Windstärke mittels Windräder "messen"?

  • Hallo zusammen,


    in Sichtweite habe ich einige Windräder (Windkraftanlagen) die in Gruppen zusammen stehen und in verschiedene Richtungen ausgerichtet sind.
    Manche drehen sich grad lustig, andere stehen faul in der Gegend rum.


    Lt. Berner Zeitung v. 02.09.2010 braucht ein Windrad eine Mindestwindstärke von 12 Stundenkilometern, das entspricht einer "hohen 2" bis "kleine 3".
    Zitat:
    Das hängt damit zusammen, dass der Wind mindestens eine Stärke von 12 Stundenkilometern erreichen muss, damit die Turbinen produktiv werden. Damit sie unter Volllast arbeiten, ist eine Mindestwindstärke von 50 Stundenkilometern erforderlich.


    Welche Erfahrungen habt Ihr mit Windrädern und deren Mindestwindstärke gemacht?
    Wie beurteilt Ihr die Zuverlässigkeit derartiger "Windanzeiger?
    Wie messt Ihr zuhause ob es sich lohnt kiten zu gehen, den Zweileiner tanzen zu lassen oder zu kapen?
    Windfinder.com kann doch nicht alles sein?


    Ich frage deshalb weil unweit "meiner" Wiese zwar auch ein Windrad steht, dies zuweilen auch langsam dreht aber der Leichtwind-Delta dennoch nur sehr schwer oben bleibt...


    Frischwärts, Olli

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Wie messt Ihr zuhause ob es sich lohnt kiten zu gehen, den Zweileiner tanzen zu lassen oder zu kapen?


    Ich schaue eigentlich nur ob es regent. Etwas Wind ist eigentlich immer, mindestens für einen SUL reicht es meistens. Ansonsten werfe ich einige Bälle für meinen Hund, der freut sich auch.
    - Editiert von set am 19.11.2010, 19:43 -

    • Offizieller Beitrag

    Ausser der Ballwurfdisziplin mache ich das wie Set. Regen find' ich doof, aber die Windstärke ist mir egal.
    Bei Nullwind fliegt der Gleiter, oder eine Matte kreist.


    Windräder nutze ich höchstens für die Windrichtungsbestimmung. Da die Räder auf die jeweilige Windstärke optimiert eingestellt werden, ist aufgrund ihrer Drehzahl nur schwierig auf die Windstärke zu schliessen.

  • Zitat

    Original von Unjektiv:
    Vielleicht mit Start an laaanger Leine? ;)


    Wie würde Teal'C (SG-1) jetzt sagen...? "In der Tat!" :-O
    Manchmal sind die langen 100m-Leinen den Standard-100m-Leinen deutlich überlegen.



    Deine Idee, die Windräder irgendwie nützlich ins Drachenfliegen zu integrieren - oder zumindest das, was wir an Informationen erhalten könnten - habe ich auch schon öfter "angedacht". Diese dreiflügligen Riesen müssen doch aus irgendeiner Quelle ihre Informationen über Windrichtung und -geschwindigkeit beziehen! Ich bin überzeugt davon, daß Betreiber- oder Service-Firmen diese Daten sogar online verfolgen können.
    Also: Wie kommt man da ran?

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  • Zitat

    Original von KitingTom
    ...Ich bin überzeugt davon, daß Betreiber- oder Service-Firmen diese Daten sogar online verfolgen können.
    Also: Wie kommt man da ran?


    1. Ja, können sie.
    2. WEA kaufen/Kunde werden oder als Servicetechniker anfangen. Beide haben einen Zugang zum Onlineportal.

    Mit freundlichen Grüßen von Michael - G1723

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  • Zitat

    Diese dreiflügligen Riesen müssen doch aus irgendeiner Quelle ihre Informationen über Windrichtung und -geschwindigkeit beziehen!


