Beim Snowkiten auf zugefrorenen Seen kann ich große Deltas empfehlen, da sie schneller sind. Matten und Tubes kommen bei den hohen Geschwindigkeiten bei viel Wind einfach nicht mehr mit, so dass man keine Höhe mehr laufen kann.
Beiträge von Jörg
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Hi Bertl, "normale" Winterkleidung, die man so in Deutschland trägt, reicht auf keinen Fall, man sollte mindestens das tragen, was man beim Skilaufen im hochalpinen Bereich trägt, z.B. auf Gletschern o.ä.: Es ist sehr, sehr kalt, die trockene Luft ist sehr trügerisch, denn sie ist kälter, als sie scheint, Ohrenschutz ist ein Muss, auch gefütterte Handschuhe, die Skistiefel sind aber normalerweise warm genug. Auch Hose und Jacke sollten wirklich gut gefüttert sein, aber keine Daunenjacken, sonst ist man etwa so bewegungsfähig wie ein Astronaut.
Schi-Fachgeschäfte oder Globetrotter haben alles notwendige. Ab -20 Grad wirds langsam wirklich schattig, bei -30 Grad würde ich es definitiv lassen.
Noch ein kleiner Tipp: Lass dir ne Tourenbindung auf die Skier schrauben und nimm Felle mit: Wenn man weit abseits Bruch hat, kommt man auch wieder ohne Drachen zurück zum Stützpunkt! Ein Ersatzdrachen und Leinen im Rucksack kann auch nicht schaden.
Außerdem sollte man zur Sicherheit mitnehmen: Trillerpfeife, GPS-Empfänger (in Lappland), Isdubbar (nicht in Lappland), Kompass (nicht in Lappland), Mobiltelefon (funkioniert auch in der Pampa) und einen großen Einleiner (Mit Eiskralle und Hammer!!!) zum Markieren des Ausgangspunktes.
Unser Ausgangspunkt in Lappland war der kleine Ort Abisko, wir sind mit vollem Gerödel von Stockholm aus mit dem Zug hochgefahren und haben in der Jugendherberge gewohnt. Es gibt dort auch ein kleines Alpin-Skigebiet. Man kann auch in dem Skiort Riksgränsen wohnen, dann muss man aber mit dem Auto oder Zug zum See fahren. Von den 7 Tagen, an denen wir oben waren, konnten wir 4 Tage fahren, an einem Tag war Sturm, an einem Schneetreiben und am dritten beides. Flaute war nie länger als ein paar Stunden, kommt aber auch vor. Die anderen Tage waren sonnig. Die Niederschlagsmenge ist in manchen Regionen weit unter 100 mm/Jahr. -
Also, man kann in der Nähe von Stockholm fast überall Snowkite, allerdings muss man sich unbedingt vorher erkundigen, ob das Eis auch hält! In der Nähe von Östersund gibt es einige Seen, die sind mit Sicherheit von Januar bis März zugefroren, im Januar hat man dort allerdings nur ca. 4 Stunden Tageslicht, im März ist es etwa so wie bei uns, ca. 10 Stunden. SAS fliegt mehrmals täglich von Stockholm dorthin, das kostet allerdings ein paar Euro. Oder man fährt mit dem Nachtzug: Freitag abend Flug nach Stockholm, am Abend weiter nach Östersund da, Samstag morgen auf den Teich. Sonntag Nachmittag zurück, Montag zurückfliegen. Hat man 2 Tage zum Kiten, es gibt dort auch eine Jugendherberge.
In Stockholm hat man zumindest 6 Stunden Tageslicht und die Seen sind mit der S-Bahn von der Innenstadt erreichbar, z.B. in Vallentuna, aber vor 3 Jahren konnte man mitten in der Innenstadt kiten, das war der Hammer.
Das Non-Plus-Ultra ist der Torneträsk in Lappland, etwa doppelt so groß wie er Bodensee. SAS fliegt mehrmals täglich nach Kiruna, oder man fährt mit dem Nachtzug von Stockholm nach Abisko, kostet ca. 180 EUR hin und zurück. Da kann man auch meistens noch im April kiten.
