Windstärken

    In Deutschland dem Heimatland der Normen und Normierer gibt es doch für jeden Scheiss eine Norm. Sogar einen "Normschiss" damit die Toilettenhersteller ihre Schüsseln optimal konstuieren können.


    Können wir nicht einfach einen oder zwei "Normpiloten" festlegen? Beispielsweise einen Anfängerpiloten mit Anfänger Skills, für die Kites die in diese Kategorie einzuordnen sind und einen erfahreneren Piloten mit höheren Skills, für die höherwertigen Kites.


    Diese jeweiligen Piloten und ihre jeweiligen Skills festzulegen ist sicher auch nicht mal eben schnell gemacht und wie genau weiss ich jetzt auch noch nicht. Aber die würden dann als quasi "Norm" fungieren. Die Kites werden ja hoffentlich eh an unterschiedlichen Orten, mit ihren unterschiedlichen Windqualitäten getestet. Daraus kann man doch einen Mittelwert bestimmen. Und darüber einen einigermaßen aussagekräftigen Windbereich ableiten.


    Das sich der angegebene Windbereich verkleinert wenn man schlechtere Skills hat, bzw. vergrößert wenn man besser fliegt kann ja auf der Fieldcard vermerkt werden.


    Hab ich mir jetzt mal in meiner jugendlichen Naivität überlegt...

    Viele Grüße
    Enrico


    Klingt reichlich kompliziert, wird das dann nach wissenschaftlichen Kriterien durchgeführt? 3 Windmesser beim Piloten, 3 in Entfernung des Drachens, jeweilige Höhe 2 Meter, 5 Meter, 15 Meter. Genormte Leinen, verschiedene unabhängige Jury Mitglieder bei den Probeflügen. Luftfeuchtigkeit, Temperatur, wie wäre es mit Rauch um etwaige Verwirbelungen mit einzubeziehen. Was passiert wenn der Anfänger zu schnell zu gut wird und vor Ende der Tests zu gut geworden ist und somit für weitere Modelle nicht mehr als Norm fungieren kann... da würde ich sagen wir bauen einen Trickdrachenroboter, der sorgt für rekonstruierbare Szenarien. Sorry aber irgendwie wirds leicht ulkig hier :P


    Für mich reicht es, mir ein paar Drachen und die dazu gehörigen Testberichte von Besitzern durchzulesen und mir daraus einen Mittelwert zu bilden.

    Vielleicht wäre ein Umdenken bei den Piloten sinnvoller, als ein Neuerfinden der Kriterien für den Windbereich der Hersteller. Wenn auf meinem Puzzle steht, von 8-88, beschwere ich mich ja auch nicht, wenn ich es nicht gelöst bekomme, obwohl ich in dem Altersbereich bin.

    Ich mach Anfänger Testpilot in Binnenland....

    :D


    Und ich übernehme den Job des Thermikschnüffelns im Binnenland
    für runaways advanced :thumbup:


    für die untersten Windbereiche im Binnenland und an der Küste für schwebend fliegende Tricks schlage ich Günter Weigand vor, und für die selbige Kategorie nur für die extremeren Tricks schlage ich Peter Maternus vor.


    Oder man macht es sich einfach und Mathias Haack übernimmt alle Kategorien :thumbsup:
    denke aber nicht das Mathias das übernehmen möchte ?(

    Windgeschwindigkeit bzw. Windstärke, Gleichmäßigkeit des Windes, Temperatur, Pilot, Drachen, Örtlichkeit, usw. ... viel zu viele Parameter. Das bringt mir nix. Ich weiß aus Erfahrung welche Drachen ich wo gerne fliege. Beispiel: Ein leichter Kite in St. Peter Ording bei einer gleichmäßigen leichten Strömung vom Meer kann viel Spaß bringen. Den gleichen Drachen würde ich auf meiner "Hauswiese" gar nicht erst auspacken.


    Hier meine stark vereinfachte, universelle Sicht auf das Thema bzgl. Trickdrachen. Muss ja auch nicht immer zu 100% zutreffen. Praktische Erfahrung jenseits der 20km/h habe ich nur sehr wenig, da packe ich die Drachen eher ein. Besitze auch kein Vented-Modell.



    Mir würde es reichen einen Kite in eine dieser Kategorien zu packen.

