Heute hatte ich mal Glück. Auf den Regen folgte Sonne, und die Sonne hatte richtig guten Wind im Gepäck, für Binnenlandverhältnisse fast schon Seewind
Es blies meist zwischen 12 und 18 km/h, teilweise ging es aber auch minutenweise bis auf 25 km/h hoch.
So konnte ich ein paar Einstellungen des Balor 200 testen. Das Vorserienmodell hat oben fünf Knoten und am MK zwei. So wie ich Mark verstanden habe, wird das auch so bleiben. Die Grundeinstellung ist dann oben der zweite Knoten und am MK ebenfalls der zweite Knoten (vom MK aus gesehen). Am Mittelkreuz habe ich heute nichts verstellt, aber oben die Leiter durchgetestet. Auch konnte ich nicht alle Einstellungen lange fliegen, da der Wind zum Schluss etwas nachließ.
Generell lässt sich festhalten, dass Steilerstellen an der oberen Knotenleiter keinen wesentlichen Einfluss auf die Startbarkeit des Balor 200 mit dem Kippstart hat. Hierbei habe ich festgestellt, dass der Balor besonders gut startet, wenn der Kippwinkel schon ziemlich flach ist, ca. 20°. Er geht selbst dann noch hoch, wenn die Nase schon fast auf der Erde angekommen ist. Der Start ist aber in den flacheren Einstellungen auch gut bei steileren Winkeln möglich. Entweder geht der Balor 200 wirklich wie ein Strich in den Himmel, oder kippelt leicht zu einer Seite weg oder geht schon mal in einen leicht schrägen Slide (4. Knoten). Lediglich auf dem steilsten Knoten war ein etwas längeres Einsliden erforderlich, aber bei Rückwärtsgehen nahm er sehr schnell Strömung auf.
Flug auf dem 2. Knoten: zuerst hatte ich 55er-Leinen gewählt, um die ich aber sehr schnell Angst hatte. An den 75er-Leinen war dann alles entspannt. Der Balor fliegt sehr stabil, knackige Ecken sind kein Problem, Spins um die Flügelspitze sind gut möglich. Auffällig ist, dass auf dem 2. Knoten deutlich mehr Wind anliegen muss, damit die Leinen gut durchgezogen werden und der Balor auf Geschwindigkeit kommt. Ich hatte fast den Eindruck, dass der Wind primär in Power und dann erst in Speed umgesetzt wird. Hier gilt, wie auch für die anderen Einstellungen, dass der Balor auf Speed umschaltet, sobald der Sound vom tiefen Fauchen auf ein helleres Pfeifen wechselt. In den Spins legt er dann noch einmal deutlich an Kraft zu.
Flug auf dem 3. Knoten: das war heute für mich die stimmigste Einstellung bei den Windverhältnissen. Der Balor hängt viel satter an den Leinen und der Wind wird linearer in Geschwindigkeit umgesetzt, weil die Power schon viel früher, sozusagen in der Ausgangsstellung, anliegt. Bei guten Viererböen beschleunigte der Kite richtig sahnig auf der Geraden durch, begleitet von einem ebenfalls linearen Anstieg der Zugkraft, die in dieser Einstellung aber eher im Hintergrund bleibt. Die Spins sind nicht ganz so eng und nicht von einem deutlichen Anstieg der Power begleitet. Bei der Präzision gibt es kaum Unterschiede zum 2. Knoten.
Flug auf dem 4. Knoten: wieder primär ein Powergefühl, auch wenn der Balor sehr direkt am Gas hängt. Der Wind dürfte einfach nicht stark genug gewesen sein, um das volle Potenzial abzurufen. Um auf dem vierten Knoten richtig schnell zu fliegen, wird wohl langsam das Arschleder erforderlich sein. Präzision gut, Spins immer noch relativ eng möglich.
Flug auf dem 5. Knoten: Nochmalige Zunahme der Power, hier wird es viel Wind brauchen, um richtig Speed abzurufen. Dann dürfte es aber kein Halten mehr geben. Und bei 3-4 Bft ist in dieser Einstellung das Risiko des Heraustrudelns aus den Spins gegeben. Diese Einstellung muss ich noch bei mehr Wind testen.
Das Fazit des heutigen Tages: bei konstantem Wind macht der Balor 200 sicher ab oberen 2 Bft Spaß. Die Grenze nach oben hin dürfte relativ weit entfernt liegen. Der Balor 200 lässt sich sehr schön variieren, von Speed bis Powerkite.