Beiträge von Grünes Monster

    Zitat

    Hier geht es ja darum speziell diese 1,8 mm Schnur zu testen.


    Naja, wenn man eine Schnur testen möchte, ist es natürlich schon sinnvoll, sie auch zu verwenden... :(
    Testen kann man ja alles mal. Aber im Drachenalltag wäre sie mir zu glatt, zu dünn und zu teuer, um da einen schnöden Lifter dran zu hängen.
    Ich könnte mir vorstellen, dass die Schnur etwas taugt, wenn man einen 75er Cody auf 1000m Höhe fliegen möchte... :D

    Das ist ein typisches Flareproblem, das du da schilderst. Habe schon viele Flares gebaut, auch mal ein "Flaro-Train".
    Prinzipiell ist der Flare ein Drachen für wenig Wind. Wenn der Wind stärker wird, neigt dieser Drachen, der eine enorme Fläche hat, immer dazu, seitlich auszubrechen.
    Folgendes kannst du versuchen: Stelle ihn bei stärkerem Wind etwas härter ein und verkürze unten rechts den Waageschenkel, damit der Drachen nach rechts geht. Außerdem würde ich empfehlen, die Querspreize im Segel in der Mitte mit einer großen Tasche zu "fangen", dann kann sie dir in einer Bö nicht so leicht brechen. Auf keinen Fall darf die Querspreize aber an den Längsholmen festgehalten werden.
    Außerdem wirkt ein Windsack oder eine Turbine sehr gut als Stabilisator bei zickigem Wind.


    Was auch immer du machst, du wirst aus dem Flare niemals einen stablilen Himmelsanker bei Hackwind machen können, dafür sind Codys und Sturmboxen zuständig. Der Flare ist von Natur aus einfach ein sommerlichen Lüftchensegler an langen Leinen.

    Ohjeee, nein!


    Rohrförmige Grashalme sind eben nicht biegsam, sondern sehr steif. Z.B. Bambus oder Getreidehalme. Rohrförmige Grashalme haben sehr wohl ein ähnliches Bruchverhalten wie GFK Rohr, sie knicken bei Überlast an der schwächsten Stelle ab.
    Sowohl Gras als auch Fiberglas ist zwar sehr gut auf Zug, aber sehr schlecht auf Druck belastbar. Beim Biegen eines Rohrs entstehen an der Außenseite der Biegung Zugspannungen und an der Innenseite Druckspannungen. Je größer der Durchmesser, desto stärker ist dieser Unterschied und desto größer ist der Widerstand, den das Material der Biegung entgegensetzt. Da das Material aber auf Druck empflindlicher reagiert, brechen die Fasern erst auf der Innenseite der Biegung, bevor sie an der Außenseite reißen => Die Fasern knicken zum Mittelpunkt des Rohres ab und der Stab/Halm bricht. Man kann das bei einem Weizenhalm sehr gut beobachten. Bei gewickelten GFK-Rohren erkennt man das nicht so gut, da sie gewickelt sind und beim Bruch zersplittern. Ich habe aber schon oft Stabbrüche gehabt, bei denen die beiden Bruchstücke noch an der Außenfaser zusammen hingen.

    Rohre sind immer ein bisschen weniger "stabil" (du meinst wahrscheinlich "steif") als Vollstäbe mit gleichem Durchmesser (und natürlich dem gleichen Material und Herstellungsverfahren). Dafür sind sie erheblich leichter. Die Oberfläche ist irrelevant.
    Das Verhältnis von Steifigkeit zu Gewicht eines Stabes steigt mit dem Verhältnis von Flächenträgheitsmoment zur Querschnittsfläche. => der ideale Fall ist ein sehr dickes, dünnwandiges Rohr, ein sehr unidealer Fall ist ein runder Vollstab. Skyshark-Stäbe sind ein Beispiel, wo diese Regel konsequent umgesetzt wurde. Bei den GFK-Stäben schneidet hier der blaue, 14er am besten ab.

    Im Drachenbau kommt es allerdings auch auf Bruchfestigkeit an. Die ist bei sehr dünnwandigen Stäben schwerer zu realisieren, weshalb man z.B. die Fasern wickelt. (man kann das sowohl bei Skyshark als auch bei 14er GFK sehr schön sehen)
    Dickwandige Rohre sind meistens gezogen, z.B. Exel Cruise.
    Vollstäbe sind zwar im Verhältnis zu iherer Steifigkeit sehr schwer, aber dafür sehr bruchfest.


