Unterlage fürs Heißschneiden

    Es wurde ja schon viel geschrieben über das Heißschneiden, ob es nötig ist oder nicht, auch wer was zum Heißschneiden verwendet. Eine Frage ist jetzt bei mir zu diesem Thema noch offen. Was nehmt ihr als Unterlage dazu, und welche Größe ist dabei sinnvoll?


    Grüße Bertl

    Wir benutzen als Unterlage beim Heißschneiden eine Glasplatte (altes Fenster). Die Größe hängt im wesentliche von der maximal nötigen Fläche für ein Paneel ab. Ideal ist es, wenn man Schablone und Tuch in einem Stück bearbeiten kann, ohne ggf. zu Verschieben etc.


    Wenn man in den Gelben Seiten ein wenig sucht, findet man schnell ein paar Betriebe, die irgendwas mit Fenstern/Glas zu tun haben. Wenn man dort höflich fragt, haben die manchmal für kleines Geld alte Sachen über.

    Christian


    Man wandelt nur das, was man annimmt.
    (Carl Gustav Jung)

    Hmm, also ich mach das recht unkompliziert. Entweder ein alter Tisch im Keller und dann ein-2 Lagen Packpapier drauf, oder aber bei grossen Panelen, direkt auf dem Laminatboden (natürlich auch mit dicker Packpapierunterlage).


    Grüße


    Bertram

    -- "Ich bin hier Patient sowas wird von mir erwartet !" --


    Just because you’re paranoid doesn’t mean they’re not after you
    Terry Pratchett

    Ich habe mir vom Speermüll ein Glastür aus einer Vitrine besorgt. Die Beschläge konnten von der Scheibe entfernt werden und sie ist an allen Seiten abgerundet(!). Das Maß ist ca. 120x50 cm. Mit dieser Größe habd ich auch schon komplette Segel ausgeschnitten, man muß das Segel dann entsprechend verschieben...


    Gruß,


    Ralph

    Bei mir kommt eine alte Schaufensterscheibe aus Sicherheitsglas zum Einsatz, 1,20 x 2,40 m. Mit einem Heißschneider (von Avantgarde-Drachen Gevelsberg) lässt sich leicht darauf schneiden, jedoch muss ich die Scheibe gelegentlich auch mal säubern, da Reste des verschmolzenen Kunststofftuches draufbleiben. Wenn man große Mengen an Tuchstücken zuschneiden muss, hat das Glas den Vorteil, dass die Schneideklinge darauf leicht ankühlt und das Tuch nicht so schnell mit verbrannten Kanten verschmilzt. Die Platte habe ich aus einer Großglaserei gebraucht gekauft und ich bekam sie sogar als Liefertour-Abstecher nach Haus gebracht. Die Platte ist jedoch sehr schwer, am besten ist es, wenn man sie stationär auf einem Arbeitstisch liegenlassen kann und nicht immer wieder hin und her schleppen muss.

    Hallo Bertl,


    Glas ist sicher die optimale Oberfläche zum Heißschneiden, wenn man über einen festen Arbeitstisch im Keller oder Nähzimmer verfügt. Leider ist es schwer und zerbrechlich und somit kaum geeignet, ständig wieder weggeräumt zu werden. Eine robustere Alternative sind Melaminbeschichtete Spanplatten. Die Beschichtung hält die auftretenden Temperaturen kurzzeitig aus und hat beim Tuchschneiden kaum Verschleißerscheinungen. Da es beidseitig beschichtet ist, kann die Rückseite zum Heißschneiden von Verstärkungen benutzt werden, bei denen die langsamere Schnittgeschwindigkeit die Oberfläche durchaus angreift.


    Die optimale Schnittplatte hat mindestens die Breite des zu verarbeitenden Tuches. Die Länge sollte so groß gewählt werden, wie es der Platz erlaubt, mehr als 150cm sind aber selten nötig. Kleinere Platten können nur einen mehr oder weniger annehmbaren Kompromiss darstellen.


    Gruß
    Heiko

    Moin Bertl,


    als alter Offsetdrucker benutze ich als Unterlage alte Druckplatten. Die sind je nach Platte nur ein paar Zehntel mm stark und aus Alu. Die Rückseite der Platten ist nicht beschichtet und eignet sich wunderbar als Unterlage zum Heißschneiden. Gibts meist bei freundlicher Nachfrage in der Druckerei deines Vertrauens zum Nulltarif oder für'n Bier beim Drucker oder Schichtführer ;)

    Zitat

    als alter Offsetdrucker benutze ich als Unterlage alte Druckplatten. Die sind je nach Platte nur ein paar Zehntel mm stark und aus Alu. Die Rückseite der Platten ist nicht beschichtet und eignet sich wunderbar als Unterlage zum Heißschneiden. Gibts meist bei freundlicher Nachfrage in der Druckerei deines Vertrauens zum Nulltarif oder für'n Bier beim Drucker oder Schichtführer ;)


    Diese Platten eignen sich übrigens auch prima als Material für Schablonen (insb. beim Heißschneiden).

    Christian


    Man wandelt nur das, was man annimmt.
    (Carl Gustav Jung)

    Bei den Glasplatten sollte man aber unbedingt darauf achten, daß die Kanten und Ecken "entschärft" sind. Im nachhinein ist man ja immer klüger... Ich habe das erst gemerkt als ich mir mit einer etwas vorstehenden Ecke die Segelpaneele mit klitzekleinen Löchchen perforiert habe. ;)


    Thomas

    Hallo Bertl,


    nehme ein großes Stück Graupappe als Unterlage, dieses verwende ich auch zum Schablonenbau.

