Bauplan Stabdrachen im "One-Panel" Design

    Hi,


    ich werfe einfach mal eine Frage in die Runde. Fragt mich nicht, wie ich drauf komme, interessiert mich einfach.
    Die meisten Stabdrachen werden aus mindestens 2 Panels gebaut, welche dann entlang des Kielstabs vernäht werden.
    Wer kann mir einen Kite nennen, dessen Bauplan frei verfügbar ist und den man aus nur einem einzigen Panel bauen kann/könnte, ohne performancetechnisch Abzüge in der B-Note zu riskieren? Ich könnte mir vorstellen, das es da in Richtung Indoor/Leichtwind was geben könnte. Das wäre dann auch etwas in der Richtung, die ich mal bauen würde. Alle anderen Vorschläge sind trotzdem gerne willkommen, ich lege mich jetzt nicht fest.


    Gruß,


    Flo

    stop destroying our planet. it´s where i keep all my stuff!

    Solange keine Profilierung im Schnitt ist, sollte das doch eigentlich mit jedem Bauplan gehen. Zumindest bei denen, die normalerweise auf Segelmachernähte aufbauen und somit keine "harte" Kappnaht gewünscht ist. Aus einem Guss habe ich zwar auch noch nichts gebaut, aber auf eine Mittelnaht habe ich schon des Öfteren verzichtet.

    Naja, bei machen Entwürfen ist es wichtig, auf die Laufrichtung der Fäden im Tuch zu achten. Bei nur einem Panel geht das eigentlich nicht. Ausserdem dient eine Kielnaht ja auch der Stabilisierung des abgespannten Segels, um Dehnung zu vermeiden bzw zu minimieren. Wie sehr diese Prinzipien nun das Flugverhalten beeinflussen, hängt sicher vom jeweiligen Drachen ab. Aber es gibt evtl das ein oder andere Modell, welches mit einem einteiligen Segel hervorragend funktioniert...!?
    Dabei rede ich nicht unbedingt von kleinen Kites à la Minimaster!

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    Oh, dann habe ich Dich wohl falsch verstanden.


    Richtung Indoor-Leichtwind bringe ich nicht unbedingt mit Dehnung und einer notwendigen Stabilisierung in Verbindung. Da ja eine waagrechte Ausrichtung des Materials zur Flugrichtung ohnehin meist nicht empfehlenswert ist, ergibt sich bei einer 45°-Ausrichtung doch ohnehin nur eine, sagen wir mal überschaubare Größe.

    Zitat

    Richtung Indoor-Leichtwind bringe ich nicht unbedingt mit Dehnung und einer notwendigen Stabilisierung in Verbindung.


    Ich auch nicht, deswegen dachte ich mir ja, dass es in dem Bereich evtl was gibt.


    Zitat

    Da ja eine waagrechte Ausrichtung des Materials zur Flugrichtung ohnehin meist nicht empfehlenswert ist,


    würde ja heißen, dass es

    Zitat

    ein Modell, welches mit einem einteiligen Segel hervorragend funktioniert

    nicht wirklich gibt.

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    Zitat

    Original von Floe

    nicht wirklich gibt.


    Prinzipiell sollte das so sein.


    Die Frage ist was heißt hervorragend? Ein Beispiel aus meinen Anfängen im Drachenbau (ca. 1990): Damals war bei uns der Hurricane ( ähnlich einem verkürzten Hawk und für damalige Verhältnisse eine Rakete mit ziemlich viel Zug) groß in Mode. Manche meiner Mitstreiter haben damals auch die Profilierung am Kiel weggelassen und das Segel aus einem Stück gebaut. Wirklich groß waren die Unterschiede zum Idealmodell nicht. Wie sich das im Laufe der Zeit auf die Dehnung ausgewirkt hat, kann ich nicht sagen. Aus Stoffspargründen hat mein Hurricane (mit Profilierung) aus dieser Zeit mit der waagrechten Ausrichtung auch den falschen Fadenverlauf, fliegt aber auch heute noch richtig gut. Allerdings lasse ich diesen Methusalix jetzt meist im Köcher, was aber nicht auf das Flugverhalten zurückzuführen ist.

    Naja, "hervorragend" ist in diesem Fall schwer zu beschreiben...die Flugeigenschaften sollten sich zumindest nicht deutlich verschlechtern.
    Ich habe bei kiteplans ein bisschen gesucht und zB den "Miro" oder "Nowind" gefunden...in den Bauanleitungen läuft der Fadenverlauf paralell zur Schleppkante, bzw die ganze Geschichte waagrecht zur Flugrichtung. Man könnte beide Kites aus einem Panel bauen, die Segel haben keine Profilierung am Kiel. Den Nowind finde ich ein bisschen klein, dürfte aufgebaut ca 120cm Spanweite haben. Der Miro ist schon etwas größer mit ca 180cm.