    Die Quelle sitzt mit Messgeräten im/am Motorgehäuse und mißt die Windrichtung/-stärke (und was weiß ich noch alles) für jeden Propeller separat. Deshalb zeigen manchmal nebeneinanderstehende Windräder verschiedene Richtungen an (kommt zumindest bei uns im Bergland öfters vor).
    Windräder stellen sich automatisch in die richtige Richtung, neigen ihre Blätter dem Wind entsprechend.
    Da stellt niemand was ein und startet die Teile.

  • Zitat

    Original von Bones worst case
    [quote]...
    Da stellt niemand was ein und startet die Teile.


    Mist und ich dachte mir immer das jeden Morgen der Windradwärter von seinem luftigen Häuschen runtersteigt und das Windrad anschiebt :-O


    Spass beiseite, ich glaub an den Windrädern kann man offline ausser der Windrichtung nix ablesen, da die sich ja dem jeweiligen Windverhältnissen anpassen und somit meist die selbe Geschwindigkeit haben. Auch sollte man nicht vergessen das unsere selbstlosen Stromanbieter ja gern mal die Räder zum stehen bringen weil Öko-Strom ja deren Gewinne aus Atom-Strom reduzieren und das wollen wir den armen Schluckern doch nicht an tun. Deshalb heist ein stillstehendes Windrad nicht immer das es auch Windstill ist.


    Wenn man an die Daten der Windmessgeräte rankommen könnte wär das schon ne feine Sache.

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    Alles verkauft, ade Drachensport

  • Zitat

    Original von Unjektiv
    Lt. Berner Zeitung v. 02.09.2010 braucht ein Windrad eine Mindestwindstärke von 12 Stundenkilometern, das entspricht einer "hohen 2" bis "kleine 3".
    Zitat:


    Moin Olli...


    Erstmal muss ich klugscheißen (sorry)... Stundenkilometer gibts nich... Du fährst ja nicht auf der Autobahn 160 Kilometer mal Stunde, sondern pro Stunde...
    Das heißt Kilometer pro Stunde und auch nicht kmh sonder km/h... (nervt mich immer wenn einer sagt: "Ey das warn fuffzig ka em ha")
    Sorry, aber das bin ich meinem leider verstorbenen Physiklehrer schuldig...


    Zurück zum Thema:
    Ich meine, ich bin in den Bau und die Entwicklung eines Windrades nicht involviert und erst recht nicht in die Technik, aber ich sehe die Räder sich auch bei weniger Wind drehen... Das mit den 12km/h halte ich von daher für Blödsinn. Wenn die allerdings meinen, die brauchen 12km/h Wind um (effektiv) Strom zu erzeugen, ist das sicher was anderes...


    Vielleicht kann das ja mal jemand beantworten, der sich damit auskennt... Würde mich eh mal interessieren, warum manche Windräder Wochenlang bei besten Windverhältnissen still stehen und sich langweilen...


    Windige grüße aus Heide


    Sven

    Windige Grüße aus Heide vom Sven


  • Hab mich mal im Netz durchgelesen und hab folgendes gefunden. Ist von 2007 aber ich denkmal die Problematik hat sich nicht geändert.


    Zitat:
    Kräftiger Wind an Wochenenden oder Feiertagen ist ein Problem für die Energiewirtschaft. Denn dann laufen die bundesweit rund 17 000 Windkraftanlagen zu Höchstleistungen auf, und keiner weiß wohin mit der Energie. Oft besteht kein Bedarf für den zusätzlich zur Verfügung stehenden Windstrom. Zudem sind die Netze zu schwach, um die Windspitzen auffangen zu können. Überschüssige Energie, die einfach verpufft, bereitet auch der Enertrag AG Sorgen, die in der Uckermark etwa 70 Windkraftanlagen betreibt. „Ideal wäre es, wenn man den Energieschub speichern würde, um ihn in Zeiten höherer Nachfrage abrufen zu können“, sagt Enertrag-Sprecher Stefan Wagner.
    Zitat Ende


    Stammt aus einem Forumsbeitrag von einem namentlich nicht genannten Zeitungsauschnitt.