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    wie reagiert die breite Masse an Piloten/Kunden auf einen Drachen mit dem empfohlenen Windbereich von 8-18 km/h

    ...das wäre genau mein Wind evtl. wenn er stabil ist im Binnenland, bei auflandigem Wind am Meer trickse ich schön und langsam mit all meinen Standard Drachen auch schon bei 6 und 7 kmh, 8- bis 12 ist für mich ein Traumwind ab 18 bis 20 gehe ich nicht mehr auf die Wiese. Ich habe mich jahrelang mit dem Thema beschäftigt, mal Kites selbst ventiliert (siehe mein Avatar eines Multiflex 750, mal mir vor Jahren von Kitehouse einen Kite erstanden wo man die Ventilationsöffnungen auf bezw. zu machen konnte, mal Vorsegel dran gebaut, oder auch mit wattebauschähnlichen Schnüren, direkt nach der Waage angeknüpft. Alles hat sich letztendlich nicht bewährt. Hin und wieder hab ich den Drachentüftler Wolfgang Neumann (Multiflex) genervt, aber auch er hat bisher keine Lösung. Klar kann ich am Windfensterrand auch bei 25 kmh etwas tricksen, das rennen überlasse ich den Profis bezw. den Jüngeren...(etwas OT weil ich gerade von Profis und Jüngeren schreib : in meinen Holland Urlauben treffe ich nie auf einen anderen Trickflieger, letztes Jahr in Julianadorp war ich wie gewohnt der Einzige der tricksen konnte, fühlte mich direkt als Profi und wurde von einer staunenden Rentnergruppe sogar beklatscht, Lenkdrachentrickflug gibt es wohl nicht mehr lange, vielleicht noch in Großstädten wie Köln oder Berlin, aber im auch relativ dicht besiedelten Südbaden von Straßburg bis Basel scheinen sie ausgestorben zu sein)

    Ich nutze meinen Pumbaa Std. und nutze dementsprechend das Windfenster...auch Windfensterrand fliegen kann gut aussehen. Mann muß nur wissen wie :)

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    Naja ich mag das nicht, auch nicht wenn du es machst (und du weißt ja wie :P )
    Wickel der Pumba STD bei 20-25 km/h noch in der Mitte flüssig ohne große Rennerei ?

    ...das wäre genau mein Wind evtl. wenn er stabil ist im Binnenland, bei auflandigem Wind am Meer trickse ich schön und langsam mit all meinen Standard Drachen auch schon bei 6 und 7 kmh, 8- bis 12 ist für mich ein Traumwind ab 18 bis 20 gehe ich nicht mehr auf die Wiese.

    Scheinbar sind wir ja alle selber Meinung?!
    Der Wind zwischen 8-18 km/h ist optimal, vor allem wenn er einigermaßen gleichmäßig ist.


    Aber ist irgendwer hier der Meinung, dass ein STD gibt, der bei 8 km/h gut läuft und in den Tricks nicht völlig durchrutscht, bei 18 -26 aber noch voll tricktauglich (Windfenstermitte ohne mega Rennerei) ist?

    Interessanter Thread!
    Meine Trickerfahrung ist leider noch sehr gering, aber über Wind habe ich mir auch schon so meine Gedanken gemacht.
    Windbereich ist halt wie 'Serviervorschlag' :D .
    In Ernst, zwei getrennte Angaben für normales Fliegen und für Trick, oder allgemeiner für den 'Wohlfühlbereich' eines Kites finde ich am besten.
    Eine korrekte, normiert Messung wäre zwar total toll, aber wie soll die aussehen? Im Windkanal gemessen vllt? Da werden die Entwicklungskosten der Messung die von 10 Drachen übersteigen.
    Also bleibt wohl schließlich doch nur die Angabe nach bestem Wissen und Gewissen des Entwicklers bei Seewind (gleichmäßig, laminar,...) Bedingungen. Denn alles Andere ist unwahrscheinlich aufwändig. Und Bedingungen im Binnenland sind wegen Ungleichmäßigkeit und Luftverwirbelungen nur sehr schwer in Relation zu setzen.


    Ob man nun versucht den Wind mit dem Anemometer am ausgestreckten Arm oder in 4m Höhe zu messen halte ich schon fast für nebenlächlich.


    Ich erinnere mich gerade daran, dass @Igor D. oft erwähnt hat, dass er als Windmesser seinen Aldi 1-Leiner benutzt.
    Das hat einen gewissen Aufwand scheint aber pragmatisch. Vllt könnte man daraus über die Messung und Auswertung der Zugkraft sogar ein Messgerät für Drachenwind entwickeln, incl. Varianz der Windrichtung. (sorry, da kommt der Ingenieur in mir durch)

    Drachentasche:
    Space Kites -- X-9, Wilde Hilde, Tauros, Burnout, Zodiac 2.5 UL, Topas 1.7, Hot Stripe XL Reflex, Antares, Topas Radical
    Prism -- 4-D
    Spiderkites -- Wasabi 1.5, Lycos 1.6 LC
    Eigenbau -- SpeedWing (jeder sollte einen haben ...)

    Ich werde nie verstehen das immer wieder Piloten nur in der Windfenstermitte tricksen wollen. Selbst beim Werttkampf wenn viel Wind ist. So gut wie alle verhauen dann.
    Und nein, es gibt keinen guten Trickdrachen der genau alle die gleichen ausgeführten Tricks bei sehr wenig bis sehr viel Wind in der Windfenstermitte, ohne renerei und veränderungen (besonders gesamt Schwungmasse), ausführen kann...zumindest kenne ich keinen.
    Ein guter Pilot passt seinen Flugstil und die Trickauswahl den Windverhältnissen an...das gilt auch für die Positionierung der Trickauslösung im Windfenster.
    Meine Meinung :)


    PS... @GiMiCX
    Grischa,
    mein Flugstil hat sich, wenn ich Demo fliege extrem verändert...besonders wenn viel Wind ist :)

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    Selbst wenn ich am Rand starte, treibt es mich bei 20kmh + in kürzester Zeit gen Mitte.
    Zeit für längere Combos gibt es da nicht.


    Ich nutze das ins Zentrum treiben bewusst und manchmal passt es auch. Meist bevorzuge ich aber stationäre Tricks.

    Meiner Meinung nach gibt es den idealen STD nicht, da es technisch nicht nicht möglich ist, einen Drachen zubauen, der im unterem Windbereich präsent, steif und nicht zu gewichtsüberladen ist und der gleichzeitig bei plötzlich auftretenden Hackböen, Druck rausnimmt (weicher wird, aber gleichzeitig so steif bleit, dass die Impulse nicht verpuffen), an Gewicht zulegt (um ihn aus der Strömung zubekommen) und die Geschwindigkeit beibehält. Das würde bedeuten, der Drachen müßte sich während des Flugs, d.h. Gestänge, Shape, Waagesetup umtransformieren...ist leider noch nicht erfunden! ;)
    Nicht umsonst haben die meisten Piloten, die ich kenne, die Taschen voll, um eben bei jedem Wind mehr oder weniger gut fliegen zugehen. Ich persönlich nutze die Phase zwischen den Böen, um die Tricks vom Windfensterrand in die Mitte zuverlegen und muss dann auch keine YoYo`s mehr fliegen, um das Material nicht unnötig/mutwillig zuschrotten.


    In Sachen Windangaben vom Hersteller, würde ich, wie oben schon erwähnt, einen Max.-Bereich und einen Wohlfühlbereich mit dem Zusatz "bei einer laminaren/gleichmäßigen" Strömung, sowie es bspw. Heiko auf seiner HP macht, angeben.....

    Das würde bedeuten, der Drachen müßte sich während des Flugs, d.h. Gestänge, Shape, Waagesetup umtransformieren...ist leider noch nicht erfunden! ;)

    Das sieht dann so aus - die Spannweite schrumpft und ein quer zur Flugrichtung stehendes Profil bildet sich dynamisch aus:


    Aber selbst wenn sich der Drachen derartig dem Wind anpasst, ist es stets spürbar, ob der der Wind gut oder schlecht ist. Bei ungleichmäßigem Wind rupft es dann zwar kaum an der Schnur, aber der Drachen fühlt sich weniger direkt an, als bei gleichmäßigem Wind. Das Fluggefühl leidet darunter, die Möglichkeiten hingegen nicht.


