Ich mach mal einen Ausflug in die Aerodynamik, um das ganze nicht nur mit Erfahrungswerten zu belegen, sondern auch mal theoretisch zu begründen.
Stell Dir einfach mal eine quadratische Holzscheibe vor. Wenn du da in der Mitte eine Schnur anbindest und in den Wind hältst, dann steigt die auch nicht. Die wird vom Wind nur Waagrecht weg getrieben. Erst wenn man die Platte anstellt, also neigt, wird sie auch steigen. Und je nach Winkel entwickelt sie dann immer mehr Auftrieb, bis das Maximum erreicht ist, wenn man sie dann weiter kippt, dann nimmt der Auftrieb ab aber auch der waagrechte Druck, die Platte bietet einfach keine Angriffsfläche mehr.
Für die Mathematisch interessierten hier mal ein Diagramm: http://www.fabian-guenther.ch/images/0092_0005.jpg (Das ist die Seite dazu: http://www.fabian-guenther.ch/s0092.php, deswegen kann ich das Bild nicht direkt einbinden!)
Das ist aber für ein Tragflächenprofil, also nicht von dem flachen Verlauf der Auftriebskurve täuschen lassen, ein Flügel hat natürlich da ein viel besser optimiertes verhalten.
Waagrecht ist der Winkel aufgetragen: 0 Grad ist der flach liegende Flügel, 90 Grad der senkrecht stehende Flügel.
Man sieht schon recht deutlich, wie mit der Anstellung der Auftrieb erst zunimmt, und dann wieder fällt. Dagegen steigt der Widerstand - bei unserem Drachen ist das der waagrechte Zug - fast kontinuierlich an!
Falls jetzt jemand die Formeln der ebenen Platte verwenden will, um einen Drachen zu berechnen: Vergesst es! 
Die ebene Platte beschreibt nur auf den ersten Blick den Drachen ganz gut!
Sie hilft sehr gut zu verstehen, wo der Auftrieb her kommt, wie die Waage erstmal grundsätzlich funktioniert!
Aber das ist auch alles! Sie vernachlässigt auch viel! Das wichtigste: die Leine! Die kommt in dem Modell garnicht vor. Leine, Waage, Angriffspunkt der Waage und damit Drehmomente und Hebel, da fehlt wesentliches! Und über Stabilität sagt das ganze garnichts aus!
Aber was man gut aus dem Modell ableiten kann:
Waage zu steil --> viel waagrechter Zug, kaum Auftrieb --> Drachen kommt nicht vom Boden weg, zieht aber!
Waage richtig --> Ausgewogenes Verhältnis von Auftrieb und waagrechtem Zug --> Der Drachen fliegt!
Waage zu flach --> Viel Auftrieb, wenig waagrechter Zug --> Der Drachen übersteigt*
Waage viel zu flach --> Kein Auftrieb, kein waagrechter Zug --> Drachen liegt flach auf dem Boden 
*Und ich hab noch ein Sternchen gemacht, weil da noch eine Randbemerkung dazu gehört! Dieser "zu flache Bereich" ist IMHO der Bereich, in dem sich Thermiksegler wie Delta, Maxi-Dopero, Genki, ect. bewegen, die auf der Thermik liegen, und mit fast senkrechtem Leinenwinkel fliegen. Hier sorgen dann andere Elemente wie offene Kiele für die Stabilität. Aber ich glaube die meisten von uns kennen die Situation, wie so ein Drachen über uns kreist. Es fehlt der waagrechte Zug, der die Richtung vor gibt. Aber das kann auch ein erstaunlich stabiles Flugverhalten sein!
Ich hoffe ihr nehmt mir den kleine Exkurs nicht übel, aber ich erinnere mich gerne ab und an gerne an meine zwei Semester Aerodynamik beim Studium, und als alter Mann schwelge ich dann gerne in Erinnerungen!
Es war eine sehr schöne Vorlesung, und ein toller Professor!