Aloha zusammen,
dieser Thread hat mir heute Mittag vermutlich schlimmes verhindert...
Daher ein Erfahrungsbericht, Subtitle: "Mein erstes Mal"
Ok, ein freundlicher Mensch hat mich mit einer Pepper II, 3.0m bedacht die heute per UPS ankam und ich bin dann direkt raus auf meine "Drachenwiese II" (s.u.) und ließ das Ding fliegen.
Windstärke zwischen 2-5 Bft, leicht böig, Junior war mit seiner Shellmatte glücklich und ich packte aus:
Steckie positionieren, alles auspacken, Leinen dran, Kitekiller(!!) dran und dann erst schön im seitlichen Windfenster, dann mal durch die Powerzone hoch in den Zenit und wieder ins Windfenster, Figuren drehen, linksrum und rechtsrum, ich hab also alle möglichen Ecken ausprobiert.
Ebenso das Loslassen der Handles.
Eigene Feststellung:
Lasse ich beide los dreht sich der Kite evtl. ein-zwei mal und fällt dann zu Boden bzw. dreht da noch mal.
Lasse ich nur ein Handle los propellert und schlägt der Kite wie blöde (auch auf dem Boden) und ich darf dann 4x22m Leine entwirren... 
Sehr erstaunt war ich dann als der Pfeffersack mich _halbsitzenderweise_ aus dem Acker hob, ich bin nämlich mit meinen zarten 130kg auf putzigen 186cm kein Leichtgewicht...
Wenig später dann eine weitere Böe in der Powerzone die mich rund einen halben Meter liftete und gut 1,5m nach vorne zog, allerdings riss der Zug nicht ab als ich wieder den Ackerboden berührte...
Ich lief also einige Meter stramm dem Kite hinterher, und lief und lief ...
Getreu dem Motto "Run or lose" 
Ich hatte nach der Landung zwar die Bremsen so gut es ging beide angezogen aber irgendwann fiel mir ein was hier zu lesen war:
"Lass endlich die verdammten Handles los!!"
Glücklicherweise hab ich das zuvor schon zwei-drei mal "geübt" und dann endlich losgelassen...
Schlagartig ließ der Zug nach, die Handles fielen in die Dehnung des PL-Kitekillers und ich der Länge nach in den weichen gepflügten Acker.
Puh, grad nochmal gut gegangen...
Ich setze mich wieder gut abgestützt hin und ließ den Pfeffersack weiter einige Achten drehen und sinnierte: Wenn ein "Einsteigerkite" mit 3.0m schon _so_ eine Kraft hat dass er mich Bär von Kerl aus den Schuhen heben kann, wie erst würde sich ein 4er oder gar eine höherwertige Klasse verhalten??
Jetzt erst spüre ich langsam die Rückenschmerzen aus der Drehung als mich der Kite seitlich wegzog, jetzt erst spüre ich meine Arme die vermutlich gut 30cm länger geworden sind, jetzt erst kommt so langsam das Muskelkatergefühl als wenn ich einen Kohlenlaster per Hand abgeladen hätte...
Insofern gilt mein Dank heute mal allen Schreibern hier die stets mit mal mehr oder weniger netten Worten zur Vorsicht bei diesem Hobby mahnen und immer wieder unermüdlich darauf hinweisen dass ein Kite kein Kinderspielzeug ist was man "mal eben" mit hohlem Kopp da oben flattern lässt.
Ich habe daraus gelernt:
- Kein Kite ist "zu klein" als dass er nicht doch ganz schön ziehen kann
- Kein Kite sollte belächelt werden nur weil er ein "Einsteiger" ist
- Keine Böe sollte respektlos misachtet werden
- Bei Gefahr im Verzug beide Handles loslassen
- Bei stärkeren Wind der nicht mehr beherrschbar ist alles einpacken
- Gutes Schuhwerk ist auch bei (zwangsläufigem) Querfeldeinlauf sinnvoll
- Robuste Klamotten ebenfalls.
Achso, durchs Segelfliegen sind mir "Aerodynamik" und "Thermik" nicht fern, aber es ist ein himmelweiter Unterschied ob man im Flieger drin sitzt und steigt oder ob man unten ist und den "Flieger" an dünnen Leinen festhält...
Grüße, Dank und allen eine unfallfreie Saison,
Olli
Nachtrag: Ich spüre viele meiner Muskeln heute noch... 
- Editiert von Unjektiv am 11.03.2011, 18:13 -