Zitat von Retnüg
Ein guter Lenkdrachen soll so leicht sein, wie möglich – aber so schwer, wie NÖTIG.
Wenn er ein paar Gramm Mehrgewicht nicht verkraftet, ist er kein guter Lenkdrachen.
Das ist sicherlich richtig und trifft für "Allrounder" auch uneingeschränkt zu.
Das Gewicht sparen durch spezielles Material macht nur Sinn, wenn man auf spezielle Anwendungen hinaus will: Niemand baut ein teures Carbon-Chassis in einen Golf ein, die Kosten dafür und Nutzen davon machen nur in der Formel 1 Sinn. Ähnlich ist es wohl auch bei den Lenkdrachen: Ein Schönflieger der bei oberen 2Bft abheben soll braucht kein teures Gestänge wenn die Konstruktion an sich gut ist. Genausowenig wie ein Golf mit 80PS ein Sportfahrwerk braucht.
Wenn man aber einen Drachen bauen will, der auch bei Hauchwind noch fliegt:
Zitat von Rix
Der soll fliegen wenn der Tramontana vom Himmel fällt!
muss man sich Gedanken machen wo man noch ein paar Gramm sparen kann. Da kann dann plötzlich auch teures Gestänge Sinn machen. Letztlich ist das immer eine Abwägung zwischen (finanziellem) Aufwand und Nutzen. Je extremer die Anforderungen werden, desto extremer wird in der Regel auch der zu treibende Aufwand. Ob das dann für den Einzelnen noch Sinn macht, muss jeder selber wissen. Ein Grund zum Streiten ist das sicher nicht.
Bei den Trickfliegern wird auch noch aus anderem Grund Gewicht gespart: Wenn man an Tuch und Gestänge Gewicht einspart, kann man sich hinterher aussuchen wo man das Gewicht wieder gezielt hinzufügen kann, z.B. als Messinggewicht am unteren Ende des Kielstabs um durch die zusätzliche Schwungmasse bestimmte Tricks leichter auslösen zu können.
Klar ist, das solche "Materialschlachten" für Spezialanwendungen sinnvoll sein können, für den Allrounder aber überflüssig sind. Trotzdem spinnen wir halt gerne rum und loten die (unsere) Grenzen aus - selbst wenn es manchmal nur rethorisch ist. :-O
Viele Grüße, Roland