dass die Teile meist nur eine Saison überstanden haben.

    Kann nur zustimmen das Teil fliegt :thumbup:


    Gruß Patrick

    Born to lose, live to win -Zitat Lemmy Kilmister(Motörhead)

    Meister in Wort und Bildnis

    Genau so habe ich im Alter von 8 Jahren meine ersten Einleiner gebaut. Bis hin zu einer 8qm Bowl.


    Hat mich halt immer unheimlich geärgert, dass die Teile meist nur eine Saison überstanden haben.

    DAS IST ES genau, was ich im Sinn hatte, als ich das Projekt gestart habe. Wie die meisten im Forum wissen, hat gerade Dir das nicht nur nicht geschadet, sondern dahin geführt, wo Du heute stehst. Unzufriedenheit führt zum Wunsch nach Veränderung/Verbesserung. Das ist bei Kindern so, aber selbst in der modernen Forschung.
    Wenn die Admins des Forums mal das Durchschnittsalter der registrierten Benutzer ausrechnen lassen würden, käme einem automatisch der Gedanke, wie man den Nachwuchs wieder ins Boot holen könnte.
    Die breite Masse der Eltern würde ihrem Nachwuchs keinen Hightech Drachen spendieren, der mehrere Hundert Euro kostet. Niemand würde einem Fahranfänger seinen nagelneuen Tesla ( um beim Thema zu bleiben ;) ) zum Einstieg und Verbesserung der Fahrpraxis anbieten.
    Wenn die Kinder dann, genau wie Du damals, keinen Bock mehr auf so einen miesen Drachen haben, können sie ihn entweder auf besseres Material umrüsten oder (was eher selten ist) sich wie Du in die hochangesehene Riege der Drachenbauer einreihen (das war KEINE Ironie).


    Du wirst es vielleicht nicht glauben, aber ich habe sehr viel Respekt vor der über Jahrzehnte gewachsenen Entwicklung der Drachen von simplen Spassgeräten hin zu heutigen Hightech Fliegern aus modernen Materialien. Das gilt auch für deine Entwicklungen, die ich zum Teil kenne (gewiss nicht alle). Der Effekt, den ich durch die Verwendung dieser scheusslichen Materialien zu erreichen versuche, ist der, dass Kinder die Scheu vor solchen Dingen wie Drachenbau verlieren und Eltern eher bereit sind, die Spielfreude an diesem Hobby gerade in Zeiten von Corona zu fördern.
    Es ist ja ein "Draussen" Sport, der schon naturgemäss Mindestabstand nötig macht. In der Zeit hängen die Kleinen schon nicht mehr ständig nur am Smartphone und erfahren ganz nebenbei, dass Drachenfliegen noch viel mehr Spass macht, als die neuesten Hassposts zu lesen und sein Leben digital zu zerfleddern.
    Da hoffe ich auch, dass, wenn der Drachen zerfleddert ist, Papa und Mama den Kleinen Spinnaker oder Mylar kaufen, damit der Drache sich häuten und erwachsen werden kann.


    Mein erstes Schlagzeug war ein alter, ausgedienter Wohnzimmersessel, den ich so lange vermöbelt habe, bis meine Eltern mir damals ein gebrauchtes Schlagzeug für ganz wenig Geld gekauft haben. Wenn das Interesse dann wirklich bestehen bleibt, was ja leider nicht bei allen Kindern der Fall ist, wird das Material im Laufe des Lebens automatisch besser.

    Keiner der im Forum vertretenen Profiflieger ist bereits mit einem Drachen am Ende der Nabelschnur zur Welt gekommen.
    :) Sinngemäss hat Patrick das gestern beim Klönen gesagt (nur anders formuliert).
    Gib auch anderen Kindern die Chance, Erfahrungen zu sammeln, die Du selbst gemacht hast, bitte. Aber auch Kinder an der Armutsgrenze haben ein Recht auf Spass, um ihren meist grauen und tristen Alttag für einen Moment zu vergessen... auch in unserem Land.

    Einmal editiert, zuletzt von dragidus ()

    Von meiner besseren Hälfte habe ich grünes Licht für die Verbesserung der Konstruktion für heute bekommen. Das Nudelholz bleibt vorerst in der Schublade. ;)
    Die Segelflächen des "Tesslar" sollen mit Klettverschlüssen an die Ruten/Schnurkonstruktion angeklettet werden können.
    Das heisst, zuerst werden die
    - Rutenteile zu einem grossen "T" miteinander verbunden.
    - Danach werden die Stoffschläuche mit dem Klettband über die Stäbe geschoben.
    - Die Schnüre werden so gespannt, dass man sie problemlos und schnell nach dem Flug wieder entfernen kann.
    -Die Segelflächen werden per Klettband in die Konstruktion eingehängt/geklettet.


