Pfeilschäfte - Welche? - Wie muffen? - Welche Kombination?

    Hallo zusammen,


    ich habe ein schönes Icarex Delta Segel geschenkt bekommen und möchte es jetzt neu bestaben. Da das Segel so schön leicht ist, möchte ich daraus gerne einen Leichtwind Drachen machen.


    Mein erster Gedanke war das ich 4mm Exel Gestänge verbaue und mir dafür ein entsprechendes Kreuz sowie Standoff Halter und Spreizstabverbinder organisiere.
    Da der Vorbesitzer aber auch schon Pfeilschäfte verbaut hatte und der Drache damit gut flog möchte ich jetzt gerne mal Pfeilschäfte probieren. :) Damit habe ich bisher null Erfahrung.


    Selbstverständlich habe ich hier im Forum schon gesucht und viel wissenswertes in Erfahrung gebracht. Nichts desto trotz habe ich noch Fragen die mir jemand mit Pfeilschaft Erfahrung sicherlich leicht beantworten kann.


    1.) Spine Wert habe ich verstanden (um so höher, desto mehr Flexibilität). Aber was ist denn gut für einen Delta Zweileiner??? Etwas wirklich konkretes habe ich nicht im Forum gefunden, meine aber herausgelesen zu haben das ein Spinewert von 300-400 oft genommen wird. Sprich relativ steif. Wie seht ihr das?


    2.) Die Pfeilschäfte gibt es im Normalfall nur mit einer maximal Länge von 83,5cm. Wenn ich die als Leitkante nehmen möchte muss ich sie verlängern. Also Muffen. Ich denke eine Innenmuffe ebenfalls aus einem Pfeilschaft wäre gut. Wie aber mache ich das? Wie lang sollte die Muffe sein? 10cm? Klebe ich diese ein oder gibt es andere Lösungen?


    3.) Die Auswahl an Schäften ist ja durchaus groß und die Massangaben sind nicht immer vollständig beim Händler. Jetzt muss ich ja irgendwie eine gute Masskombination finden die zum einen geeignet ist zum Muffen und zum anderen gut in Kreuz und Spreizstabverbinder passt.


    Hierzu habe ich mal den Schaft BEARPAW Penthalon Bandit - Carbon herausgesucht (Spine 350 / Ø innen 6,22mm / Ø außen 7,45mm / Grain pro Zoll 8,0) und zum Muffen den SPHERE Slimline X - Carbon (Spine 400 /Ø außen 6,20mm / Ø innen 4,28mm / Grain pro Zoll 8,91)


    Ineinander passen dürften die beiden gut. Ist aber die Ø-Differenz von 0,02mm hier in Ordnung oder sollte man da eine Masskombi finden die gegen 0 geht? (Komme aus der Metallwelt, da sind 0,02mm oft schon extrem viel... Vielleicht ist das hier aber ja nicht wichtig?)
    Welches Kreuz und welche Spreizstabverbinder nehme ich aber dann mit dem Außen-Ø von 7,45mm??? Nehme ich da 6mm und mache das mit einem Drehmel größer? (Ständerbohrmaschine habe ich keine.)


    Vielleicht hat ja jemand von euch schon mehrere Schaftkombibationen hinter sich gebracht und kann mir eine gute Kombi nennen die besser passt als meine Auswahl. Würde mich sehr über Tipps und Hilfen freuen.


    Grüße und bleibt alle gesund,
    Bo

    Moin.


    Also ... viele Fragen ... vielleicht ein paar Hilfen:


    zu 1:
    Spinewerte ... Exel cruise 8mm hat ca. einen 280er Spinewert, Exel cruise 6mm ca. 450.
    Jetzt kannst Du Dir ja überlegen, was Du möchtest. Es ist auch durchaus möglich, Schäfte mit
    größeren Werten zu verbauen ... 500er, 600er.


    zu 2:
    Genau. Innenmuffen. Dazu die 10cm lange Muffe in eine Seite einkleben. Die andere Seite wird dann nur gesteckt.
    Am besten noch GFK-Tape im Bereich der Muffen von außen drumtüddeln ... 3 Umdrehungen, 2 Streifen
    je Stab nebeneinander reichen.


    zu 3:
    "Normale" Kreuze in Verbindung mit Pfeilschäften sind nicht optimal.
    Besser ist da z.B. ein Kenny-Kreuz von LevelOne.
    Da gibt es verschiedene ... die Maße musst Du checken.
    Dazu wird in eine UQS-Seite eine Muffe eingeklebt und im Bereich des Lochs der Kreuzbohrung sitzt dann nur die Muffe.
    Ein Skyshark-Kreuz wäre auch eine Alternative.


