Beiträge von Neuromancer

    Hallo Uliscat,


    ich kann nur von dem Flyer sprechen, der da mitgeliefert wird, also diese Zeichnung, auf der alle Stäbe benannt werden. Dort steht 39cm, es waren aber bei mir tatsächlich 36,5cm.


    Allerdings hoffe ich, dass ich euch damit keinen Bärendienst erweise. Mir ist nämlich eben beim Mittagessen eingefallen, dass es auch hier selbstverständlich Toleranzen geben kann. Wenn jetzt die andere Seite (also die noch intakte) 37cm misst, ist es natürlich nicht besonders ratsam, auf 36,5cm zu sägen.


    Also bitte nicht auf die 36,5cm festnageln, sondern eher - wie Du es ja auch machst - den defekten Stab nachmessen (sofern das noch geht), ansonsten einfach die andere Seite ausbauen und dort nachmessen (so habe ich es gemacht).


    Anders ausgedrückt: Einfach nicht - so wie ich - sich wundern, wenn die neue Seite plötzlich viel zu lang ist, weil man auf 39cm gesägt hat.


    Ich habe Jens vorhin schon angerufen. Er meinte, er wird es ändern.


    Edit: Und ja, auf der Website ist es auch falsch.

    Ich weiß jetzt nicht, ob es auf diesen 44 Seiten irgendwo schon mal erwähnt wurde, aber:


    Falls bei jemandem - wie bei mir - die untere Leitkante des SUL bricht, dann muss diese nicht auf 39cm (wie im Flyer beschrieben) sondern auf 36,5cm gesägt werden.


    Dies nur zur Info an alle JJF-SUL-Besitzer.


    Gruß
    Armin

    Hmmm.... nur 3 Seiten über diesen Kite? Mag denn niemand den Drachen? Oder hat einfach nur niemand Lust, darüber zu schreiben?


    Falls letzteres der Fall ist, will ich mich mal bemühen. Denn ich finde, der Kite hat mehr Resonanz verdient, als er bis jetzt bekommen hat.


    Zunächst mal zu mir: Ich bin Anfänger, erst seit September diesen Jahres Trickser, komme eigentlich aus der Mattenfraktion. Aufgrund dessen wird mein Bericht natürlich anders ausfallen als der von Paul May. Ich möchte dies aber bitte als Kontrast und Ergänzung zu Pauls Bericht verstanden wissen und nicht als Besserwisserei. Ich schreibe einfach aus der Sicht eines Newbies. Meine Drachentasche umfasst bis jetzt den Enigma, zwei JJFs (UL und SUL), einen Antares und eben seit ca. 2 Wochen den Infinity Vented. Leider hatten wir hier die letzten Tage nur durchschnittlich Wind, deshalb musste der Infinity zu Hause in Wartstellung verbringen. Bis gestern...


    Endlich! Wetter.com meldet 22 km/h, endlich Zeit für den Infinity. Zuhause bereits schon einmal aufgebaut, war ich natürlich ermutigt, die Bedienungsanleitung zu Hause zu lassen. Ein Fehler mit Folgen, wie sich später noch herausstellen wird...


    Auf der Wiese packe ich den Infinity aus, baue ihn auf, lege ihn an die mit dem Enigma mitgelieferten Leinen, also 25m à 50kg, starte, und...


    Der Kite fliegt wie ein Telefon mit Spiralkabel.


    Meine Euphorie weicht allmählich der Realität, die da ist: - 9° Celsius, eiskalter Wind aus Nordost und ein Kite, der nicht fliegt, wie er eigentlich soll. Ein Glück, dass ich kein absoluter Anfänger mehr in Sachen Trickflug und deshalb in Sachen Geduld einigermaßen geübt bin. Eigentlich bin ich schon an dem Punkt angekommen, an dem ich auch mal einen Nachmittag ohne einen einzigen Walk Of Shame verbringe - heute werden es fast so viele wie am ersten Tag...


