Beiträge von Aviator

    Das ist richtig: Die Gaze verwirbelt die Strömung etwas. Aber sie macht noch etwas viel wichtigeres.
    Ohne Unterbrechung des Segels schafft die Leitkante ein tieferes Profil. Sie "entkoppelt" die zwangsweise gewölbte Leitkante (sind runde Stäbe drin) vom Rest des Segels. Du bekommst also nicht denn durch das Profil maximal möglichen Druck ins Segel, sondern nun einen Teil davon.


    Das soll nun nicht bedeuten, dass rev-artige Drachen ohne Gaze unfliegbar wären. Erfahrungsgemäß fühlen sich die meisten Piloten mit der Mini-Ventilierung wohler, weil der Drachen subjektiv schöner/einfacher fliegt. Alles Erfahrungswerte. Es gibt aber auch Piloten, die Leichtwindversionen mit dünnen LK-Stäben und durchgängigem Segel fliegen.


    Zum Anfang würde ich Dir auch zur Gaze-Einlage raten.

    Mit den Griffen ist das wirklich Geschmackssache.


    Engländer fliegen mit den kleinen Ursprungs-Original-Griffen selbst nen 1er präzise und trickreich (Robertshaw, Goff).
    Italiener nehmen lange aber dürre Knüppel. (wobei die vom Marco Costa mit ca. 50cm wirklich extrem sind, Maiocchi begnügt sich mit ca. 45cm)
    Amerikaner haben ihre Essstäbchen auch im laufe der Zeit verlängert.


    Eigentlich ist es (fast) egal, was du für Griffe hast. Auch mit dicken Rohren lässt sich gut fliegen - dünnere sehen eleganter aus und nehmen weniger Platz weg.
    Alles was eine Länge zwischen 30 und 40 cm, einen Knick und etwas Schaumstoff mit griffigem Durchmesser hat geht gut. Der Rest ist Gewöhnung. ;)

    Zitat

    Am liebsten wären mir 17 Zoll no Snag handles mit Neopren überzug.


    Wow, das sind 43 cm!
    Für welchen Drachen soll es denn sein?
    Und wie rechnest du die Handlelänge? (ich gehe immer von der Rohrlänge vor dem Biegen aus)


    Einige Beispiele:
    Ein 1.5er Rev an 50cm Griffen ist nicht schön fliegbar. Insbesondere bei Hackewind kannst du deinen Drachen kaum mehr halten und präzise stoppen. (OK, vielleicht geht das mit nem String-Rev noch.)
    45cm Handles sind immer noch ordentlich.


    Am Ende bin ich bei ca. 40cm gelandet und war sowohl mit den Leichtwind- wie auch mit den Sturmeigenschaften zufrieden. (Kami, 1.5er, Knockout)


    Eine Kleinigkeit fällt mir noch ein: Die reine Rohrlänge ist schlussendlich nicht alleinig ausschlaggebend. Es ist ebenso wichtig, wo die Leinen abgehen. Wenn Du die Rev-Triangels benützt ist die "wirksame Rohlänge" etwas geringer, als wenn die Leinen direkt aus den Enden des Rohrs laufen.


    Gruß Steffen

    ;)
    ich glaub nicht, dass der Knockout das nächstbeste Schiff zur Westküste nimmt.
    Die Wiese zwischen Regierung und Hauptbahnhof ist einfach klasse zum Fliegen. Für das ein oder andere Bild ist sie auch gut.


    Die Unterschiede zwischen dem Vented und dem normalen Segel sind fein.
    Subjektiv besser ist er im Side Slide und die größere Masse macht ihn "schleuderwilliger".


    Ab wann man ihn fliegen kann ... kommt darauf an.
    Die Videos vor dem Bahnhof sind fast bei Windstille gedreht worden. Wenn du gut drauf bist, der Wind gut ist und du nicht auf Klappstuhlfliegen mit möglichst vielen Geraden und Kreisen als Präzisionselementen bestehst, kannst du den Drachen auch noch bei 4km/h fliegen. Das geht einfacher, wenn Du bei etwas mehr Wind beginnst und der Wind immer weniger wird.
    Aber: Das ist sicher nicht sein Kernwindbereich.
    Der kleine Vented auf dem Bild ist eher eine Ergänzung zum Standard nach oben hin. Für mich ist er so etwas wie in "nordischer Standard".

    Zitat

    Schlauchkreuz .... hilf mir mal auf die Sprünge.... danke.