    Und wegen der 0,02mm .... das ist ja nahezu eine Gleitpassung.
    Ich nutze die Inlays von Ryll (6,1mm) für Schäfte mit 6,2mm Innendurchmesser ... klappt wunderbar.


    Gruß, Jörg

    www.nasenbaer-drachen.de
    Schantallen, Mändys, FMA216, Powergrips, Leinensets und vieles mehr
    NEU: Nasenbär Leine in 90daN ~ dehnungsarm und glatt zu einem guten Preis

    Einmal editiert, zuletzt von Nasenbaer0815 ()

    Servus Bo,


    also ich habe meine Deltas mit Pfeilschäften mit 500er Spine gebaut. Allerdings nicht in den Leitkanten.. da sind bei meinen 6er Rohr eines x-beliebigen Herstellers drin. Die Schäfte habe ich als Querstreben und nur bei den kleineren Drachen so bis zu 2 m Spannweite auch in der Leitkante.


    Ich muffe meine Pfeilschäfte - auch mit Innenmaß von 6,22mm mit dem 6er Kohlerohr das ich rumliegen habe. Das Kreuz ist bei meinen halt kein Platikdingens oder Metalldingens sondern einfach ein Schnurkreuz. Damit kann ich dann problemlos den Drachen zusammen legen. Ich mach mit ein 25cm langes Pfeilstück, mach daraus mit der Schnur eigentlich ein T-Stück und klebe dann ein 6er Karbonstab ein. dieser schaut auf jeder Seite ca 5cm heraus und nimmt jeweils rechts und links eine uQS auf. Auf die selbe Weise habe ich bei den kleineren auch die Leitkanten verlängert.


    Aber mit deinem Sphere Slimline X-Carbon ist das ja auch sehr gut zu muffen, und die 0,02mm brauchste eh für den Klebstoff um die Muffe im Stab zu halten.


    hier mal ein Bild von dem Schnurkreuz, hält problemlos:



    Gut an den Verbindern zur Leitkante habe ich jetzt keine Kerschwings oder Apas dran, sondern einfach nur Gewebeschlauch. Für deinen Leichtwind reicht aber auch ein Aquariumschlauch.


    Das schöne dabei ist, man kann farblich passende Pfeilnocken zum Abspannen verwenden und muss nicht das schnöde schwarze Gummi verwenden. Mir sollen meine Drachen auch auf dem Boden gefallen.


    Gruß
    der Indianer


    - eigentlich bin ich gar kein Indianer, manchmal vielleicht im Herzen, aber nur manchmal -

    meine Webseite: www.derIndianer.org
    Gespanne.jpg

    Hallo Bo
    Jetzt hast du ja schon einige Möglichkeiten gehört , ergänzend möchte ich dazu noch sagen , du wolltest ja einen Leichtwind Kite bestaben , da brauchst du keine Vollrohrmuffen . Und wenn du Pfeilschäfte nehmen willst , passt die Kombi Aurel Agil als Stab mit Aurel Oryx Spine400 als Muffe sehr gut und ich fliege meine 4 Leiner mit denen bis 9 bft. in 8 cm Länge ohne einen einzigen Stabbruch , außer ich vergesse beim Divestop die Bremse zu ziehen :D .
    Um etwas zum Spinewert für deinen Drachen zu sagen , müsste man aber die Größe der Leitkante und der Spreizen wissen .
    Viel Erfolg

    Allzeit guten Wind

    Der Slimline X in 400 passt leider nicht. Die Erfahrung (ca. 8 Stäbe) zeigt dass man noch schleifen muss. Mache ich aber immer so.


