Hi Mark - ich bin gespannt auf Deinen Bericht! Die Stopperclips sind in der Tat nicht extrem fest verklebt, ein kleiner Absturz (dazu weiter unten) reichte, um beide Stopper über dem MK zu lösen. Im Flug zieht sich die UQS aber nach unten, so dass ohne Problem weiter geflogen werden konnte.
Hier aber mein erster Eindruck vom Whizz - geflogen bin ich bei 2-4 Bft (während der Messung 9-24 km/h Wind, phasenweise binnenlandtypisch sehr böig).
Startverhalten
Der Whizz hat an der OQS eine Knotenleiter mit drei Knoten. Ausgeliefert wurde er eingestellt auf dem zweiten.
Also probierte ich zuerst diese Werkseinstellung, 2. Knoten. Es lagen mittlere 3 Bft an beim ersten Start. Ich riss den Drachen aus der Normalposition an und er stieg mit leichtem Seitwärtsschlenker schnell nach oben. Also für etwas geübte Starter problemlos zu meistern.
3. Knoten: Bei gleichen Windverhältnissen ist der Start anspruchsvoller, d.h. jetzt hat der Whizz eine Tendenz dazu, die Strömungsaufnahme durch Drehen zu verweigern. Mit Gegensteuern über Stallen und Hochführen ist der Start aber gut zu meistern. Wie gesagt, es waren nicht mehr als mittlere 3 Bft. Später startete ich mit leichtem Kippen bei mehr Wind und der Start funktionierte einfacher, mit leichtem Schlenker und baldiger Strömungsaufnahme.
1. Knoten: wie zu erwarten, ist der Start noch viel leichter durchzuführen als auf dem zweiten Knoten. Schnurgerade in den Himmel.
Flugverhalten
Hier der Knotenleiter nach, 1. Knoten: Der Whizz fliegt an den gewählten 35 m 75 daN-Leinen ohne rechte Rückmeldung, weil er die Leinen nicht richtig durchgezogen bekommt. Längere Lenkwege am Windfensterrand sind die Folge, ebenso ein Verlust an Agilität und Geschwindigkeit. Der Whizz ist so einfach zu flach eingestellt, zu erkennen am Klappen aus der Strömung nach vorn in Luftlöchern. Danach flatterte er, Nase voran, zu Boden (was die Stopper löste, s.o.). Letzteres war aber nicht schlimm, da ich die anderen Knoten schon vorher durchprobiert hatte. Dünnere Leinen hätten sicherlich etwas Besserung gebracht, aber den 1. Knoten braucht nicht wirklich jemand...
2. Knoten: Die Werkseinstellung gefiel mir bei den herrschenden Windverhältnissen am besten. Der Whizz hat sehr gute Rückmeldung, schafft es ab oberen 3 Bft, die 75er-Leinen stramm zu ziehen und ist sehr stabil, aber auch sehr agil unterwegs. In dieser Einstellung habe ich es nicht geschafft, den Whizz aus der Strömung zu bekommen (mal abgesehen von Axel-Versuchen, die er mit Fade quittiert und nicht wirklich mag). Selbst abruptes Reißen in engste Spins nimmt er gelassen hin und dreht sehr schnell um einen Punkt im Segel. Knackige Ecken macht er mit leichtem Nachwackeln, das bei mehr Wind aber verschwindet. Wenden auf der Stelle am Windfensterrand sind auch kein Problem. In dieser Einstellung kommt der Whizz über die Geschwindigkeit und macht dazu dann auch guten Druck. Liegt einmal gleichmäßiger Wind an, ist die Beschleunigung auf der Geraden deutlich merkbar und sehr schön linear. Andererseits möchte der Whizz aber auch jede Böe in Vortrieb umsetzen und ruckelt dementsprechend in Böen ab und an. Das Fluggeräusch ist deutlich vernehmbar, leicht "schmutzig" in Richtung entferntem Motorengeräusch.
3. Knoten: Deutliche Charakteränderung - der Whizz ist immer noch sehr gut zu kontrollieren, selbst bei weniger als 10 km/h Wind kann er noch gut geführt werden. Aber - jetzt zeigt er mehr von seinen Speedkitegenen, in dem er schon mal aus der Strömung dreht wenn der Wind abrupt nachlässt oder auch, wenn er sich in engen Spins die Luft aus dem Segel zieht und wegdreht. Durch ein zwei schnelle Stalls ist er aber immer gut einzufangen. Andererseits kommt der Whizz in dieser Einstellung mehr über die Power - die Rückmeldung ist deutlich satter, der Kite ist leise und insgesamt geschmeidig, braucht aber eine Schippe mehr Wind, um so richtig in Fahrt zu kommen. Enge Spins und Ecken sind auch in dieser Einstellung kein Thema. Ich bin mal gespannt, was ab 5 Bft passiert, der Whizz hat offensichtlich auch Potenzial, den Piloten zum Anlegen des Arschleders zu nötigen.
Fazit
Ohne den Whizz bei wirklich viel Wind geflogen zu haben, macht er auf mich einen sehr ausgewogenen Eindruck und kann sowohl für schnelles als auch druckvolles Fliegen einiges bieten. Er wird wohl nicht ganz vorn bei den Wettbewerbs-Speedkites mitfliegen können, ist meiner Meinung nach aber ein guter Einstieg in das Speedkiten, weil er nicht überfordert und somit den Frustlevel gering hält (wenn ich daran denke, wie viele Kites, die ich heute locker beherrsche, ich am Anfang am liebsten in die Tonne getreten hätte oder die ich wieder verkauft habe, weil ich zu blöd war...). Das Preis-Leistungs-Verhältnis finde ich extrem gut.
Fortsetzung bei >4 Bft folgt 