Saumschnur bei Trickdrachen - Sein oder Nichtsein

    Moin,


    ich habe mal dieses Thema eröffnet, da ich es nicht unter ein anderes Subsummieren konnte oder wollte.
    Ich habe bei meinen letzten inzwischen drei Drachennachbauten (Trickdrachen) - so wie es die Bauanleitung auch vorsah - jeweils eine Saumschnur in die Schleppkante eingezogen.
    Aber ich frage mich eigentlich schon seit Beginn meiner Trickdrachenfliegerei, warum man eigentlich eine Saumschnur benötigt, weil sie ja doch nie gespannt wird oder locker rumschlackert.


    Also, was macht eine völlig gelockerte Saumschnur in einem Trickdrachen denn dann noch für einen Sinn. Ich trage mich mit dem Gedanken beim aktuellen Drachenprojekt keine Saumschnur mehr einzuziehen.


    Wie gesagt es geht rein um Trickdrachen, nicht um Speed oder Powerkites, wo die Sinnhaftigkeit der gespannten Saumschnur völlig klar ist.


    Danke für Euren Input.

    Einmal editiert, zuletzt von miwie ()

    Hab bei meinem Return die Saumschnur in der letzten Session rausgenommen und er flog sich für mein Empfinden besser, aus diesem Grunde habe ich bei meinem neuen EoL direkt keine verbaut. Bei meinem Return hat es zu etwas weniger Drehmoment und etwas mehr Präzision geführt.

    Meine Trickdrachen haben alle eine Saumschnur. Diese ist meist so konzipiert, dass ich sie am Kiel mittels Knotenleiter verstellen kann. Dies hat Vorteile. Je nach Windstärke kann ich den Drachen nach Belieben verändern. Entweder schneller oder langsamer, respektive "agiler" oder präziser.
    Bei wenig Wind spanne ich härter, damit fliegen meine Kites etwas früher. Bei viel Wind fliege ich lockerer bzw. komplett offen um etwas Druck und Geschwindigkeit raus zu nehmen. Im Trickflug merke ich keine großen Unterschiede. Macht sich hauptsächlich auf Geraden und Ecken bemerkbar.


    Also mein Fazit: Saumschnur ist ein cooles Feature am Trickdrachen, wenn man sie richtig nutzt.

    Hab mir einen Hula-Hoop-Reifen gekauft. Verdammt......er passt :D

    Moin,
    Saumschnur macht meines Erachtens nach bei einem ul oder sul Drachen Sinn um möglichst früh zu fliegen
    oder aber, wenn es darum geht eine Drachen leise(r) zu bekommen.


    Ich persönlich benutze nur Saumschnur an meinen sul Drachen.
    Ich fliege eigentlich nicht an Orten wo ein lauter Drachen Probleme macht.


    Weder z. B. mein Return std. noch meine neuen Eigenbauten habe Saumschnüre.
    Im Gegenteil, bei denen (ul und std - der eigentlich ein Semivented ist) arbeite ich mit Nylonpaneelen an der Schleppkante zur Flügelspitze hin ... das macht LAUT ... :P



    Viele Grüße, Jens

    www.toryu.de

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    Seasick Steve

    Für mich ist die Schleppkanten-Konstruktion ein wichtiger Teil beim Lenkdrachen-Bauen.
    MMn hat sie Einfluss auf alles, Geschwindigkeit, Drehradius, Präz und auch Trickfähigkeit.
    Eine vibrierende Saumkante stoppt bspw. den Backspin enorm, bremst in der Taz, sowie im YoYo und kann im schlimmsten Fall sogar einen toten Punkt im Flic Flac verschlimmern.
    Eine Schnur bringt Schwungmasse, bestimmt wann die Schleppkante anfängt zu surren und definiert Ton, Frequenz und Amplitude - immer im Zusammenspiel von Materialien, Nahtarten, Rundung, Einzug der LK etc.
    Keine Schnur zu verbauen hat positive wie negative Auswirkungen.