    Mit Fingern, die sich anfühlen, als würden sie unverzüglich abbrechen, falls sie ungewollten Kontakt zu irgendwelcher Materie bekämen, inspiziere ich Waage sowie oQS und uQS. Ah! Aus lauter Vorfreude hat sich wohl ein Teil dieser (für einen Anfänger äußerst komplex aufgebauten) Waage in einem der Standoffs verfangen. Nächster Versuch also.


    Der Kite fliegt jetzt wie ein Telefon ohne Spiralkabel. Aber immer noch wie ein Telefon.


    Ich wundere mich, warum die beiden unteren Leitkanten so locker sitzen. Es liest sich pervers, aber: ein Glück, dass gerade mein JJF aufgrund einer gebrochenen unteren Leitkante im Lazarett verbringt. So ist mir das Wort "Saumschnur" nicht völlig fremd.... Ah! Armin, bei diesem Kite musst du die Saumschnur selber spannen! Für mich der Beweis, dass es sich mit einem wortwörtlich kühlen Kopf besser denkt... Dennoch: hätte ich nur mal einen kleinen Blick in die Bedienungsanleitung geworfen... Egal, Letztere liegt im warmen Wohnzimmer, ich stehe auf der kalten Wiese und vor einem Problem.


    Mit Fingern, die sich inzwischen nicht mehr anfühlen, als könnten sie gleich zerbrechen, weil sie sich nämlich überhaupt nicht mehr anfühlen, schaffe ich es irgendwie, die Saumschnur an beiden Enden zu spannen. Die Mühe lohnt sich: der Preis ist ein Kite, der endlich fliegt!


    Vergessen sind nun kalte Finger, kalte Füße, Walks Of Shame und Frust: Der Infinity steht majestätisch im Zenit, ich stehe majestätisch am Boden, so let the show begin...


    Ich starte mit dem PancakeToFade. Wow! Der Infinity will straff behandelt werden, mit Gezuppel kann der Kite nix anfangen, er will laute, deutliche Befehle. Also gut, dann eben nochmal mit Schmackes. Ergebnis: der Kite liegt satt im Fade, ich führe ihn, wobei ich langsam nach vorne schreite. Den BellyLanding spare ich mir, ist mir zu gefährlich. Ich will nicht gleich nach dem Jungfernflug Kielstäbe bestellen müssen...


    Mein Repertoire ist (noch) nicht besonders groß: SpinStall, SnapStall, Powerdive, Backflip, SideSlide, Zweipunktlandung, ein, zwei Tricks, von denen ich nicht den Namen weiß, und eben der Fade. Alles klappt, wenn man nur rennt und drischt und schlägt und.... Moment mal! Mir kommt der Wind sehr stark vor. 22 km/h? Das will hinterfragt werden. Der Windmaster meldet mir 28 km/h im Schnitt, eine Minute lang gemessen. Nö, also so haben wir ja nicht gewettet. Morgen soll weniger Wind sein.


    Mit gemischten Gefühlen fahre ich nach Hause. Der anfängliche Frust ist noch nicht völlig verflogen, nicht zuletzt auch aufgrund der Erkenntnis, dass ich (als Anfänger) bei 5bft und mehr nicht auf die Wiese kann, auch wenn mein neuester Drachen Löcher im Segel hat. Man stellt sich den Effekt dieser Löcher als Anfänger doch viel größer vor. Nicht dass der Kite mich über die Wiese ziehen würde, aber er ist doch deutlich spürbar an den Leinen. Zuhause angekommen, begrüßt mich meine Frau mit erwartungsvollen Augen: "Und?" - "Ich kann noch nichts sagen.... - morgen hat's weniger Wind, schaun mer mal..."


    Ein Tag später, also heute: Strahlender Sonnenschein, wetter.com meldet 17 km/h. Ich packe mal aufgrund meiner gestrigen Erfahrung 5 km/h drauf. 22 km/h? Hurra, Infinity-Wetter!


    Ah! Mit einem richtig aufgebauten Kite, ohne Handschuhe (da heute nur 0°), der Sonne im Nacken und einem herrlich frischen Südwind fliegt es sich doch gleich viel besser.


