Habe leider auch keine Orig-Waage mehr. Ich finde das verwendete Waage-Material aber nicht sehr prickelnd. Die Leine hat zwar eine Seele, ist aber recht glatt, so dass die Leinenlängen bei Tests im Originalzustand schon mal recht unterschiedlich waren, weil die Leinen durch die Knoten rutschten.
Als neue Waageleine empfehle ich Liros, Edelrid, Südtex oder ähnlich qualitativ gute Leinen (aktueller Thread: klick mich). Die von mir genannte Reihenfolge ist willkürlich und stellt keine Wertung dar.
Oben (an der oberen Querspreize) verwende ich i.d.R. eine Knotenleiter mit 3 Knoten (netto 3, 4 und 5 cm), so ist ein Entstaben des Kites nicht erforderlich. Die Gesamtschenkellänge wird dann später auf den mittleren Knoten justiert. Den oberen und äusseren Schenkel (zur unteren Querspreize) bildet eine durchgehende Leine mit Schlaufen an den Enden, die dann an der Knotenleiter respektive der Leitkante (UQS-Verbinder) angebuchtet werden. Die ungefähre Bruttolänge der jeweiligen Schenkel errechnet sich aus der angegebenen Nettolänge plus 2x der zusätzlichen Länge des Auges für die Schlaufen, plus jew. einer Zugabe für einen Überhandknoten (ggf. abzüglich der o.e. Knotenleiterlänge bis zum mittleren Knoten). Infos zu Waageknoten gibt es hier: Drachen-Wiki
Mittels eines Waagebrettes ermittle ich nun die Netto-Länge des oberen Schenkels und markiere diese auf der Leine mit einem Edding, wobei ich 1 mm zugebe. Die Zugabe fällt später dem Anbuchten des Tampens/Vorfaches zum Opfer. Nun wird die andere Schenkellänge ab Markierung (auch hier + ca. 1 mm) abgelängt. Nun wird davon eine identische Kopie angefertigt, wobei es wichtiger ist, dass die Schenkellängen jew. identisch sind, als dass 100%ig genau die vorgegebenen Längen eingehalten werden werden. Abweichungen von 1 bis 2 mm sind nicht so tragisch, sofern die beiden Seiten der Waage identisch sind. Entsprechend werden nun die inneren Schenkel (zum Kiel) ebenfalls mit 2 Anbuchtschlaufen auf Länge gefertigt. Hier bei der Bruttolänge beachten, dass auf der einen Seite am Kiel einfach und auf der anderen Seite mittels doppeltem Buchtknoten (Prussikknoten) an einer Leine angebunden wird. Zu guter Letzt werden entweder zwei Anknüpftampen (12-15 cm) oder zwei Vorfächer ca. 1,0 - 1,5 m mit abschließendem Knoten zwecks späterem Anbuchten der Flugleinen abgelängt. Damit wären die Waage-Vorbereitungen abgeschlossen.
An der Leitkante (LK) oberhalb der Verbinder für die obere Querspreize (OQS) werden nun die Knotenleitern angebuchtet, in dem die Schlaufe zwischen LK-Stab und Segel durchgeschoben wird und dann die Leine durch die Schlaufe gezogen wird. Dies sieht dann so aus, wie bie einem Buchtknoten. Nun wird der äussere Schenkel zunächst zwischen unterem Verbinder (UQS) und dem darunter liegenden Stopperclip ebenfalls wie vor beschrieben angebuchtet. Danach wird dieser Schenkel an der Knotenleiter (mittlerer Knoten) angebuchtet (siehe unten - kleines Foto oben). Danach wird der Anknüpftampen bzw. das Vorfach mittels Prussikknoten (siehe Drachen-Wiki) an der Eddingmarkierung angeknotet. Jetzt wird mit identischem Knoten der innere Schenkel unterhalb des soeben gemachten Knotens am Tampen/Vorfach angebracht (großes Foto). Zu guter Letzt wird das verbleibende Ende unterhalb des Kreuzes nach hinten geführt und dort unterhalb des Kreuzes am Kiel angbuchtet (kleines Foto unten links). Dazu vorher die Kielabspannung lösen, das "Gewicht" entfernen, dann den Stab etwas nach unten ziehen, so dass er oben aus der Nase rauskommt und frei liegt. Nun den Stab soweit nach oben schieben, dass er aus der Klettbandunterführung herauskommt und die Leine mittels Buchtknotenschlaufe um den Kiel gelegt werden kann. Danach den Kielstab in umgekehrter Reihenfolge wieder fixieren. Ich hoffe, dass alle Klarheiten durch nachstehendes Foto endgültig beseitigt werden:

Wer mag, der kann bei dieser Gelegenheit auch gleich den 4 mm-Kielstab gegen einen 5 mm-Stab austauschen (siehe hierzu auch mein Post weiter oben).
Viel Spaß und Erfolg beim Waageumbau und späterem Fliegen.
LG Frank