Waagenanknüpfpunkt

    Mir fällt auf, dass die neueren aktuellen Drachen die Waage nicht mehr am Mittelkreuz sondern etwas weiter unten ansetzen, so der neue Multiflex 710, der Slash von Atelier und auch z.B. der End of the Line. Beim Multiflex konnte ich das ganz gut verfolgen, hatte ich zuerst eine schon ältere Variante des Multiflex F mit der Waage direkt am Mittelkreuz, diesen dann nach Wolfgangs Vorgaben umgebaut und war total überrascht was das gebracht hat. Seitdem fällt mir auf, dass die neueren Kites dies wohl auch so machen. Ich bin am überlegen ob ich einen meiner älteren Kites versuchsweise auch mal so umbaue, (z.B. den Telica, mit dem ich wohl sehr zufrieden bin, aber besser geht ja immer.) Gibt es da generell Erfahrungen/Meinungen ?


    Gruß

    Die Waage ist meist nicht nach unten gerutscht, sondern die Spreize nach oben...bei mir seit 2012...das gibt es allerdings schon seit ewigkeiten, wie z.B. beim Transfer von Atelier ;)

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    Alle Drachen haben gleich lange Kielstab? Jaein würde ich sagen. Was ist wenn der Kielstab verlängert wird? Mittelkreuz immer an gleicher Stelle? Hmmmm....
    Ich habe die Erfahrung gemacht, Spreize nach oben oder nach unten kann zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Es kommt wohl auf das Kielgewicht und auf die eigentliche Standardposition der Spreize und des Mittelkreuzes an. Meistens liegt ein Drachen tiefer im Turtle wenn die Spreize und oder das Mittelkreuz nach oben wandert. Subjektiv empfinde ich Kites bei denen die Waage etwas unterm Kreuz angebracht ist als präziser in den Tricks aber das ist halt nur mein Empfinden. Wissenschaftlich beweisen kann ich es nicht :). Peters Aussage macht aber schon Sinn. Die Spreizen und Mittelkreuze wandern nach oben um Tricks besser auszulösen aber die Waagen müssen halt unten bleiben. Die Segel werden zwangsläufig unten nicht kleiner.

    So nen leichter Schlag auf den Kopf erhöht doch das Denkvermögen.


    Kleine Drachentasche: Hugo Freistil
    DAWN
    DUKE
    DUKE Arrow
    Revolution 1.5 B-Serie

    • Zum Kielstab: Die meisten Drachenentwickler wählen einen Kiel von ca. 80cm weil die Stäbe in der Länge angeboten werden. Jedenfalls überschreite ich die 82,5cm nur ungern ;)


    • Zur UQS: Mit der Position der UQS, beeinflusst man hauptsächlich den Turtle. Hier kommen dann alle Entwickler, die sich zuvor schon für einen ähnlichen Kielstab entschieden haben, zu relativ ähnlichen Ergebnissen.


    • Zu den Anknüpfpunkten: Wenn man nun die Waage auf Höhe der unteren Verbinder anknüpft, stellt man evtl. fest, dass der Fade nicht sauber funktioniert. Dann ist der Fade-Waagepunkt, der Punkt wo innerer Waageschenkel und unterer Waageschenkel sich treffen, meist zu weit vorne. Will man diesen Punkt nach hinten verlegen, kann man diese Schenkel kürzen oder die Anknüpfpunkte am Gestänge entsprechend nach unten bzw. hinten verlegen. Das Verlegen der Anknüpfpunkte ist dann meist die bessere Lösung.


    • Nun zur Ausgangsfrage: Ist die Verlegung der Anknüpfpunkte an einem älteren Drachen sinnvoll? Wenn dieser Drachen schon eine moderne Geometrie aufweist, dann kann man das ausprobieren. Aber meist ist man dann auch schnell versucht das Mittelkreuz neu zu positionieren und weitere Modifkationen zu testen. Das kostet sehr viel Zeit. Man kann allerdings auch einiges dabei lernen. Ich selbst habe so vor einiger Zeit mit einen HQ Atomic experimentiert ... er wurde schließlich ein Opfer dieser Experimente ;)

    @Johanne
    wenn du die Spreize zur Nase hin verschieben möchtest, dann musst du sie auch dementsprechend kürzen, zudem die Standofflänge (+/- je nachdem die Position der Schleppkannte ist) angleichen, damit der Bauch und die Geometrie beibehalten wird...eventuell auch Heckzusatzgewicht anpassung. Dein Kite wird anschließend deutlich besser im Turtle liegen...es bringt allerdings nicht nur Vorteile, da manche sachen, wie Flik-Fak schlechter werden...es muß halt die gesunde Mitte gefunden werden.