    Der Kite fliegt gut, lässt sich gut lenken, fliegt meines erachtens nach präzise. Anfangs spint er mir zu langsam, ich stelle ihn steiler, jetzt spint er so, wie ich das will. Alles klappt auf Anhieb: Rückwärts fliegen, Fade, Belly Landing, Belly Pop, sogar meine Sideslides können sich heute sehen lassen. Hey, die Sideslides sehen sogar richtig gut aus! Ich fange an, zu variieren und fliege die Slides aus allen möglichen Positionen heraus: mal vom Boden, mal aus dem SpinStall, mal einfach aus einem Kreis mit anschließendem Snapstall heraus.... Ich erinnere mich an die Worte auf der Bedienungsanleitung: "Endlich wieder ein Kite zum Träumen, Spielen und Entdecken". Stimmt!


    Zu entdecken gibt es auch an der Hardware jede Menge: Knötchen satt! An die inneren und äußeren zwei Leitern traue ich mich heran, das andere lass ich lieber mal voerst so, wie es ist. Die Waage wirkt auf mich sowieso wie die Lenkvorrichtung in einem UFO...
    Wie war das nochmal? Steiler ist geiler? Gesagt, getan. Oh ja, jetzt gefällt mir der Kite richtig gut. Ich habe noch nie einen so langsam fliegenden Kite gesehen, doch halt: vor nicht allzu langer Zeit ein Prism, ich habe aber keine Ahnung, welcher.
    Der Kite wirkt jetzt noch majestätischer als ohnehin schon. Mit seinen über 2,50m Spannweite auch nicht allzu verwunderlich. Aber er fliegt so langsam...herrlich!


    Der Wind wird weniger, ich nehme zum Vergleich meinen JJF UL an die Leine. Der ist richtig fix dagegen. Naja, einen UL und einen Vented zu vergleichen ist auch nicht gerade vielsagend. Dennoch: Jetzt wird mir erst so richtig klar, wie langsam der Infinity wirklich ist.


    Ich fahre nach Hause. Ein wunderschöner Tag. Und das lag nur zu einem geringen Teil an dem sagenhaften Wetter. Zuhause angekommen, gilt mein erster Blick der Windvorhersage für die nächsten Tage. Och, morgen nur 11 km/h, wie schade... Aber am Mittwoch, dann hat es wieder 17 km/h. Und dreimal dürft ihr raten, welchen Kite ich dann an der Leine habe...



    - Editiert von Neuromancer am 21.12.2009, 18:20 -

    Auch von mir ein kleines Wort als Anfänger:


    Ich bekomm den Snap Stall genausowenig hin. Was mir aber schon ab und an gelingt, ist eine Zweipunktlandung. Ja, ich weiß, jetzt kommt: "Na aber dafür braucht man doch den Snap Stall!".


    Stimmt.


    Die Sache ist nur: Der Fokus liegt dabei auf der Landung und nicht auf dem Snap Stall. Sprich: Der Snap Stall muss nicht 100%ig richtig ausgeführt sein, um den Drachen so zu landen. Außerdem fliege ich den Drachen meistens bis zum Windfensterrrand, das heißt, der Snap ist eigentlich gar kein Snap mehr, sondern eher eine ganz weiche Drehung.


    Je mehr Du jetzt dieses Manöver in die Windfenstermitte schiebst, desto schneller muss diese Drehung ausgeführt werden => mehr Snap. So kannst Du den Snap Stall auch üben und hast aber - eine saubere Landung vorausgesetzt - auch immer gleich ein Erfolgserlebnis. Und auch von mir: übe bei wenig Wind. Besser is das.

    Hi Andy,


    schön zu wissen, dass bei anderen die Enigma-Nadel auch so schön tief in der Vene hängt wie bei mir... ;) Willkommen im Club!