In Schweden passiert es einem, dass man 10 km am Stück einen Kurs fahren kann, da sind wirklich lange, steife Skier ideal. Dort oben ist es auch recht windreich und das klima subpolar trocken.
Da man überall, außer in Stockholm sehr einsam ist, immer zu mehreren Kiten und immer "Isdubbar" und einen Rucksack mit Wechselklamotten mit dabei haben, allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, dass man am 1. März in Lappland einbricht, doch eher gering.
Man sollte sich aber wirklich gut überlegen, ob man aufs Eis geht, vor allem bei kritischem Eiszustand. Ein Einbruch in der Einsamkeit ohne Sicherheitsausrüstung ist der sichere Tod.
Nochwas, man braucht vor allem in Lappland sehr starke Sonnenbrillen, weil die Sonne sehr tief steht und der Schnee sehr stark reflektiert.
Das Erlebnis ist unvergesslich und hat mit dem Ski-Zirkus in den Alpen nichts zu tun. -
Das Kite-Ski-Paradies auf Erden ist Schweden. Riesige Seen, immer zugefroren von Januar bis März und auch oft Wind. Kann nur empfehlen, da mal ein paar Tage hochzufahren, gibt von Ryanair günstige Flüge nach Stockholm. Der absolute Hammer war Ende März 2003 auf dem Torneträsk bei Kiruna, Kilometerlange Rides durch unberührte Natur im Affenzahn.
Tipp: Keine Carving-Skier verwenden, mit den Dingern schiesst man dauernd in den Wind, wenn viel Schnee auf dem See ist, Breitskier nehmen. Ich nehem 2,1m lange Uraltfritten, mit Kurvenradius größer als die Mondumlaufbahn. Am liebsten wären mir die 4m-Skier von Art Furrer, damit fährt man wahrscheinlich wie auf Schienen. -
Langlauf-Schlittschuhe sind außerdem wesentlich besser, als normale, da sie längere Kufen haben und daher eine viel bessere Seitenführungskraft haben. Die gibts in Schweden zu kaufen, ich weiß aber nicht, wo es die in Mitteleuropa gibt. Aber wenn man zum Eiskiten sowieso da hoch fährt, kann man die gleich da kaufen, sind nicht teuer.
Wenn Schnee auf dem See ist, kann ich nur empfehlen, Skier zu verwenden (keine Carving Skier!!!) -
Hallo Christian,
ich fliege einen Art Firedart in doppelter Größe mit ca. 5m Spannweite, Spannleine und Segellatten, 2,7 m2. Das Ding ist zwar 15 Jahre alt und hat 14er GFK-Gestänge, ist aber fast lautlos. Aber er ist für seine Größe extrem schnell und wendig. Mit meinen 110 kg kann ich den noch ganz gut händeln, bei viel Wind habe ich aber Angst, so eine alte Lady nochmal so richtig zu fordern.
Es spricht bei Powerdrachen nichts dagegen, ein Uraltmodell zu nehmen, Tricksen ist bei 5m Spannweite eh nicht mehr so richtig gut möglich... ;o))
Es kommt auf den Genuss an. Matten oder Nasa schocken nciht, lahm und unpräzise.
- Editiert von Jörg am 08.11.2005, 23:01 - -
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Achim X
Wenn alle im Chor gemeinsam auf etwas eindreschen ist das, zumindest in Deutschland, immer irgendwie verdächig... -
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Ich habe einen original chinesischen Centipeden abzugeben, habe nur noch nicht ausprobiert, ob er fliegt. Scheibendurchmesser: ca. 8 cm, also Miniatur
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Eine Vorderradnabe ist wahrscheinlich die preiswerteste Alternative... Die vielen Speichenlöcher sind ideal zum Anbringen der Schnüre und auf die andere Seite schraubt man eine Augmutter, fertig ist der Wirbel.