    Einmal editiert, zuletzt von PAW () aus folgendem Grund: Backflip in Turtle geändert.

    Neben Turtle (nicht backflip!), Fade und Flic-Flac veränderst sich IMO aber auch das ganze Feedback im Flug und auch in den Tricks.
    Ich finde die Drachen laufen häufig besser (weniger sensibel) auf der Geraden und in den Tricks hat man einen anderen Angriffspunkt, so dass manche Sachen ggf. einfacher werden.
    Die unteren Leitkanten biegen sich bei starkem Druck auch etwas mehr, da sich der Zugpunkt verändert. Manchmal hab ich den subjektiven Eindruck, die Kites würden (feedback-technisch) größer wirken


    Diese Aussagen beziehen sich auf Änderungen der Spreize, bei gleichbleibenden Waagenanknüpfpunkte der Waage, incl. Anpassungen wie Peter sie beschrieben hat. Das alles ist ein Zusammenspiel verschiedenster Faktoren, so wird das reine herabsetzen der Waage weit weniger Auswirkungen haben als das hoch setzen der uQS. Wenn lediglich herab gesetzt wird müssen/sollten die Waageschenkel in der Länge (sinnvoll) angepasst werden.


    Was meist weniger gut funktioniert ist das rauf setzen beider Faktoren, was vermutlich irgendwann der ursprüngliche Grund war die Positionen zu trennen.



    Interessant an dieser Stelle ist der obere Waagepunkt, welcher evtl. oft vernachlässigt wird, da die Auswirkungen irgenwie sehr minimal sind...ich jedenfalls vernachlässige den aus diesem Grund


    so...oder so ähnlich 8|

    Vielen Dank für die ausführlichen Erläuterungen.
    Nun kann ich mir als Laie ungefähr vorstellen, worüber hier geschrieben wird.

    Gruß Sebastian

    Hi,
    die Diskussion finde ich auch sehr interessant, unter anderem, da ich immer noch nicht mit meinem Lentus klar komme. Wenn der Kite im Turle liegt, dann liegt er da und ich bekomme ihn da nur selten wieder raus. Er fällt dann einfach vom Himmel. Könnte das evtl. auch am unteren Anknüpfpunkt liegen (bei mir am Kreuz).


    Im Video wird genau das Verhalten gezeigt - allerdings als Trick und mit dem Unterschied an beliebiger Stelle den Sinkflug abzubrechen. Bei mir ist es eher eine Plage...
    Habe ich es richtig verstanden, dass es eher was bringen würde, die UQS nach unten zu verlegen, als den Anknüpfpunkt zu verlegen?

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    Thomas ...und jetzt bitte Wind!

    @ Tompog
    ...dein Turtle video ist von meinem verstorbenen Freund Ricardo Asencio...schön das man ihn immer wieder mal sieht :)


    Wenn dein Kite auf dem Rücken liegt, versuch den Kite waagerecht zu beruhigen indem du Kontakt mit beiden leinen zum Kite erhälst. Anschließend knickst du ruckartig (jeder Kite benötigt ne andere Dosierung) beide Handgelenke nach unten bzw. hinten ein und gibst sofort wieder nach. Dabei etwas mehr leine geben als zuvor gehabt. Im Grunde der gleiche befehl wie für den 2pop Yoyo (Klick mich !) . Anschließend müsstest du merken das der Kite noch tiefer in den Turtle fällt und zum Heraus schaukeln fähig wird. Sprich das du ihn dann einfacher herausholen bzw. schaukeln kannst...lerne dies, da Moderne Kites meist diesen Input benötigen ;)

    2 Mal editiert, zuletzt von PAW ()

    Ja, genauso machen es die Könner. Die weniger geübten behelfen sich mit einer Lazy Susan, damit kommt man aus dem tiefen Turtle auch auch ganz gut raus.


