Hallo Drachenflieger,
hier ein kurzes Update zum DDR-Kastendrachen:
An den Ecken zur Befestigung der Waage wurde die Pappverstärkung entfernt, der restliche Holzkaltleim abgeschliffen und alles etwas aufgerauht.

Anschließend die Waageführung (Danke TobiasSch) mit 2k-Harz aufgeklebt ...

... die Waage aus Liros DSL 25 geknippert, durch die Führung geschoben und direkt dahinter an der Holzleiste verknotet.

Auf perfekte Windbedingungen wollte ich nicht warten, am Boden herrschte An-Aus-Wind von 1-3 Bft zum Jungfernflug.
Das erschien mir recht mau und ich startete mit der steilsten Waageeinstellung (anstatt der flachsten, ich werde es nie lernen
).
Er stieg ein paar Meter gerade auf und kam dann ebenso gerade wieder herunter.
Also etwas flacher gestellt und er blieb länger in der Luft.
Hier merkte ich schon, daß in einigen Metern Höhe kräftige Böen wehten, ich hatte ihn zum Test erstmal nur 30 Meter Leine gegeben.

Wider besseren Wissens entschied ich mich noch die flachste Waageeinstellung zu testen.
Mittlerweile war der Wind allerdings aufgefrischt und er schoß regelrecht in den Himmel.
Dort bewegte er sich sehr agil quer durch das Windfenster, quasi alles so wie es soll. Ein perfektes Flugbild.
Als die 30er Leine anfing zu surren, wurde mir etwas mulmig und ich freundete mich mit dem Gedanken zur Landung an.

Da kam eine Flaute wie gerufen, der Drachen sank langsam ab und ich stiefelte los, um ihn aufzufangen.
Etwa 5m über dem Boden entschied sich dann Aiolos mir einen Strich durch die Rechnung zu machen und schickte eine massive Windböe.
In der Luft hörte man einen Knacks, die rechte Flügelleiste brach und bohrte sich durch das Icarex-Tuch 
Der Drachen machte nun nur noch Spins, verlor aber trotzdem nur langsam an Höhe.
Nach ein paar Sekunden war der Wind wieder aus und ich konnte den Drachen auffangen.
Das Ergebnis fiel ernüchternder aus als erwartet.
An mehreren Stellen war das Tuch vom Gestell gerissen, mehrere Klebestellen waren geplatzt und eine Längsleiste gebrochen.
Eine Reparatur wäre wohl ebenso aufwändig wie ein Neubau.
Von daher: rest in peace 


Grüße,
Christian
p.s. Nach dem Absturz nahm ich noch die Lycos 2.0 PS light an 35m Leinen. Zwischen dem Kampf, sie oben zu halten und einem Schlußsprung lagen nur Millisekunden.
Die Windverhältnisse waren unberechenbar. Teilweise hatte ich den Eindruck, ich würde mit meinen Griffen am Elektrozaun hängen, so hat es in den Händen gezuckt vom schnellen An-Aus.
p.p.s. Gibt es einen "Drachenhimmel"-thread, wo man seine Fehltritte digital beerdigen kann?