    Hier der Link zum Forum: [URL=http://www.energieportal24.de/forum/topic,3821,-windraeder-stehen-still!-das-wirft-fragen-auf-.html]Klick mich[/URL]


    Gruß

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  • Guten Morgen ;)


    Laut Wikipedia und Suchbegriff "Höhe Windkraftanlage" habe ich heraus gefunden dass Windräder meist in Richtung der Hauptwindrichtung montiert werden, der bis zu mehrenen hundert Tonnen (???) schwere Generatorkopf sei selbst nicht drehbar.


    Bei mehreren Windrädern würde man sie so stellen dass sie mehrere Windrichtungen abdecken.


    Technik: Die Blätter des Rotors weisen ein "Tragflächenprofil" auf, welche sich bei einer gewissen Mindestgeschwindigkeit von allein anfangen zu drehen, insofern gehört da nicht allzuviel "Intelligenz" der Windräder dazu ;)


    Was allerdings geregelt wird ist die Maximaldrehzahl, sowohl durch die Stellung des Flügelprofils um seine Längsachse als auch final mittels Kupplung oder Bremse zwischen Rotorwelle und Getriebeeingangswelle, mit der Verstellung des Flügelprofils will man einen ungünstigeren Anstellwinkel erreichen was zur Drehzahlminderung führt, bei Erreichen gewisser Grenzen dann wird der Generator abgekoppelt oder -je nach Hersteller oder Bauweise- gebremst.
    Der Rotor dreht zwar langsam, der Generator dahinter aber ganz schön schnell.


    Wie dem auch sei, jedenfalls wundert es mich dass "unser" Windrad (von hier aus nicht zu sehen, durch das Haus rechts im Bild verdeckt) fleißig dreht, mein Drachen jedoch nicht immer so recht oben bleiben will.


    Dennoch beobachte ich die Baumspitzen (ca. 300m entfernt) und die Windräder auf der Osburger Höhe, ca. 5km entfernt.


    Schaun'mer mal, heut soll's um die 3 Bft werden...


    "Stundenkilometer" ist natürlich falsch, genau wie "Schraubenzieher", aber umgangssprachlich ist so einiges nicht richtig...
    In der Meisterschule (Kfz-Handwerk) hammer immer gesagt "Es heißt _Lampen_ und nicht "Birnen", denn es gibt kein elektrisches Obst"
    (Obwohl man ja ganz wunderbar mit einem Apfel ein Radio betreiben kann, aber das ist was gaaanz anderes *g*)


    LG Olli
    - Editiert von Unjektiv am 20.11.2010, 10:50 -

    • Offizieller Beitrag

    Moin,

    Zitat

    Laut Wikipedia und Suchbegriff "Höhe Windkraftanlage" habe ich heraus gefunden dass Windräder meist in Richtung der Hauptwindrichtung montiert werden, der bis zu mehrenen hundert Tonnen (???) schwere Generatorkopf sei selbst nicht drehbar.


    Bei mehreren Windrädern würde man sie so stellen dass sie mehrere Windrichtungen abdecken.


    Sorry, aber der erste Satz ist nicht richtig. Die Godeln sind drehbar gelagert, um einerseits dem Wind folgen zu können und andereseits um bei zuviel Wind aus dem Wind herausgedreht werden können. Bei Wartungsarbeiten werden die Gondel ebenfalls zu Seite gedreht um Schwingungen zu vermeiden.


    Mehrere Windräder stehen versetzt um eine gegenseitige Windabschattung zu vermeiden. Natürlich kann das nicht zu 100% gelingen, daher stehen auch manche WKA still, obwohl andere drehen. Denn diese bekommen zu wenig Wind ab um den Generator zum Drehen zu kommen.


    Auch können die stillstehen weil dort nicht mehr genügend Wind vorhanden ist, obwohl 50m andere WKA sich munter drehen. Die kan durch geografische Gegebenheiten so sein.

