Ich habe mal in entsprechendem Studiengang gelernt: Qualität bedeutet einfach nur, den Anforderungen des Kunden gerecht zu werden.
Wenn der Kunde noch nie in seinem Leben einen Lenkdrachen in der Hand hatte, vor der Tür konstante 30Km/h Wind wehen und außerdem ein unendlich weiter Strand da ist, sind die 5 Teuro Aldibomber für die erste Stunde sogar ganz gut. Die Qualität ist hier hervorragend.
Wenn der Kunde nur einen niedrigen Preis bezahlen will, ihn aber sonst nichts interessiert (ihn seltsame Feinheiten, die er nicht versteht, wie "Flugeigenschaften" oder so), weisen solche Drachen sicher auch eine hohe Qualität auf.
Wer wirklich nur einen absolut stabilen Kite sucht, ist auch gut mit Aldi-Bombern beraten. :L
Wenn wir über Trickdrachen sprechen, geht es aber nur in begrenztem Maße um den Drachen, sondern viel mehr darum, den Kopf des Piloten zu trainieren.
Ich finde es hier am wichtigsten, Fluggeräte zu finden, die es dem Piloten ermöglichen, die Tricks zu lernen und ihn so oft wie möglich auf die Wiese treiben. Für wiewenig Geld sowas zu haben ist und wo es gefertigt zu sein hat, spielt dabei meiner Meinung nach keine Rolle.*
Wer einen für die Masse hergestellten Drachen erwirbt, sollte sich aber dessen bewusst sein, das nur bei ganz wenigen Herstellern eine Endkontrolle stattfindet (also Probeflug bei geeignetem Wind, verbunden mit erheblichen Mehrkosten und entsprechenden Verzögerungen, wenn das Wetter nicht mitspielt).
Ich finde auch, dass man zumindest schonmal die edlen Teile für 300 und mehr Euro an der Leine gehabt haben sollte, bevor man durch die Gegend schreit, dass sie zu teuer seien.
Ich finde bei einigen Modellen, dass sie schon beim ersten Kontakt weit mehr hermachen, als andere gute Drachen für 230 Euro. Beide haben ihre Berechtigung! Der Markt könnte durch Produktion in Billiglohnländern vielleicht aufgerollt und "plattgemacht" werden können, wenn ein Edelhersteller gewisse Produkte günstiger produzieren und anbieten würde. Dadurch würden aber andere, die sonst schlechtere Produkte in dieser Preisklasse anbieten, weniger absetzen können. 
Der Markt würde konsolidiert und die Gewinne weiter zurückgeschaubt werden. Allerdings bezweifle ich, dass da wirklich viel zu holen ist (mit Trickflugdrachen kann man nicht viel Geld verdienen). Wir würden nur viel weniger Hersteller/Konkurrenten als heute haben. Je mehr Hersteller in den unterschiedlichen Preissegmenten viele Produkte anbieten, desto besser (und stabiler) ist auf lange Sicht das Preis-/Leistungsverhältnis für den Kunden. :-O
Zitat
Ich würde nämlich gerne mal einen richtig qualitativ hochwertigen kaufen, aber 200 euro möchte ich dafür auch nicht ausgeben!
Ich würde auch 300 Euro für einen "qualitativ hochwertigen" ausgeben! Aber das mit der "Qualität" ist meine ganz persönliche Abstimmung und sowas kann mir niemand für 1000 Euro anbieten!
Ich muss mich selbst durch den Markt "testen" und finde vielleicht irgendwann ein Massenprodukt für nur 300 Euro und könnte mich damit glücklich schätzen.
Zitat
Also wo kauft ihr denn ein. Ich denke ja das ihr auch dort einkauft wo es billig ist!
Leider nein, aber hier im Verkaufsboard gibt es immer wieder ausgediente Drachen von uns Fliegern, die noch auf der Suche sind. Obwohl meist nur selten geflogen, sind diese Drachen erheblich im Preis reduziert (gegenüber dem normalen VK). Selbst diese Käufe können sehr teuer sein, wenn Dir der Drachen nicht liegt.
Dagegen hilft nur Vorbereitung: Informiere Dich über den Markt und teste selbst aus, wann immer Du Gelegenheit dazu bekommst.
Eine günstige und sicherlich weiterführende Alternative ist der Selbstbau: Auch hier im Forum gibt es viele hervorragende Baupläne. In entsprechender Güte selbst gefertigt, bekommst Du für 120-150 Euro Materialkosten einen Drachen, der sich mit vielen Modellen für 200 Euro messen kann. 
Viele liebe Grüße
Michael
*Wer nur 1000 Euro auf dem Weg dahin aus dem Fesnter schmeisst (idR. mit zu billigen Drachen), kommt vergleichsweise günstig davon.
- Editiert von Querspreize am 22.05.2006, 01:03 -