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und wollen sie auch nicht. Das ist nicht ihr Marktsegment und war es auch noch nie. So wie Opel auch keine Nobelkarrossen herstellen will und Rolex auch das Billigsegment bei Uhren abdecken will. Das nennt man Marktsegmentierung. Wolkenstürmer fährt mit dieser Strategie wahrscheinlich nicht schlecht, wenn man sich mal den Laden ansieht, scheinen die nicht gerade vor der Pleite zu stehen. Es ist immer nur eine Frage, wen man erreichen will. Entweder den Profitrickser, der aus seinem Drachen noch die raffiniertensten Tricks rausquetschen will, oder eben den spendablen Urlaubsflieger, der seine Drachen zum Genuss fliegt, sich einfach an deren Schönheit erfreut und seinen Spaß dabei hat, seine Loopings zu drehen. Ist für mich OK.
Und da es offensichtlich "Idioten" gibt, die für einen "normalen" Drachen 300 EUR ausgeben, dann ist das halt so. So what! Und wenn es Leute gibt, die für den Drachen 1000 EUR ausgeben, wird er eben für 1000 EUR verkauft.
Es soll wirklich Leute geben, denen es völlig egal ist, ob ein Drachen nun die neuesten Tricks kann, oder nicht, die Drachen einfach nur aus Spaß fliegen. WS hat begriffen, dass diese Gruppe ungefähr 99,99% der Drachenflieger ausmacht und deshalb gibt es sie noch im Gegensatz zu vielen anderen.
- Editiert von Jörg am 04.11.2005, 22:52 - -
Naja, man kann natürlich auch ein neues Gurtschloss kaufen... Kostet auch nicht die Welt.
Im Prinzip ist es egal, wie man es genau macht, Hauptsache, man hat eine Möglichkeit, unter Zug das Lenksystem abzuwerfen. Ich komme damit am besten klar, bin auch schon ein paar mal "ausgestiegen". Man sollte das nehmen, was einem am vertrautesten ist, da man im Panikfall nicht lange nachdenken kann. Mir ist der Druck auf eine Taste vertrauter als der Zug an einer Leine. Muss jeder selbst wissen, was ihm liegt. -
ganz einfach: Die Umlenkrolle wird mit Gurtband an der Schlosszunge befestigt (da muss man ein bisschen improvisieren), die Öse des Schlosses (mit der das Schloss an der Karosserie befestigt war) mit einem Karabinerhaken am Hüfttrapez. Zum Fliegen steckt man die Schlosszunge in das Schloss, wie als wenn man sich anschnallt. Im "Panikfall" genügt ein Druck auf die rote Taste und das ganze Gerödel löst sich vom Piloten ab. Bei manchen Schlössern können sich die Kappen lösen, ein paar Streifen Klebeband um das Schloss, dann passiert das nicht.
Der große Vorteil an dem System ist, dass man die rote Taste immer irgendwie gedrückt kriegt, selbst wenn gewaltig Zug drauf ist.
Wenn z.B. eine Lenkleine reißt und der Drachen unkontrolliert Kreise dreht, hat man keine Chance, den Karabinerhaken zu öffnen, hier ist die Notauslösung wirklich wichtig!!! -
Noch n kleiner Tip, nimm ne Umlenkrolle dazwischen. Erleichtert das Fliegen ungemein. Vergiss nicht den Panikhaken. Ein altes Gurtschloss vom Autofriedhof ist ideal.
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Seid ihr sicher, dass der Parkplatz in Ording im Winter gesperrt ist? Ich war vor ein paar Jahren mal dort, da konnte man mit dem Auto an den Strand. War aber recht beschwerlich und das Auto sah hinterher aus wie nach einer Wüstenrällie.
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Ab 5 kg gilt ein Drachen als Luftfahrzeug und muss registriert werden.
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Ich denke, es wurde ein Kitoon verwendet, eine Mischung aus Drachen und Ballon. Bin mir aber nicht ganz sicher. 1000m Leine muss man direkt bei der Seilerei bestellen oder mehrere Leinen aneinanderspleißen. 100m Hochfestleine kosten zwischen 5 und 10 EUR, geht also schon ganz gut ins Geld. Mit dem Auto nach Schweden hoch, da ist der Jahresurlaub weg. Bei den vielen Kilometern kostet das auch ein Vermögen, ganz abgesehen von den Brücken und Fährgebühren. Man kann Drachen als Sportgepäck bei der Fluggesellschaft transportieren, kein Problem.