Beiträge von DK

    Hi Karsten,
    die Seite kenne ich. Ich bin mir da nicht so sicher, ob die Autoren Asienkenner sind. Jedenfalls sieht es für mich so aus, als wäre ihre Seite nur eine freie Übersetzung dieser Seite hier:


    http://www.asahi-net.or.jp/~et3m-tkkw/h1.html


    Ob die beiden eine Genehmigung haben, die Bilder in Kopie zu zeigen, weiss ich natürlich nicht, aber seltsam wirkt die Seite schon, da eine riesen Abhandlung über japanische Drachen dann am Ende zu einem Verkaufangebot von japanischen Steinlaternen und eher chinesisch aussehende Drachenfiguren führt. Hä??? :(


    Dat janze is dann ooch wohl ehr nen Shop für asiatische Gartenausstattung.


    Gruß,
    Dietmar



    - Editiert von DK am 23.01.2011, 00:22 -

    Hi,
    ja, wir können gerne den Thread umbenennen!


    An der japanischen Drachenkultur finde ich übrigens ganz interessant, daß viele, teils einfachste Drachenmotive einen eigenständigen Namen haben. So machen z.B. ein paar abgebildete Silben fast jeden Drachen zu einem Ji Dako. Das heisst frei übersetzt so viel wie Buchstabendrachen. Eigentlich ziemlich banal...


    In unserer europäischen Drachenkultur dagegen wäre so ein Drachen sicherlich nicht eines eigenen Namens würdig. Bei uns gibts eigentlich immer nur Namen für Formen oder Konstruktionsweisen, selten bis nie aber Namen für das Motiv.


    Faszinierend finde ich die Frage, wieso das so ist. 8-)



    Ich finde übrigens, dass ein Revolution keinesfalls ein abgewandelter Kerori ist. Sondern eher eine eigenständige Konstruktion, die wahrscheinlich nur zufällig dem Kerori ähnlich sieht.
    Denn auf das Gestänge kommt es an. Wenn man einem Kerori vier Leinen verpassen würde, könnte man ihn wahrscheinlich nur relativ schlecht steuern, da man wegen der Diagonalstäbe die rechte und linke Segelhälfte nur schwer gegeneinander verdrehen kann.


    Gruß,
    Dietmar


    - Editiert von DK am 17.01.2011, 23:16 -

    Hi Bernhard,
    das hört sich nach einer tollen Reise an!


    Solche Grossdrachen werden ja nicht nur in Sagami geflogen, sondern auch auf anderen Festivals.
    Beeindruckend finde ich allerdings, dass die Teile fast eine Tonne wiegen und dann auch noch bei Windstärke 5-7 geflogen werden. Auf den Videos kann man schön sehen, wie's ordentlich pustet. :O


    Irgendwo habe ich auch gelesen, dass es ein Drachenfest geben soll, wo Grossdrachen genau einmal geflogen werden, und dann abends per Absturz in einen Fluss versenkt werden. Das muss ja ein Bild sein, wenn so ein Teil ins Wasser knallt... :O

    Hi,
    ich habe bei meinem Edo das Motiv folgendermassen auf's Tuch bekommen: Tuch mit Tesafilm an die Wand, Bild vom PC über einen geliehenen Beamer auf das Tuch projeziert und mit Bleistift nachgezeichnet. Die Methode ist super einfach und schnell geht's auch noch. :)


    Gruß,
    Dietmar



    PS: das Seiteverhältnis eines Edo Kaku ist in der regel deutlich schlanker als 3:2. 5:3 passt schon eher...

    Bernhard,
    danke, das sind doch mal ordentliche Infos! :H:


    Christian,
    natürlich ist das zunächst alles recht theoretisch, letztlich kann man daraus aber doch sehr gut Erfahrungswerte ableiten weil man sofort erkennt, worauf zu achten ist. Ich denke mir halt immer: warum soll jeder die gleichen Fehler machen, um Erfahrung zu bekommen? Ohne die kritischen Punkte aus der Theorie zu kennen ist doch das Sammeln von Erfahrung immer auf "Trial and Error" reduziert - und "Error" kann in diesem Fall übel ausgehen...


    Klar: Theorie kann Praxiserfahrung nicht ersetzten - aber sehr gut ergänzen! ;)


    Gruß,
    Dietmar

    Hi Michael,
    auf meine Frage zum Risiko der niedrigen Schmelztemperatur von Dyneema habe ich bisher hier noch nichts mit Substanz gelesen.


