Schneller als der Wind?

    Auch wenn ich nur Chemiker bin...
    Wenn man vor dem Wind (in der Richtung wohin der Wind pustet) segelt wird man ihn kaum überholen können. Quer zum Wind ist das aber anders. Die meisten Lenkdrachen bewegen sich beim Groundpass wesentlich schneller als der Wind. You got the idea?

    Zitat

    Physiker unter Euch, erklärt es mir - bitte ;)


    Das Zauberwort heißt "Vektorprodukt"


    Trotz Physikleistungskurs war ich bei diesem Thema aber eher schwach. Im Grunde dürfte es aber genau so sein, wie Ralph sagte. Wenn der Drachen frontal vom Wind getroffen wird ohne sich vorwärts zu bewegen, wird er nie schneller als der Wind sein.


    Wenn man den Drachen bewegt, statt ihn nur im Wind zu halten, erzeugt er aber nicht nur Auftriebs- sondernd auch Vortriebskräfte. Bei richtigem Handling, d.h. wenn Drache, Fahrzeug und Wind zueinander im optimalen Winkel stehen, addieren sich diese Kräfte, so daß der resultierende Kraftvektor u.U. erheblich größer ist, als der unmittelbare Winddruck, dem der Drache ausgesetzt ist, wenn er frontal angeströmt wird.


    Mich würde jetzt mal interessieren, was die Buggy-Fahrer dazu aus der Praxis berichten können. Ich glaube nämlich, daß es bei denen gar nicht mal so ungewöhnlich ist, daß die Spitzengeschwindigkeit im Buggy höher als die Windgeschwindigkeit ist.


    Bis dann


    Oliver

    Zitat

    Das Zauberwort heißt "Vektorprodukt"


    Au contrair mon cher!


    Was du meinst ist Vektoraddition! ;)


    Windvektor + Drachenvektor = Resultierender Vektor!!


    Gruß


    Jan

    Zitat

    Was du meinst ist Vektoraddition! ;)


    Siehst'e! Ich hab ja geschrieben, daß ich bei dem Thema eher schwach war. ;)


    Stimmte der Rest wenigstens so halbwegs? :-o


    Bis dann


    Oliver

    Oliver


    Ja, der Rest ist ok. Im Buggy kann man unter optimalen Bedingungen (Boden, Räder, Buggy, Matte, Können, laminarer Wind) wohl so das 2,5fache der Windgeschwindigkeit erreichen. Das aber auch nur im Halbwind und ein bisschen Raumwind, beim Kreuzen wirds dann wieder langsamer, zu sehr auf Vorwind fällt die Matte irgendwann runter, wenn man keine Bremsen hat. Und die hat kaum ein vernünftiger Buggy.


    Michael

    Zitat

    Die Frage ist, ob Buggyfahrer einen Fahrtwind spüren


    Aber sicher das!


    Daniela

    Zitat

    ... ob Buggyfahrer einen Fahrtwind spüren ... Aber sicher das!


    ... na, dann sind sie, Vektor hin und Vektor her, wohl schneller als der Rückenwind ... ;)

    bildlich gesprochen: die diagonale in einem quadrat ist ja auch um wurzel 2 laenger als die seitenlaenge...


    die senkrechten und waagrechten linien stellen geschwindigkeiten (also vektoren) da. addierst du die vektoren (pfeilspitze an pfeilspitze oder parallelogram bilden) ist die resultierende endgeschwindigkeit (die "diagonale") groesser als die einzelgeschwindigkeiten...


    rainer

    wollte auch noch mal meinen senf abgeben
    so habe ich das mal erklärt bekommen
    unter anderem können das Gleiter, Strandsegler usw.:


    Segelschiffe nutzen den Wind als Antrieb. Bläst dieser direkt von hinten in die Segel, schiebt er das Boot einfach vor sich her. Das Fahrzeug kann so maximal Windgeschwindigkeit erreichen. Tatsächlich bleibt es immer etwas langsamer, da der Widerstand des Wassers bremst. Trifft die Luftströmung aber von der Seite auf die schräggestellten Segel, passiert Erstaunliches: Das Boot fährt schneller als der Wind!


    Die Erklärung für den geheimnisvollen Zusatzantrieb: Durch den Druck des Windes wölbt sich das Segel. Die Luft, die an der windabgewandten, gewölbten Seite vorbeiströmt, hat einen längeren Weg zurückzulegen als die an der Innenseite. Sie fließt deshalb schneller und erzeugt so vor dem Segel ein Unterdruckfeld. Dessen Sog zieht das Boot zusätzlich nach vorne. Genauso funktioniert übrigens die Tragfläche beim Flugzeug – nur dass hier der Sog nach oben zieht.


    Naja... nicht die Tolle Erklärung aus weltderwunder.de aber so ähnlich funzt das

    Zitat

    Original von =qlk=
    ... na, dann sind sie, Vektor hin und Vektor her, wohl schneller als der Rückenwind ... ;)


    Neee, ich schrieb doch schon, dass Vorwind nicht geht. Ohne Crosswindkomponente (Wind von der Seite) wird das nix mit fahren, zumindest nicht mit Drachen, die ja an weichen Schnüren hängen und runterfallen, wenn kein Druck im Segel ist. Und nein, mit einem Trickser, der auch ohne Druck im Segel quasi schwebt, kann man nicht Buggy fahren. ;)


    Daniela

    Zitat

    ... Fahrtwind ... Vorwind ... Crosswind ... Wind von der Seite ...