    Der Zylinder in der Mitte ist irgend so ein Schlauchstück. Zum Ausprobieren sollte das reichen.

    Was für Berge / Höhen hast du denn im Blick?
    Bei kleineren Differenzen (Berlin 34m vs. München 500m) konnte ich keine Unterschiede flugfühlen.
    Und bei 1000m auf dem Brocken kam mein damaliger Tramontana Vented bei dem starken Wind ganz schön ins Schlackern.


    Neben der Qualität des Windes (laminare Strömung oder nicht?, Richtung) spielen sicher auch Winddruck, Luftdruck, Temperatur und Luftdichte eine Rolle. Genaueres sollte dir ein Physiker (oder so ähnlich) sagen können. :D

    @gimicx,
    ich schließe mich jeder deiner Zeilen an und verwende die gleichen Begriffe für die gleichen Fluglagen auch beim Vierleiner.
    Das Rad ist doch schon erfunden. ;)


    (Nichtsdestotrotz gibt macht die Übersetzung von "fade" für das beschriebene Manöver durchaus Sinn. Warum wird das bei den Zweileinern so genannt?)

    ja, das habe ich gemeint. Dicken Respekt dafür, dass er das mit den kleinen Griffen macht!
    Das Gegenstück dazu ist ja breites im Video zitiert worden: Drachen ganz hoch in den Zenit fliegen. Anschließend in beide oberen Steuerleinen greifen und heftig daran ziehen. Die Leitkante klappt zum Piloten und der Drachen rast auf den Piloten zu. Der Trick besteht hier eigentlich darin den Drachen an der Leitkante zu fangen und wieder davonwerfen zu können. Andernfalls crasht der Drachen kurz vor dir auf den Boden.
    Im Unterschied zum Flicdropflac/Backfall oder wie auch immer zeigt hierbei die Vorderseite zum Piloten. Im anderen Fall ist es die Rückseite.


    Ob und welche Tricks einem nun gefallen muss jeder selbst mit sich abmachen.
    Wie Chewie schon schrieb, reicht die Spanne von ruhigem Fliegen über klassische Vierleinertricks bis zu den zweileinerinspirierten Tricks. Je mehr du zu letzteren kommst, desto eher wird der Drachen anders als die klassische Form sein - und seien es nur Magic Sticks.


    Einige Vierleiner/Multiline Videos von Guido findet ihr z. B. hier: Vento Zero

    Mit dem SuSo kannst du auch einen Yoyo hinbekommen. (kenn ich und kann ich mit SuSo)


    Ansonsten gibt es VIELE verschiedene Kombinationstricks für rev-basierte Drachen.
    z.B. relativ hoch einen tiefen Backflip machen (Flic), sodass die Leitkante hinten runter hängt. Der Drachen stürzt zu boden und wird kurz vorher mit dem erlösenden Flac abgefangen. (Guido Maiocchi)
    Für Insprirationen zum rev-basierten Trickflug solltest Du nach Videos von ihm Ausschau halten. Momentan probiert er auch verschiedene Half-Lazy-Kombinationen aus. (kenn ich, fliegen tut das aber Guido :) )


    Hängen bei deinem Fade die Leinen über die Leitkante, oder ober die Schleppkante?

    Ich hab nochmal drüber nachgedacht.
    Zum Experimentieren wird es vielleicht auch ein Schlauchkreuz tun: P400 nehmen, pro Stab 2x muffen (Muffe nicht im Kreuz), beide Stäbe über ein Schlauchkreuz verbinden, fertig.


    Gruß Steffen

    Hallo zusammen,
    Es ist spannend und schön zugleich zu sehen, welches Interesse der QuadraFlex hier bei euch findet.


    Zitat

    Im Original ist es ein Schmetterlingsfoermiges Stueck Plastik mit Bohrungen zur aufnahme der Leitkanten und Spreizen.


    Wie wäre es für die Testphase mit durchgehenden Stäben?
    Ich weis die Dinger werden sind lang, aber...
    Der Verbinder müsste wirklich stabil sein, denn der ganze Segeldruck wird in dieser kleinen Stelle wirken und versuchen euren Drachen in der Mitte zu falten (wie ein Blatt Papier). Ich kenne das Original leider nicht, würde aber vermuten, dass die Enden im Kreuz besser ausgefüttert sein sollten.


