Moin,
da ich hier ja das Ganze mit dem Verweis auf das Segelflugzeug an der Leine so angeheizt habe, schreibe ich hier nochmal was zu meinen Gedanken zu den Speedkites. Einfach um meine Hintergedanken darzulegen und dass ich nicht diejenigen, die sich viel Mühe mit den Wettbewerben machen, einfach nur auf die Nerven gehen will mit irgendwelchen Modellflugzeugen.
Früher waren Hawks, Taifune und Flexifoils die Speedkites. In den frühen 90er waren Andre und ich fast jedes Wochenende in Kiel am Strand und haben dann auf den nächsten Kachelwind gehofft. Als ich dann vor einiger Zeit aufs Speedkiten über Internet kam, war die Gier wieder entfacht. Also einen Speedkite bauen. Bei der Frage nach dem Ansatz habe ich dann ein bischen in die Geschichte und nach Analogien geschaut. Ein Anhaltspunkt war die Entwicklung der Hängegleiter in den letzten 40 Jahren. Der alte Peter Powell Stunt Kite, die ersten Hängegleiter-Basteleien aus Plane und Bambus, mit denen die Verrückten von den Dünen gesegelt sind. Die Spinn offs, FireDarts oder Hawaian und die Hängegleiter der 80er, schon größere Streckung, aber keine Segellatten, und nun Drachen wie die von Long Duong und aktuelle (Flug)drachen mit Gleitzahlen von 15. Die Ähnlichkeiten im Segelaufbau sind nicht zu verkennen, die Ähnlichkeiten bei der zunehmenden Leistungsfähigkeit auch nicht. Eine ähnliche Entwicklung vom Rahsegel bis zur Alinghi. Aus dieser Sicht sehe ich (für mich) eine gewisse, zielführende Richtung hinsichtlich der Gestalt zukünftiger Speedkites. Klingt also so, als ob das Rad nicht neu erfunden werden muss. Und doch ist es eine spannende und sehr kreative Herausforderung, finde ich.
Vom Vorgehen (zum vorletzten Beitrag von Freiherr) denke ich meine Kites / Profile immer so, wie sie tatsächlich in der Luft ausgeformt sein sollen. Dann versuche ich, mit entsprechenden Maßnahmen das zu erreichen. Und da gibt es unterschiedliche Wege: die Matte mit Innendruck und schlauem Zuschnitt, Kites mit spezieller, gewünschter Verformung durch die Anströmung (hier höchtes Kompliment und Bewunderung an Mark, der diese Technik zur Perfektion treibt) und eben den Ansatz, gegen die auftretenden Kräfte starke Verformungen zu vermeiden, um die gewünschte Profilierung zu erhalten (meine bisherige Lösung). Momentan erscheinen mir diese Prinzipien durchaus konkurrenzfähig. Das ist das wirklich spannende an der Situation gerade. Da bei mir eh alles recht starr ist, sind meine Konstruktionen auch recht "durchschaubar". Für mich war bisher der wesentliche Punkt, das richtige Profil zu verwenden; und den Kite so umzusetzen, das er in der Luft so aussah, wie ich mir das vorher vorgestellt hatte. Das zu beobachten, wird übrigens immer einfacher. Es gibt (bei e...) kleine Kameras für kaum 10€, die man einfach aufs Segel kleben kann, und nachher schön gucken kann, wie sich alles ver-oder gebogen hat...
soweit von mir, viele Grüße, Gebi