    Besser hätte ich es nicht ausdrücken können Grischa. :thumbsup:


    Sound Design mit 2 mm ummantelter Gummischnur im Saum. Durch die Masse der Schnur schwingt sich die Schleppkante weiter auf, aber auch langsamer, daher der tiefe Ton.


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    Was für ein Luftmoped :thumbsup: So klang meine 80er früher auch :P

    Hab mir einen Hula-Hoop-Reifen gekauft. Verdammt......er passt :D


    Sound Design mit 2 mm ummantelter Gummischnur im Saum. Durch die Masse der Schnur schwingt sich die Schleppkante weiter auf, aber auch langsamer, daher der tiefe Ton.

    Genau so habe ich es von Anfang an am X gelöst, allerdings mit etwas weniger als 2 mm Gummi. Egal wie alt und ausgeleiert das Segel ist, der Ton bleibt nahezu gleich und es besteht kein Risiko, dass eine dehnungsarme Saumschnur in Kombination mit ausgeleiertem Tuch einen Sack bildet. Die fertigungstechnische Herausforderung ist es, das Gummi beidseitig gleich locker einzulegen und zu fixieren, denn nachträglich lockern ist definitiv ausgeschlossen.


    Masse in der Schleppkante ermöglicht es, mit relativ schlanken Flügeln tieffrequente Vibrationen zu erzeugen. Schlanke Flügel haben den Vorteil, dass die Schleppkante beispielsweise beim FlicFlac nicht umklappt. Dieses Umklappen erzeugt einen Spoiler der Strömung auf die falsche Segelseite gelangen lässt und damit einen, nur manchmal vorhandenen und schwer zu kontrollierenden Totpunkt erzeugt.


    Was ebenfalls für lockere Saumschnüre spricht, ist die größere Fläche, an der die Flugschnur bei einigen Tricks anliegt. Dadurch schneidet die Flugschnur weniger ein.


    Der Preis für die Vorteile ist weniger Agilität auf der normalen Flugbahn und ein massigeres Fluggefühl. Daher sieht man so etwas eher an präzisen Trickdrachen, als an reinen Präzisionsdrachen. Für ein filigranes und von Leichtigkeit geprägtes Flugbild sollte möglichst wenig Masse in der Schleppkante stecken.


    Gruß
    Heiko

    Für mich waren und sind die Saumschnüre eigentlich unverzichtbar. Es war ein toller Fortschritt als ich Kites von Windtools entdeckte die zur Ruhigstellung der Schleppkante dünne Kohle- oder Glasfaserstäbe durch die Schleppkante führten. Wenn ich mich richtig erinnere war das Anfang der 80er Jahre, als von Trickflug noch nicht die Rede war, Saumschnüre lernte ich dann erst später kennen. Zumindest bei meinen Kites und meinem Flugstil erhöht eine gut gespannte Saumschnur nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch die Agilität und dadurch die Trickfähigkeit, natürlich auf Kosten der Präzision. Aber der Lärm, den die meisten Kites ohne Saumschnur bei etwas mehr Wind machen empfinde ich einfach nur nervig, für mich, für andere Leute und auch für die Natur...

    @Johanne


    "auch für die Natur..."


    Interessante Aussage?
    Woran machst Du das fest? Es gibt nicht eine fachliche Untersuchng zu dem Thema.


    Und meine eigen Erfahrung der letzten 25 Jahre sieht anders aus.
    Ich habe momentan Fasane, Gänse, Schwäne, Falken, Tauben und Strandvögel auf und um meiner Flugwiese.
    Und ganz ehrlich, denen ist es vollkommen egal ob der Drachen brummt oder nicht ...
    Wenn Sie noch da sind nachdem ich aufgebaut habe macht für die Vögel ein lauter Drachen keinen Unterschied.
    Und bei den im Flug mein Flugfeld kreuzenden Vögel ist auch kein Unterschied im Verhalten anzumerken.


    Und in oder neben Brutgebieten fliege ich nicht ... (das macht hoffentlch auch niemand sonst).


    Ich achte sehr bewußt seit ca. 15 Jahren darauf, weil ich die Aussage, daß wir Drachenflieger die Natur stören, schon zu Anfang des Drachenforum gelesen habe.
    Bis heute aber auf keinerlei Nachweis dieser Behauptung gestößen bin.



    Viele Grüße, Jens

    www.toryu.de

    "I started out with nothing and I still got most of it left ..."

    Seasick Steve

    Ich achte sehr bewußt seit ca. 15 Jahren darauf, weil ich die Aussage, daß wir Drachenflieger die Natur stören, schon zu Anfang des Drachenforum gelesen habe.
    Bis heute aber auf keinerlei Nachweis dieser Behauptung gestößen bin.

    ....ich erlebe es im inzwischen von der Landwirtschaft immer leerer geräumten Oberrheingraben, in dem es ohnehin kaum mehr Wiesen oder gar Brachflächen gibt, dagegen fast nur noch Mais und Soja Monokulturen. Kleine Vögel sind drauf angewiesen, von Baum zu Baum möglichst kurze Distanzen zu fliegen da sie sonst gerne von Falken und Krähen gefressen werden, die kurze Distanzen gibt es kaum mehr, da alle Gehölze nach und nach für größere Äcker weichen müssen, Drachen sind da ein zusätzliches Problem. Ganz empfindlich für Störungen sind die seltenen Brachvögel, deren Gebiete meide ich deshalb. Reiher und Silberreiher und Störche gibt es noch einige, die hauen aber ab wenn ich meine Kites vom Fahrrad schnalle, da ist es egal ob der Drachen laut oder leise ist. Richtig ist dass sich manche Vögel nicht stören lassen, Falken rütteln direkt neben den Drachen, die sind Menschen gewohnt wohnen ja meist in den nahen Kirchtürmen. Das traditionelle Drachenfluggebiet (ehemaliges Miltärübungsgelände) in meiner Gegend, wo im Herbst immer ganze Familien zum Drachen steigen ankamen wurde vom Nabu gekauft, das betreten der Wiesen verboten und ein Hunde Anleinverbot verhängt. Grund sind die immer seltener werdende Botenbrüter, wie z.B. die Lerchen, die man leider ja auch kaum mehr singen hört...


    Gruß

    Wenn die Drachen nicht ab Werk mit einer Saumschnur ausgestatt sind bekommen sie bei mir auch keine.
    Meine Eigenbauten haben auch keine, ich hab jetzt ne andere Ruhigstellung entdeckt, die ich aber noch etwas vertiefen und weitertesten will.


    Direkte negative reaktionen von Tieren hab ich noch nicht gesehen, eher Interesse und neugier, Zumindest bei 4beinern.


    Ich hab aber schon einige wilde beschimpfungen von Schäfern gehört, ich störe und verscheuche die Tiere.... die alle glotzend zum Zaun gelatscht kamen :)


    Gruß matze

    Moin,
    das kenne ich .. die Pferde / Ponnies auf der Koppel nebenan kommen auch immer kucken was ich da treibe.


    Und ehrlich ... in Bezug auf Vögel etc., denen ist bestimmt mein - wenn auch brummender - Drachen lieber als ein Traktor,
    der deutlich mehr Lärm macht und im zweifelsfalle auch noch direkt neben dem Knick fährt ...



