Beiträge von Nugman

    Hallo Gemeinde,


    gestern hatte ich endlich Gelegenheit zum Jungfernflug meines Long-Dart. Gute 3Bft und Sonnenschein: Drachnerherz was willst Du mehr?
    Waage schön flach eingestellt, hochgezogen. Erster Eindruck: Ganz schön träge der Vogel. Ich hatte ihn zum ausprobieren an recht kurzen Leinen (35m, 70kg), für einen Looping reichte die Höhe nur knapp. Also wieder gelandet, Waage etwas steiler gestellt, wieder hochgezogen. Jetzt deutlich mehr Rückmeldung an den Leinen, enge Spins sind kein Problem mehr und der Drache ging recht zügig. In 12 Uhr Position direkt im Windfenster zog er (wie ich glaube) Artgerecht, kräftig aber nicht zu stark. Die Leinen sangen aber man konnte ihn noch locker aus der Hüfte fliegen. Einmal kam sogar ein Rotmilan vorbei und sah nach dem Rechten. Er wollte wohl wissen welcher Vogel es wagte in sein Revier einzudringen. ;)


    Am Rand des Windfensters und im Zenit gebärdete sich der Long-Dart mitunter etwas zickig: Strömungsabriss und Absturz. Einmal hatte ich ihn im Zenit über mir stehen, als er plötzlich die Strömung verlor und unkontrolliert gen Erde trudelte. Auch am Rande des Windfenster war er oft nur schwer zu kontrollieren, schmierte manchmal sogar ab. Zur der Mitte des Windfensters hin dagegen kein Problem: Der Drache lenkt sich präzise, am liebsten hat er weite Bögen. Enge Spins macht er zwar, verlangt dann aber nach fester Hand und will in sehr enge Kurve gezwungen werden.


    Leider fehlt mich jetzt der Vergleich um zu beurteilen ob dieses Verhalten am Windfensterrand normal ist. Oder muss ich ggf. an der Waage noch korrigieren? Ich habe mich bei der Bemassung der Waage an die Vorgaben im Buch gehalten, lediglich den vorderen Schenkel habe ich über eine Knotenleiter angeknüft um die Einstellung leichter anpassen zu können.


    Für Eure Tipps und Erfahrungen wäre ich dankbar.


    Viele Grüße, Roland

    Stimmt, Stückwark ist wirklich schön!


    Da die Streifen keine durchgehenden Quernähte haben wie beim "Rainbow-Design" (ich nenne es jetzt einfach mal so), sondern die schrägen Nähte gegeneinander versetzt sind, dürfte es deutlich einfacher mit Kappnaht zu fertigen sein, da die Quernähte der Paneele nebeneinander nicht zu 100% passen müssen und man kleinere Ungenauigkeiten so einfach zum Kopf hin ausgleichen kann. Wenn die Quernähte rechts und links des Kiels 1-2mm abweichen, fällt das später optisch nicht auf.


    Erstmal steht bei mir ein Magnum im Rainbow-Design auf der Liste, möglicherweise danach noch ein Großer Onkel und ein Großer Bruder. Dann möchte ich auch mal etwas anderes bauen: Ein Trickser wie der Invictus oder der Sparrow von PAW würde mich noch reizen. Aber wer weiß, eines Tages wird es bestimmt auch mal Stückwark weiß? Ich bin ja noch jung und meine Nähmaschine hat mit ihren knapp 60 Jahren ihre besten Zeiten noch vor sich. :)


    Viele Grüße, Roland

    Zitat

    7mm Nahtzugabe pro Segelteil = 14mm Überlappung????


    Nein, natürlich nur 7mm pro Naht. Die Zugabe habe ich immer von mitte nach außen und von oben nach unten gegeben.


    Viele Grüße, Roland

    Hallo Frank,


    ich habe 7mm Nahtzugabe gegeben. Das Füßchen an meiner Maschine ist 14mm breit, da kann man die Stoffkante schön am Füßchen entlang laufen lassen und bekommt eine schöne gerade Naht.
    Meine antike Bernina (ein gutes, altes Mädchen aus den 50ern) kennt keinen Dreifachzickzack, dafür aber eine Wellennaht, die genauso funktioniert und, wie ich finde, fast noch besser aussieht (gut zu sehen auf dem Nahtbeispiel in den Baustellenfotos).