    Peter:
    probier ich morgen mal aus. Morgen ist Drachen-Werkstatt-Tag, weil nur ca. 11 km/h Wind.
    Oder ich wende einfach den alten Bauerntrick an: den hinteren Kiel mit dünnem Papier einwickeln und dann erst den oberen Kiel drüber. Mal sehen. Man ist ja experimentierfreudig ;)


    Gruß

    Hi Peter,


    hattest recht, die beiden Teile des Kiels waren getrennt. Habe sie heute morgen mit Sekundenkleber wieder zusammengeklebt. Hat ca. eine Stunde gehalten. Danach dasselbe Problem: wieder Kielstab aus der Tasche, wieder waren beide Teile getrennt. Ich gebe deshalb einfach mal die doppelte Menge Sekundenkleber drauf.


    Sonstige Ideen? Stärkerer Kleber?


    Gruß
    Armin

    Ah, es wird Licht! ;)


    Jo, habe heute gesehen, dass die Steckverbindung lose ist, es also 2 Teile sind. Aber ich dachte, das ist ein Feature und kein Bug ;)
    Habe nur flüchtig hingeschaut und gedacht: "Naja, das wird wohl irgendwas mit den Gewichten am Heck zu tun haben, wahrscheinlich kann man die dann rausnehmen oder verlagern oder wie auch immer."


    Ich schaue gleich morgen danach, aber ich glaube, Du hast recht. Hier ist nichts mehr geklebt, die beiden Teile sind lose.

    Hi Peter,


    ähm, ja.... und nun? ;)


    Ich habe noch gar nicht gesehen, dass der vordere Teil des Kiels geklebt ist. Muss ich morgen mal nachschauen. Alles, was ich heute gesehen habe, ist, dass der Kielstab ziemlich clever über eine Steckverbindung mit dem unteren Ende des Kiels zusammengeführt wird. Oben habe ich nur die Endkappe (heißt die so?) gesehen und die hat nicht beschädigt ausgesehen.


    Mit anderen Worten: ich weiß nicht, was Du meinst :-O

    Zitat

    Kleiner Tip (von Anfänger zu Anfänger): Drachen nach dem Hinstellen am Kielende (unten) anfassen, hochheben und über die Nase nach Hinten legen, so dass die Leinen über den Stand-Off Haltern nach vorne laufen. Dann in "aller Ruhe" nach hinten gehen, die Leinen "in aller Ruhe" in die Hand nehmen und mit einem kontrolliertem Zug den Drachen hinstellen.


    Hallo Andreas,


    verstehe, super Tipp! (Warum bin ich da noch nicht selbst drauf gekommen?


    Danke und Gruß

    Hallo Olli,


    Zitat

    Allerdings muss ich schon sagen, dass die Tricks dann immer ein bisschen hingeschlurrt aussehen (zumindest bei mir :D )


    Naja, bei mir sehen die auch nicht aus wie bei Peter, aber den Anspruch habe ich auch (noch) gar nicht.

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    und ich mittlerweile auch die Vorteile eines ruhigeren, präziseren Drachens zu schätzen gelernt habe.


    Ich glaube, darüber sollten wir in einem halben Jahr nochmal reden, wenn Du möchtest. Aber bei meinem momentanen Können macht es nicht viel Sinn, auf einen anderen Drachen umzusteigen. Na, obwohl, im VK war heute ein Anubis....argghhh...lassen wir das! ;)

    Zitat

    Darf ich fragen was du dir als Zweitdrachen besorgt hast?


    Nein, darfst Du nicht. :L
    Bitte nimm's nicht persönlich, aber ich werde hier bestimmt keinen Flamewar vom Zaun brechen. Würde ich hier einen Namen nennen, könnte das so verstanden werden, als sei mein Zweitdrachen kein guter Drachen. Das stimmt aber so nicht, denn:
    1. Ich sage nur, dass der Drachen für mich nicht geeignet ist, zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt.
    2. Es geht mir nicht darum, einen direkten Vergleich zwischen beiden Drachen anzustellen, sondern darum, eine Antwort auf die Frage zu geben: Ist der Enigma anfängertauglich? Und dazu kann ich sagen, dass er es, gemessen an dem anderen - teureren - Drachen, durchaus ist.
    3. Ich habe es schon oft erlebt, dass manche Drachen - aufgrund frustrierendem First Contact - bei mir erst eine Weile untätig ihr Dasein fristen, bis ich sie dann entdecke. Möglicherweise ist die Zeit des anderen Drachens noch gar nicht gekommen. Das kann in einem halben Jahr schon wieder ganz anders aussehen. Nur: dann bin ich - hoffentlich! - kein Anfänger mehr...
    4. Der andere Drachen hat auch gewisse Vorteile gegenüber dem Enigma, so steuert er sich beispielsweise präziser und liegt viel straffer an der Leine. Nur: darauf lege ich im Moment überhaupt keinen Wert. Ich will tricksen und das möglichst so, dass ich nicht gleich die Lust daran verliere. Und diesbezüglich hat der Enigma eindeutig die Nase vorn.