    Windige Grüße aus dem Süden


    Michael

    Michael:

    Zitat

    nehme ein großes Stück Graupappe als Unterlage, dieses verwende ich auch zum Schablonenbau


    Graupappe nehme ich auch zum Schablonenbau. Als Unterlage beim Heissschneiden fusselt es aber gerne ab, was dann bei den Nähten unschön aussieht, weil man je nach Naht immer noch die kleinen, grauen Flusen sieht.

    Vielen Dank zunächst einmal für Eure Tipps. Ich denke ich werde mich am Wochenende mal nach einer Glasscheibe umschauen. Vielleicht finde ich ja was passendes bei meinem Glaser in der Nähe.


    Gerhard
    mir fällt gerade noch ein, daß wir ja eine eigene Druckerei im Hause haben. Da steht so eine Rotationspresse (ich glaub so nennt sich das Teil). Wie groß sind denn solche Druckplatten?


    Grüße Bertl

    Bertl:
    Die Größe der Druckplatte kann nicht generell festgelegt werden, die ist maschinenspezifisch.
    Rotationsmachinen (ich habe auch so eine Karrette ;-)) haben in der Regel keine so großen Platten, daß sie zum Drachenbau von Nutzen wären. Außer es sind riesengroße Rotationen, aber die gibts natürlich auch nur in riesengroßen Druckereien. Ideal sind Druckplatten von Bogenmaschinen im A1 oder A0 Format.

    @ Bertl


    Wenn Du ne Glasplatte suchst schau doch einfach mal bei Ikea. Da gibt es eine Glasplatte als Schreibtischauflage mit den Maßen 140x75. Passte bei mir ziemlich gut auf den Arbeitstisch und wenn ich mich recht erinnere war sie auch gar nicht so teuer...der Name von dem Dingen ist Docent

    Gruß,


    Daniel.

    Hi Daniel,


    danke für den super Hinweis. Ich glaube da spare ich mir doch lieber das Rumgegurge zu Glasern, und fahre gleich zu Ikea. Zwei Böcke dazu und man hat gleich einen super Arbeitstisch. Vorab wollte ich gerade bei Ikea mal auf der HP schauenund dachte mir :SEARCH:


    Ich gebe also Docent ein ... und was kam dabei raus ... 15 Treffer. :-O:-O
    Da heißt scheinbar eine Möbelserie auch so. Egal ich fahre am besten gleich mal hin.


    Grüße Bertl


    P.S. Daniel ich habe gerade noch mal Dein Post gelesen. Ist die Glasscheibe denn auch so stabil, daß man sie als Tischplatte verwenden kann?

    Zitat

    Ist die Glasscheibe denn auch so stabil, daß man sie als Tischplatte verwenden kann?


    Hmmm, bin gerade nochmal nach nebenan gegangen und hab mir die nochmal angesehen. Die Platte hat ne Stärke von 6mm. Bei mir liegt sie halt vollflächig auf nem Schreibtisch, da taucht das Problem nicht auf. Ich hab sie mal einfach an einer Seite angehoben und würde sagen das sie nicht durchhängen wird. Ob ich aber das Risiko eingehen würde mich darauf abzustützen (beim Schneiden zum Beispiel) weiß ich nicht. Ikea hatte auch mal ne Platte die als Tischplatte gedacht war, ich glaube die hatte dann 10mm Stärke und war Sicherheitsglas. Die Platte die ich hier hab wird aber schon stabiler sein als ne normale Fensterscheibe würde ich tippen...

    Gruß,


    Daniel.

    Moin,


    Ich habe mir einen Durchlichttisch mit einer Platte 1500x1100x6mm gebaut. Die Platte liegt auf einem äußeren Holzrahmen auf, zusätzlich habe ich einen Steg mittig senkrecht zur längeren Seite eingefügt. Jetzt trägt die Glasplatte locker mein Gewicht (70kg).


    Mein Glaser bietet Glas in 6/8/11mm Stärke an, wobei der Preis exponetiell zur Stärke ansteigt ;)


    btw: Es ist günstiger, eine neue gesandstrahlte Scheibe zu kaufen als eine alte zum Sandstrahlen zu geben...
    Folie sollte man in der Größe getrost vergessen. Ich habe diese Einsicht sehr teuer bezahlen müssen...

    Zitat

    Es ist günstiger, eine neue gesandstrahlte Scheibe zu kaufen als eine alte zum Sandstrahlen zu geben..


    hättest Du die nicht einfach auch mit nem Exenterschleifer und feinem Papier zu mattieren können?


    Das mit dem mittigen Steg ist aber ne gute Idee, damit wird das wohl auf alle Fälle halten...

    Gruß,


    Daniel.

    Daniel


    Zitat

    hättest Du die nicht einfach auch mit nem Exenterschleifer und feinem Papier zu mattieren können?


    Nö, ich wollte es ohne Schatten oder Absätze.
    Eben perfekt :)


    Das einzig ärgerliche am Glas ist, dass es eben doch niemals kratzfest ist.
    Ich war inzwischen bei zwei versch. Glasern, und beide haben mir bestätigt, dass heutige "Cuttermesser"-Klingen problemlos _jedes_ Glas schneiden. Sicherheitsglas werde durch Zusätze zwar für seine jeweilige Bestimmung optimiert, an der Oberflächenhärte ändere das aber herzlich wenig.


    So blieb meine Platte letztendlich nicht lange _perfekt_...

    Bevor ich mich jetzt gleich ins Wochenende verabscheue, möchte ich mich nochmal bei allen bedanken für die guten Tipps. Das ist eben auch das was ich an diesem Forum so liebe. Malschauen was ich daraus mache.


    Daniel
    den Tisch, den ich mir schon als Arbeitstisch ausgesucht habe ist um ein paar Zentimeter zu klein. Das heißt die Glasplatte würde überstehen. :(



    Grüße Bertl