Beiträge von Drehstabenverbucher

    Weshalb besorgst Du Dir nicht erstmal einen kleineren Kite, wenn alle schreiben, dass man eh 2-3 Matten braucht, um den gesamten Windbereich abzudecken? So könntest Du entspannter lernen, Depowermatten zu fliegen.
    Außerdem könnte es ja sein, dass der Kite nichts für Dich ist. Dann hättest Du nicht allzu viel Geld "zum Fenster rausgeschmissen". Wenn Du sie hingegen magst, wirst Du ihre größeren Geschwister und sonstigen nahen Verwandten lieben.
    Auf jeden Fall wirst Du eine konkretere Vorstellung Deiner nächsten Matte haben, die mit Sicherheit kraftvoller sein wird. Und Kraft kann nur durch Kenntnis und Konstitution kontrolliert werden. So hast Du die Wahl, ob du den Gewinn an Kraft durch eine größere Fläche oder ein aggressiveres Profil des Segels erzielen möchtest.


    Nur ein paar Gedanken, die ich mir schon länger mache, weil ich auch depowern möchte. ;)


    Grüße


    Daniel
    - Editiert von Drehstabenverbucher am 12.05.2009, 05:59 -

    Dass die Beamer keinen Lift hat, kann ich nicht bestätigen. Jedoch muss ich sagen, dass der Wind schon ordentlich blasen und die Matte deutlich überpowert geflogen werden muss, um abheben zu können. Meine 66 kg werden bei 5 Bft. etwa 2-3 m gehoben, allerdings geht's anschließend auch wieder schnell runter. Da macht mein Twister bei 4 Bft. deutlich mehr Spass.

    Hallo Amagron,


    wichtig ist die Geschwindigkeit, mit der der Wind die Tragfläche umströmt. Wenn Du überpowert fliegst, reicht die Windgeschwindigkeit evtl aus, Dich in die Luft zu heben, allerdings solltest Du Dir dann Gedanken machen, wie Du wieder runter kommst.


    Ein Beispiel:
    Ein Flugzeug benötigt eine Strömungsgeschwindigkeit von 150 km/h. Weht nun ein Gegenwind von 20 km/h, reicht eine Rollgeschwindigkeit von 130 km/h aus, um diese Strömungsgeschwindigkeit zu erreichen. Bei Rückenwind muss das Flugzeug entsprechend schnell rollen. Bei 150 km/h Gegenwind kann es aus dem Stand abheben.


    Einen Aspekt habe ich gestern Abend vergessen:
    Beim Pendelsprung kommt es aufgrund eines leichten Rückfall des Drachens in Richtung Lee zu eine Versteilung des Profils und damit zu einer vergrößerten Angriffsfläche am Untersegel des Kites, was zum Liftverhalten beitragen kann.


    Liebe Grüße


    Daniel
    - Editiert von Drehstabenverbucher am 11.02.2009, 13:53 -

    Die einzigen Variablen im Drachen-Mensch-Wind-System sind der Mensch und der Wind. Der Drachen ist wie er ist. Braun, blau, gelb, kariert, gesteift, pummelig, schlank, eine Fotografie, starr, unbeweglich, unveränderlich. Konstant. (von Depower und den Bremsen mal abgesehen)

    Wird angenommen, dass der Wind ebenfalls konstant ist und schön laminar den Drachen umfließt, stellt der Mensch die einzige Kraft dar, welche dem Drachen Lift verschaffen kann, indem er ihn eine durch Lenkbewegungen initiierte Geschwindigkeitsveränderung (Einleitung Pendelsprung) erfahren lässt. Mit Beschleunigung des Drachens erhöht sich gleichzeitig die Geschwindigkeit der Strömung um die Tragfläche, wodurch er seine Funktion verstärkt erfüllen kann (Liftphase Pendelsprung). Dies geschieht so lange bis der Geschwindigkeitsüberschuss abgebaut (in Lift umgewandelt) worden ist, was meiner Erfahrung nach ziemlich schnell geschieht. Ab diesem Punkt gewinnt die Gravitation wieder die Überhand im ewigen Gezerre um die arme Seele, die sich in ihrer ihr zugrunde liegenden Widersprüchlichkeit freut, in die Luft gehoben zu werden, aber gleichzeitig froh ist, wieder festen Boden unter den Sohlen zu haben.
    Wenn der Kite in Zenithstellung gerade so viel Auftrieb erzeugt, den Piloten in Schwebe zu halten, so sollte dies nach Abschluss der Liftphase und wieder eingenommener Zenithstellung des Kites ebenfalls so sein. Abwärts geht's also nur durch ein idiotisches Flugmanöver des Piloten, Abnahme der Windgeschwindigkeit oder Zunahme der Gravitationskraft. Jedoch stellt sich dabei die Frage, was stärker wiegt - der Eintrag extraterrestrischer Materie oder die Abnahme der Körpermasse des Piloten im Falle einer besonders langen Hangtime.
    Aus Erfahrung wissen wir, dass kleine Matten deutlich flinker als große sind, sie können also eine höhere Differenz zwischen Windgeschwindigkeit und ihrer eigenen erzeugen und diese in Lift umwandeln. Ist man Oben angekommen, hat der Drachen seine Geschwindigkeit und somit seinen Auftrieb verloren, der Rest ist bekannt. Es ist also die zu rasche Verzögerung des Drachens für die allzu rasche Rückkher zur Erde verantwortlich.
    Jeder Drachen hat einen begrenzten Flugbereich, die Viertelkugel kennt jeder. Spätestens auf Höhe des Piloten ist Ende und Schluß mit Lustig. Es existiert ein Bereich in Annäherung an den die Viertelkurve begrenzenden Meridians, welcher ideal für Lift ohne Vorwärtsbewegung geeignet ist. Von diesem Bereich wiederum ist nur ein kleiner Teil nutzbar, wenn man nach der Landung noch ganz sein will.
    Genau da liegt das Problem: Die kleine Matte in diesem engen Bereich auf Geschwindigkeit zu halten. Sie hetzt vom einen Ende zum nächsten, muss zwischendurch immer mal wieder abbremsen, was dem freien Fall nicht sonderlich effektiv entgegenwirkt. Dazu kommt eine höhere Fehlerquote des Piloten aufgrund der hohen Geschwindigkeit.
    Die große Matte hingegen kann gemütlich von einer Ecke zur anderen pendeln, da sie mangelnde Geschwindigkeit durch ihre Größe und den damit potentiell höheren Auftrieb ausgleichen kann.