    Das ist der Plan. Da die Flügelenden des Tesslar aber sehr "organisch" wie bei einem echten Vogel nach oben weggespreizt sind, wird dieses Unternehmen sehr spannend.


    Zunächst benutze ich eine Pappschablone, die ich vom allerersten Tesslar vor dem Auseinanderschneiden angefertigt habe.
    Die Flügelenden sind hierbei problematisch, da sie nach oben gebogen sind und sich eine komplexe dreidimensionale Form ergibt. Das in einen brauchbaren, nähbaren Klettverschluss umzusetzen ist schwierig. Um das Gewicht möglichst weit unten zu halten, will ich den Klettverschluss auch nur punktweise anbringen. Die Vorderkante der Segelfläche soll einfach um die Stäbe gewickelt und dann punktweise am Segel verklettet werden.


    Vielleicht verzichte ich auch ganz auf den Schlauch und nähe das Segel direkt so, dass es per Schlaufen festgemacht und vorgespannt werden kann.


    Das Problem mit den ausgefransten Kanten der Folie kann man professionell mit einem Heißschneider oder Lötkolben wie von @plastikmann bereits vorgeschlagen lösen. Wer beides nicht hat, kann als Notlösung transparentes, breites Klebeband möglichst exakt mittig auf die Kante aufbringen und nach hinten umschlagen, sodaß auf beiden Seiten durch das Klebeband ein Ausfransen verhindert wird. Nachteil der Methode ist das zusätzliche, eigentlich unnötige Gewicht der Segel.

    • Offizieller Beitrag

    Wie teuer war Dein erster Flieger in deinem Leben?


    Hey, @Mark O2 und @Dominiknz.
    Ihr rennt bei mir offene Türen ein.
    Zukünftig werde ich darauf hinweisen, dass die Spinnaker Version ratsamer ist. Gut, das ich noch keine endgültige Bauanleitung geschrieben habe. Ich werde das berücksichtigen.
    An der ersten Billigvariante würde ich trotzdem weiter arbeiten wollen für diejenigen, die sich wirklich so etwas nicht leisten können. Es gibt auch Menschen, die sich scheuen zu Fragen, ob sie solche Materialien von euch gestellt bekommen (was ich übrigens sehr super finde), weil es ihr Stolz verbietet.


    Dass dieser Flieger im jetzigem Stadium der Entwicklung qualitativ minderwertig ist, weiss ich selbst. Aber fast alle Drachenflieger nennen mir als ersten selbstgekauften Drachen solche, die von der Qualität her ähnlich der des Tesslar waren (Billig Discounter).
    Was ich sagen möchte ist, das ich nicht glaube, das der Drache in irgendeiner Konkurrenz zu hochwertigen Produkten stehen soll oder kann.


    Er wird Kinder aber eher an des Thema Drachenfliegen heranführen als sie davon abzubringen. Er ist simpel, kinderleicht zu bauen und fliegt auf Anhieb ohne viel Gefummel.

    5 Mal editiert, zuletzt von dragidus ()

    • Offizieller Beitrag

    Da gebe ich Dir in allen Punkten recht. Den Stressfaktor bei Schulkindern kenne ich von meinen beiden Nichten, die gerade in der Pubertät und kurz davor stecken. Mir sträuben sich die Haare, wenn ich sehe, was die Kids heutzutage abliefern müssen. Das ist einer der Gründe, warum ich in den 90er Jahren mein Studium in Köln nach ein paar Semestern , Lehramt auf Sekundarstufe 1, abgebrochen habe.
    Unser Schulsystem wurde damals schon systematisch an die Wand gefahren. Die Blagen von heute tun mir wirklich echt leid. Das Drachenprojekt sollte eigentlich auch mehr zur Entspannung denn zu mehr Stress für Kinder und Eltern führen. Wenn ihr darauf besteht, stampfe ich das Projekt an dieser Stelle ein.


    Guten Argumenten bin ich zugänglich. Was Du sagst, macht schon Sinn. Dann baue ich das Ding just for fun und zum Spass für mich selbst weiter ( das macht es mir nämlich).

    Einmal editiert, zuletzt von dragidus ()

    Da bin ich froh. Dann werde ich mal weiter machen. :)