    Als Hersteller habe mich lange gewehrt, überhaupt Windbereichsangaben zu machen und eher blumig umschrieben, was man unter welchen Bedingungen erwarten darf. Der Hauptgrund dafür ist die mangelhafte Messmöglichkeit. Die Messtoleranz von Messgeräten bezieht sich stets auf deren maximalen Messbereich. Damit gibt es am Markt kein Windmessgerät, dass in der Lage ist, den untersten Windbereich eines Standards oder SULs, der nicht mehr als 2 km/h voneinander abweicht, messtechnisch zu unterscheiden. Speziell unerfahrene Drachenflieger erweisen sich gerne als "Datenblattvergleicher" und "Drachentestleser". In beiden Fällen wird versucht, komplexe Eigenschaften in simple Zahlen zu pressen. Mit den angegebenen Windbereichen bekommt diese Zielgruppe, was sie verlangt. Üblicherweise reichen diese Windbereiche herstellerübergreifend von "lässt sich mit viel Bewegung in der Luft halten" bis "schlägt vielleicht mit den Flügeln, platzt aber gerade so noch nicht" und natürlich wird nun sicher gleich jemand aufbegehren, dass dies bei ihm nicht so währe. Erfahrene Drachenflieger fragen nach meiner Erfahrung niemals nach dem Windbereich. Sie wissen, wann ein Standard fliegen sollte und wann man besser auf einen Ultralight wechselt. Vor einigen Jahren erreichte mich eine Anfrage der Kite&Friend nach einer tabellarischen Zusammenfassung meiner Produktpalette. In der Vorlage gab es doch allen Ernstes eine Spalte "Windbereich". In diesem Zwiespalt gab ich einmal den üblicherweise angegebenen maximalen Windbereich an und zusätzlich den "Wohlfühlwindbereich" - abgedruckt wurde nur der maximale Windbereich. Beide Werte beziehen sich natürlich auf vernünftigen Wind und nicht auf "Marktplatzturbulenzen". Ich halte nichts davon, Messwerte für Messgrößen anzugeben, die man nicht mit einer angemessenen Präzision ermitteln kann. Zeigt ein Windmaster beispielsweise 10 km/h an, ist das immer ein Durchschnittswert, der aus permanent 10 km/h bestehen kann, aber auch aus vorwiegend 5 km/h mit vielen kleinen Böen von 30 km/h. Natürlich fliegt sich beides unterschiedlich. Weitere Faktoren sind Temperatur und Luftdruck. Diese bleiben bei Windbereichsangaben komplett unbeachtet, da Windgeschwindigkeit eben nur die Geschwindigkeit der Luftbewegung ist und keinen Rückschluss auf den daraus resultierenden Druck pro Flächeneinheit zulässt. Um echte Vergleichsgrößen zu haben, müsste der Druck am Segel in Pascal erfasst werden - so lange das technisch nicht sinnvoll möglich ist, ist die Diskussion über Windbereiche eine ziemlich müßige Angelegenheit. Selbst wenn man alle Hersteller diesbezüglich "eichen" würde, währe das gegenseitige Überbieten und die Angabe immer optimistischerer Werte nur eine Frage der Zeit.


    Zum Thema Eigenbewegung:


    Für mich ist es praxisfremd, einen Drachen wie ein Duracellteddy mit den Händen in der Luft rudernd zu fliegen - ich kenne nur einen Piloten, der das im Trickbereich in beeindruckender Weise perfektioniert hat. Allgemein erfordern Sportlenkdrachen Bewegung. Wieviel, ist stark pilotenabhängig und auch abhängig davon, wie ein Trick aussehen soll. Ich kann mit einem Standard bei 30 km/h (und auch darüber) ohne Eigenbewegung eine Axelkaskade von ganz oben bis ganz unten runterkloppen. Möchte ich aber, dass der Trick weniger brutal aussieht, muss ich mich dafür bewegen. Wie sollte man das in eine Windbereichsangabe integrieren? Auch ob es erforderlich ist, auf den Drachen hinzu zu sprinten, ist extrem pilotenabhängig. Durch erhöhte Impulsgeschwindigkeit, perfektes Timing und Härte kann man einige Meter sparen, durch reine Armlänge auch.


    Gruß
    Heiko

    Die dynamische Ausformung hat leider wenig Einfluss darauf, ob ein schwerer und steifer STD, der bei 25 km/h noch flüssig durch die Tricks läuft, bei 12 km/h völlig verschwimmt.
    Ich bin weder besonders klein, noch sind meine Arme kurz, meine Impulse kommen im richtigen Moment und ich kann, wenn ich möchte, ziemlich grob sein.
    Ich glaube aber, dass es einfach Tricks gibt, die bei Wind über 20 km/h mehr Leine und/oder ein anderen Kite brauchen.
    Es gibt diese Starkwind-Tricks wie eine Axel-CSC oder Rolin-CSC, Cometes, ML und auch eien Slot bekomm ich bei 30km/h in der Mitte durch Härte und Shcnelligkeit aus fast jedem Kite geschüttelt - aber eben keinen YoYo, evtl noch über ein optional Rollup aber nicht über die lateral. Ein Taz braucht einfach Leine um zu drehen, oder eben einen kleinen heftig stationär rotierenden Drachen.

    2 Mal editiert, zuletzt von GiMiCX ()