...Ich sehe, dass eure Schablonen immer schon die Nahtzugaben beinhalten. Für mich ist das vollkommen ungewöhnlich. Die meiner Meinung nach fürs Nähen ausschlaggebende Linie ist die Nahtlinie. Klar muss auch die Nahtzugabe stimmen, aber mir scheint es einfacher, die Nahtlinie aufs Tuch zu zeichnen und dann rundum 15 mm Nahtzugabe einzukalkulieren. Durch die aufs Tuch gezeichnete Nahtlinie weiss ich auch genau, wo ich nähen muss. Der Schneider verwendet dafür Schneiderkreide, die sich am Ende leicht wieder entfernen lässt. Vermutlich verträgt die sich nicht gut mit Ikarex (hab's noch nicht ausprobiert). Was ist für euch der Vorteil der Methode, die die Nahtzugabe bereits enthält? Wie macht ihr eure Schablonen? Mit oder ohne Nahtzugabe?...
Du bist sicherlich Schneiderin und hast das Handwerk mit "normalen" Materialien gelernt oder?
Die Verarbeitung von unseren Materialien unterscheidet sich da ganz erheblich. Das nächste Tutorial wird die Segelmachernaht. Da wird dir vieles klar werden. Die Naht wird ja vorgeklebt und da ist das Klebeband das Maß wie die beiden Panele überlappen. Wir verwenden 6mm breites Klebeband, daher haben unsere Panele schon jeweils 3mm Nahtzugabe mit dabei. Auf ein Panel wird dann das Klebeband exakt an der Kante angebracht und das andere exakt an der anderen Kante des Klebebandes ausgerichtet und verklebt. Die Naht ist dann 6mm breit und wird mit 3-fach ZickZack bzw. Wellennaht genäht. Wie gesagt das nächste Video wird es klären.
Das nachträgliche Anzeichnen wäre mir viel zu ungenau als das exakt ausgeschnittene Panel incl. Nahtzugabe. Eine Bluse aus Baumwolle passt auch noch, wenn 5-10mm Unterschiede in den Nähten sind. Ein Segel könnte ich dann wegschmeißen.
