Wieder zurück aus dem Dänemark Urlaub, wo der Kachelwind zuhause ist, hier meine Eindrücke vom SAS 82,5.
Es ist immer etwas besonderes, wenn ein selbstgebauter Kite zum ersten Mal fliegt, so auch hier. 8-)
Zum Einfliegen etwas flacher getrimmt an der oberen Knotenleiter, flog er gleich ohne Probleme und machte gleich richtig Laune, besonders das Drehverhalten. Der Sahne-Seewind von 5bft ist eben einfach nicht zu schlagen 
Nach den ersten Flügen mit amtlichen Druck im Segel, war dann auch ein Knoten steiler kein Problem, mit noch einer Zugabe von Druck und Knackigkeit, auch wenn der Start natürlich etwas schwerer wird. Die Geschwindigkeit ist etwa vergleichbar zur Wilden Hilde, wobei der Zug deutlich stärker ausfällt, wodurch sich der SAS deutlich anders an den Leinen anfühlt.
Es ist auch klasse, verschiedene Skalierungen des SAS dabeizuhaben, bei weniger Wind (3-4bft) bin ich auch viel meinen SAS100 geflogen, bei mehr Wind dann den SAS82.5.
Grade bei viel Wind ist der minimalistisch einfache Aufbau von Vorteil, da geht nichts verloren, und öfters habe ich mir den SAS unter den Arm geklemmt, über die Düne zum Strand, das ist dann wirklich "ready-to-fly". Und da auch der kleine SAS schon Kraft kostet, wenn der Sand über den Strand gestrahlt wird, wäre nun noch der SAS70 die passende Abrundung nach unten.
Leider hatte ich etwas Pech, als ich einen Start versemmelt und dabei die LK geknickt habe (was ja sonst nicht groß der Rede wert wäre), hat sich so eine scharfe Bruchkante gebildet, dass diese das Dacron der LK Tasche wie ein Messer aufgeschlitzt hat, ca 6 cm direkt am LK Ausschnitt
Natürlich wollte ich weiter SAS fliegen, d.h. reparieren, ABER weder der Drage Shop in Hvide Sande noch der (ansonsten sehr zu empfehlende!) Drachenladen in Blavand haben Klebedacron AKA Nummerntuch für solche Reparaturen (nur SPI Tape). Die CFK Preise (Hvide Sande) sind übrigens so hoch, dass es sich wirklich lohnt, jedwede Stäbe, Stopper etc was man evt braucht auch von zuhause mitzubringen.
=> Also habe ich der LK einen "Notverband" aus Tedlartape (klebt wie Hölle) und GFK Tape mehrlagig verpasst, was während weiterer Kachelwind Flüge mit 5-6bft auch gehalten hat.
Gestern abend habe ich die LK dann ordentlich mit doppeltem, vernähtem Patch aus Klebedacron versorgt.
Den SAS82,5 habe ich mit einer verstellbaren UQS gebaut (siehe 3.14 Bauanleitung), wobei diese ein wenig länger ist als die Vorgabe. Funktioniert wirklich gut, auch hier wieder getestet bei 5bft:
- Bei UQS in unterer Position...
- Waage muß (an OQS) flacher getrimmt werden
- Der Speed auf der Geraden nimmt deutlich zu
- Dafür gewisse Abstriche im Drehverhalten, hier muss man etwas mehr aufpassen den Drachen nicht aus der Strömung zu reißen, wenn man es übertreibt.
- Der Zug hat tatsächlich abgenommen.
- Der Start in steilerer Einstellung mußte auch probiert werden: Sehr viel schwerer, er taumelt hin und her über den ganzen Himmel (bei 5bft!!), gefühlte Minuten während ich rückwärts laufe, aber außer etwas mehr Zug konnte ich hier kein Plus an Speed mehr wahrnehmen. Das ist also die Grenze von steiler ist geiler.
- Insgesamt gefällt mir das gestrecktere Setup etwas besser,
wobei ich hier zunächst nur für laminaren und starken Seewind sprechen kann.
- Es ist damit auch auf Wiese und Strand möglich, die Charakteristik des Drachens "mit einem Griff" variieren zu können, in Zukunft baue ich jedenfalls alle weiteren auf diese Weise.