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    Der Verschnitt wäre groß, das stimmt. Mir würde es aber reichen, wenn ich aus 2lfdm Stoff 2 Segel raus bekomme.

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    Hi Flo


    Das Segel vom MiniMaster wird laut Bauplan aus einem Stück gefertigt, kann aber, wenn man möchte, selbstverständlich auch aus zwei Panelen gebaut werden. Falls du noch keinen MiniMaster hast und dir einen bauen möchtest, sag bescheid dann schick ich dir den Plan als PDF.
    Aber sei gewarnt, es ist schon recht fummelig das kleine Teil sauber hin zu bekommen :D



    Edith sacht mir grade das Minis nicht unbedingt das sind was du suchst..naja habs immerhin versucht :P


    Gruß
    Floh

    Gruß
    Floh


    Argh Narf Boink Zorg

    Hi Flo,


    der wahre Grund ist doch wohl, dass es Dir ums Bedrucken geht, oder? :D


    Und da ist eine Naht, wenn man ein bestimmtes Design realisieren will, nun mal hinderlich.

    Moin,
    ich denke schon, daß es bei den meisten Leichtwind/Indoor Drachen ohne größere Probleme geht das Segel aus einem Stück zu machen.


    Der Verschnitt ist meist um ca. 40% höher, es kostet halt etwas mehr.


    Es hindert einen aber keiner nachher im Zuge des vernähens der Verstärkungen/Lk-Taschen und der Nase auch ein Verstärkungsstreifen z. B. aus Glasfaserband auf die Rückseite des Segel zu kleben und zu vernähen. So ist die Rückseite auch zusätzlich vor Abwetzung durch den Kielstab geschützt.
    Nur das Loch fürs Kreuz ist dann schlecht auszuschneiden, würde ich erst mit einem großen! Locheisen machen nachdem ich die Dacronverstärkung von vorne aufs Segel genäht habe ...



    Ach ja, ich persönlich mag keine Leichtwind/Indoor Drachen unter 170cm, lieber 200 bis 210cm ...



    Viele Grüße, Jens

    www.toryu.de

    "I started out with nothing and I still got most of it left ..."

    Seasick Steve

    Ich möchte nur mal kurz einwerfen, dass ich meinen SAS aus einem Panel gebaut habe. Der Verschnitt mag ja groß gewesen sein, aber für nur einen SAS macht das nichts. Die Reste fließen jetzt halt in andere Drachen mit ein.

    Gruß
    Ralf


    Drachen fliegen ist erfrischend anders.

    Hallo Mark,


    ich dachte immer, dass gerade der Speedwing zumindest die späteren die Profilierung in der Mittelnaht hatten / nötig hatten? Irre ich mich da? An den hatte ich anfangs ja auch gedacht....


    Edit: Mark hat Recht. Ich habe gerade in der Barmer Ersatzkassenbauanleitung ;) für den Speedwing nachgesehen - da ist nix mit Profil. Asche über mein Haupt :peinlich:
    - Editiert von Radian am 23.11.2009, 19:32 -
    - Editiert von Radian am 23.11.2009, 19:33 -

    Radian: ums Bedrucken gehts mir nicht, das ist eine andere Baustelle :-O


    Mark: an einen Speedwing hatte ich noch garnicht gedacht :O :logo:


    Jens: fällt dir spontan ein Indoor/Leichtwindkite in der von dir genannten Größe ein, zu dem ein verfügbarer Bauplan existiert?

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    :H: Hallo Floe,


    das ist eine interessante Frage, die du da aufgeworfen hast. So was zu machen ist mir noch nicht in den Sinn gekommen. Ich sehe aber keinen Grund, der dagegen spricht.


    Hast du mein Buch – Lenkdrachen und Gespanne –? Alle Drachen darin könnten im Prinzip aus einem Stück ohne Nähte gebaut werden außer dem Schleppkantensaum. Da kommt man am nähen nicht dran vorbei, genau wie bei der Seitenstabtasche, Schleppkantensaum, Segelkopf und Verstärkungen.
    Die Frage ist nur, so breit liegendes Tuch zu kriegen. Wenn nicht, dann eben die untere Segelspitze ansetzen.
    Der Fadenlauf liegt dann parallel zur Schleppkante. Bei 42 Gramm-Tuch habe ich keine Bedenken, dass es sich zu stark dehnen würde, es sei denn, du willst damit nur Powern. Dann könnte schon `Dehnung` kommen. Aber was soll `s? Damit willst du ja keine Wettbewerbe fliegen. Für den Hausgebrauch wird der Drachen immer genügen, meiner Ansicht auch für mehr als nur – Hausgebrauch –.
    Ich habe verschiedene Designs aus optischen Gründen ohne Mittelnaht gefertigt, dabei die verschiedenen Farben des Mittelteils – über Eck – mit Krallnaht genäht. Sogar der Magnum mit 4,2 Meter Spannweite im Design `Stückwark` weiß oder bunt ist so gefertigt. Nachteile habe ich nicht festgestellt, darum kann ich bedenkenlos zu einem - One -Pane(e)l Design – raten.
    Ich würde zu keinem kleineren als 2 Meter Spannweite raten. Den kriegst du leicht aus einer Tuchbreite (ca. 104 cm) raus. Größer als den Long Dart Turbo mit 2,7 Meter oder Steiki 2,5 mit 2,5 Meter Spannweite würde ich allerdings auch nicht wählen.