    Mal zur Bestabung des Segels. Soll es ein Leichtwindkite habe ich gute Erfahrung mit LK aus 1000er oder 900er. Ich mag den Kiel härter. Dort verwende ich oft 600er. In der uqs bei Fullsize in SUL dann einen 500er Spine Stab.


    Ansonsten ist Dein Stabvorschlag absolut Empfehlenswert. :thumbsup:


    Achso mein letztes Wort: Schnurkreuz :D

    Ihr seid klasse. 1000 Dank für die guten Tipps. Werde mir das nacher mal in Ruhe zu Gemüte führen und einen finalen Plan schmieden. Wenn nochmal Fragen aufkommen, komme ich nochmal auf den entsprechenden Tippgeber zu.


    Sieht aber vorerst so aus als sei meine Recherche erst mal nicht so schlecht gewesen. Das freut mich natürlich.


    Kann es kaum erwarten ihn fertig zu haben und auf die Waage zu legen. :D Und noch gespannter bin ich dann ab wann er fliegt und wie er fliegt.


    Danke euch allen und Grüße vom schönen Bodensee,
    Bo


    PS: Ja, es ist der verlinkte Drache aus der Börse. Von @sasha gespendet an den Anfänger vom See (auch hier nochmal vielen lieben Dank an dich :))

    So, habe jetzt endlich Zeit gefunden eure Beiträge in Ruhe zu studieren. Es ist dabei doch nochmal die ein oder andere Frage aufgekommen. :)


    @Nasenbaer0815 Hallo Jörg, vielen Dank für die Spine Werte der Exel Stäbe. Das war extrem hilfreich um ein Gefühl dafür zu bekommen. Top :)


    Das mit der Innenmuffe dachte ich mir schon so. Bin jetzt aber froh das es mir jemand so bestätigt. :)
    Das mit dem GFK Tape dient wahrscheinlich der Stabilität der Verbindung? Guter Tipp. Muss ich mir davon mal ne Rolle mit bestellen.
    Wäre ein Schrumpfschlauch, wie man ihn in der Elektrik verwendet, ebenfalls gut? Würde mir optisch besser gefallen und den hätte ich da.


    Was ein Kenny Kreuz ist, musste ich jetzt erst mal googeln. Prinzipiell ein Zylinder mit zwei Bohrungen auf unterschiedlichen Ebenen die zueinander um 90 Grad versetzt sind. Vielen Dank auch für die Erklärung mit der Muffe. Ich Eumel hätte wahrscheinlich einfach nur einen Stab durch gesteckt... Erst danach wäre mir wahrscheinlich aufgefallen das das nicht so wirklich eine optimale Idee war. :D


    @LastMohawk Hau kola Indianer. :) Danke auch dir für deine tollen Tipps.
    Warum hast du in den Leitkanten Vollmaterial? Robuster bei Spatenlandungen? Hält mehr Wind aus? Besseres Handling? Was ist die Idee dahinter?
    Da meiner ja unter die Kategorie klein fällt, spielt das für mich erst mal keine Rolle, interessieren tut es mich aber trotzdem. :)


    Das du mit 6mm muffst in 6,22mm überrascht mich aufgrund des großen Maßunterschieds. Da du ja aber jemand bist der schon so einige Drachen gebaut hat beruhigt mich das sehr. Ich nehme mit das eine Differenz von 0,1-0,2mm beim Muffen kein Problem darstellt.


    Das mit dem Fadenkreuz hatte Sasha mir auch schon gesagt. Ich dachte da allerdings noch das man einfach an der Stelle wo der Kielstab und die UQS sich treffen einfach ein bisschen Bindfaden drum wickelt und gut. Die Idee gefiel mir nicht.
    Es scheint aber doch etwas mehr als nur Bindfaden zu sein. :) Deine Erklärung habe ich leider noch nicht verstanden. Du schreibst "Ich mach mir ein 25cm langes Pfeilstück, mach daraus mit der Schnur eigentlich ein T-Stück und klebe dann ein 6er Karbonstab ein. dieser schaut auf jeder Seite ca 5cm heraus und nimmt jeweils rechts und links eine uQS auf."
    Wie machst du aus einem 25cm Stück (wirklich so lang?) und etwas Schnur ein T-Stück? Brauche ich dafür nicht 2 Stücke? Und meinst du tatsächlich ein T-Stück oder eher ein Kreuz? Das mit dem Vollrohr einkleben als UQS Aufnahme habe ich kapiert.
    Klasse das du sogar extra ein Bild für mich beigepackt hast, aber ich bin aktuell zu doof es zu verstehen. Trotz visueller Unterstützung. :( Sorry. Wäre supernett wenn du mir hier nochmal auf die Sprünge helfen könntest.
    Bei der Gelegenheit auch gleich noch die Frage was man da für Schnur verwendet und ob es eine spezielle Schnürtechnik gibt die zu beachten ist.


    Das mit dem Aquariumschlauch als Spreizstabverbinder versteh ich momentan auch noch nicht und bekomme auch kein theoretisches Bild in den Kopf. :( Hättest du mir da evtl. auch ein Bild? Hört sich nach einer einfachen, kostengünstigen und besonders leichten Variante an. Sehr interessant.


    Das mit den farblich passenden Pfeilnocken habe ich, glaube ich zumindest, verstanden. Damit meinst du das untere Ende der Leitkanten an dem ich den Saum spanne. Richtig?
    Wenn ja, die Idee hatte ich auch schon, war mir aber nicht sicher ob man das dafür nutzen kann. Danke auch für diesen Tipp.


    @gerard61 Hallo und auch dir danke fürs Engagement. :) Deine Stabkombi werde ich mir mal näher ansehen. Vielleicht sagt die mir ja mehr zu als mein erster grober Schuß. Super auch zu wissen das du schon mit 8cm anstatt 10cm so gute Erfahrung gemacht hast. Dann werde ich auch auf 8cm gehen. :)
    Größe des Drachen ist so ca. 190cm Spannweite und ca.125cm Leitkante. Ich denke aber nach dem Lesen der Posts hier das ich mit 350-450 Spine Werten erst mal nicht schlecht liege für den ersten Versuch. Wenn alles klappt kann ich ja spaßeshalber mal das gleiche Gestänge noch mit nem 1000er Spinewert basteln und dann selber praktisch erfahren (erfliegen) was das mit einem Drachen macht. Solltest du das anders sehen freue ich mich natürlich über weitere Tipps.
    (Das mit dem "vergessenen Divestopp" hat mich aus zweierlei Gründen zum Grinsen gebracht. 1.) "Vergessen"... Iss klar ;) 2.) So langsam sagen mir die ganzen Begriffe was die ihr eingefleischten Drachenbändiger verwendet. Freu :) )


    @sasha Dir natürlich nochmals 1000 Dank für das schöne Segel. Freue mich sehr darüber.


    Wie machst du das mit dem abschleifen? Einfach mit Schmirgelpapier oder gibt es da andere Techniken?
    Das mit den Spinewerten die du angibst zeigt glaube ich das du da deinen Stil schon sehr genau kennst. Ich glaube ich bleibe erst mal bei meiner Variante. Sprich irgendwo im Bereich 350-450 und gehe dann selbst ins andere Extrem irgendwo bei 1000. Dann kann ich selber erleben was das mit einem Drachen macht. Bitte gerne widersprechen wenn du das anders siehst. Bin für Tipps sehr offen und dankbar.
    Das mit dem Schnurkreuz werde ich in Angriff nehmen sobald ich den Aufbau vom Indianer genau verstanden habe. Gefällt mir mittlerweile die Idee. Und ist wahrscheinlich obendrein noch die leichteste Lösung (gewichtstechnisch).


    @WaveTwistah Spannweite ca. 190 cm, Leitkanten ca.125 cm

    @LastMohawk
    Nachtrag zum Fadenkreuz:
    Habe die Forensuche belästigt und habe dein Bild nochmal gefunden in einem ähnlichen Zusammenhang. Vielleicht habe ich es jetzt ein bisschen besser verstanden...


    Roter Pfeil = jeweils ein kleines Stück grüner Aquariumschlauch der den Faden in Position hält.
    Gelber Pfeil = Faden

    Du nimmst also den 25cm Pfeilschaft, klebst darin mittig ein 35cm Vollmaterial ein, legst das ganze Konstrukt dann 90 Grad versetzt und mittig auf den Kielstab, wickelst dann den Faden um das Stück Pfeilschaft und den Kielstab und schiebst am Schluß noch pro Stab je ein Stück Aquariumschlauch auf, um den Faden in Position zu halten.


    Habe ich das so richtig verstanden?

    @gerard61
    Nachtrag zu deiner Schaftkombination:


    Habe jetzt mal recherchiert zu den Schäften die du genannt hast.


    Als Muffe:
    Aurel Oryx (.006 nehme ich an?) hat folgende Werte: Spine 400 / Ø außen 6,08mm / Ø innen 4,19mm / Grain pro Zoll 9,1


    Als Stab:
    Aurel Agil (.006 nehme ich an?) hat folgende Werte: Spine 400 / Ø außen 7,40mm / Ø innen 6,25mm / Grain pro Zoll 7.3


    • Die Durchmesserdifferenz zwischen den beiden liegt bei 0,17mm im Durchmesser. Also genug Platz um gemütlich ineinander zu gleiten und immer noch eng genug. :)
    • Gewichtstechnisch im Vergleich zu meiner Bestabung ist die Aurel Kombi minimal schwerer (Stab = identisch / Muffe = 9,1gr vs. 8,91gr) [1 gr = 0,0648g]
    • Preistechnisch ist die Aurel Kombi teurer (5,00-5,50€ vs. 3,99€)

    Rein theoretisch, wenn ich keine relevante Eigenschaft übersehen habe, dürfte die Bearpaw / Sphere Kombi die Nase vorne haben. Einziger Nachteil ist das man bei der Bearpaw / Sphere Kombi schleifen muss.


    Von daher würde ich momentan bei meiner Kombi bleiben. Oder übersehe ich einen relevanten Vorteil der Aurel Kombi?


    Und bitte nicht als Kritik verstehen. Ich versuche nur gegenüberzustellen und ggf. was wertvolles dabei zu lernen. Bin mega dankbar das du als einziger eine erprobte Schaftkombi genannt hast. Genau nach sowas habe ich ja gefragt. :)

    Moin Bo
    Deinen genannten Stab kannte und kenne ich leider nicht , hört sich von den Werten aber sehr interessant an , werde ich mal bei Gelegenheit ausprobieren. Ich denke du kannst bei dem auch den Aurel Oryx 400 als Muffe nehmen. Dann brauchst du nicht schleifen .
    Beim einschleifen solltest du den Stab ins Schmirgel legen und dann drehen damit es gleichmäßig abgetragen wird .
    Gruß Gerard

    Allzeit guten Wind

    P.S. : Bei der Wahl der Stäbe für die Leitkante würde ich nicht vom einen Extrem ins nächste gleiten , also nicht bei 350 (steif) zu 1000(sehr weich ) übergehen .
    Du schriebst ja etwas von Leichtwind, da denke ich eher an 600 oder 500 als erste Möglichkeit,
    aber das ist nur meine Meinung, ist ja ein eher kleiner Drachen .
    Grüße Gerhard

    Allzeit guten Wind

    Schön, wenn sich ein Fragender dann auch mit den Antworten ausgiebig beschäftigt ! :thumbup: .


    Also ... Schrumpfschlauch statt GFK-Tape bringt nichts, da der Schrumpfschlauch zu dehnbar ist.
    Was geht: GFK-Tape und dann Schrumpfschlauch drüber ... dann ist es technisch und optisch so, wie
    Du es haben möchtest.


    Als GFK-Tape kann ich Dir 3M Tartan empfehlen.
    Das klebt deutlich besser als so manches GFK-Tape.
    Das gab es bisher u.a. immer bei Ryll .... gerade habe ich es nicht gefunden.
    Metropolis-Drachen hat ein anderes, was mir nicht zusagt.
    Am besten schaust Du mal im Netz, wo Du das bekommen kannst


    Zum Thema Schleifen und Ablängen:
    Ganz wichtig ist, dass Du die ungesägten Seiten zusammen steckst.
    Denn nur die sind 100% gerade gesägt und somit ist die Kontaktfläche ideal.
    Ich entgrate meine Stäbe mit einer feinen Feile (drehe den Stab schräg gehalten
    über die Feile), Schmirgelpapier geht natürlich genau so gut.
    Gewöhne Dir nur gleich an, sauber zu arbeiten. Der Staub ist nicht ohne.
    Also am besten ein feuchtes Tuch unterlegen und den Stab hinterher auch mit einem
    feuchten Lappen abwischen.
    Noch schlimmer als CFK-Staub ist übrigens GFK-Staub.


    Ich würde glaube ich etwas weichere Stäbe in den Leitkanten verbauen ... 500er vielleicht.
    Denn: die Stäbe werden mit zunehmenden Spine natürlich auch leichter.
    Und ein ganz wichtiger Aspekt ist die Ausformung. Es gibt Drachen, die sollen steif wie ein Brett sein,
    andere leben von der Ausformung im Flug. Ist das Gestänge zu hart, wird sich Dein Drachen bei
    Leichtwind nicht formen, was er vielleicht mit einem nicht so schönen Flugbild quittiert.


    Gruß, Jörg


    Nachträglich noch was zum Sägen:
    Ich nutze mittlerweile ein Modell-Tischkreissäge mit Diamantsägeblatt ... ein Träumchen.
    Aber man kann auch manuell sauber sägen: Tesafilm um die Stelle tüddeln (2 Runden) und dann
    mit einem feinen Metallsägeblatt sauber und langsam genau im 90°-Winkel sägen. Dabei
    den Stab auch drehen.

    www.nasenbaer-drachen.de
    Schantallen, Mändys, FMA216, Powergrips, Leinensets und vieles mehr
    NEU: Nasenbär Leine in 90daN ~ dehnungsarm und glatt zu einem guten Preis

    Einmal editiert, zuletzt von Nasenbaer0815 ()

    Servus Bo,


    danke erstmal für diene Antwort.
    Zum Thema Schnurkreuz:
    schau dir mal das Video von @PAW an hier in diesem Trööt: Wir klöppeln uns ein Schnurkreuz da hat Peter das sehr gut erklärt. Und mit dem 25 Stab meinte ich tatsächlich dass dieser mit dem Kiel dann ein Kreuz bildet. Gut bei deinem kleineren Drachen reichen auch 15cm.


    Und das mit der Leitkante hast du falsch gelesen, ich nehme KEIN Vollmaterial, sondern hab immer von einem 6er Rohr geschrieben. Nur eben von einem x-beliebigen Hersteller. Nur bei den Größen wie deiner nehm ich dann auch die Pfeilschäfte. Hab auch bei meinem Leitdrachen (der Drache, der vorne hängt im Gespann und die Waage aufnimmt) mit einer Spannweite von 1,35m die 500er Schäfte in der Leitkante. und da hängt ganz hinten immerhin einer mit 3,4 meter und einer mit 4,2 meter Spannweite dran.
    Ich für meinen Fall bin überzeugt, dass du bei deinem Drachen so gut wie keinen Unterscheid zwischen 350 und 1000 Spine in der Leitkante beim Flug spüren wirst. Dazu ist die Leitkante zu kurz und muss zudem auch wieder durch die Muffe versteift werden. Aber teste es einfach aus und berichte uns darüber. Ist interessant das zu hören.


    Zu meinen Verbindern:
    So hat man es in den 80 und Anfang der 90er noch gemacht. Und auch bei den Profis und Großserienherstellern war das die Technik. Hier mal ein Bild von meinem Spin-Off von Top Of The Line. Der Drache hatte damals immerhin so einige Meisterschaften gewonnen.



    Den Schlauch für die Leitkante Lochen und in das freie Ende kommt die Querstange. Aber nimm KEINEN reinen Silikonschlauch. Der hält dir nicht lange und ist zu flexibel. Ich habs versucht und bin dann wieder auf diese Art der Schläuche zurück.


    Zu den Pfeilnocken. Ja das geht sehr gut und es gibt die ja auch passen für die Pfeilschäfte :D
    hier von meinem Blauen Long Dart:



    Gruß
    der Indianer


    - eigentlich bin ich gar kein Indianer, manchmal vielleicht im Herzen, aber nur manchmal -

    meine Webseite: www.derIndianer.org
    Gespanne.jpg

    So... Auch ich bin wieder da. :)
    Danke für eure Antworten.


    @gerard61 Auf die Idee die Kombis untereinander zu kombinieren bin ich gestern Nacht nicht mehr gekommen. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Schäften nicht mehr. Dürfte aber auch gut passen. Mache ich wenn ich beide Schäfte bei einem Händler bekomme.
    Trotzdem auch danke wegen dem Tipp mit dem Schleifen.


    Bzgl. der Spinewerte war einfach der Gedanke mal die Extreme selber zu erleben. Das ein Gestänge dann wahrscheinlich für die Tonne ist, ist mir klar. Aber eins nach dem anderen. Vielleicht nehme ich für den Anfang doch erst mal was um die 500.


    @Nasenbaer0815 Freut mich das du meine Posts als positiv wahrnimmst. Als ich gestern fertig war hatte ich schon Sorge das ich zu viele Fragen gestellt habe und zu ausführlich war.


    Den Tipp mit dem 3M Tartan nehme ich dankend an. :) Welche Breite nutzt du da? Habe es in 19mm, in 25mm und in 50mm gefunden. Ich würde zu 19mm tendieren da ich damit auch recht kleine Stellen kleben kann.
    Das mit dem Schrumpfschlauch überlege ich mir wenn das GFK Tape drauf ist. Mal schauen. Ist ja auch alles Gewicht. :D


    Vielen Dank auch für den Tipp ungesägte Kanten zueinander stellen. Bin ich mir nicht sicher ob ich selber dran gedacht hätte, macht aber definitiv Sinn.
    Beim Rest zum Thema schneiden war ich in der Vergangenheit schonmal recht experimentierfreudig hier im Forum. Fazit: Ich mache das mit Tesa und Dreikantfeile oder Puk Säge. Hat sich bewährt und kostet nicht viel. Trotzdem danke für die wichtigen Hinweise. Damit ist ja nicht zu spaßen.


    @LastMohawk
    Das Video ist Gold wert. JETZT habe ich es verstanden. Super klasse. :) Jetzt ist auch klar das es eine spezielle Bindetechnik gibt und wie sie geht. Danke dir und danke an @PAW für das tolle Video. Freue mich riesig darüber.
    (BTW Habe den ganzen Thread noch nie richtig wahrgenommen... Extrem interessant mit super tollen Videos.)


    Das mit den Spreizstabverbindern habe ich durch das Bild jetzt auch verstanden. Werde mal im Baumarkt schauen was da so da ist. Einfacher und günstiger geht es ja kaum.


    Als kleiner Nebeneffekt dieses Threads hier hat @kris noch mein geklautes Foto von dir kommentiert und noch eine Low Cost Lösung für ein Kreuz genannt ==> Gewebeschlauch mit zwei 90 Grad zueinander versetzten Bohrungen (ala Kenny Kreuz). Auch super simpel. Werde ich mir mal zum Vergleichen anfertigen. Ist als Ersatzteil ja auch gut dabei zu haben.


    Mit den Nocken muss ich mal noch schauen welche da passen und auf was man da achten muss. Deine haben eine tolle Farbe. Passt super zum Segel.




    Vielen lieben Dank an alle für eure Hilfe. Freut mich sehr das hier im Forum so ein angenehmes Publikum ist. :)



    Vorerst letzte Frage: Welche Schnur nehme ich für das Fadenkreuz / Schnurkreuz?



    Jetzt gehe ich mal auf Händlersuche um evtl. die Versandkosten sinnvoll zu kombinieren. :)


    Grüße und einen schönen Tag euch allen,
    Bo

    Vorerst letzte Frage: Welche Schnur nehme ich für das Fadenkreuz / Schnurkreuz?

    Bei dem Drachen würde ich eine Waageschnur (gemanteltes Dyneema) nehmen, nicht zu dick ... vielleicht 70daN.


    GFK-Tape ... ich nehme 25mm. 19mm geht natürlich genau so. 50mm ist etwas sperrich.


    Und noch was:
    Wenn man merkt, dass jemand sich Mühe gibt und Antworten wirklich liest macht es Spaß, beratend zur Seite zu stehen.
    Ich bekomme nur immer einen Hals, wenn man sich Mühe gibt und man kein Feedback bekommt ... oder ein
    Feedback, was völlig am Thema vorbei geht. So ist alle gut !


    Gruß, Jörg

    www.nasenbaer-drachen.de
    Schantallen, Mändys, FMA216, Powergrips, Leinensets und vieles mehr
    NEU: Nasenbär Leine in 90daN ~ dehnungsarm und glatt zu einem guten Preis

    Servus Bo,


    als Schnur für das Schnurkreuz nahem ich seid Jahren ganz normale Paketschnur / Bindfaden.Ist sehr weich und elastisch. ne gewisse reißfestigkeit sollte si aber schon haben, also ganz dünne kommt schon mal an die Grenze. Die 70 daN ist schon nicht schlecht, denn da treten schon Kräfte auf.


    Gruß
    der Indianer


    - eigentlich bin ich gar kein Indianer, manchmal vielleicht im Herzen, aber nur manchmal -

    meine Webseite: www.derIndianer.org
    Gespanne.jpg

    Bei Leichtwind würde ich persönlich erstmal 4mm oder 4,5mm CFK gezogen (Excel, Matrix...) in die LK setzen. Falls unbedingt Pfeilschäfte, dann mindestens 600er Spine denke ich, eventuell sogar noch weicher. Der Drachen ist sehr klein, bei Skyshark würde ich P90 oder P100 benutzen, das reicht wahrscheinlich.
    Kiel und Spreizen 600er oder maximal 500er-Spine, das wäre bei der Größe schon fast eine leichte Standard-Bestabung.


    Ich habe vor Jahren einen Nirvana mit Pfeilschäften verbastelt. Original waren Skyshark P200 in der oberen LK und unten P300 verbaut. Ich habe oben 340er und unten 300er Schäfte verbaut, der Drachen wurde damit viel zu schwer und zu Steif für mich. Der Nirvana hat glaube ich ca 145cm LK, ist also deutlich größer als deiner und war ein Standard. Oben 500er und unten 400er-Spine wären wohl den Originalstäben relativ nahe gekommen.


    Besonders im Leichtwind ist es wichtig, dem Drachen an den richtigen Stellen flexibilität zum Ausformen zu geben. Ein steifer Kiel und steife Spreizen machen je nach Konzept vielleicht noch Sinn, in der LK machst du damit eventuell mehr kaputt als du gewinnst.


    Ich kann den Drang nach Experimenten nachvollziehen, aber ich weiß nicht, ob sich das bei dem Drachen lohnt. Mit leichten, steifen Stäben kann man vor allem spezielle Eigenschaften unterstützen, also Steifheit an stellen bringen, wo sie nötig ist und dann gezielt Gewicht dort einsetzen, wo es Effektiv ist. Wenn es dir um das Packmaß geht wäre das auch noch ein Grund für Pfeilschäfte, ansonsten würdest du mit durchgehenden gezogen Stäben sicherlich günstiger wegkommen und einen vernünftig und früh fliegenden Drachen bekommen. Dann kannst du auch auf Standardmaterialien für das Kreuz (Drehkreuz?) und die LK-Verbinder setzen. Es hilft ungemein, wenn man die genauen Funktionsweisen erstmal verstanden hat, um dann zu entscheiden, ob man Selfmade-Verbindungen einsetzt.