  • Je nach dem ob die Anlage Luv oder Lee arbeitet, ist in der Gondel ein Motor integriert, der die Gondel ausrichtet. Wenn die Rotorblätter Lee von der Gondel angebracht sind, reicht eine drehbar gelagerte Gondel. Die Ausrichtung erfolgt allein durch den Wind. Die Rotorblätter werden bei moderneren Anlagen alle einzeln angesteuert, um eine möglichst hohe Effizienz zu erhalten. Das heißt, es wird nicht versucht möglichst viel Strom zu erzeugen, sondern den Verschleiß möglichst gering zu halten und die Anlage an das Stromnetz anzupassen. Anhand der Drehzahl lässt sich also nicht wirklich etwas feststellen. Die Windrichtung ist in 140m Höhe auch nicht immer mit der am Boden identisch. Am sichersten wird wohl ein Blick auf die Bäme, Schornsteine und einen kleinen Windmesser sein. Ansonsten behaupte ich jetzt einfach mal, dass man sehr gut ohne jegliche Windkraftanlagen merkt, ob der Wind für die Drachen ausreicht. Und sollte eben gar nichts los sein kann man ja immer noch den Horvath rausholen oder Frisbee spielen. Das manche Windkraftanlagen auch bei optimalen Verhältnissen stillstehen kann auch daran liegen, dass sie defekt sind.
    Um die überschüssige Energie zu speichern könnte man bei günstiger Lage die WKA mit einem Pumpspeicherkraftwerk kombinieren. Das wird eingesetzt um Schwankungen im Stromnetz auszugleichen.

    Viele Grüße aus dem doch nicht immer so windigen Südwesten.

  • Also ein bisschen kann man die Windstärke "ablesen".
    Ich habe mal die Zeit gemessen wie lange ein Rotorblatt für eine Umdrehung braucht und dann überlegt ob das schnell genug war.
    Und nach ein paar Versuchen weis man dann wie schnell sich die Teile drehen müssen damit man sagen kann, dass der Kite fliegen kann.
    Klar die Zeitmessungen sind sehr ungenau aber mir hats mal geholfen. :-O :H:

    Mario


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  • Wer sich für die Technik von Windenergieanlagen interessiert, dem empfehle ich diese Seite: http://www.wind-energie.de/de/technik/


    Startgeschwindigkeit von modernen WEA liegt bei 2,5 bis 3,5 m/s, also passen 12 km/h ganz gut. Wenn sich auf dem Weg nach SPO die Mühlen drehen, dann weiß ich das was geht am Strand.

  • Zitat

    Original von hobbs79
    wenn ich das windrad sehe welches bei uns auf´m Acker steht kann ich dir genau sagen ob es lohnt zur wiese zu fahren oder nicht!


    Genau das meinte ich, ich gucke hier aus dem Fenster und sehe 220° die Windräder, 15° die Tannenspitzen und dann überlege ich ob das 2 oder 4 sind...


    Müsst mal nach so'nem günstigen stationären Windmesser für den Antennenmast gucken...


    Grad gefunden:
    Hat sich schon mal jemand so etwas gebaut?



    LG Olli

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  • Bei uns in Bremerhaven werden ja u.a. die riesigen Windkraftanlagen für Offshore gebaut, einige davon stehen als Prototypen in Sichtweite herum. Meine Erfahrungen: die ganz großen sind so hoch ~100m, die haben mit dem Wind am Boden bis Lenkdrachennormalhöhe wenig zu tun. In der Nähe des Deiches wo ich ab und an fliege gibt es einige kleinere Anlagen, die zeigen schön die Windrichtung an und in etwa kann ich schon an der Drehgeschwindigkeit abschätzen wie stark der Wind ist. Wenn ich einen Handwindmesser hätte, könnte ich ja mal versuchen zu "eichen". Doch wenn ich einen hätte, bräuchte ich die Windräder dazu nicht mehr... :-O

    Ulf aka delta-t liebste Kites: BeamerII 2.5; Topas 3.0; Amazing, Genesis Serie, Eternity std, Rev 1.5B std, midvtd, vtd , revopolo UL uuund:
    Master Husky!