Länge der Verbindungstampen?

  • Ich habe heute endlich mal die Verbindungstampen zwischen den Handles (Libre an einer 6er Skua) verlängert (Zum Knotenlösen habe ich auf der Wiese keine Geduld). Bisher fliege ich fast nur ohne Trapez und war etwas eingeschränkt.


    Eingestellt habe ich jetzt 70 cm zwischen den begrenzenden Knoten, Probe im "Trockenen" mit Gurttrapez hat genug und nicht zuviel Spielraum ergeben. In der Praxis mit Druck kann das sicherlich etwas anders aussehen.


    Meine Fragen: welche Werte stellt Ihr ein und wie kommt Ihr dazu?


    Dann bin ich mal gespannt...

  • Zitat

    ist abhängig vom Umlenksystem und dessen Länge zwischen Tampen und Bügel und der Armlänge. Bei mir mit Snappy sinds ca. 40 cm Abstand zwischen den Handles.


    So wenig? Das bezieht sich auf Buggy und welche Mattentypen?

  • Zitat

    Original von GerdF
    So wenig? Das bezieht sich auf Buggy und welche Mattentypen?


    Ist völlig egal für welchen Mattentyp, kommt nur drauf an, daß Du beide Handles bei vollem Lenkausschlag noch halten kannst und keinen loslassen mußt. Und das in jeder nur denklichen Körperhaltung.


    Die Hauptlenkarbeit wird ohnehin immer kombiniert durch Steuer- und Bremsleineneinsatz gemacht, da ist die Länge des Verbindungstampens nicht entscheidend. Und je größer die Matte, um so wichtiger wird der Bremsleineneinsatz, weil Du sonst im Schwachwindbereich bei Matten über 10 qm schon 2 Meter-Verbindungstampen und entsprechend lange Arme bräuchtest.


    Also einfach mal zuhause Trapez anziehen, Handles mit Verbindungstampen in die Umlenkung hängen und in Verschieden "Agregatzuständen" ausprobieren, wie lang der Tampen sein darf, ohne daß man einen Handle loslassen muß und ohne daß der Verbindungstampen durchhängt.


    @Uncas... Sorry, wenn ich Dir widersprechen muß: Die Ozonehandles mögen für Dich exakt passen, andere Armlängen oder andere Umlenksysteme erfordern jedoch andere Länge des Verbindungstampens, also ist der Wert individuell verschieden und nicht verbindlich für alle tauglich.


    PS: ich fliege alle meine Matten und Größen mit ca. 40 cm Tampenlänge, OxiPro 2.0-9,7, Buster, Butan 11, JojoET 1500

    • Offizieller Beitrag

    :H: DerPhotograph


    @GerdF:

    Zitat

    40 cm wäre mir zu kurz, weil ich meist "aus dem Stand fliege".


    Das ist nicht relevant, die Tampenlänge muss ja für Dich passend sein ;)


    Ich habe vor Jahren schmerzlich feststellen müssen, was "zu lang" bedeutet, als mir meine Matte - gut angepowert bei sattem Wind - in einem Loop ein Handle entrissen hat. Die Matte loopte weiter wie ein Propeller, ein Handle presste sich gegen die Umlenkrolle, das andere Handle war nicht mehr zu erreichen - zu weit weg. Es war mir auch nicht möglich, das körpernahe Handle wegzudrücken, die Matte war durch das loopen zu stark dafür. Durch das propellern waren dann die Leinen so stark verdreht, dass lenken sowieso unmöglich wurde.


    Die Folge daraus: nach etwa hundert Metern rutschen auf den Sohlen und unzähligen Loops durfte ich erstmals meinen Panikhaken benutzen. Mir ist nix passiert, aber die Matte hatte drei ausgerissene Waagepunkte an einem Flügelende, weil sie dort mit jedem Loop auf den Boden geknallt ist.


    Deshalb ist die Regel von DerPhotograph

    Zitat

    Ist völlig egal für welchen Mattentyp, kommt nur drauf an, daß Du beide Handles bei vollem Lenkausschlag noch halten kannst und keinen loslassen mußt. Und das in jeder nur denklichen Körperhaltung.

    hilfreich und wichtig!

    • Offizieller Beitrag

    Bei den kurzen ozone Tampen habe ich das Problem, dass die Handles sehr nah am Körper und Buggy liegen, sodass ich mitunter die Bremse schwer ziehen kann, weil der Seitenholm den Hebel sperrt, zudem sind dann meine Arme die ganze Zeit sehr angewinkelt. Man gewöhnt sich aber an alles und ich möchte dennoch gar keine längeren mehr haben.


    Gut zu sehen vllt. hier:

  • So, ich habe die Tampen mal nachgemessen, ca. 60 cm bei den mittleren Handles, hätte ich jetzt nicht gedacht. :O


    Zitat

    @Uncas... Sorry, wenn ich Dir widersprechen muß:


    @ Jörg brauchst Dich nicht entschuldigen, ;) ich werde jetzt mal ausprobieren ob 55 cm nicht auch reichen. :-O


    40 cm sind mir zu kurz, da muß man bei Loops zu viel mit der Bremse den Drachen rumwürgen, ist nicht mein Stil.