    Meine These - zum Zerriss freigegeben. ;)

    Gute Wahl.
    Bei 4 bft beginnt die 5.6 richtig ordentlich zu liften, mich bei meinen 65 kg etwa 2-3 m. Laut http://www.peterlynnproducts.com/ erreicht die 4er die gleiche Kraft erst bei knapp 5 bft. Von der 4 er würd ich dir abraten, weil die Hangtime bei der Größe noch nicht sonderlich überzeugend ist und die Gravitation leichtes Spiel mit Dir hat. Dann lieber bei leichterem Wind beginnen.


    Ne 8 CF würd mich auch mal interessieren...

    Ich wiege auch um die 60-65 kg und komme mit der Twister bis 4 bft sehr gut klar. Ab diesem Bereich entwickelt sie bereits so starke Zugkräfte, dass sie beginnt, mich ab und an aus dem Stand in die Luft zu heben. Allerdings macht sie das dann recht gutmütig und sehr gut kontrollierbar, wenn der Wind glatt ist. Bei böigem Wind sieht das wieder anders aus - sie hat mich auch schon mal fies fallen lassen.
    5 qm sind nicht 5 qm. - Doch, sind sie schon, allerdings werden diese von Schirm zu Schirm unterschiedlich ausgenutzt. Die Twister will nach oben, meine Beamer will nach Lee. Möchtest Du fliegen oder die Muckibude nach draußen verlegen?
    Bei 5 qm kannst Du eigentlich nicht viel falsch machen, ausser Dir den falschen Schirm besorgen.
    So, 16 kn, mal schauen, was meine beiden dazu sagen...


    Wenn Du die Bremsleinen verkürzt, verhält sich die Matte so, als ob Du sie ständig ein wenig anbremsen würdest. Das bedeutet, dass sich das Windfenster verkleinert, wodurch wiederum ein Überschießen und somit Klappen verhindert wird. Zudem spricht die Bremse sensibler auf Steuerbefehle an. Bei wenig Wind dürfen die Bremsleinen länger gelassen werden, damit ausreichend Geschwindigkeit aufgebaut werden kann.


    Ich durfte am So eine 5m² 3er Beamer bei guten 4 Bft testen. Sie hat mich mit Hilfe der Pendeltechnik 2-3 m hoch gehoben. Mit meiner Beamer wurde ich auch schon einige Meter gelifted, allerdings harrschten dann 5 Bft. Sich mit einer Beamer liften zu lassen geht schon, mit anderen geht's allerdings besser ;)
    Vorgestern (4.5 - 5 Bft) hat meine Twister uns (2 Kerle, ca. 130 kg) auch ein wenig durch die Luft gezogen. Es war nicht viel und auch nicht hoch, zur Veranschaulichung der Kraftentwicklung hat's (uns beiden jedenfalls) vollkommen ausgereicht.
    Ich denke, wenn Du verantwortungsbewußt den Wind beobachtest, kannst Du auch locker mit einer kleinen Twister anfangen - mit ner 3er oder (je nach Windverhältnissen) auch mit ner 4.1er.


    Scanner: Puh, bin beruhigt. Hab doch gestern tatsächlich so sehr gezweifelt (und war aufgrund des Met ein wenig angetüdelt), dass ich 2 Schnüre genommen und eine davon gekürzt habe.... :D


    Grüße!


    Daniel