    Zitat

    a) Waageleine scheuert weniger am Drachen als normale Flugschnur. Das bedeutet wenn der Drachen auf dem Rücken liegt oder eingewickelt ist wird das Material weniger belastet. Aus diesem Grund knüpfen sich einige Piloten auch Vorfächer (Leaders) an das Ende der Flugschnur (Guckst du SuFU)


    Ah, okay, danke für die Erklärung! :H:


    Zitat

    b) Wie meinst du das? Ploppt der Kielstab aus der Tasche der Drachennase?


    Genau das.

    Zitat

    Evtl. spannst du ihn zu stark


    Also ich spanne eigentlich gar nix. Ich schiebe nur immer die Nase wieder in die Tasche. Auffällig ist, dass das immer dann passiert, wenn ich aus dem Pancake wieder starten will. Und... naja.... das klappt nicht immer ohne Komplikationen. Also liegt das Problem wohl eher am anderen Ende der Leinen... ;)

    Zitat

    kannst du mal ein Foto zwecks Diagnose posten?


    Die Tasche sieht eigentlich ganz gut aus, soll heißen: Es sieht nicht so aus, als wäre irgendetwas kaputt oder falsch genäht oder sonst was. Außerdem könnte ich mir vorstellen, dass das vielleicht durchaus so gewollt ist. Denn bevor der Kielstab zu viele Kräfte aufnehmen muss, schnellt er einfach aus der Tasche und bewahrt sich so vor einem Bruch. Aber ich bin ja kein Drachenbauer, kann das also überhaupt nicht einschätzen.
    Foto kann ich dennoch einstellen, kann allerdings ein wenig dauern.


    Gruß
    Armin

    Hello again,


    nachdem ich jetzt seit 3 Wochen stolzer Besitzer eines Enigma bin, möchte ich ein paar Dinge loswerden, auch was die Frage angeht: Ist der Enigma für Anfänger geeignet oder nicht? Ich als blutiger Anfänger darf dazu meinen Senf ohne Bedenken abgeben, denn wer könnte die Frage besser beantworten als ein blutiger Anfänger wie ich? ;)


    Um gleich zur Sache zu kommen: Ja, der Enigma ist IMO für Anfänger geeignet, und zwar mehr als andere Drachen. Ich habe mir einen weiteren Drachen besorgt, der etwas teurer war und für den ebenfalls geworben wurde, was Anfängertauglichkeit angeht. Um es für den anderen Drachen kurz und schmerzlos zu machen: ich bekomme nicht einen einzigen Trick aus ihm heraus, ohne mir entweder a) die Lunge aus dem Leib zu rennen oder b) bis wirklich ans letzte Zipfelchen des Windfensterrandes zu fliegen, um ihn dann in den Backflip zu bekommen.


    Ganz anders der Enigma!
    In den Backflip bekam ich ihn schon am ersten Tag, selbstverständlich noch sehr wackelig und nicht besonders sauber. Inzwischen jedoch parke ich den Enigma im Backflip, geleite ihn kontrolliert zu Boden, bekomme ihn bei nicht allzu böigem Wind sauber über einen Dead Stop gelandet, auch in der Windfenstermitte.
    Lazy Susans sehen bei mir nicht alle wirklich sauber aus, aber ich bin auf dem richtigen Weg... ;)


    Heute gelangen mir sogar meine ersten Belly-Landings, und zwar ohne dass ich mir vor Angst in die Hosen machen musste. Der Drachen hat kaum Druck im Segel und wenn man beim Belly-Landing nicht allzu faul ist und ein paar Schritte nach vorne macht, schafft man es auch, den Drachen wirklich sicher spaten- und damit angstschweißperlenfrei zu landen.