    Zunächst habe ich versucht die Paneele mit einer geschlossenen Kappnaht zu nähen. Ich hatte alle Teile mit 14mm Zugabe zugeschnitten und die Längsstreifen bereits zusammengenäht. Dann musste ich allerdings feststellen, dass die Quernähte nicht in Deckung zu kriegen waren. Den Fehler habe ich nicht finden können, jedes einzelne Paneel für sich war in der richtigen Größe, nur wenn man zwei Streifen gegeneinander gehalten hat, trat ein Versatz von bis zu 1cm an den Quernähten auf. Ich vermute, dass sich hier kleinere Ungenauigkeiten ungünstig addierten.
    Ich habe dann alles wieder aufgetrennt, die Nahtzugabe auf 7mm abgeschnitten und mit Segelmachernaht genäht. You lose, you learn. Immerhin konnte ich so viel Erfahrung mit der Nähmaschine sammeln :-O


    Viele Grüße, Roland

    Vielen Dank für Euer Lob, besonders an Günter. Darüber freue ich mich sehr!
    Der Segelschuh hat mich fast einen ganzen Nachmittag gekostet. Nachdem ich beim ersten Mal die Beschreibung im Buch missverstanden bzw. nicht genügend nachgedacht habe, befanden sich Klett- und Flauschband plötzlich auf derselben Seite. Beim Anhalten an das Segel erkannte ich ganz plötzlich meinen Irrtum: Kopf -> Tisch -> nochmal das Ganze. ;)
    Aber am Ende kann sich das Ergebnis sehen lassen, wie ich finde und war die Mühe wert.


    So langsam krieg ich das Gefühl, mit den Drachen ist das wie mit der Modelleisenbahn: Damit fahren macht Spaß, aber der eigentliche Reiz besteht darin sie aufzubauen. :)


    Viele Grüße, Roland

    Danke für die Blumen! Die Größe entspricht dem Long-Dart Regelentwurf (also 1,65LK und 2,70m Spannweite).
    Als ich das Foto gemacht habe waren die Stopper noch nicht verklebt, dadurch sind die Querverbinder etwas an der Leitkante "heruntergerutscht". Ich habe hinterher die OQS noch um 5mm gekürzt, die Waage geknüpft und die Stopper verklebt, so dass die UQS nun gerade ist. Zum Fotos machen war es aber dann zu dunkel. ;)
    Ich freu mich schon auf den ersten Flug!


    Viele Grüße, Roland

    So, heute bin ich fertig geworden. Mein Erster. Gestatten, Long-Dart Rainbow:


    Wie man unschwer erkennen kann, habe ich mich an das Design des HQ Silent Dart angelehnt. Auch die Drachen von Frank (Blackbird-xx) waren mir ein Vorbild. Dennoch habe ich den Drachen nach Günters Anleitung im Buch gezeichnet und auch die Aufteilung der 60 Paneele selbst festgelegt. Im Detail sieht man einige Unterschiede zu Franks Drachen.


    Den Bau habe ich mit einigen Fotos dokumentiert.


    Vielen Dank an Günter, ohne Deine Bücher hätte ich das nie geschafft!


    Das nächste Projekt wartet schon: Diesmal wird es ein Magnum. :)


    Viele Grüße, Roland

    Zitat

    aber ich bekomme grade kein neues preiswertes Tuch aufgetrieben


    In der Bucht hab ich neulich einen Verkäufer in Hongkong gefunden, der Nylon-Spinnaker für in verschiedenen Farben für 3$/yard anbietet. Siehe z.B. Art. Nr. 270845597977 (siehe Text).


    Mal ne logistische Frage: Wie kriegst Du das Monster unter die Nähmaschine? Wenn ich so den Sack auf der Schubkarre sehe, das Tuch darin würde das Zimmer in dem meine Drachenwerkstatt ist vermutlich hüfthoch ausfüllen. Nähst Du das in ner Scheune oder wie machst Du das?