    Viele Grüße, Jens

    www.toryu.de

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    Seasick Steve

    Zitat von Johanne

    ... Ganz empfindlich für Störungen sind die seltenen Brachvögel, deren Gebiete meide ich deshalb. Reiher und Silberreiher und Störche gibt es noch einige, die hauen aber ab wenn ich meine Kites vom Fahrrad schnalle, da ist es egal ob der Drachen laut oder leise ist. Richtig ist dass sich manche Vögel nicht stören lassen, Falken rütteln direkt neben den Drachen, die sind Menschen gewohnt wohnen ja meist in den nahen Kirchtürmen. Das traditionelle Drachenfluggebiet (ehemaliges Miltärübungsgelände) in meiner Gegend, wo im Herbst immer ganze Familien zum Drachen steigen ankamen wurde vom Nabu gekauft, das betreten der Wiesen verboten und ein Hunde Anleinverbot verhängt. Grund sind die immer seltener werdende Botenbrüter, wie z.B. die Lerchen, die man leider ja auch kaum mehr singen hört...
    Gruß

    Für seltene Brachvögel kann ich nicht sprechen, da es diese bei mir nicht gibt. Aber ansonsten habe ich ebenfalls noch kein gefiedertes, bzw. vierbeiniges Tier erlebt, was sich rein durch das Geräusch eines Drachens hat beeindrucken bzw stören lassen. Die von dir angesprochenen Lärchen interessiert mein Kite in keinster Weise. Störche haaben je nach Gebiet recht unterschiedliche Fluchtdistanzen. In Friedewald musste man eher aufpassen den Storch bei der Zweipunktlandung nicht zu treffen. Denen dort ist alles egal... Es gibt jedoch keinerlei wissenschaftliche Untersuchungen zu den Thema. Insofern ist das alles subjektives Empfinden.


    Einzige Ausnahme die ich persönlich immer mache sind Pferde mit Reiter die es haufenweise in der Nähe meiner Hauswiesen gibt. Als Fluchttier kann man beim Pferd nie sicher sein was es gerade warnimmt. Daher lande ich meinen Kite sofort und warte bis das Tier eine angemessene Entfernung eingenommen hat, bzw. ich vom Reiter das OK bekomme weiter zu fliegen.


    Ansonsten gibt es nur immer wieder zweibeinige Wesen die sich durch rein persönliche Annimositäten oder sonstigen subjektiven Befindlichkeiten genötigt fühlen immer wieder die sinnfreie Diskusion anzuheizen.


    Ich wäre dafür hier in diesem Thread mal ausnahmsweise ausschließlich die technischen Pro und Contras von Saumschnüren zu diskutieren. Denn das ist das einzige was spürbar, fliegbar und irgendwie messbar ist.


    Der Rest ist persönliche Ansicht und da werden die jeweiligen Parteien nie zu einem Konsens finden. Wie in vielen alten Threads zu dem Thema ausreichend bewiesen wurde.

    Viele Grüße
    Enrico


    Zitat von Enrico

    Ich wäre dafür hier in diesem Thread mal ausnahmsweise ausschließlich die technischen Pro und Contras von Saumschnüren zu diskutieren. Denn das ist das einzige was spürbar, fliegbar und irgendwie messbar ist.

    Genau, danke!

    Ich wäre dafür hier in diesem Thread mal ausnahmsweise ausschließlich die technischen Pro und Contras von Saumschnüren zu diskutieren. Denn das ist das einzige was spürbar, fliegbar und irgendwie messbar ist.

    Das war eigentlich der Sinn der Sache. Es ging nicht um "Lärmschutz" oder "das sich jemand oder etwas vom Fluggeräusch" gestört fühlt, Ausgangspunkt war die "Sinnhaftigkeit" von Saumschnüren bei Trickdrachen, wenn sie sowieso nur locker gespannt sind.

    Welche Alternativen zur Saumschnurr gibt es denn bzw. fallen euch ein, die schon erprobt sind? Bisher habe ich auch immer ohne Saumschnurr gebaut aber probiere gerne Neues aus.

    So nen leichter Schlag auf den Kopf erhöht doch das Denkvermögen.


    Kleine Drachentasche: Hugo Freistil
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