    Gruß Matthias

  • Silver: Kann Dir nur dringend empfehlen, bei längeren Handles diese mit den Bremsenden V-förmig nach oben zu fahren, ist anfangs etwas ungewohnt, aber verhindert, daß man die Handles an die Seitenholme des Buggies schlägt und damit den Lenkbereich der Matte einschränkt.


    @Uncas: um eine große Matte zu Loopen reichen selbst die längsten Handles oft nicht aus, da die Steuerwege der Bremsen zu lang sind. Sehr häufig sieht man, wie Piloten in die Vorfachtampen der Bremse greifen, um einen engen Loop zu erzeugen. Sollte man aber ausgiebig "trocken" üben, bevor man das im Buggy einsetzt.


    @ C.H.: es gibt verschiedene Umlenksysteme, die den Abstand zwischen Trapezbügel und Rolle auf bis zu 15 cm bringen, was jedoch ein dicker Nachteil ist, weil dadurch der Verbindungstampen der Handles sehr kurz wird und die Lenkfähigkeit des Kites massiv einschränkt. Deshalb gilt: je kürzer der Abstand, um so mehr Flexibilität im Lenkverhalten der Matte.

  • Zumindest eine horizontale Handlehaltung ist nicht nur bei kurzen Verbindungstampen sehr sinnvoll, sondern allgemein bei langen Handles, die doch gelegentlich zu Bodenkontakt neigen. Habe einmal einen saublöden Unfall gehabt, bei dem die Handles erst im Gras schleiften, dann nach hinten wanderten und von meinem eigenen Hinterrad des Buggies überfahren wurden. Hat mich dann aus dem Sitz gezerrt und auch noch überrollt. Seitdem halte ich die Handles eher hoch. Ebenso kann man die Hände weiter richtung Bremsen rutschen lassen und hat damit einen geringeren Hebel gegen den Bremszug. Sieht dann etwa so aus:

    • Offizieller Beitrag

    Ja, gegen 180° spricht gar nichts!


    Nur zum Verständnis: Obiges Bild ist eine Momentaufnahme die das Problem verdeutlichen sollte, kein grundsätzlicher Verhaltensratgeber! Zumal, ich habe die Szene nicht mehr im Kopf, meine linke Hand aussieht, als zupfe ich am Schirm auf einem Vorwindkurs!


    Zitat

    Habe einmal einen saublöden Unfall gehabt

    Du hast ja auch, was Unfälle angeht, auch schon alles mitgemacht! Da wird man sensibler! :L

  • Zitat

    um eine große Matte zu Loopen reichen selbst die längsten Handles oft nicht aus,


    In der Zusammenstellung, die ich bei größeren Matten nutze, kann ich mich über die Wendigkeit nicht beschweren. Warum soll ich denn eine große träge Matte, mit kurzen Tampen und Handles zusätzlich einschränken.


    Zitat

    wie Piloten in die Vorfachtampen der Bremse greifen,


    Wenn ich bei Probefliegen von Drachen mal auf eine Kostellation treffe (großer Drache, kurzer Tampen, wenig Wind), benutze ich gerne die Ellenbogen zu Hilfe.

    Gruß Matthias

  • Interessanter Tread !


    Ich fahre den Libre-Arminator, weil man da m.E. am besten/schnellsten den Verbindungstampen
    einhängen kann. Dieser ist durch die Umlenkung für vertikale und horizontale Beweglichkeit
    schon von Haus aus etwas weiter vom Körper weg. Ich habe die V-Tampen aller meiner Ozone Handles
    um einiges verkürzt´bzw. diese ersetzt. Die Wendigkeit und Kontrolle ist perfekt für mich.
    Jörg hat die wichtigsten Gründe weiter oben schon genannt.


    Nachteile des Systems: definitiv kein Panikhaken o.ä.. Aber im Fall der Hammerböe hab ich bislang noch
    nie die Zeit gehabt, einen P-Haken zu suchen. Ich lass das, was dann passiert eben geschehen und mach
    das beste daraus (ist bislang weitgehend ok gewesen, kleinere Beulen kriegt jeder mal beim Kiten...). Aber
    auch dabei sind die kurzen Tampen besser - weil aus meiner Sicht mehr Kontrolle.


    Gruß


    Kingcaid

  • Noch eine dumme Frage:


    Gibt es ein Sicherheitssystem, dass den Panikhaken automatisch auslöst, wenn man die Handles loslässt, so eine Art Kitekiller, der mit dem Panikhaken verbunden ist?

  • ist mir nichts bekannt, auch kann ich mir keine technisch sinnvolle Lösung vorstellen. Bremsen müßten mit dem Panikhaken verbunden werden, was bei eingehänte Verbindungstampen nicht zwangsläufig zur Auslösung führt. Auch lösen die Panikhaken meist nur in eine festgelegte Richtung aus, was von der Zugrichtung auch nicht garanziert werden kann.


    Es ist wirklich sinnvoll, sich eine ausgeprägte Kitekontrolle anzueignen.