    Es kommt nun drauf an, ob man einen robusten Einsteigerdrachen oder einen hochgezüchteten Profitrickser bauen möchte.

    KitingTom
    Kann es sein, dass ich diesen Eddy dieses Jahr an diesem stürmischen Freitag den ganzen Tag auf Fanö fliegen gesehen habe?



    Ich hatte mal eine Faustregel, nach der ich meine alten Holzdrachen Stück für Stück auf CFK und GFK umgestellt habe.
    Die Steifigkeiten sind in etwa vergleichbar, gab da mal vor langer Zeit auch eine Tabelle von WS:


    2mm CFK entspricht 3mm GFK (weiß) entpricht 4mm Holz (Ramin)
    3mm CFK entspricht 4mm GFK (weiß) entspricht 5mm Holz (Ramin)
    4mm CFK entspricht 5mm GFK (weiß) entspricht 6mm Holz (Ramin)
    5mm CFK entspricht 6mm GFK (blau) entspricht 8mm Holz (Ramin)
    6mm CFK entspricht 8mm GFK (grau) entspricht 10mm Holz (Ramin)
    8mm CFK entspricht 10mm GFK (weiß) entspricht 14mm Holz (Ramin)
    10mm CFK entspricht 14mm GFK (blau) entspricht 18mm Holz (Ramin)

    Tipp zur Fixierung: Wenn du es "einfach so" zusammen nähst, wirft es leicht Wellen. Daher würde ich es vorkleben. Damit es wirklich ganz flach und ohne Falten aufeinander geklebt werden kann, würde ich es vor dem Zusammenkleben leicht befeuchten. Dann saugt es sich auf der Unterlage regelrecht fest und kann dann in Ruhe vorgeklebt werden.

    Ich möchte nicht wissen, wie lange es dauert, bis man vor Gericht erreicht hat, dass unerwünschte Bilder von einem im Netz gelöscht werden. Wie ich unsere Gerichte so kenne, kann man sich da ganz schön gedulden...
    Alles, was man in der Öffentlichkeit tut, kann jemand filmen oder fotografieren und wenn der bösartig ist, greift man dabei erstmal ganz schön ins Klo. Also Vorsicht, was man so außerhalb seiner 4 Wände so tut...

    Man beobachtet es immer wieder (zuletzt in Widdnbärsch), dass Familien ihre Hunde frei zwischen den Drachen herumlaufen lassen, während die Kinder scharf zurückgepfiffen werden.
    Bei unangeleinten Hunden, die dem Drachen nachlaufen, warne ich grundsätzlich die Hundehalter, dass sie haftpflichtig sind, falls es zum Crash kommt. Das wirkt meistens Wunder. Wenn ein Kind meinen Drachen beschädigt, habe ich immer Nachsicht. Für die meisten Menschen kommen aber Hunde vor Kindern.

    Genau so ist es.Ich fliege den Lanflügler sogar stets mit Zweipunktwaage dank des Topsegels, das eine höhenstabilisierende Wirkung hat. Mit dem Topsegel gibt's viel Cody für wenig Kraft. Eine 65er Zelle ist so für eine einzelne Person händelbar. Der alte S.F.Cody würde sich aber sicherlich im Grabe umdrehen, wenn er das sieht.

    Jau, den Plan kenne ich! (Danke Rainer!) Ein sehr schöner Drachen ist das wohl.
    Kann bestätigen, dass er wirklich sehr einfach zu verstehen ist und der Drachen auch tadellos fliegt.
    Ein Tip noch, der nicht in dem Plan steht, der zur Stabilität des Drachen aber enorm beiträgt:
    Im hinteren Teil des Drachen gibt es zwei Spannleinen. Die obere (also die zur Drachenmitte hin) von den beiden Spannleinen sollte mind. 3cm kürzer sein als die untere. Der Drachen reguliert sich dann besser bei böigen Winden und fliegt auch geschmeidig bei sehr flacher Waageeinstellung.

    Der Weg ist das Ziel:
    Für mich besteht das Drachenhobby zu mindestens 50% aus dem Entstehungsprozess der Drachen: Ideen finden, Skizzen machen, konstruieren, Material beschaffen, basteln, Jungfernflug, Trimmen. Wenn der Drachen dann gut fliegt, ist er fast langweilig und ich habe keinen Spaß da dran, immer nur meine Uraltdrachen zu fliegen. So muss halt immer wieder ein neuer her und die Drachenkammer füllt sich langsam. Ab und an muss man ja außerdem noch einen Verlust ertragen...