    Aber vieleicht hat sich ja noch niemand mit dem Thema auseinandergesetzt. Ich persöhnlich finde es recht bedenklich zugstarke Grossdrachen zu fliegen ohne die Eigenschaften der Leine richtig zu kennen. Denn wenn eine Leine eine hohe Reissfestigkeit unter Laborbedingungen hat, heisst das noch lange nicht, dass sie im Alltag schwer zum Reissen zu bringen ist! Zug ist nicht die einzige Belastung, der die Leinen ausgesetzt sind! Es gibt auch andere mechanische und auch thermische Belastungen!


    Bei Polyester- und Kevlarleinen hat man aus den (teils folgenschweren) Fehlern der Vergangenheit gelernt und meidet Kevlar wenn viele Polyesterleinen am Himmel sind, daher sollte man die Erfahrungen jetzt nutzen und bei Dyneema das Thema etwas gezielter beleuchten bevor etwas passiert.


    Gruß,
    Dietmar

    Hi,
    dass die Leinen knallen, ist ja eigentlich ein schöner Nebeneffekt - dann schaut wenigstens gleich jeder hin. ;) Der Peitscheneffekt ist eher bei Stahlseilen zu finden. Er entsteht durch die Massenträgheit des plötzlich losen Ende, das durch den Abbau der Dehnung schlagartig beschleunigt wird. Ein leichtes Kunstfaserseil hat garnicht die Masse um dabei gefährlich zu werden - zumindest nicht unsere vergleichsweise leichten Flugleinen. Die fallen eher kraftlos zu Boden.


    Mich interessiert eher, ob der sehr niedrige Schmelzpunkt von Dyneema ein Risiko darstellt. Die beschriebenen Leinen sind, wenn ich es richtig gesehen habe, nicht durch eine Ummantelung geschützt.


    Ich habe mal einen kleinen Feuerzeugtest mit einer reinen Dyneemaschnur gemacht. Über der Flamme ist Dyneema (1mm-Schnur) in Sekundenbruchteilen durch. Eine vergleichbar dicke( !) Polyesterschnur dagegen hält erheblich länger - da muss die Flamme schon richtig ran.


    Der Test ist sicher nicht repräsentativ aber zeigt doch dass Dyneema wie Butter schmilzt, sobald es auch nur mässig heiss wird (jede Pizza wird heisser gebacken!!).


    Gruß,
    Dietmar

    Hi,




    Ich denke bei der Verwendung von Holz in Konstruktionen, die zugleich leicht und doch stabil/steif sein sollen spielen auch noch Faktoren wie Qualität und Verarbeitung ein wichtige Rolle. Holz ist nicht gleich Holz. Und bei Holz vom (billig) Baumarkt ist bei mir insgesamt die Erwartungshaltung recht niedrig.


    Schaut man sich mal die japanischen Drachen - meistens aus Bambus gefertigt - an, so findet man 1. recht hochwertigen Bambus, 2. eine an kritischen Stellen exzellente Verarbeitung und 3. eine Konstruktion, die die angreifenden Kräfte sehr gut verteilt und dem Holz als Werkstoff gerecht wird.


    Das ist dann die hohe Kunst, bei der am Ende Grossdrachen raus kommen, die an armdicken Leinen von 40 Mann gehalten werden müssen und doch die Windkräfte scheinbar spielend verkraften.


    Schaue ich mir insgesamt die japanischen Drachen an, so bekomme ich doch den Eindruck, daß Bambus - richtig ausgewählt, eingesetzt und verarbeitet - hervorragend für Drachen geeignet ist.


    Gruß,
    Dietmar

    Tja, vieleicht ist bisher noch nichts passiert weil alle einfach Glück gehabt haben? ;)


    Mach doch mal einer einen Test. Würde mich echt interessieren. Kevlar wird immer verteufelt weil die meisten Einleiner an Polyesterleinen geflogen werden, dabei ist die Paarung Polyester-Dyneema für die Dyneema-Piloten warscheinlich noch schlimmer. 150°C sind schnell erreicht...


    Gruß,
    Dietmar

    Hi Bernhard,


    Dyneema als Flugschnur? Haste da keine Angst vor den Polyesterschnüren anderer?


    Denn:
    Schmelztemperatur Kevlar: ca. 370 °C
    Schmelztemperatur Polyester: ca. 256 °C
    Schmelztemperatur Dyneema: ca. 144 - 152 °C


    Also: Kevlar schneidet Polyester, Polyester schneidet Dyneema...


    Gruss,
    Dietmar


    - Editiert von DK am 02.01.2011, 22:33 -