    Hallo Daniela,


    ;) ... scheint doch komplizierter zu sein, als ich dachte.
    Dann werd ich mich mal lieber mit eigenen Theorien zu diesem Thema zurückhalten ... :D

    Hallo Vektor-Akrobaten und andere Interessierte;-) ,


    das geheimnis heißt Aerodynamik. Die kann man mit Vektoren erklären, erklären aber nicht wirklich das Warum, sondern nur einen Teil. ;)


    hier steht es geschrieben:

    Zitat

    ...........Genauso funktioniert übrigens die Tragfläche beim Flugzeug ......


    Erstaunlicherweise erzeugt so ein Flügel Auftrieb, oder auch Vortrieb. Das kann man jetzt auch mit Vektoren ableiten, aber das ist mit zu kompliziert, und wir wissen ja, das es funktioniert.


    Erzeugt wird der Auf- oder Vor- Trieb durch die umströmende Luft. Da mehr Luft den Flügel umströmt, wenn er sich vorwärtsbewegt, wird auch mehr Vortrieb erzeugt. Mehr als der Wind alleine könnte.

    Gruß
    Achim


    Wirkliche Intelligenz beginnt dort, wo man erkennt, dass es mit dem eigenen Unterscheidungsvermögen nicht so weit her ist......

    Ich bin ja kein Aerodynamiker, aber gibts da nicht einen Unterschied zwischen Auftrieb und Vortrieb?


    Meines bescheidenen Wissens nach ist ist ohne Vortrieb (ich geh jetzt mal von einem normalen Flächenprofil aus) kein Auftrieb möglich. Erst eine relativ zum Profil auftretende (Luft-)strömung, also ein Vortrieb, erzeugt den Auftrieb. Die Luft wird am Profil geteilt. Durch die Kontinuitätsgleichung muss am hinteren Ende "genausoviel" Luft abströmen, wie am vorderen Ende ankommt. Da der Weg über die Oberseite der Tragfläche länger ist als über die Unterseite, muss die Luft über die Oberseite schneller strömen, es entsteht ein Unterdruckgebiet, dass die Tragfläche nach oben saugt. Wie Lenzi schon beschrieben hat.


    Ein ähnliches Phänomen entsteht auch vorne an der teilenden Kante. Bei z.B. Triebwerkseinläufen oder Tragflächen wird das auch als lip suction (nicht was ihr denkt :) ) oder cowl suction bezeichnet


    Jetzt kommt meine Spekulation, da ich keine Matte flieg :-O :-O :


    Wird die durch Windfenster bewegt (dass muss dann wohl der Groundpass sein :( ) passiert genau das gleiche, nur dass der Unterdruck die Matte nach vorne "saugt" aufgrund ihrer realtiven Lage zur Anströmung. Somit sind dann wohl Geschwindigkeiten möglich, die über der Windgeschwindigkeit liegt.

    Cheers, Jan


    "Good Morning! There is a beer in the fridge with your name on it."

    Hi,


    es kommt wohl darauf an ob die Unterdruckzone vorn, mittig oder hinten wirkt .... vorn wäre wohl eher optimal für den Vortrieb als die mittlere Position.


    Bei den *Matten* findet man ja die erstaunlichsten Profile, vom Fall-, Gleitschirm bis zur schnellen Zugmatte mit erstaunlich geringem Lift


    Insofern sind einige Profile für die schnelle Fahrt besser geeignet, aber generell ist es leicht möglich schneller als der Wind zu fahren/fliegen.

    Zitat

    .....nur dass der Unterdruck die Matte nach vorne "saugt" aufgrund ihrer..........


    Yepp.!


    Zitat

    ..........findet man ja die erstaunlichsten Profile, vom Fall-, Gleitschirm bis zur schnellen Zugmatte mit erstaunlich geringem Lift ....
    ...Insofern sind einige Profile für die schnelle Fahrt besser geeignet, aber generell ist es leicht..........


    Das wiederum kann man mit Vektoren bestimmen bzw.berechnen. ;)

    Gruß
    Achim


    Wirkliche Intelligenz beginnt dort, wo man erkennt, dass es mit dem eigenen Unterscheidungsvermögen nicht so weit her ist......

    Zitat

    Original von Achim X
    Das wiederum kann man mit Vektoren bestimmen bzw.berechnen. ;)



    Hi,


    ganz so einfach wird das nicht sein, bin da auch nur auf Annahmen angewiesen.


    Die Mattenprofile unterscheiden sich schon sehr stark, ich muss bei der Ekko-Alpha damit leben dass sie eine Mindestwindgeschwindigkeit benötigt, darunter läuft die Bora 2,9 der Ekko-Alpha 3.0 einfach davon, schon eine Windstärke lässt dann die Alpha am gesamten Feld vorbeilaufen.


    Die einelnen Parameter verändern sich je nach Windgeschwindigkeit enorm .... dazu kommen dann noch die Waagemöglichkeiten und die Beeinflussung über die Bremse .... die möglichen Endgeschwindigkeiten, eine kleinere Matte kann die grössere Matte überholen wenn die Windgeschwindigkeiten ausreichen.