Hallo,
ich hole den Thread mal wieder hoch.
inzwischen bin ich auch stolzer Besitzer eines 3D-Druckers.
Ich habe einen gebrauchten Artillery Sidewinder X1 erstanden.
Da es in letzter Zeit immer schwieriger wird, gute Splitkappen oder Nokies zu bekommen, habe ich mir welche gedruckt.
Die Splitkappe mit TinkerCad zu konstruieren hätte für mich nicht funktioniert. Mein Vorbild waren die von Kersch-Wings, da mir die in Design und Funtion schon immer am besten gefallen haben. Leider werden die schon länger nicht mehr produziert.
Also habe ich mir Onshape mal angeschaut. Im gegensatz zu TinkerCad zeichnet man hier zuerst 2-dimensional und trägt dann aus ( bestimmt die Höhe der Zeichnung). Alle drei Achsen des Raumes sind als Ebenen vordefiniert auf die man zeichen kann. Ebenfalls ist es möglich auch Körperflächen zu zeichen die man bereits erstellt hat. Dabei kann man festlegen, ob das neue Objekt vom vorhandenen abgezog oder hinzugefügt wird. Da ich alle meine Pläne mit Coreldraw zeichne, ist mir das zeichen von Vectorgrafiken geläufig, das kam mir sehr entgegen.
Hier das Vorbild der Splitkappe die ich entwerfen wollte:

Nach ca 4 Stunden Tutorials schauen war ich dann soweit. Das Konstruieren hat dann nicht mahr lange gedauert.

Die Kanten lassen sich viel besser und schöner abrunden als bei TinkerCad.
Auch das Loch habe ich etwas abgerundet, da sich harte 90° Winkel nicht gut drucken lassen.
Ich wollte die Splittkappe aufrecht stehend drucken und hatte keine Stützstruktur für das Ende del Lochs geplant.
Jetzt werden einigen von euch die Hände über dem Kopf zusammen schalgen und sagen, dass das nicht funktionieren kann, da die Decke des Lochs ja dann in die Luft gedruckt wird.
Als Material habe ich Polymaker Polymax PLA genommen.
Als Slicer habe ich Cura verwendet.(Da gab es auch ein gutes Tutorial)
Temperatur des Extruders war 210°C, das Druckbett hatte ich auf 50°C gestellt
Ich kann euch sagen, wenn man das erste mal etwas druckt, was man auch noch selbst entworfen hat. Das ist besser als Fernsehen.
Schichtdicke war beim ersten Druck 0,16, Infill 100%. Die Druckzeit war mit knapp 40 minuten angegeben.
Ich wollte unbedingt sehen was er mit der ersten geschlossen Schicht macht und hab mich vor den Drucker gesetzt.
Was mich erstaunt hat, das er das runde Objekt nicht spiralförmig aufbaut, sondern nach einer Runde umdreht. Das nennt der Cura-Slicer Z-Naht und er macht es nur bei den Wänden, nicht bei der Füllung. Dadurch entsteht ein vertikaler Strich auf der Splittkappe ähnlich einer Fromnaht beim Spritzguß. Das konnt ich ihm noch nicht austreiben.
Und nun zum Loch: Der Drucker hat einfach feine Fäden über das Loch gezogen, erst in die einer Richtung und in der nächsten Schicht um 90° gedreht. Dann war es zu. Ich war begeistert.
Die Ergebnisse:
Der erste Versuch. Da war das Querloch etwas klein und der Kopf war zu eckig.

Beim 2. Versuch hat es mir schon besser gefallen. Ich habe die Schichtdicke auf 0,1 reduziert dadurch wurde die Oberfläche noch sauberer.

hier habe ich noch eine schärfere Aufnahme mit der Schichtdicke 0,16.
Da sieht man, dass der Drucker bei Änderung der Düsenbewegung, also beim Übergang Stabloch zu Voll und über die gesammte Höhe des Querlochs Rillen in der Außenhaut erzeugt. Diese sieht man sogar schon in der Vorschau von Cura, wenn man ganz genau hin schaut. Da kann man bestimmt noch was einstellen, ich muß nur herausfinden wie. Vielleicht versuche ich auch mal einen anderen Slicer.

Hier noch das Ergebis mit dem gleichen Filament in schwarz.

Die Rillen sind etwas schwächer ausgeprägt.
Alles in Allem bin ich sehr zufrieden mit den ersten Ergebnissen.
Vielleicht hat der ein oder andere ja noch Tipps, wie ich Cura besser einstellen kann oder einen anderen Slicer.
Gruß Carsten