Frage zur "Zugkraft" und Spannweite

    Hallo zusammen. Bin noch nicht lang dabei, sollte die Frage schonmal aufgekommen sein bitte ich um entschuldigung.


    Wodurch ergibt sich allgemein die zu erwartende Zugkraft eines Kite? Ich gehe davon aus, dass man diese nicht unbedingt an der Spannweite oder der Fläche des Segel festmachen kann oder?


    Die Frage stellt sich mir deshalb, da ich im Netz auf sogenannte Trickdrachen stoße die z.B. 2,20m Spannweite haben und auf der anderen Seite Power oder Speeddrachen mit nur z.B. 170cm.

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    Ja, die Größe ist im Prinzip erstmal nicht entscheidend. Die Zugkraft, aber auch die Geschwindigkeit hängt wesentlich mit der Form des Drachens zusammen. Während ein Trickdrachen einen tiefen Bauch, spitze Flügelenden und eine mittlere Streckung hat, hat ein Speedkite einen flachen Bauch, stumpfe und recht kurze Flügelenden und eine hohe Streckung. Powerkites sind dann im Prinzip auch nur große Speedkites.


    Das ist aber auch nur eine grobe Faustregel. Doch sie hilft, einen Drachen schon einmal in die eine oder andere Kategorie zu schieben. :)

    Gruß: Stefan


    - Das Leben ist eine Baustelle, also pass auf wo du hintrittst -

    Was Stefan schreibt stimmt im Prinzip, ist aber nicht immer so. Ausnahmen bestätigen die Regel ;-).


    Aber, dass "Powerkites große Speedkites" sind lasse ich mal dahingestellt. Nach all meiner Erfahrung nach ist dem eher nicht so.

    Wenn es so einfach auseinander zu halten wäre, hätte Mark es getan.


    Es gibt kein "must-have" oder eine Liste an Eigenarten die das Segel aufweisen MUSS damit es ein Speed bzw Powerkite wird. Wenn dem so wäre, sähen alle gleich aus und niemand würde mehr selber basteln und seine eigenen Ideen verwirklichen.


    Ansonsten kann man meiner Meinung aber schon dem zustimmen was Stefan bereits schrieb. Allerdings eben nicht immer.

    Zitat

    Ausnahmen bestätigen die Regel


    Daher kannst du wenn es um Kites vom Offiziellen Herstellern am besten nach der empfohlenen Leinen Bruchlast gehen und bei welchem Wind derKite geflogen werden soll. Das und die von Stefan beschriebenen Merkmale beherzigt, und du hast einen 90% Anhaltspunkt wie der Kite Einzuordnen ist.


    Gruß Nils


    PS: wenn ich nun völlig falsch liegen sollte, kann man mich gern eines besseren belehren :)


    Edit: Mark, du warst 3 sec später. :H:

    Trinity 170 DSB, Gargomel 20-20Spi/Spi, Phite 170L, Proton, B1, Panic, Liquid's 100-120-140 mylar, Liquid's 120-140-155-170-210-210ul-245ul, Armageddon's 145race-145v-165-180-200-223-355, Gonzo's 140-170, Cutlass 180, Balor 160, Scalpel SUL u Maxi, Mantikor 145-190-245, Truxxal 170 II, Tavor 170 II, Subbutex 210ul, Tsunami, N´Finity 0.2-0.3Siebert, Pure L-XL, Neon, Lycos 2.0, Jojo 28+, Rev B1.5 Full vent, Rev 1.5ul, Skyknife 230, DevilWing 1.7 proto, Panther 0.81, S-Kite 1.8, Mono 0.8 & 3.0,uvm

    Das ist das Problem! Es gibt sehr viele Unterschiede die zum gleichen Ergebnis führen. Ich müßte dazu wirklich mehrere Seiten schreiben um das genauer auszuführen, da ich auf zahlreiche Formen tiefer eingehen müßte.


