Jetzt sag ich auch mal was dazu::-)
Prinzipiell ist das Boarden mit einem Depowerkite wesentlich einfacher, die Gründe wurden hier ja schon aufgeführt:
-Durch Depower lässt sich mehr Fläche bei gleicher Windstärke kontrollierter handlen, dadurch wird das Springen sicherer. Außerdem lassen sich Böen bis zu einem gewissen Grad „abfangen“.
-Depowerkites sind konstruktionsbedingt auf Stabilität ausgelegt, was beim ATB- Fahren nicht unerheblich ist, da man sich eben aufs Fahren konzentrieren kann und nicht ständig aufpassen muss, daß einem der Kite kollabiert oder vom Board zieht.
Ich will den „Glaubenskrieg“ hier gar nicht weiter anfachen, es steht außer Frage, daß man auch mit einem Handlekite viel Spaß auf dem Board haben kann, genauso, wie man mit einem Depowerschirm Buggy fahren kann.
Es gibt aber nicht ohne Grund diese zwei unterschiedlichen Systeme mit ihren präferierten Einsatzgebieten.
Ich schule auch nicht ohne Grund bei den ATB-Kursen ausschließlich auf Depowerkites, während bei den Buggykursen nur Handlekites eingesetzt werden.
Hinzu kommt, daß viele, die mit dem Kitelandboarding anfangen, irgendwann aufs Wasser wollen und da ist es sehr von Vorteil, wenn man die Funktionsweise eines Depowerkites kennt, da alle vom Prinzip her sehr ähnlich aufgebaut sind (Ansteuerung, Adjuster, Safetyfunktion).
Die ersten Fahrversuche auf dem Board sind mit einem Depowerschirm wesentlich einfacher, da man mit der größeren Fläche im Vergleich zum Handlekite bei gleicher Windstärke viel leichter ins Rollen kommt.
Mit einem Handlekite macht das Boarden erst dann Spaß, wenn man den Kite einfach hinstellen kann und dazu muß man mehr oder weniger überpowert fliegen Das ist für einen Einsteiger nicht empfehlenswert und sollte man Leuten überlassen, die schon entsprechende Erfahrung haben.
Macht man die ersten Steps auf dem ATB mit einem Handlekite eher unterpowert, wie es die meisten wohl tun, lässt sich nur durch Sinuswellenfliegen genügend Zug generieren. Das ständige "An-Aus" macht es äußerst schwierig, das Gleichgewicht auf dem Board zu halten, entweder man fällt nach hinten oder fliegt nach vorne übers Board. Da kann einem auch mal die Lust oder der Glauben an sich selbst flöten gehen...:-O
Ebenso verhält es sich mit kontrolliertem Anhalten, da durch den relativ kleinen Kite einfach zu wenig Gegendruck vorhanden ist, um sich beim Anluven so reinzuhängen, daß man nicht nach hinten umfällt.
Amon Amarth: Kauf Dir einen gutmütigen Depowereinsteiger, entweder Access oder Pantera. Diese beiden Kites bekommst Du auch auf dem Gebrauchtmarkt für relativ wenig Geld.
Als Größe kommen für Dich 8qm (Access) bzw. 6,5qm (Pantera) in Frage. Mit diesen Größen wirst Du ab mittleren 3bft. bis unteren 5bft. fahren können.
Eine Nummer größer (10qm bzw. 9qm) würde ich Dir abraten, Du kannst damit unwesentlich früher losfahren, dafür ist der nutzbare Windbereich nach oben viel kleiner.
Lass Dir auf jeden Fall die Funktionsweise des Safetys ausgiebig erklären (live, nicht hier im Forum!) und übe das Auslösen und den Zusammenbau mehrere Male, bis es auch bei mehr Wind sitzt.
Das kann Deine Lebensversicherung sein!
creeds
Guntram