    Mich würde auch interessieren, wie locker die Stäbe im Original-Verbinder sitzen? Sind sie Festgeklemmt, oder sind sie wie ein Quirl drehbar?
    Ich frage nach, weil mir da eine andere Eigenschaft gemuffter Stäbe einfällt: Sie können sich verdrehen. Wenn das Verdrehen nichts ausmacht ist alles ok. Andernfalls kann dies ungünstig sein. Wenn das Verdrehen egal ist (Bei der Konstruktion wäre das durchaus möglich) könntet ihr es auch mit 4 Stäben probieren, die sich in der parig für 20-30cm überlappen. In der Mitte würden sich dann 4 Stäbe kreuzen.
    irgendwie so:

    dann könntet ihr vielleicht mit einfachen Hülsen zum paarigen Verbinden auskommen.


    Viele Grüße,
    Steffen

    Zitat

    aber auch nur wegen meiner ERINNERUNGSLEINE zwischen den handles (10 cm lang damit man nicht geneigt is ne zweileinerbewegung zu machen)


    Bist Du sicher, dass Dich die Leine nicht unnötigerweise einschränkt?
    Auch ohne Trickflug gibt es normale Manöver, die einen größeren Abstand der beiden Hände verlangen: Side Slides. Das gilt generell bei wenig Wind und, insbesondere dann, wenn der Slide vertikal aufwärts geflogen werden soll.


    Dazu ein Beispiel: Dein Drachen steht mit der Leitkantenspitze auf der Wiese und die langen Enden der Vertikalstäbe zeigen nach rechts. Damit der Drachen in dieser Position aufsteigt, muss die obere Drachenhälfte zu dir geneigt sein. Das geht ganz einfach indem du den rechten Griff parallel zu dir ziehst. Sobald der Drachen mit dem Schweben anfängt steuerst du mit beiden Griffen nur in knappen Bewegungen, um ihn auf dem senkrechten Kurs nach oben zu halten. Und vola, er steigt vertikal nach oben. :)
    Je schneller Du die Leine wieder loswirst, umso besser kannst du deinen Drachen steuern.


    Auf Drachenfesten zu Testen ist natürlich die beste Idee überhaupt. :D


    Viele Grüße,
    Steffen


    p.s. Falls du, später mal, einen schönen Axel fliegen willst, geht das ohne diese Beschränkung auch viel einfacher.

    Hallo Micha,


    Auch beim Rev wird die Schleppkante gesäumt. Das Segel leiert dann nicht so sehr aus und eine Spannschnur kann man ggf. auch noch leicht einziehen.


    Für den Saum gibt es zwei Möglichkeiten:


    1) Der Saum wird aus dem Segel selbst hergestellt indem eine Zugabe einfach oder zweifach nach innen gefaltet und angenäht wird. Von Vorteil kann das etwas geringere Gewicht im Vergleich zur Methode 2 sein. Die Arbeit selbst könnte aber auch etwas fummelig werden. Weiterhin können die Verstärkungsfasern des Tuches nach dem Falten "irgendwie" im Saum liegen. Dies kann dazu führen, dass der Saum flexibel bleibt; z.B. wenn Kett- und Schussfäden gerade diagonal zur Belastung der Kante verlaufen.


    2) Mit oder ohne Saumapparat wird ein schmales Saumband an die Segelkante genäht, was von die Segelgestaltung optisch gut unterstützen kann. da die Verstärkungsfäden parallel zur Schleppkante verlaufen, wird diese Schleppkante auch kaum ausleiern.


    Welche der beiden Methoden Du nun wählst ist Geschmackssache. Die einen wollen eher eine flexible Schleppkante haben, die anderen mögen die steifere mehr. Das solltest Du für Dich selbst herausfinden.


    Wenn der Drachen neu ist, fällt der Unterschied nicht ins Gewicht.
    Nimm einfach die Methode, die Dir leichter fällt und beim Nähen mehr Spaß macht.


    Viele Grüße,
    Steffen

    Warum gefällt Dir diese Lösung nicht?
    Mir ist sie immer "recht praktisch" erschienen.


    Wenn es Dir nur darum geht, dass außen auch was drum ist, so könntest Du auch einen weiche Endkappe "überziehen".


    Gruß Steffen

    Was immer Du machst, aber bitte verbinde bloß nicht den Bogenstab mit den Vertikalen. Der Drachen braucht wie jeder Vierleiner die Flexibilität.


    Gruß Steffen
    p.s. Wo fliegst Du denn? Wittenberg? Sowas ist mir früher nicht aufgefallen, da würde ich gerne mal ein Ohr drauf werfen. Aber Flugstile sind eben auch verschieden.