Kay René (Carpe-diem)
Wenn man sich den Comèten ansieht, dann besteht er ja wirklich nur aus zwei Arten von Axel
1) aus der Aufwärts-Position mit der Nase nach oben
2) aus der Abwärts-Position mit der Nase nach unten, die sich jeweils ablösen.
zu 1) Als erstes habe ich mir die erste Hälfte des Tricks angesehen, den normalen Axel, der nach der Hälfte abgebrochen wird. Das fliegen wir alle schon ohne Probleme:
Im Falle des Comèten muss der Drachen nach einer halben Axel-Rotation eigentlich nur in die normale Abwärts-Flugposition (Nase Richtung Boden) gebracht werden; und somit hatte ich auch schon meine erste Übung: Einfach ein Axel „mit einem Fehler“, denn anstatt kräftig Slack zu geben, damit der Drachen frei rotieren kann, leitet man den Axel ein und geht dann rückwärts. Durch die Rückwärtsbewegung wird Leinenspannung (auf beiden Leinen) aufgebaut und der Drachen kann den Axel nicht beenden, er wird aus den Axel „herausgeholt“ wenn er die Pancake-Position erreicht hat. Bei richtigem Timing „taucht“ der Kite also mit der Nase nach (schräg rechts) unten weg. Das ist die ganz banale erste Hälfte dieses Tricks, die an sich auch nicht viele vor ein Problem stellt und die man wunderschön als Einzelübung trainieren kann:
Drachen hochfliegen, axeln und den Trick nach dem halben Axel durch Aufbau von Leinenspannung durch Rückwärtsgehen, mit der Nase zum Boden abbrechen. Das sieht sogar recht gut aus. Bitte achtet von Anfang an darauf, dass die Leinenspannung durch Rückwärtsbewegung aufgebaut wird, denn wenn ihr nur aus den Armen arbeiten, könnt ihr nachher Probleme beim eigentlichen Comèten bekommen.
zu 2) Diese zweite Hälfte des Comèten ist das, was mich vor große Probleme gestellt hat. Man muss den Drachen aus der Abwärts-Position mit der Nase nach unten axeln, und zwar so, dass am Ende wieder die normale Aufwärts-Flugposition für einen weiteren Axel herauskommt; aber Mist, mein Vogel hat sich dort immer auf den Rücken gelegt. Aber das war ja auch kein Wunder, denn wenn ich im Abwärtsflug eine Axelbewegung fliege, legt sich der Drachen halt auf den Rücken (in den Backflip) Dann habe ich mir überlegt, wie ich das verhindere und musste an meine geliebte Zweipunktlandung aus dem Powerdive denken. Da fliege ich ja einen Powerdive gen Boden, kurz über dem Boden leite ich genau diese (Axel-)Bewegung ein, dass sich der Drachen auf den Rücken legt. Aber da ich jedoch landen möchte, der Drachen also aufrecht stehend am Boden ankommen soll, gehe ich dabei rückwärts, baue also wieder Leinenspannung auf (auf beiden Leinen). Durch diese Leinenspannung, nehme ich dem Drachen die Möglichkeit sich auf den Rücken zu legen, er richtet sich wieder auf, nachdem er schon fast im Backflip liegt und kommt aus dieser Bewegung direkt zum Stehen, oder wenn ich zu hoch angesetzt habe, fliegt er wieder nach oben; und das ist eigentlich schon der zweite Teil des Comèten. Im Prinzip fliege ich an, wie bei einer Zweipunktlandung aus dem Powerdive, leite durch einen Axelimpuls die Bewegung Richtung Backflip ein, breche diese jedoch ab, indem ich durch das Rückwärtsgehen Leinenspannung aufbaue, die den Drachen wieder in die normale Aufwärts-Flugposition, Nase nach oben, bringt; und somit sind wir wieder bei a)
Übungen
Es ergibt sich also, dass folgende Tricks/Manöver eine gute Voraussetzung sind um diesen Trick zu lernen, denn wenn man diese gut beherrscht, wird die Verbindung ähnlicher Bewegungsabläufe zum Comèten leichter fallen:
1) Der Axel Wichtig ist, dass beim Comèten die Axels immer von derselben Hand ausgelöst werden, sprich, immer in dieselbe Richtung gedreht werden.
2) Abgebrochener Axel (-to Powerdive) Dieses aus dem Grund, das man das Gefühl bekommt, wie viel Leinenspannung man aufbauen sollte, dass der Drachen möglichst genau nach der halben Axelrotation in einen Abwärtsflug gebracht wird. Axel to Powerdive ist hier nach meinen Erfahrungen das sinnvollste für den Comèten.
3) Zweipunktlandung aus Powerdive oder sogar die vermurkste Zweipunktlandung, wo man nicht landet, sondern kurz über dem Boden wieder die normale Aufwärts-Flugposition erreicht und den Drachen wieder hochjagt. Dieses trainert dich darin, den Drachen nicht in den Backflip kippen zu lassen, du bekommst ein Gefühl dafür, wann du Leinenspannung aufbauen musst, damit der Drachen in eine saubere Aufwärts-Position gebracht wird. Je nach Drachen ist das überhaupt nicht so einfach. Die eigentlich vermurkste Zweipunktlandung aus dem Powerdive ist näher am Comèten, die richtige Zweipunklandung trainiert Gefühl und Timing jedoch besser.
D) Zum eigentlichen Trick Wie schon erwähnt, ist der Comète eine Verbindung von B)1) und B)2) (siehe oben). Die Kunst ist es, diese beiden Manöver so präzise zu beherrschen, dass man sie sauber aneinandergereiht bekommt, darum bietet es sich u.U. an, die obigen Einzelmanöver zu trainieren, denn wenn diese Einzelmanöver nicht funktionieren, wird der Comète schwieriger werden. Wenn der Drachen jeweils in einer sauberen Position ankommt, dann wird nur das Timing relevant sein.
Nach dem ersten Axel, der in die Abwärtsposition abgebrochen wird, geht ihr nicht in einen Powerdive über, sondern leitet direkt den zweiten Teil des Tricks ein, die vermurkste Zweipunktlandung. Am Ende dieser kommt der Drachen wieder in eine Aufwärtsposition. Somit habt ihr einen einfachen Comèten geflogen. Ab hier dreht es sich alles nur im Kreis, der Drachen ist wieder in der Ausgangsposition (Aufwärtsposition) und die zweite Runde kommt. Ganz wichtig ist eine stetige Leinenspannung (also immer rückwärts gehen, was oft vergessen wird) Okay, ein bissel Timing braucht man auch, aber das kommt schnell. Solltet ihr am Anfang Probleme mit dem Timing haben, dann fliegt die beiden Teile des Tricks mit etwas Unterbrechung: Setzt ganz oben (oberer Windfensterrand) an und fliegt den unterbrochenen Axel, dann nicht direkt den nächsten Axel einleiten, sondern ein paar Meter nach unten Fliegen. Nach diesen paar Metern fliegt ihr den zweiten Teil des Tricks, also die vermurkste Zweipunktlandung und fliegt wieder die paar Meter bis zum oberen Windfensterrand, und dort wieder den unterbrochenen Axel. Wenn ihr diese beiden Trickteile isoliert hinbekommt, dann macht die normale Flugphase (hoch oder runter) immer kürzer, das trainiert das Timing ungemein. Irgendwann, eigentlich auch relativ fix, habt ihr die Flugphase zwischen den Trickhälften auf null reduziert. Naja, und dann ist datt ganze ein fetter Comète