    Der Anknüpfpunkt am Kreuz hat aber nichts damit zu tun. Liegt der Drachen im Turtle hängt er am oberen Anknüpfpunkt, also in der Regel an der OQS.

    welche gründe außer dem fade gibt es, beim hochsetzen der uqs den waagepunkt zu behalten? man liest immer wieder uqs runter vereinfacht yoyos, ist das auch ein grund?

    uqs runter vereinfacht yoyos

    Kann ich (theoretisch) nicht ganz nachvollziehen, in nachfolgender Bildfolge kommt die UQS nur in zweiten Teilbild zur Wirkung. Nämlich beim Eintritt in den Turtle. Da müsste eher eine UQS, die weiter oben liegt den Move begünstigen. Nach der Wicklung erkenne ich keinen Einfluß durch die Lage der UQS. Aber die Praktiker können mich gerne Aufklären.


    Yoyo!

    @Ulburger deine Bilder zeigen ein 2-pop-yoyo... Ich spreche aber von einem 1-pop-Yoyo. Beim 2-pop ist klar, dass der Schenkel zum "Mittelkreuz" oder drunkter nicht belastet ist. Beim 1-pop ist es aber auf jeden Fall so, dass man an den unteren Schenkeln einen Impuls gibt. Darauf bezieht sich meine Frage.

    uQS runter vereinfacht die YoYos nicht. Fast alle Kites die auf der Stelle wickeln haben die uQS rel. weit oben sitzen.
    die oQS (Länge und Posi), Kielgewicht und die gesamte Massenverteilung spielen aber auch eine große Rolle.
    Sprich wenn du die uQS weit unten hast brauchst du evtl. mehr Masse zum Wickeln.


    Ich finde, Spreize und damit Massenverteilung macht viel bei den Tricks, Waageanknüpfpunkte eher im gesamt feedback.
    Wobei Backspins, Taz und alle Tricks in dnen man nur einen Flügel beschleunigen muss, auch anders angesteuert werden, dass ist aber glaub ich nur bei einem wirklich weit unten sitzenden äußeren Waageschenkel spürbar, oder (bei kürzeren Abständen) für erfahrenen Piloten mit Schraub-Erfahrung bei gutem Wind zu spüren.
    Wie gesagt, dass gilt für ein komplett angepasstest Setup, wer an seinem Drachen einfach "nur" die Waage runter setzt, wird einen gänzlich anderen Drachen bekommen.
    Ich rede im Prinzip von 2 Drachen, Kite A) hat eine kürze Spreize, eine angepasste Waage und ggf. sogar angepasste Standoffs und Drachen B) eine längere Spreize, normale Waage und normale Standoffs.


    Die Frage an dieser Stelle ist doch, was war zu erst da, Ei oder Henne?!


    Es sind immer Gesamtpakete, wenn man merkt, die Kiste braucht "mehr Rücken" (tiefer und schneller), kann man die Spreize mal hoch setzen, dabei bliebe die Waage erst mal fix.
    Will man mehr Feeback versetzt man die Waage evtl auch mal abgesehen von der Spreize. Will man anderes Auslöseverhalten in Backspin und Taz versetzt man evtl. nur den äußeren nach unten.


    Was ist gewünscht?
    Alte Drachen moderner machen?!
    Sehr runde Leitkanten reagieren auf solchen Änderungen, meiner Meinung nach etwas anders, bzw. nicht so extrem wie die modernen shapes und da heißt es dann wirklich einfach viel ausprobieren und gucken ob es "besser" wird und was evtl schlechter - denn meistens gehen Veränderungen nicht nur in eine Richtung. Will man gezielt eine Eigenschaft verändern, kann man ins volle gehen. Möchte man einen ausgewogenen Drachen, wird man sich mit ALLEN Faktoren beschäftigen müssen und die einzelnen Komponenten auf einander abstimmen müssen.


    Alles subjektiv, alles persönliches Geschmäckle - Drachenschrauben findet mit wenigen Ausnahmen auf der Wiese statt, viel Spaß beim Ausprobieren.

    Anschließend knickst du ruckartig (jeder Kite benötigt ne andere Dosierung) beide Handgelenke nach unten bzw. hinten ein und gibst sofort wieder nach. Dabei etwas mehr leine geben als zuvor gehabt.

    Das werde ich mal probieren. Ich habe bisher immer eher große Bewegungen gemacht. Dabei kam dann der Kite etwas in Richtung Pilot und sank noch schneller zu Boden.
    Vielen Dank für die "offtopic"-Erklärungen!

    Thomas ...und jetzt bitte Wind!

    2 Mal editiert, zuletzt von GiMiCX ()

    Thomas ...und jetzt bitte Wind!