    Aber ein paar Beispiele: z. B. eine verkleinerte Pure XL ist ganz sicher kein Speedkite, ebensowenig wie eine verkleinerter Topas 4.5, S-Big usw.. Um in die andere Richtung zu denken: Ein vergrößerter Gonzo z.B. ist noch lange kein Powerkite. Noch weiter - ein auf 4 m vergrößerter Tiger II z. B. würde so einfach überhaupt nicht fliegen, bzw. würde erhebliche Materialanforderungen stellen die das Dingen extrem schwer machen und stabil würde er auch nicht fliegen so nebenbei besprochen.


    Um einen Kite schnell, RICHTIG SCHNELL, zu machen braucht es auch keine große Streckung oder ein extrem flaches Profil und auch "kurze Flügelenden"??! haben damit nicht wirklich viel tun. Es geht auch anders schnell - garantiert!.
    Und um eine große Zugkraft zu erreichen braucht der Kite ebenfalls nicht zwingend ein extrem flaches Profil oder kürze Flügelenden, oder große Fläche....


    Vielmehr spielen hier die Zusammenarbeit von Waage, Aerodynamik sowie Shape, verwendete Materialien und deren Verformung unter Druck und ja - auch der Pilot eine Rolle.


    Stefan bezog sich bei seiner Aussage eher auf die gängigen Formen die sich im Laufe der Jahre bei den Herstellern herausgestellt haben. Allerdings spielen bei denen auch ganz andere Dinge eine große Rolle für eine SERIENPRODUKTION.


    Aber ist ein sehr interessantes Thema und ein guter Thread. Lasst ihn uns weiter führen! :H: :)


    - Editiert von Mark O2 am 20.11.2010, 17:02 -

    Zitat

    Um einen Kite schnell, RICHTIG SCHNELL, zu machen braucht es auch keine große Streckung oder ein extrem flaches Profil und auch "kurze Flügelenden"??!


    Du wirst aber nicht abstreiten wollen, dass genau das ein gängiges (wenn nicht das gängigste) und bewährtes Prinzip ist, um einen Speeddrachen zu bauen. Genau genommen habe ich beispielsweise noch keinen Trickdrachen mit diesen Konstruktionsmerkmalen gesehen, ganz einfach, weil dieses Konzept zu Druck, Geschwindigkeit und wenigstens etwas Instabilität führt und man das an einem Trickdrachen weniger gebrauchen kann, als an einem Speeddrachen. Umgekehrt kenne ich auch keinen Speeddrachen, der klassische Konstruktionsmerkmale von Trickdrachen aufweist, wie beispielsweise lange Flügelspitzen, hoch ausgeschnittenes Segel und tiefer Bauch. Zu einfachen Abgrenzung sollten diese Merkmale durchaus ausreichen. Der Rest ist Feinschliff und fällt unter Ausnahme von der Regel.


    Gruß
    Heiko

    Stimmt Heiko, ABER es ging hier eher um Zugkraft zu Spannweite ... ;-). Wenn er auf Zugkraft anspricht gehts wohl eher um Powerkites als Trickdrachen.


    Es gibt aber auch Speedkites mit sehr ordentlich viel Profil welche dem eines Trickdrachen in nichts hinterher steht. Die Frage war ja nicht nach dem Shape.
    Aber du hast natürlich Recht, dass man aus einem Trickdrachen, ohne bestimmte Dinge zu verändern, keinen Speedkite bauen kann und umgekehrt.


    Aber wie gesagt, Ausnahmen der Regel...


    Ich weiß, dass Du Verfechter bestimmter "Trick"-Drachenbau-Traditionen bist und auch der Überzeugung, dass bestimmte Eigenschaften nur mit ganz bestimmten alt hergebrachten Bauarten erzielt werden können. Ich bin nicht ganz dieser Meinung, aber wir hatten ja schonmal darüber ;-). Ich bin mir sicher, dass die Wahrheit irgendwo dazwischen liegt.

    die eigentliche Frage hatte ich so verstanden, dass eine Erklärung dafür gesucht wird, warum ein 220 cm Trickdrachen weniger Power hat, als ein 170 cm Speedkite. Um diese Frage zu beantworten halte ich es für wenig hilfreich, mit den Ausnahmen der Regel zu beginnen.