    Was für mich ebenfalls den Enigma zu einem anfängertauglichem Drachen macht, ist die Tatsache, dass er nach einer Landung (freiwillig oder unfreiwillig) - nachdem man ihn wieder in Startposition gestellt hat, und weiß Gott, das musste ich die letzten Tage wirklich oft - stabil auch bei etwas stärkerem Wind in dieser Position verharrt, solange man ihn relativ genau senkrecht zur Windrichtung positioniert. Das gibt einem genügend Zeit, ans andere Ende der Leinen zu laufen, ohne Angst haben zu müssen, dass sich der Drachen innerhalb dieser wenigen Sekunden verselbständigt. Keine Selbstverständlichkeit, wie mir der anderen Drachen gezeigt hat.


    Wickeltricks? Mag sein, dass der Drachen gut wickelt. Bei mir wickelte er allerdings nur am ersten Tag und das ausdrücklich nicht auf meine Anweisung hin. Für mich sind YoYos im Moment eher uninteressant, lieber habe ich den Drachen stabil im Backflip und somit das Gefühl, dass ich den Drachen kontrolliere und nicht er mich.
    Wer allerdings behauptet, der Drachen sei eine Wickelschleuder und zu nichts anderem zu gebrauchen, tut ihm unrecht. Dafür spricht auch das Video "Enigma 09" auf YT. Das ist für mich hohe Kunst und es macht mir immer wieder Spaß es anzuschauen.


    Viele Fragen über den Enigma haben sich mit zunehmender Praxis selbst beantwortet, nur 2 Fragen sind noch geblieben.
    a) Wozu diese überlangen Anknüpftampen?
    b) Warum bricht der Kielstab immer so schnell aus der oberen Tasche und was kann ich dagegen tun?


    Soweit mein Bericht.


    Der Enigma ist übrigens der erste Drachen in meiner Drachensammlung, über den ich schon dachte, mir ein zweites - quasi als Ersatz - Exemplar zu besorgen. Ich habe wirklich jede Menge Spaß mit dem Geier.


    "Wenn Du auf eine einsame Insel verbannt würdest, und Du dürftest maximal 3 Drachen mitnehmen, welche wären das?"
    "3 Enigma. Einer in rot, einer in blau und einer in gelb...."
    Okay, das war jetzt gnadenlos übertrieben und geflunkert. Aber der rote wäre definitiv mit im Gepäck, soviel ist sicher. ;)


    Danke Elliot und danke Peter für diesen Drachen.


    Gruß
    - Editiert von Neuromancer am 19.10.2009, 22:16 -


    Gruß
    Armin
    - Editiert von Neuromancer am 27.09.2009, 01:04 -

    Zitat

    Du hast gefragt womit du anfangen solltest und dir die Antwort schon selber gegeben, saubere Ecken sind ein guter Anfang! Von da aus geht's zum stallen und zum Landen (an jeder Stelle im Windfenster... ist schon Herausforderung genug), zum ersten Axel/Halfaxel usw. Da der Enigma sich leicht um die Horizontalachse bewegt, kannst du auch mal schauen was passiert wenn du im Aufwärtsflug beide Arme nach vorne wirfst -> Backflip -> Lazy Susan geht mit dem Drachen wirklich leicht. Aber, wie ich aus deinem ersten Posting lese kommst du eher aus dem Power-/ Speedbereich, dass bedeutet imho für mich das du erstmal lernen musst die Arme möglichst neben dem Körper zu halten (wie John Wayne aus der Hüfte schießen) und nicht wie beim Powern weit vor dem Körper. Damit hast du bestimmt erstmal genug zu tun... und dann sehen wir weiter ;)