    Gruß, Roland

    Mein erster Drachen war der Feuervogel von Schmidts-Pit. Der Bauplan beginnt zwar nicht bei Adam und Eva, ich kam als Anfänger aber trotzdem gut zurecht. Antworten auf Detailfragen fand ich in den vielen Threads hier im Forum.
    Das Ergebnis kann sich zwar sehen lassen, ich habe aber hinterher genügend Punkte gefunden, die ich beim zweiten Mal anders (besser?) machen würde. Darum ging es mir auch in erster Linie: "Learning by losing". Nichts übt so gut wie selbstgemachte Fehler. :-O

    Ich hab auf einer Messe ein Fläschchen Industriekleber gekauft. Der bindet nicht an der Luft wie Sekundenkleber, sondern durch Druck. Das heißt man kann den Clip mit einem Tropfen Kleber benetzen, ausrichten und dann in der richtigen Position zusammenpressen. Hält bombenfest. Ist zwar etwas teurer als Sekundenkleber aus dem Baumarkt, kann ich aber empfehlen.


    Gruß, Roland

    frank: Wow, Du legst ja ein ganz schönes Tempo vor. Mein Erstlingswerk wäre vielleicht auch gestern fertig geworden, dieses Wochenende geht aber die Familie vor. Das Segel ist bis auf die Nase und die Ausschnitte fertig, fehlt also nur noch das Gestänge und die Waage. Fotos gibt es nach Fertigstellung hoffentlich im Lauf der Woche.
    Was für Garn verwendest Du? Ich habe den Eindruck, dass sich das schwarze Serafil bei mir deutlich vom bunten Segel absetzt. Verwendest Du verschiedene Garne passend zum Untergrund oder sieht man das auf den Fotos nur nicht?


    Viele Grüße, Roland

    Hallo Günter,


    Na dann mal alles Gute zum Jubiläum. Ich komme gerade aus meiner Drachenwerkstatt, wo mein erster Long-Dart seiner Fertigstellung entgegen geht. Das Tuch ist geschnitten und provisorisch verklebt, morgen geht's an die Nähmaschine. Ich möchte Dir für Deine Bücher danken, die auch mich zum Drachenbauen animiert und mir so ein schönes Hobby geschenkt haben. Wenn wir Deinen Drachenbau und Deine Bücher dieser ersten OP verdanken, so hatte sie aus meiner Sicht auch ihr Gutes, wenn ich es auch niemandem wünschen mag, sich einer solchen unterziehen zu müssen.
    Ich wünsche Dir für die Gesundheit alles Gute und hoffe, dass Du uns noch lange mit Rat und Erfahrung hier im Forum zur Seite stehst.
    Deine Bücher sind uns keine Krücken, sondern haben uns gehen gelehrt. Vielen Dank dafür!


    Viele Grüße,
    Roland

    Zitat

    Mich verwundert es nur, daß immer gleich alle zur Anpassung der Unterfadenspannung raten, anstatt zur Anpassung des Oberfadens


    Aufgrund der Fehlerbeschreibung dachte ich zunächst an die Unterfadenspannung: Wenn's der Oberfaden wäre, würde es den Stoff zusammenraffen, aber nicht durch die Stichplatte ziehen, oder?
    Das Problem kann aber natürlich auch an anderen Stellen zu finden sein.


    Viele Grüße, Roland


    Die obige Beschreibung steht so (bzw. ähnlich, da ich aus der Erinnerung zitiert habe) im Handbuch zu meiner Nähmaschine. Da steht auch, dass man da normalerweise nicht dran fummeln soll, aber da meine Maschine auf Baumwollgarne eingestellt war, flutschte das Serafil viel zu glatt durch. Mir hat die Beschreibung bei meinen ersten Versuchen geholfen und ich war so in der Lage, die Unterfadenspannung für das neue Material zu korrigieren. Und das, obwohl ich in einer ähnlichen Situation wie Michael war und überhaupt keine Ahnung vom Nähen mit der Maschine hatte.


    Ob man da jetzt selber dran dreht oder lieber in die Werkstatt rennt, bleibt jedem selbst überlassen (ist ja auch eine Zeit- und Geldfrage). Ich wollte nur helfen.


    Außerdem kann man mit dem oben beschriebenen "JoJo-Test" recht einfach herausfinden ob die Fadenspannung stimmt bevor man an der Stellschraube fummelt ...


    Viele Grüße, Roland