    Gängige Speedkites haben neben einer großen Streckung wenig Bauch und kurze Flügelspitzen. Durch diese Kostruktionsmerkmale steht eine verhältnismäßig große Segelfläche steil zum Wind und wandelt diesen sehr effizient in Druck und Geschwindigkeit um. Genau das versucht man bei Trickdrachen zu vermeiden, indem man viel Bauch einbaut, sie kompakt gestaltet und mit langen flügelspitzen ohne signifikante Fläche groß wirken lässt und ihnen gleichzeitig Führung gibt.


    Viel Streckung bewirkt nicht automatisch viel Zugkraft. Ich würde sogar soweit gehen, zu behaupten, dass ab einer gewissen Steckung die Zugkraft abnimmt, weil die Segelfläche kleiner wird. Zumindest gilt das bei vergleichbarer Leitkantenform und Segelausformung. Wenn ich einen Drachen mit ordentlicher Vorprofilierung habe, wird dieser weniger Wind benötigen, um ein optimales Flugergebnis zu bringen. Folglich wird er einem noch nicht ausgeformten Brett im unteren Windbereich überlegen sein. Im oberen Windbereich wird sich das aber ziemlich sicher umkehren. Den Vorteil stark gestreckter Speedkites sehe ich tendenziell darin, dass man mit relativ wenig Druck recht ordentliche Geschwindigkeiten erreichen kann. Wer genügend Ankergewicht mitbringt, ist da natürlich etwas freier in der Konstruktion.


    Gruß
    Heiko

    Genau das Heiko! :H: :H: :H:


    Ich wollte genau deswegen oben nicht zu sehr ausarten, eben weil es eben Ausnahmen gibt und die Entwicklung geht halt weiter. Gerade bei den Speedkites gehts im Moment in großen Schritten voran, was ich genial finde (bin aber auch ein Speedfreak ;) ). Ich würde mich so sehr freuen wenn im Trickflugbereich mal wieder was Außergewöhnliches an Form und ja auch Flugeigenschaften käme. Die aktuellen sehr guten Trickdrachen sind wirklich was ihre Flugeigenschaften angeht inzwischen an ein Niveau gekommen wo man sich wundert was in dieser Bauform noch möglich ist. Ich habe den Eindruck, dass man sich da fast am Limit bewegt. Was Neues müsste also irgendwie her, aber das Bewährte sollte dabei respektvoll "hochgehalten" werden. :)


    Ich bin von der Fragestellung und der Überschrift des Threads her aber eher von Power- und ggf. Speedkites ausgegangen die wenn sie ziehen den Zug meist auch zum größten Teil eben aus dem Speed holen. Der Vergleich zu einem Trickkite dachte ich war nur hilfsweise... Evtl. kann uns der Threadersteller ins Licht führen? :)

    Zitat

    Die aktuellen sehr guten Trickdrachen sind wirklich was ihre Flugeigenschaften angeht inzwischen an ein Niveau gekommen wo man sich wundert was in dieser Bauform noch möglich ist. Ich habe den Eindruck, dass man sich da fast am Limit bewegt.


    Im Trickbereich ging die Entwicklung über viele kreative Ideen wieder zurück zu bewährten Konzepten. Die konsequente Auseinandersetztung mit den Auswirkungen geringfügigster Änderungen führte zu dem heute erreichten Niveau, während alle von der Normalität abweichenden Konzepte irgendwann verworfen oder nur noch sehr vereinzelt eingesetzt wurden. Meiner Meinung nach ist das Limit erreicht und neue Drachen werden nicht mehr besser, sondern weisen allenfalls veränderte Schwerpunkte auf. Die Grundlegenden Anforderungen an einen Trickdrachen sind so fest vorgegeben, dass da wenig Spielraum ist. Bei Speedkites dürften mehr Möglichkeit bestehen, sich kreativ auszutoben und ich bin sehr gespannt, was da zukünftig noch kommt.


    Gruß
    Heiko

    Die Grundlegende Frage wurde beantwortet. Ich danke allen die sich beteiligt haben :H:

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