    Hi Olli,


    jo, das war jetzt genau die Antwort, die ich hören wollte... ;) Danke dafür, jetzt weiß ich, wie ich an das Thema rangehen muss. Klingt jetzt doof, aber ich denke, die ersten Stunden werde ich eh nur mit Geradeausflug, Spins und Loops und Landen/Starten verbringen. Ich taste mich langsam und mit Geduld ran. Wenn ich so zurückschaue auf meine Anfangszeiten im Tractionkiting, dann war es doch das Kennenlernen des Drachens, das viel Spaß machte. Aber jetzt will ich den Fred wirklich nicht länger mit meinen n00b-Gequassel zumüllen.


    Bernd p&p:
    Danke für das Angebot. Bei Bedarf werde ich darauf zurückkommen.


    Und danke an alle, die gepostet haben.


    Gruß
    Armin

    Hi Frank,


    danke erstmal für die aufschlussreiche Antwort.


    Aktive Beinarbeit? Kein Problem, ich bin mit meinen knapp 0,1 Tonnen eh ein wenig zu schwer, bin aber - eben durch die Matten - relativ fit auf den Beinen. Ich geh auch schon mal mit der CFII 5.0 bei oberen 4 bft raus, lieber ist mir allerdings die Magma, die ist nicht so zickig und einfach ein klasse Kite.


    Jetzt ist nur die Frage:
    Ich mach jetzt schon über ein Jahr lang Tractionkiting und behaupte einfach mal, dass ich die Drachen auch ganz gut im Griff habe. Was kommt da jetzt als Umsteiger auf mich zu? Naja, Umsteiger ist nicht ganz richtig, ich will das Tractionkiting ja nicht an den Nagel hängen, eher - auf gut neudeutsch - "mein Portfolio erweitern" ;) Wo fange ich an? Okay: Ecken fliegen, das habe ich schon gelesen. Bin für weitere Tipps dankbar.


    Gruß
    Armin

    Hallo zusammen,


    ich habe heute einen Enigma bestellt. Er sollte nächste Woche kommen.


    Ich bin totaler Anfänger, was Trickflug angeht. Mein Drachensortiment besteht hauptsächlich aus Tractionkites (Symphony, IMP Quattro 1.5, Magma 4.0, CF II 5.0 und eine Z1 6.5), aber es ist auch eine Wilde Hilde mit dabei.


    Meine Fragen:


    1. Gibt es jemanden, der eine ähnliche "Karriere" wie ich aufweist und mir nützliche Tipps für den Einstieg ins Trickkiten geben kann?


    2. Die Hilde mag ich sehr gerne, allerdings braucht die meiner Meinung nach aber auch richtig Saft, um auf Touren zu kommen. Erst wenn sie anfängt zu singen, macht sie richtig Spaß. Wir haben hier (bei HB) zwar eigentlich immer so um die 3bft, aber die Hilde braucht IMO mindestens 4, besser 5. Deshalb wollte ich auch einen Kite für den unteren Windbereich haben. Bei 256cm Spannweite sollte das für den Enigma doch kein Problem sein, oder? Und wie ist das mit den Herstellerangaben? Fliegt der Kite auch wirklich schon bei 1,5 bft oder ist das nur eine sehr optimistische Angabe, um den Kreis der potentiellen Käufer zu vergrößern? Ich meine, die Hilde wird auch mit 2 bft unterer Bereich angegeben, aber solange du nicht Usain Bolt heißt und mit entsprechendem Speed über die Wiese rast, ist die Hilde für 2 bft definitiv nicht geeignet.


    Und, um die Entschuldigung gleich vorweg zu nehmen:
    Ich weiß, meine Fragen wurden hier bestimmt schon 1.000 mal gestellt. Aber es ist in diesem mächtigen Forum so schwer, an genau die Information zu kommen, die man braucht.
    Ich sitze jetzt schon wieder fast 2 Stunden vor dem PC, habe hier fast den gesamten Thread gelesen, zwischendurch mal auf youtube gelinst und gestaunt, und bin - zumindest fast - so schlau wie vorher.


    Danke für eure Antworten und Gruß