Flugbericht Peter Lynn Spark 5.0
Als begeisterter und bekennender Zweileiner-Matten-Fan bin ich immer auf der Suche nach neuen Fluggeräten. Und da ich auch große Drachen mag, kann man das ja auch direkt kombinieren. Leider gibt es da kaum Matten, die z.B. größer sind als meine heissgeliebte Jojo28+. Ok, es gibt da noch die Sigma Spirit 3.0, sie ist aber auch nicht soviel größer und zugstärker als die Jojo. Und die Sport 4.0 sagt mir persönlich von den Flugeigenschaften nicht so ganz zu.
Aber bei Peter Lynn gab es von der Spark-Serie auch eine 5.0, was sich für mich direkt erstmal sehr verlockend anhörte. Leider waren auch hier übers Forum kaum Infos zu bekommen, und etwa 270€ waren auch kein Pappenstiel, so das die Matte erstmal ein Wunschtraum blieb.
Nachdem die Spark von der Vibe abgelöst wurde, die es leider maximal bis 2.6qm gibt, ergab sich dann aber doch noch die Möglichkeit, günstig an eine Spark 5.0 zu gelangen.
Und die ersten (oder auch zweiten) Flugeindrücke möchte ich jetzt mal schildern.
Zum Lieferumfang:
Die Matte selber kommt in einer großen robusten Tasche mit Netzeinsatz. Im RTF-Set befinden sich zwei angenehm zu benutzende Schlaufen und ein 25m/170kg-Schnurset mit vernähten Schlaufen auf einem Winder, der denen von Vector sehr ähnlich scheint.
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Zur Matte selber.
22 Kammern, von denen die jeweils äußeren 5 geschlossen gestaltet sind, sind in sauberer Näharbeit zu 450cm Lenkmatte zusammengefügt. Die Waage ist an eingenähten Gurtbandschlaufen befestigt. Was direkt auffällt ist die nicht ummantelte Waageschnur, die leider am Klettverschluss der Tasche gerne mal ein paar Schlaufen zieht, wenn man nicht ordentlich einpackt. Aber dafür ist die Waage komplett gespleisst, keinerlei Knotenüberstände die ein Verheddern ermöglichen können. Zum Verpacken der Matte können die Anknüpfpunkte der Waage an einem Klettbandstreifen an der mittleren Kammerwand befestigt werden. Es empfiehlt sich die Matte gut und dicht zusammenzufalten, das Verstauen in der Tasche gestaltet sich doch erstmal etwas schwieriger, so geräumig ist sie dann doch nicht ausgefallen.
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Nun zum Fliegen selber, der Erstflug fand bei 1 Bft statt. Ich war mir nicht sicher, ob sie sich schon vom Boden erheben würde, aber sie belehrte mich eines Besseren. Klar, die Matte will erst durch beherztes Anziehen befüllt werden, was grade die äußeren Kammern etwas dauern kann. Aber dann lässt sie sich schön durch das Windfenster dirigieren, was man so erstmal nicht erwartet, und man spürt sofort, das man was in der Hand hat. Was mich überrascht hat ist der Umstand, dass sie keinesfalls langsam oder extrem träge ist, sie fühlt sich an wie die Jojo 28+ in nur etwas größer, aber nicht wie ein lahmer Trecker.
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Frischt der Wind dann auf, merkt man sofort die Kraft, die durch die Fläche generiert wird. Dabei ist der Druckaufbau konstant und gut berechenbar, die Lenkwege bleiben im Rahmen. Ab 3 Bft. ist dann mit erstem Raumverlust zu rechnen, meine zarten 90kg konnten ihrem Ruf zumindest nicht widerstehen . Am Windfensterrand bleibt sie schön stabil stehen, wie auch im Zenit, wobei sie dort auch etwas nach oben hin zieht. Und ja, sie liftet auch, man kann, etwas Übung und Erfahrung vorausgesetzt, auch mit ihr springen. Klar, nicht in dem Maße wie mit Depowerkites oder Vierleinermatten, aber es geht und bereitet Fun.
Für ihre Größe ist sie dabei recht zügig unterwegs und lässt sich sehr präzise steuern.
Die beiliegenden Leinen halte ich jedoch für das Fliegen aus der Hand zu kurz, evtl. wären sie etwas für die Anwendung im Buggy. 40m sollten es schon sein, um der Spark genug Auslauf zu geben, gerne darf die Schnur auch länger sein.
Für mich ist die Spark 5.0 eine sehr lohnende Investition, sie verkörpert in etwa das, was ich von einer größeren Jojo erwartet hätte (die es ja leider nicht geben wird). Die Verarbeitung ist wertig, die Flugeigenschaften gehen absolut in Ordnung, und die Kraftentwicklung zaubert mir das eine oder andere Mal ein Lächeln ins Gesicht
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Aber bevor ich es vergesse, sie ist KEIN Spielzeug und aufgrund ihrer Zugkräfte kein Anfängerkite. Drücke ich die Jojo 22+ oder auch die 28+ bei weniger Wind auch gerne mal Anfängern in die Hand, würde ich bei der Spark davon Abstand nehmen.