Ich finde die Diskussion über "Profi"-Drachen sehr müßig. Wie bei so vielen Sachen sind die Grenzen eh immer fließend und oftmals zudem noch stark von subjektiven Vorlieben geprägt. Befragst Du zwei Drachenflieger zu einem Kite, so hast Du oft am Ende drei Meinungen
Was ich entscheidend finde, ist halt, ob es ein Kite einem Anfänger ermöglicht, von Grund auf alle Tricks möglichst sauber zu erfliegen und ihm zumindest auf mittelfristige Sicht auch Spaß an der Freud bereitet. Das mit zunehmendem Können dann auch der Wunsch nach anderen (besseren?) Kites aufkommt, läßt sich nahezu nicht vermeiden. Was aber zu vermeiden ist, ist das man gerade in der Anfangsphase einen Kite nach dem andern kaufen muß, weil er entweder an die Grenzen seines Trickpotentials stößt oder aber für die vor Ort herrschenden Windverhältnisse völlig ungeeignet ist. Oder weil es unbedingt ein neuer Kite sein mußte, das Budget aber letztlich nur für ein "einfacheres" Modell gereicht hat.
Hinzu kommt auch immer, wie sich der "Anfänger" selbst und zudem die Aussage "Trickflug" definiert. Ein Trickanfänger kann durchaus schon jahrelange Zweileinererfahrung haben. Dem kann man meines Erachtens mit ruhigem Gewissen einen "teureres" Modell empfehlen. Dem absolut unerfahrenen Piloten in spe hingegen, wäre zu empfehlen, zunächst die grundlegenden Lenkbewegungen mit einem "preiswerten" aber robusten und nicht zu kleinen Drachen zu erlernen, um dann als Trick-Einsteiger auf höherwertigeres geeigneteres Trick-Material zu wechseln. Hier sollten gebrauchte Kites immer mit ins Kalkül gezogen werden, denn gerade das kann sehr Budget schonend sein
Wie o.e. erwähnt, ist stets zu hinterfragen, wie der "Neue" denn Trickfllug definiert. Sollte dies beim Start eines Zweileiners mit anschließendem Scheibenwischerfliegen anfangen und bei Loops links und später dann auch mal rechts herum aufhören, so bedarf es wohl eher keines "Profi"-Trickflugdrachen.
Ob nun ein Drachen X ein geeigneter Drachen für Einsteiger und/oder Fortgeschrittene oder gar fortgeschrittenere Fortgeschrittene ist, ist doch für einen Einsteiger völlig unerheblich. Wichtig ist doch, das er in die Rahembedingungen (Kosten, örtliche Windverhältnisse, aktueller Könnenstatus ...) paßt und ggf. auf längere Sicht Spaß macht. Alles andere ergibt sich dann im Laufe der Karriere :-O
Auch wenn einige anderer Meinung sind, so empfehle ich, möglichst unterschiedliche Kites Probe zu fliegen. Und sei es nur, um auch mal das Gefühl dafür zu bekommen, das sich viele Drachen einfach unterschiedlich "anfühlen". Das solche Probeflüge mit zunehmendem Können natürlich entsprechend effektivere (und oft leider teure
) Erkenntnisse bringen, sollte klar sein, aber auch Anfänger profitieren meines Erachtens beim Fliegen unterschiedlicher Kites.
Und ganz wichtig: Niemals sollte man den Roten ganz aus den Augen verlieren :=(
LG Frank