    So ist das, Floe, alle Baupläne findest du im Buch. Ausschlaggebend ist immer die Segelzeichnung. Darin sind die nötigen Materialzuschläge für die Profilierung direkt mit eingerechnet. Wenn du dir die Segelzeichnungen ansiehst und gedanklich verdoppelst, hast du auch die benötigte Tuchgröße, ca. 2 oder auch 4 Meter lang.


    Mensch Kerl, fast wäre ich versucht, das selber zu machen. Leider sprechen die persönlichen Umstände dagegen.


    Mach es, Floe, keine Angst, wird nicht schief gehen. ;) :H: :H:

    Hallo Günter,


    deine Bücher stehen auf meiner Wunschliste für Weihnachten :-O


    Ich bin gerade noch auf der Suche nach einem geeigneten Bauplan für einen Leichtwind/Indoorkite mit um die 2m Spannweite. Ums Powern gehts mir hier nicht, keine Sorge. Mein Plan war es, zumindest die Leitkantentaschen noch aus dem gleichen Panel zu machen und zu vernähen. Schleppkantensaum? Wird nur heiß ausgeschnitten. Die Verstärkungen mach ich dann mit Klebedacron, nur die Nase müsste ich noch drübernähen.
    Ich mach mir jetzt mittlerweile auch keine Sorgen mehr bezüglich der Haltbarkeit bzw "Performance", hab mittlerweile einige Beispiele gefunden, wo mit nur 2 Panels und Mittelnaht tolle Ergebnisse erzielt wurden. Und auf die Mittelnaht kann ein Leichtwind/Indoorkite sicher auch verzichten.


    Ich bin grad sogar am überlegen, ob ich nicht einfach mal nen Minimaster UL auf 2m Spannweite skaliere...

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    In irgendeiner K&F war doch der Poldi als Bauplan, der sollte sich doch unter Garantie dafür eignen...


    Ansonsten gab es vor Ewigkeiten in der DraMa ein Bauplan für den HotPepper, einen kleinen Indoor-Kite, den hab ich seinerzeit auch aus nur einem Panel gebaut. Ist nur sehr hibbelig, und begrenzt tricktauglich.


    Oder aus dem Bauanleitungsheft 2001 von K&F den KIK, Kölle Indoor Kite
    - Editiert von HeinzKetchup am 26.11.2009, 16:47 -

    Greetz


    Wissen ist Nacht!


    Eines der gefährlichsten Geräusche, die man machen kann, ist laut denken.

    :H: OK Floe,


    dein Ansatz ist richtig und auch, zu Anfang sich im Leichtwindbereich zu bewegen.
    Ob das auch für Indoor reicht kann ich nicht sagen. Da ist Jens Lück einer der geeigneten Ratgeber.
    Die vorgeschlagenen Drachen kenn ich nicht, wie ich überhaupt keine Handelsdrachen kenne, mich darum mit Äußerungen darüber zurück halte (hab mit meinen genug an Kopp). Man muss auch nicht alles wissen und sich auch nicht überall einschalten.


    Dein Vorhaben hat mich aber sofort gepackt. Darum noch mal: Mach es, nur so kannst du Erfahrung sammeln und später dich als – Wissender –einmischen! :-O


    Dass meine Bücher auf n Wunschzettel stehen freut mich. Wenn der Weihnachtsmann rechtzeitig von dir hört, wird er dir den Wunsch auch erfüllen können.


    Und dann schau dir die Baupläne an und denk an meinen vorstehenden Vorschlag.
    Ein solcher Drachen kann durchaus reizvoll sein, auch für normale Windstärken.
    Bei meinen Drachen kann aber leider nicht die Seitenstabtasche durch Falzen des Tuches nur umgenäht werden. Der Profilzuschlag lässt das nicht zu. Die Tasche aus Dacron stabilisiert aber das ganze Segel, von daher würde ich darauf bei einen Drachen für normale Windstärken nicht verzichten.
    Aber das ist Zukunftsmusik. Für deine aktuelle Planung wünsch ich dir Glück und die nötige Zuversicht. Es wird bestimmt was werden. :H: :H: